1829 / 162 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8 aris, 6. Juni. Der gestrige Moniteur enthäͤlt , das 8,2 wegen der FPanrs Penstonen im Betrage von 2,186,500 Fr. Das Gesetz besteht aus 10 Artikeln und ist vom 28. Mai datirt.

Der Cardinal von la Fare ist am 3ten d. M. aus Rom hierher zuruͤckgekehrt. 1:

Der Kriegs⸗Minister hat neuerdings den Ankauf von Remonte⸗Pferden im Mosel⸗Departement fuͤr den Dienst der leichten Cavallerie und der Artillerie anbefohlen.

Vorgestern hat das Leichenbegängniß des Fuͤrsten von Hohenlohe statt gefunden. Die Zipfel des Leichentuches tru⸗ gen die Marschaͤlle Herzog von Reagio und Graf Molitor, der Lenos von Castries und der General⸗Lieutenant Graf von Ecquevpilly. Der Verstorbene ist, seinem Wunsche ge⸗ maͤß, auf dem Kirchhofe am Calvarienberge beerdiget worden.

Der verantwortliche Geschaͤftsfuͤhrer des Courrier fran⸗ Lais ist wegen eines Angriffs auf die Religion des Staats,

dessen er sich in einem Aufsatze uͤber das letzte Gemaͤlde des Herrn Gérard schuldig gemacht haben soll, auf den 12 en d. M. vor das hiesige Zuchtpolizei⸗Gericht geladen worden.

Die Gazette de France sagt von der letzten e schuͤre des Staatsraths Cottu: „Von dem 125 sich aus der gegenwaͤrtigen Krisis zu ziehen . * Se.in. merkwuͤrdige Schrift, die einen tiefen n 88 zste 3 macht habe. Der Messager des Cham öö vor, seine Leser von diesem neuen Machwerke u er die Re⸗ volittene⸗Phantasmagorie wie er sich ausdruͤckt, seiner Zeit näher in Kenntniß zu setzen.

Großbritanien und Irland.

. Parlaments⸗Verhandlungen. In der (gestern rwaͤhnten) Sitzung des Unterhauses vom 4. Juni üͤber⸗ reichte Sir 3 Mackintosh. die Bittschrift eines gewissen Charles Bucke, der sich daruͤber beschwert, daß das Gesetz zum Schutze literarischen Eigenthums ein sehr unvollkomme⸗ nes sey, und darum anhaͤlt, daß es den Schauspiel⸗Direktoren in der Folge untersagt werden soll, dramatische Produktio⸗ nen ohne Wissen und Erlaubniß des Autors, und ohne ihm sein zu gewähren, zur Auffuͤhrung zu bringen. Sir J. Mackintosh fuͤgte hinzu, es sey den vorzuͤglichsten Dich⸗ tern schon passirt, daß ihre Dramen, nicht blos ohne ihre

Erlaubniß, sondern auch anz gegen ihren Willen auf die

Buͤhne gekommen seyen. Lord Byron und Herr Milman

hatten sich uͤber Mißbraͤuche dieser Art zu beschweren, ohne

daß ihnen irgend ein Gehör gegeben wurde. Dem Bittiteller selbst war es auf äͤhnliche Art ergangen; er hatte ein Trauer⸗ spiel geschrieben, dessen sich, als es kaum gedruckt war, das

Drurylane⸗Theater sogleich bemaͤchtigte. Es wurde, wiewohl

er die ernstlichsten Vorstellungen dagegen machte, zur Auf⸗

fuͤhrung gebracht, und zwar im Angesicht einer Opposition

welche die Direktoren selbst hervorgerufen hatten. ; dem aber waren sie unbillig genug, dem Autor fuͤr das Stuͤck das ihner viele Einnahmen verschafft hatte, auch nicht irgend ein

Honorar zur Schadloshaltung fuͤr Zeit und Muͤhe zu gewaͤh⸗

ren, und zwar aus dem Grunde, weil der Verfasser 8,8 seine

Tragoͤdie dabe drucken lassen, sie dadurch allen piiwilegirten

Theatern des Königreichs zur Auffuͤhrung frei egeben

habe. Die Bittschrift wurde auf die Taßel gelegt.

Als Herr Brougham die (erwähnte)

Petition v ee üͤberreichte, sagte er, daß er mit dem Gesuch t

der Bitrsteller, die Zahlungs⸗Mitrel auf ihren fruͤ Fuß wieder herzustellen, nicht uͤbereinstimmen Kenafr hern Fnß

wuüͤrde dadurch ein allgemeiner Banquerott herbeigefuͤhrt wer⸗ den. Auf die Bemerkung eines andern Micglietes irt wer⸗ auswäartige Handel Englands seit einigen Jahren bedeu tend gesunken sey, erwieberte Hr. Whitmore, daß zwar die aus⸗ eführten Waaren wohlfeiler geworden seyen, was eine Folge hes Maschinen⸗Wesens und des niedrigen Preises aller ro⸗ en Materialien wäre; doch die Ausfuhr selbst habe sich be⸗ Zum Beweise machte er folgende Anga⸗

Pfa In Jahren 1790 bis 1799 hat sie 17 Millionen d sährlich detragen; von 1800 bis 1809: 26 Millonen, von 1810 bis 1819: 36 Millionen; von 1821 bis 1826: 45 illionen; 1827: 51 Millionen und 1828 ist sie bis auf 52 eülonen ofd. gestiegen. Hr. Peel maß die Leiden des andes verschiedenen Ursachen bei. Wenn in Spitalfields, agte er, die Seiden⸗Fabrikatlon nicht mehr so guten Fort⸗ gang babe, so liege es daran, daß allzu viele neue Selden⸗ und Halbseiden Fabriken in Manchester entstanden seyen; wozu mme, daß baumwollene Zeuge jetzt verhäͤltnißmäßig

mehr getragen werden, als fruͤher, Näͤchst der zu starken Büeseetes aller Waaren⸗Artikel habe nun noch die letzte 8 2— Aerndte ihre Wirkung auf den Handel auch nicht verfehlt. uich dem Amertkantschen Tarif maͤsse man manches beimessen;

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die Regierung Unne keine Veranstaltung treffen, daßs diesem Tarif durch Schmuggelei entgegen gearbeitet werde, doch glaube er, daß es Privatleute schon von selbst thun werden und daß sich Amerika durch seinen Tarif am Ende eben so benachtheiligt finden werde, als es England war, da im Seiden⸗Handel noch das Prohibitiv⸗System vorherrschte. Der Krieg in der Levante, die buͤrgerlichen Kriege in Suͤd⸗ Amerika und endlich der Zustand Portugals haͤtten ebenfalls viel dazu beigetragen, im Handel eine tockung hervorzuru⸗ fen. Inzwischen hoffe er, daß das Fahrzeug, wenn man ihm nur die Richtung allein uͤberlasse, schon am Besten zurecht kommen werde. Hr. W. Horton machte, bei Gelegen⸗ heit seiner (gestern erwaͤhnten) Resolutionen bemerklich, daß er in verschiedenen Kirchspielen des Landes nach der vorhan⸗ denen Arbeit und nach der Anzahl der Arbeiter Untersuchun⸗ en angestellt und immer das Resultat erhalten habe, daß gs üͤberall in zu großer Anzahl vorhanden und in keinem Verhaͤltniß zu der Erstern stehen. Das Mittel, welches er zur Abhuͤlfe vorschlage, sey daher Emisration, und zwar moͤge man durch Kirchspiels⸗Unterstuͤtzungen diejenigen Armen welche arbeiten koͤnnen, nach den Britisch⸗Nordamerikanischen Colonieen uͤberfuͤhren. Bei dieser Gelegenheit widersprach er

Vereinigten Staaten geworden, und nie hätte sie sich bis in die vegenaes Länder so ausgedehnt. Der ehrenwerthe Herr (Sadler) denkt, die Bevoͤlkerung eines Landes koͤnne sich nicht genug vermehren und China scheint ihm demnach das Muster aller Reiche zu seyn. Freilich koͤnnen Irland und England noch mehr Bewohner in sich fassen, aber es muß dann auch fuͤr ihre Beschaͤftigung gesorgt werden.“ (Daß die Resolutionen des Herrn Horton keinen Eingang fanden, haben wir bereits gestern gemeldet.)

London, 5. Juni. Die Hof⸗Zeitung vom 2ten d. enthaͤlt den Bericht der Admiralttaͤt uͤber die Plunderung des Schiffes Admiral Benbow und die Ermordung von drei Personen an dessen Bord u. s. w., durch ceinen darin be⸗ schriebenen Schooner am 11. April in 13 N. Br. und 40⸗ W. L. Unter den Getoͤdteten ist der K. Lieut. Stirling, und unter den Verwundeten Hr. Crawford, der Capitain.

mehr Sinn zu haben scheine, als fast irgend einer seiner Unterthanen, da gerade die s. g. liberale Parthei in der gesetz⸗ gebenden Versammlung sich aller Finanz⸗Reform abgeneigt zeige, wahrscheinlich, weil sie eine wachsende Verlegenheit der Regierung als Mittel zu ihrem Zwecke, der endlichen Einfüͤhrung einer republikanischen Staarsform, ansehe. Diese

Einfluß 9

Parthei scheine jedoch jetzt nicht eben großen

en, aber eine viel groͤßere Schwierigkeit stellten die Eigenthuͤmer selbst auf, die durch den Nothstand des Landes reich und Tses eworden seyen und die bisherigen Schlendrians uͤber Alles wuͤnschten und befordere, ten, daher einige „Kraftaͤußerung aber das Gesetz hinaus“ . nöͤthig werden moͤchte und erwartet werde.

Einer der Spitalsields⸗Weber, der bei einem Mitarbei⸗ ter das Gewebe vom Stuhl abgeschnitten, hernach auch unter. geschlagen hatte, ist zu oͤffentlicher Zuͤchtigung verurtheilt, diese auch letzthin unter dem Zulaufe einer ungehenren Men: schenmenge, 8 worden. .

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BBZ“ ha⸗ ZSZ1 Fortsehzung des—

doch ohne Unordnungen, an ihm vollzogen

Capitain Parry, den der Herzeg von Orleans bei sei⸗

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einer Angabe, die sich in einem von Hru. Sadler herausge 1 Werke befindet, wonach sich in den Nterd nhesntehecge 8 K lonieen die Sterblichkeit zu der Seelenzahl wie 1 zu 14 ver⸗ 8 8 halten soll; dem sey nicht so, und lasse sich das Verhaͤltniß vielmehr wie 1 zu 40 angeben. Hr. Sadler nahm es uͤbel 2 daß in einer Sitzung, ohne daß ihm vorher irgend eine Mit⸗ theilung daruͤber gemacht worden sey, Angaben, die er vor laͤngerer Zeit gemacht, zur Sprache kommen. Et bestritt es, 8 daß man die Emigration beguüͤnstigen muͤsse, fand jedoch bei 1 Herrn Huskisson vielen Widerspruch. „Waͤre die Colo⸗ nisation nicht gewesen“, sagte dieser, „so haͤtte England * niemals seinen 2 Wohlstand und seine Wichtigkeit in der * Handelswelt erlangt; nie waͤre unsere Sprache auch die der

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Der Raͤuber steuerte nach vollbrachter Milsethat gegen S’0. auf St. Antonio, eine der Capverdischen Inseln, zu, wo un⸗ 8 sere aus Indien kommenden Schiffe gewöhnlich anlegen, Der Gesetzvorschlag des Brasilianischen Figanzminiers Hrn. Calmon in Beziehung auf die Bank, beabsichtigt, daß 11 die zu ernennende dirigirende Commiffston Ordnung in der 1 Ausgabe der Banknoten schaffen, den Status der Bank 1mup“ machen soll u. s. w., und daß die Regierung ermäͤchtigt:t werde, eine Anleihe in Gold, oder Silbermuüͤnze zum Belaukfßf— von drei Fuͤnftheilen ihrer Schuld an die Bank zu machen. Privatbriefe sprechen mit hohem Lobe von des Kaisers Be⸗ strebungen fuͤr die Erhaltung des Staatskredits, wofür etrt