1829 / 156 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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aufdringen werden. Eine sehr kraͤftige Flugschrift (Catechism

on the Corn-Lawss) erlebte in wenigen Wochen fuͤnf roße Auflagen. Irland wird wohl bis zu Ende Juli in Bewe⸗ gung gehalten werden, da erst dann die Wahl in Clare statt sinden kann. Die Katholiken zu Dublin haben in einer Versammlung beschlossen, die Erwaͤhlung O Connells aufs Aeußerste zu unterstuͤtzen, und dafuͤr die 15,000 Pfund zu verwenden, die noch von der Rente uͤbrig sind.

Niederlande.

Bruͤssel, 31. Mai. Vorgestern um 2 Uhr Nachmit⸗ tags ist Se. Maj. der Koͤnig im Bassin von Gent ange⸗ kommen. Artillerie⸗Salven verkuͤndigten den Augenblick, wo die Koͤnigl. Jacht vor der aus dem Kanal in das Bassin fuͤhrenden Schleuse angelangt war. Se. Majestaͤt hielten Ihren Einzug in die Stadt in einem Wagen, der von einem zahlreichen und glaͤnzenden Gefolge umgeben war, worunter man auch die hoͤheren Officiere der Buͤrger⸗Garde bemerkte. Das versammelte Volk empfing den Monarchen mit 5 lau⸗ testen Freudensbezeugungen. In mehreren Stadtvierte n 8.

ren Ehrenpforten errichtet, und die National⸗Flagge wehte in den Straßen. Saͤmmtliche Schiffe im Hafen —2 Flaggen aufgezogen. Der Gouverneur war Sr. Maj. nach Terneuzen entgegen gefahren. Schweden und Norwegen.

ockholm, 29. Mai. Der von Ihrer Koͤni l. Ho⸗ beit eee, e am 3. Mai 1827 gestiftete Verein, essen Zweck es ist, arme Muͤtter zu einer religioͤsen und 4 sittlichen Erziehung ihrer Kinder aufzumuntern, hat seine Jah⸗ res⸗Rechnung abgelegt. Im vergangenen Jahre haben 66 Muͤtter, die zusammen 321 Kinder besitzen, von dem Ver⸗ ein Unterstuͤtzungen erhalten. Der gegenwärtige Fonds der Gesellschaft detraͤgt 11,000 Bankthaler. Saͤmmtliche Mit⸗ glieder, 500 an der Zahl, geben jährliche Beitraͤge, zu de⸗ nen Se. Majestaͤt der Koͤnig und die Koͤnigliche Familie all⸗ jährlich bedeutende Geschenke hinzufuͤgen. Jemtland und die uͤbrigen noͤrdlichen Provinzen Schwe⸗ dens sind seit mehreren Jahren der Gegenstand der beson⸗ dern Sorgfalt der Regierung. Die Colonisation und die Urbarmachung des Bodens —2 taͤglich vor, waͤhrend auch die Aeccker⸗Vertheilung vorschreitet. Die Bauern dieser Pro⸗ vinzen haben Se. Majestaͤt den Koͤnig gebeten, den Feld⸗ messern die. großte Unpartheilichkeit bei Vertheilung der Län⸗ * Ffehlen, —, die Arbeit jedes Ein⸗ „unter ihnen vor der Genehmi . Natuͤrlich verlangt dieses von 8en c gitsnk nn esn. birgsland eine ganz andere Eintheilung, als ebene G den. Der Koͤnig * den Antrag der Bauern enel 8ꝙ Auch in West⸗Gothland giebt es noch in den Waͤlde ——2 Moor⸗ und Haidestrecken, welche jedem, der sie beb in große üͤberlassen werden. Seit einem 0 hat di Hnen will, fuͤr eine Menge solcher unbebauter Landstriche i 18.8 egierung land Anbauer gefunden, und die Urbarmachune et.Borh⸗ begonnen. Die Bebauer erhalten diese Lanve nng, hat bereits Blbhrendem Besitze und außerdem noch auf bahn de zu immer⸗ Zahre Freiheit von allen Abgaben. is funfzehn Die Nachrichten uͤber die am 17ten d. M. in E nia statt gehabten Unordnungen lauten durchaus 8, 3— 8 Gewaltthäͤtigkeiten sind begangen, keine ennn. verietzt worden. Eine kleine Anzahl von Sold Behoͤrde ist . ber. und einige Freiwillige aus der uͤrge aten der Gar⸗ bei der Ruhe und Entschlossenheit des Reich rschaft reichten Grafen von Platen, hin, die Ruhe wieder 85 tatthalters, Soldaten hatten vor den Augen der Mendersystellen. Die aber es bedurfte nur einiger Kolbenstöͤße scharf geladen, zerstrenen. Sobald Se. Excellenz der R die Masse zu rhen 7 Uhr Abends die Nachricht echalte we Statthalter 2 tudenten, ungefähr dreißig an m hatte,

derselbe sogleich zu

der . bis 409 Personen eng, gerad⸗ durch 8 halter, von ö vorfiel. Als der Hnece Lehn, dem Pallaste einen . 2* begleitet, zur Rückkehr nach Theil des Volkes nach, 88 einschlug, folgte ihm ein zuf der Stelle kehrte Graf Plat einige Hurrah⸗Rufe hoͤren;

durch den Haufen, d en um, und ging langsam und grüßte. So i .Len. still verhielt, Platz machte

5 ohne i ustliche

5 —— Niemand ist 82 aee fticht die Aufrechthannden neeen. Die Regierung hat ehre e ee altung der Ruhe und Ordnung erfuͤllt, und iejenigen, welche dieselbe 2

allen Militair“ und Civil⸗Behoörden eine Wachsamkeit und

zu stören beabsichtigten, haben bei⸗

Energie gefunden, die ihnen den Muth zu ahnlichen straf⸗ faͤlligen Unternehmungen benehmen werden.

Daͤnemark.

„Kopenhagen, 30. Mai. Der Bau der hiesigen Fauen⸗ Kirche, die beim Bombardement im Jahre 1807 eingeäͤschert worden, ist jetzt vollendet, und dieselbe soll am ersten Pfingst⸗ tage feierlich eingeweiht werden. Bischof Muͤnter häͤlt die Einweihungs⸗Rede, Stifts⸗Propst Clausen die Predigt. Se. Excellenz der Staats⸗Minister Malling hat bei diesem An⸗ lasse eine Cantate verfaßt, welche vom Professor Weyse com⸗ ponirt werden soll.

Professor Hoͤyen von der hiesigen Kunst⸗Akademie ge⸗ denkt eine inlaͤndische Reise vorzunehmen, um die auf . niglichen Schloͤssern und an sonstigen Orten befindlichen Ge⸗ mäaͤlde und andere Kunst⸗Gegenstaͤnde in Augenschein zu

nehmen. Deutschland.

Frankfurt a. M., 31. Mai. Den ziemlich guͤnstigen Conjuncturen ohnerachtet, welche an den bedeutenderen läͤtzen im Staatspapier⸗Handel nicht aufhoͤren, sich —2 zu machen, hatten wir doch hier an den Tagen vom 25. bis 22. Mai eine zwar unbedeutende, aber doch da eher ein Steigen indicirt war etwas auffallende ruͤckgaͤngige Be⸗ wegung in den Coursen der Oesterreichischen Effecten zu be⸗ stehen. Der nahe Monatsschluß, und demaͤchst der Umstand, daß mehrere Baarsendungen in die umliegenden Staaten emacht werden mußten, moͤgen jene momentane Schwankung eicht erklaͤren. Zwar uͤberstieg der Disconto noch immer nicht 3 pCt.; den Spekulanten aber kam doch die Baar⸗ schaft etwas hoͤher als zeither zu stehen, und sie entschlossen sich daher zu einigen Verkaͤufen p. comptant. Am. 29. Mai war Abrechnungstag: die Resultate der Liquidation fielen befriedigender aus, als man sie noch kurz zuvor erwartet hatte. Metalliques blieben ctwas offerirt, Bankactien hielten sich seltener. Die Course der andern Effecten blieben von dem wenigen Fallen der Oesterreichischen ganz unberuͤhrt, ja einige stiegen sogar dabei, wie denn Preußische Staatsschuld⸗ scheine auf 96 ¾ in die Hoͤhe gegangen sind. Man kann an⸗ nehmen, daß bloß Localverheltnase den Cours der Metalli⸗ nes etwas druͤckten. Es sind naͤmlich mehrere Praͤmienge⸗ schöͤfte sowohl auf Ablieferung als auf Kuͤndigung fuͤr ultimo Kai gemacht worden; durch die letztere Condition kommen namhafte Quantitaͤten Metalliques in Natura in den lau⸗ fenden Boͤrsenverkehr. Dazu kam, daß einige große Häaͤuser eine ansehnliche Baarschaft (an 200,000 Fl.) len mehrere 1“ Tage vor dem 29. Mai dem Umlauf entzogen. Da inzwi⸗ schen diese Comptanten zum Abtrag ruͤckzahlbarer Staats⸗ Obligationen, welche am 1. Juni zur Abloͤsung kommen, verwendet werden, so bleiben solche nicht lange außer Circu⸗ lation und duͤrften vielmehr, bei eintretenden neuen Anlagen, 1 das Gesuch nach Papieren noch vermehren. Am 30. Mai zeigte sich schon wieder an unserer Boͤrse merkliche Kauflust. 1 Metalliques und Bank⸗Aectien waren begehrt; in ersterem Ef⸗ fect wurden mehrere starke Posten geschlossen. Auch zeigte sich das baare Geld wieder haͤufiger. Ueberdem kamen die Course von Amsterdam und Paris abermals steigend. Von erstgenanntem Platz lauten die Nachrichten sehr günstig, sonders fuͤr die 8 oͤheren Notirungen, welche vom Ausland ge 11“ 8 ganz unbeachter und am Schluß der Boͤrse bliehen Oesterr. Effeeten zu steigenden Coursen in willigem Begehr. 8 Im Wechselhandel ging diese Woche uͤber wenig um: all 8 evisen auf fremde Plätze mehr offerirt als gesucht; nur . Bremen, Lpon, Augsburg k. S. und London 2 Monat hat.u. ten einige 428. E“; 4 .

Spanien. 1—— 3 Pariser Bläͤrter enthalten folgende Nachrichten gus 8928 vom 18. Mai: „Ihre Majestät die e.s.SSn kurz vor ihrem Tode eine halbstuͤndige geheime Unterredung— mit ihrem Koͤniglichen Gemahle. Das Herz derselben wirdk, dem von ihr ausgesprochenen Wunsche gemaͤß, nach Dreszhen zu der Koͤniglich Saͤchsischen Familie gebracht werden. Der Graf Vaimedzano ist mit diser Mission beauftragt. Der Koͤnig wird Aranjuez in den ersten Tagen det naͤchsten Woche verlassen, und sich nach dem Pardo begeben. Am 11ten d. M. sind in Cadix zwei junge Leute, der Eine von 20, der Andere von 28 Jahren, gehaͤngt worden; sie hatten im December v. J. einen Franzoͤsischen Feld⸗Geistlichen vom 36sten Linien⸗Regimente, der nach dem Abmarsche der F ischen Truppen, noch in Privat⸗Angelegenheiten dort ge⸗ lieben war, beraubt und ermordet.“ 8