Georgs I. das Recht gehabt, in beiderlei Jury's sitzen zu Aarfen, und daß ihnen dasselbe erst im Jahre 1784 wieder . . genommen worden sey. Sir J. Mackintosh gab seine TFFeude daruͤber zu erkennen, daß saͤmmtliche Redner bei der Unnterhaltung uͤber einen Gegenstand, der die Rechte von 80 8 'der 100 Millionen Menschen betreffe, einen so friedfertigen SGeist gezeigt haben; denn wiewohl, sagte er, diese Menschen von einer Gesellschaft Englischer Kaufleute regiert werden, so bleiben sie doch Sr. Majestaͤt Unterthanen, fuͤr deren Wohlfahrt er (Sir J. M.) immer das lebhafteste Interesse fuͤhlen werde. Ueberzeugt sey er uͤbrigens, fuͤgte er hinzu, daß in der Welt⸗Geschichte sich kein anderes Beispiel finde von einem absoluten und entfernten Gouvernement, das so gut administrirt worden sey, als das von Ostindien. Das Axiom eines beruͤhmten Staatsmannes, wonach die entfernten Besitzungen freier Staaten nothwendig schlech⸗ ter regiert wuͤrden, als die von absoluten Staaten, werde dadurch auf das Süemie widerlegt. Einen solchen Erfolg koͤnne man groͤßtentheils nur der Macht der oͤffentlichen Meinung zuschreiben — einer Macht, der, neben vielen ande⸗ Wohlthaten, auch das fortwährend gute Gouvernement in Ostindien zu verdanken sey. Nur zwei Maaßregeln habe dasselbe noch zu vollfuͤhren, um das vollstaͤndigste Lob zu verdienen: eine Herabsetzung der enormen Steuern und die Zulassung der Eingebornen zu hoͤheren Aemtern. Von dem verstorbenen Gouverneur von Bombay sey bereits sehr Vie⸗ les in dieser Hinsicht gethan worden, und lasse sich auch von deem jetzigen, Sir John Malcolm, noch Mehreres erwarten. Die Bill in Bezng auf diejenigen Parlaments⸗Mitglie⸗ der, welche Aemter in Ostindien annehmen, erhielt darauf die dritte Lesung. — Eine andere Bill, die sich auf die Un⸗ tersuchung und Befoͤrderung wohlthaͤtiger Anstalten und Schulen in England und Wales bezieht, wurde ebenfalls zum drittenmale verlesen, nachdem Hr. Brougham einige, nicht uninteressante Aufschluͤsse uͤber den Gegenstand gegeben atte. — Hr. Labouchere machte seinen fruͤher angekuͤn⸗ igten Antrag auf Vorlegung der zwischen dem Colonial⸗ Amte und den Gouverneuren von Ober⸗ und Nieder⸗Ca⸗ naßda statt gefundenen Mittheilungen. Er halte es fuͤr seine Pflicht, fuͤgte er hinzu, den Gegenstand noch vor dem 1 chlusse der Session zur Sprache zu bringen und dem sehr hhrenwerthen Herrn (Sir G. Murray) abermals die Frage orzulegen, was in Bezug auf Canada geschehen werde? kenn etwas muͤsse geschehen, wenn man nicht etwa die An⸗ 58 der Canadier zu ihrem Mutterlande auf das Spiel etzen wolle. Alle Maaßregeln, die seit dem Jahre 1791 in Bezug auf jene Colonie getroffen worden, haͤtten diese mehr oder weniger benachtheiligt, und die einzige Maaßregel, die jetzt Noth thue, sey die, alle fruͤheren zu widerrufen. In keinem Falle, hoffe er inzwischen, gehe man damit um, die Constitution der beiden Canada’'s abzuaͤndern, oder wohl gar, wie es heiße, einen Conp d'état in Bezug auf diese Colo⸗ nieen auszufuͤhren. — Sir G. Murragy erwiederte, daß es schon läͤngst seine Absicht gewesen sey, eine Maaßregel in Bezug auf die Colonieen einzubringen, doch habe es ihm bis⸗ her an den noͤthigen Materialien dazu gefehlt — eine un⸗ vollstaͤndige Maaßregel aber zu veranlassen, sey sowohl der Wuͤrde als dem Interesse des Mutterlandes unangemessen. Die Regierung, versicherte er, habe durchaus nicht die Ab⸗ sicht, irgend einem Verlangen der Colonieen direct entgegen zu arbeiten, und gehe er um so bereitwilliger in den Antrag auf Vorlegung der Papiere ein, als man daraus wuͤrde, daß die Regierung es an keiner Bemuͤhung habe feh⸗ len lassen, die Interessen der Colonie zu foͤrdern. — Auf Antrag des Hrn. Buxton soll eine Liste von den Suttees in Ostindien, die seit einer bestimmten Zeit mit dem Leich⸗ name ihrer Maͤnner sich haben verbrennen lassen, dem Hause vorgelegt werden. Das Haus vertagte sich um 1 ½ Uhr nach Mititternacht. . London, 6. Juni. Es ist das Geruͤcht in Umlauf, daß Althorp bald ins Cabinet treten werde. Indem der Sun des Geruͤchtes von einer Vermaͤhlung 2 der jungen Koͤnigin von Portugal mit dem Herzoge von Ehartres erwähnt, füͤgt das Blatt hinzu, daß, im Fall die⸗ 2 ses Geruͤcht sich verwirklichen sollte, die Koͤnigin, den be⸗ stimmten Gesetzen Portugals zufolge, von allen Anspruͤchen . auf den 5 dieses Koͤnigreichs ausgeschlossen seyn wuͤrde. Die fuͤr Herrn O'Connell in der Grafschaft Kerry ein⸗
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8 gesammelten Gelder belaufen sich auf 3000 Pfd., was mehr
ist, als man in irgend einer andern Grafschaft eingenom⸗ men hat.
Aus Coventry schreibt man, daß dort vor Kurzem eine
Versammlung von Webern stattgefunden, in welcher erklaäͤrt
wurde, daß kein einzelner Meister das Recht haben soll, einen
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neuen Tarif fuͤr den Arbeitslohn, der von dem im allgemei⸗ nen Gebrauch stehenden abwiche, auszufertigen, und daß ein jeder einzelner Weber, der wohlfeiler arbeite, den Grund zu einer fortgesetzten verderblichen. Reduction legen wuͤrde, wes⸗ halb in Faͤllen, wo eine Reduction dringend noͤthig seyn sollte, gemeinschaftliche Unterhandlungen durch Deputirte der Meister und Weber gepflogen werden sollen. — Nach Been⸗ digung dieser Zusammenkunft hatten sich einige Hundert Weber vor dem Hause eines Fabrikherrn versammelt, und eine Menge Scheiben seiner Fabrik⸗Gebaͤude eingeworfen. Die hinzugeeilten Polizei⸗Officianten konnten die Masse nicht beruhigen, was indessen zuletzt dem Mayor und dem Alderman gelang. Einer der Unruhestifter ward eingezogen, auf gestellte Buͤrgschaft aber wieder in Freiheit gesetzt.
Nach Berichten aus Manchester ist es im dortigen Han⸗ del mit Baumwollen⸗Waaren ziemlich lebhaft, besonders stark war die Frage nach ordinairen Kattunen gewesen. Von Nord⸗Amerika waren bedeutendere Auftraͤge eingelaufen, als man erwartet hatte, auch fand seit den Messen von Frank⸗ — und . bdang Frage fuͤr den — statt; bei alledem a egen die Preise nicht, und leider ist dazu au keine Aussicht vorhanden. Sdr 8
Bei dem großen Pferde⸗Rennen von Epsom, das am üten statt fand, bemerkte man unter den Zuschauern auch die junge Koͤnigin von Portugal, den Herzog von Chartres, die Herzoͤge von Cumberland und Sussex, und sehr viele an⸗ dere bohe Personen. Unsere Zeitungen bemuͤhen sich, den großartigen Eindruck zu schildern, den dieses praͤchtige Schau⸗ spiel gewaͤhrt hat. Ein foͤrmliches Wald⸗Theater, heißt es in der Times, bildete die neue amphitheatralisch gebaute G , die von oben bis unten das Liebenswuͤrdigste und Brillanteste, was wir von Englischen Schoͤnheiten jemals so usammen gesehen haben, in sich faßte. Man schaͤtzt die
ahl der anwesend gewesenen Zuschauer auf 100,000 bis 150,000 Menschen.
Die Times enthaͤlt einen Bericht uͤber ein vor weni⸗ gen Tagen in den Saͤlen von Argyll⸗Rooms stattgefundenes Morgen⸗Conzert, worin sich, außer Demoiselle Sontag und dem Deutschen Saͤnger, Herrn Rosner, der mehrere Arien aus Don Juan in Deutscher Sprache vortrug, auch Herr bece Mendelssohn⸗Bartholdy aus Berlin auf dem Piano⸗
orte hoͤren ließ. Die Zeitung spendet dem jungen Manne, von dem auch bereits in der philharmontschen Gesellschaft eine große Symphonie mit enthusiastischem Beifalle aufge⸗ nommen worden, sehr vieles Lob und berichtet, daß auch die sehr zahlreich versammelt gewesenen Zuschauer darin einge⸗ stimmt haben. 4
Ueber die (vor einigen Tagen von uns gemeldete) A fuͤhrung des Freischuͤtz auf dem Theater von — aͤußert sich die Times folgendermaaßen: „Diese Vorstellung war nicht nur interessant in Hinsicht der Schauspieler, die zum erstenmal dieses Theater betraten, sondern auch als er⸗ ster Versuch, die Deutsche Oper auf der Englischen Buͤhne ein⸗ zufuͤhren. Zu diesem Zweck war der Freischuͤtz sehr gut ge⸗ waͤhlt, weil unser Publikum mit dem Gegenstande der Hand⸗ lung vollkommen vertraut ist, und weil die chauspieler hin⸗ läͤngliche Talente besitzen, ihre Rollen gut auszufuͤhren. Herr Roner, der den Max gab, hat einen sehr guten Tenor, und verbindet damit eine vorzuͤgliche Gesangmethode. Ausgezeich⸗ net ward das Duett in der Scene vorgetragen, wo er Ab⸗ schied von Agathe (Mad. Roner) nimmt. Dlle. Schwei⸗ zer, die Annchens Rolle uͤbernommen hatte, mußte ihre Haupt⸗ Arie wiederholen. Herr Schuͤtz als Caspar machte aus dem Trinkliede ganz etwas anders, als wir bisher gehöͤrt hatten, und erwarb sich allgemeinen Beifall, der uͤbrigens der ganzen Borstellung in dem Maaße gezollt wurde, wie sie ihn auf das vollkommenste verdiente.“ üms, aen
Niederlanbe. See
Bruüssel, 9. Juni. Se. Majestuͤt der Köͤn ertheil⸗
ten bei Hoͤchst Ihrem Aufenthalte in Bruͤgge einem Portugie⸗
filchen General Audienz, der zu den in dieser Stadt befind⸗
ichen Fluͤchtlingen gehoͤrt, und gaben demselben die Versiche⸗
rung, daß er und seine Landsleute auf gastfreundlichen Schutz rechnen duͤrften.
Die Unter⸗Officiere der hiesigen Buͤrger⸗Garde hatten vorgestern die Ehre, im Palais Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Oranien bewirthet zu werden. Se. Koͤnigl.
oheit druͤckte ihnen seine Freude uͤber seine Ernennung zum ber⸗Befehlshaber der Niederländischen Buͤrger⸗Garden aus, und brachte darauf die Gesundheit des Königs aus, welche von den Gaͤsten jubelnd wiederholt wurde. Der Prinz rich⸗ * NSZeb öA“ nst bessacs is ves
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