der Foͤderalen, und
ar langer Zeit ein Pfarrer zu Mendoza von der Kanzel s. es gaͤbe außer Spanien keine Christen; alle uͤbrigen Nationen waͤren Heiden. — General Lavalle ist ein wahrer Patriot, der nur die Absicht hat, nach hergestellter Ruhe, die einstweilen von ihm ausgeuͤbte Gewalt in die Hande des Congresses niederzulegen, um diesen dadurch in Stand zu setzen, das Vereinigungs⸗System ins Leben zu rufen, da die seitherigen Erfahrungen die gänzliche Unhaltbarkeit des foͤde⸗ ralistischen Systems bis zur Evidenz erwiesen haben. Denn es erhellt aus diesen Erfahrungen, daß Alles, was der Praͤ⸗ sident der dreizehn Provinzen mit Beihuͤlfe des Congresses zur allgemeinen Wohlfahrt des Landes zu thun versuchte, durch obenerwaͤhnte Gouverneure hintertrieben wurde.”“ „General Lavalle hat die hiesigen Buͤrger mittelst Decrets aufgefordert, in der Stadt und auf dem Lande die Deputationen zum Congresse zu waͤhlen. Im Fall er bei Zusammenberufung des letztern seine disherige Wuͤrde niederlegen sollte, wuͤrde die neue Wahl wahr⸗ scheinlich auf den General Don Carlos de Alvear, Bolivar’'s innigsten Freund, fallen. Es waͤre sehr zu wuͤnschen, daß ein so talentvoller Mann ans Staatsruder kaͤme. Don Car⸗ los de Alvear, geboren in Buenos⸗Ayres, ist der Sohn des Spanischen Generals, Don Diego de Alvear, den der. Spa⸗ nische Hof nach Suͤd⸗Amerika sandte, tion einer Commission zur Regulirung r 1 schen den Spanischen und Portugiesischen Besitzungen beauf⸗ tragte. Nach Beendigung dieses Geschaäͤftes kehrte Don Diego mit seiner Familie in sein Vaterland zuruͤck. Er machte die Ueberfahrt in dem Spanischen Geschwader von vier Fregatten, welches im Jahr 1804 von einer Englischen Flotte v— vorhergegangene Kriegserklaͤrung beim Kap. St. Maria genommen wurde. Don Diego commandirte dieses Geschwader, und verlor bei dieser Gelegenheit seine Gattin, vier Soͤhne und vier Toͤchter, die sich saͤmmtlich am Bord der Fregatte Mercedes befanden, welches Schiff waͤhrend des Gefechtes in die Luft flog. Nur eins seiner Kinder, das zufäͤllig am Bord des Schiffes war, auf dem der Vater befehligte, blieb am Leben, und dieses ist der jetzige General Don Carlos de Alvear, der in die Haͤnde des Feindes fiel und efangen nach England gebracht wurde. Freigelassen auf sein hrenwort ging er nach Spanien, und machte den Krieg ge⸗ en Napoleon mit, in welchem er sich sehr durch seine Papferkeit hervorthat. Nach Beendigung desselben kehrte er in sein Vaterland zuruͤck. Im Jahre 1812 war er De⸗ putirter des allgemeinen constitutrenden Congresses, und nach⸗ her zum Praͤsidenten erhoben, ward er Urheber des Gesetzes, das jeden Sklaven fuͤr frei erklaͤrt, der den Boden der La⸗ Plata⸗Provinzen betritt. Auch war er Urheber des Gesetzes, das die Titel und Majorate in diesem Lande aufhob, und durch ihn ist der Grund zu der nachher erfolgten Reform der Geistlichkeit gelegt worden. Im Jahr 1812 zwang er, als Ober⸗Befehlshaber des Belagerungs Corps vor Montevideo, iese bedeutende Festung zur Uebergabe, und gewann eine chlacht gegen die Truppen von Artigas. Im Jahre 1817 wurde Alvear zum obersten Chef der Argentinischen Republik erhoben, nachher aber aus dem Vaterlande verbannt. Im Jahre 1820 kehrte er jedoch wieder zuruͤck, ergriff die Parthei ewann die bekannte Schlacht bei der Ca⸗ nada de la Cruza. ach erfolgter Anerkennung der Unab⸗ ängigkeit der Argentinischen Republik von Seiten der Nord⸗ Hes antschen Freistaaten wurde General Alvear Gesandter in Washington, und nachher uͤbertrug ihm der Praͤsident Riva⸗ davia das Portefeuille des Kriegs⸗Ministeriums. Im letzten Kriege gegen Brasilien fuͤhrte er den Oberbefehl uͤber die in der Banda⸗Oriental stationirte, siegreiche republikanische Armee. Seitdem hat General Carlos de Alvear den Dienst verlassen und sich ins Privatleben zuruͤckgezogen.“ „Buenos⸗Ayres ist ein wahrer Brennpunkt diplomati⸗ scher Intriguen. D. Manuel Garcia steht an der Spitze der Englischen Parthei. Da er aber im Juni 1827 (bei Un⸗ terhandlungen des Friedens mit Brasilien) seine Vollmach⸗ ten üͤberschritt, so hat er ungemein verloren. Nicht weniger sind die Englaͤnder in der oͤffentlichen Meinung tief gesun⸗ ken, seitdem man mit Bestimmtheit weiß, daß der letzte Ge⸗ sandte, Lord Ponsonby, Absichten auf die Banda⸗Hriental hatte, und deshalb mit Garcia einverstanden war. — In diesen Verhaͤltnissen duͤrften wohl die veranlassenden Ursa⸗ chen zu jenen Diatriben gesucht werden muͤssen, die man in den Englischen Zeitungen, vornehmlich denjenigen, die unter ministeriellem Einflusse stehen, uͤber General Lavalle liest. Thatsache aber ist es, daß seit dem Tage der Umwaͤlzung bis zum gegenwaͤrtigen Augenblicke noch keinem Buͤrger, der nicht etwa die Waffen trug, die mindeste Beleidigung wider⸗ fuhr, mit Ausnahme eines Journalisten, oder vielmehr Pam
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wie denn uͤberhaupt seine Nation durch die Einwanderung
und mit der Direk, der Graͤnzlinien zwi⸗
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phletschreibers, Namens Gilbert, eines Nord⸗Amerikaners, der sich die schmutzigsten Lieder auf die Regierung durch den Druck bekannt zu machen erlaubte, und deren Verfasser nicht
angeben wollte. Allein die ganze gegen ihn verhaͤngte Strase bestand in zehntaͤgiger Gefangenschaft auf einem Kriegsschiffe.“
„Der Geschaͤftstraͤger der Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika, Hr. Forbes, der sich auch bei allen Vorkoͤmm⸗ nissen des Interesses der Deutschen annahm, genießt die all⸗ gemeinste Achtung, und hat sich auch, unter den gegenwaͤrti⸗ gen Regierungs⸗Verhaͤltnissen, einen Einfluß auf die Macht⸗ haber zu verschaffen gewußt, der den aller andern Fremden uͤberwiegt. Ihn beobachtet daher auch nur mit eifersuͤchti⸗ gen Augen der Englische Geschaͤftstraͤger und General⸗Con⸗ sul W. Parish. Dem Franzöoͤsischen General⸗Consul, Hrn. Mandeville, wird nur wenig Aufmerksamkeit bewiesen, so
mehrerer tausend Franzosen aus den Hefen des Volkes hie⸗ selbst sehr an Achtung verloren hat.“
„Mehrere, wiewohl nur indirecte Schritte sind kuͤrzlich wieder von Frankreich gethan worden, um die Regierung zu einer Ausgleichung der Verhaͤltnisse mit Spanien zu bewe⸗ gen. Indessen, so wuͤnschenswerth diese Ausgleichung auch immerhin seyn mag, so sind doch alle Partheien daruͤber ein-⸗ verstanden, daß man Spanien weder Geld zahlen, noch dem⸗ selben irgend einen Vortheil bewilligen duͤrfe, den nicht auch andere Nationen in ihren Handels⸗Verhaͤltnissen mit Bue⸗ nos⸗Ayres genießen. In der That werden so eben wieder Kriegsschiffe ausgeruͤstet, deren Bestimmung ist, an den Kuͤ⸗ sten Spaniens zu kreuzen. Die Mannschaft ist mit ihrer Besoldung auf den Ertrag ihrer Kapereien angewiesen.“
Privat⸗Briefe aus Rio⸗Janeiro sprechen, wie die Times berichtet, in großen Lobeserhebungen von den per⸗ soͤnlichen Anstrengungen, welche der Kaiser zur Erhaltung des öffentlichen Credits macht, dessen Wichtigkeit er, mehr als irgend jemand in seinem Lande, zu fuͤhlen scheint. Es ist sehr merkwuürdig, daß, was man die liberale Parthei in der gesetzgebenden Versammlung von Rio nennt, der finanziellen Reform, die doch so wesentlich fuͤr das Land geworden, ent⸗ gegen und bereit ist, jedes Hinderniß in den Weg zu wersen, wahrscheinlich weil ihre Absichten am Ende auf die Einfuͤh⸗ e Werle republikantscheren Regierungsform abzielen, wohin die Verlegenheiten der bestehenden Regierung fuͤhren möch⸗ ten. Diese Parthei scheint jedoch jetzt keinen großen Einfluß zu besitzen. Eine mehr zu fuͤrchtende Schwierigkeit zeigt sich in der Bank zu Rio selbst, deren Theilhaber durch das Elend, worin das Land verfallen ist, reich und maͤchtig geworden sind, und die all ihren Einfluß anwenden, um die so allge⸗ mein verlangte Reform zu hintertreiben. Einige Kraftäaͤuße⸗ rung uͤber das Gesetz hinaus scheint daher, so weit es diese Personen betrifft, ziemlich allgemein angenommen zu werden.
Der von dem Finanz⸗Minister Calmon den Kammern vorgelegte Plan geht darauf hinaus, die Regierung zu er⸗ maͤchtigen, eine Anleihe in Gold und Silber zu machen, um mit diesem Gelde so viel Banknoten zu kaufen, als sie ber Bank schuldig ist. Die uͤbrigen Banknoten sollen in ein anderes, von der — garantirtes Papiergeld verwan⸗ delt werden, und so lange im ganzen Reiche cireuliren, bis sie allmaͤhlig eingeloͤset werden koͤnnen. Zur Tilgung der Schulden soll ferner National⸗Eigenthum verkauft und sol⸗ len zu diesem Zweck Steuern aufgelegt werden.
Im Jahre 1828 find in Rio Janeiro 43,555 Neger ein⸗
efuͤhrt worden; 1827 belief 5 gef . e 82 28 elief sich ihre Zahl nur auf 29,787. Inland. I E11““
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Berlin, 15. in Folge der unaufhoöͤrlichen Regenguͤsse, mehrere Fluͤsse und Baͤche aus ihren Ufern getreten, wodurch der Postenlauf ge⸗ hemmt und an mehreren Orten nicht unbetraͤchtlicher Schade angerichtet worden ist. Bei Jauer hat die wuͤthende Neiße mehrere Aecker und Wiesen, so wie auch einige an ihren Ufern gelegene Gebaude stark beschaͤdigt; doch sind weder
uni. Laut Nachrichten aus Schlesien sind,
Menschen noch Vieh dabei verungluͤckt. Den meisten Scha⸗ den hat jedoch der viele Regen auf den Feldern verursacht, wo das Getreide niedergelegt worden ist, und namentlich der noch nicht zur Bluͤthe gekommene Roggen stark gelitten hat. Bei Liegnitz fing am 10ten d. M. die Katzbach zuerst an
Beilage
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