1829 / 169 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Adjutant v. Buͤlow, so wie die

pfange Ihrer Majestaͤten getroffen.

das den Maͤngeln dieses ersten abhelsen muß. Der Ver⸗ fasser macht nun den unmaaßgeblichen Vorschlag, daß dem Parlamente alle diejenigen Sachen entzogen werden sollen, die, entweder vermoͤge ihrer Natur, oder auch ihrer Unbe⸗ deutendheit wegen, nicht sowohl Gegenstaͤnde der parlamen⸗ tarischen Gesetzgebung, als der Anordnung geringerer Ge⸗ walten im Staate sind. Als solche bezeichnet er zunaͤchst die⸗ jenigen, bei welchen der Act der Legislatur als eine bloße Formalitaͤt anzusehen ist; ferner diejenigen, die einen rein wissenschaftlichen Charakter haben, und endlich auch diejeni⸗ gen, die sich auf das particulaire Beduͤrfniß irgend einer ein⸗ hbrn Stadt, oder eines besonderen Districtes beziehen.

nsere Zeitungen geben von diesem Werke Auszuͤge, und stim⸗ men, je nachdem sie einer Parlaments⸗Resorm geneigt sind oder nicht, in das Lob oder in den Tadel desselben.

„Nach Berichten aus den Vereinigten Staaten,“ heißt es in der Liverpool⸗Times, „sFefinden sich die Fabriken in Massachusets und den benachbarten Staaten in sehr schlech⸗ tem Zustande und mehrere haben sich, in Folge des letzten Tarifs, genoͤthigt gesehen, ihre Arbeiten einzustellen.“

Mehemed li von Aegypten läßt gegenwärtig zu Kairo verbesserte Arabische Typen gießen und mehrere Drucker⸗ pressen beschaͤftigen. Es sind dort in der letzten Zeit meh⸗ rere historische, militairische und sonstige wissenschaftliche Werke erschienen. 8

Schweden und Norwegen.

Christiania, 8. Juni. Nach einem officiellen Be⸗ richte des hiesigen Stadtphysikats an die Untersuchungs⸗ Commission wegen der hier am 17. v. M. vorgesallenen Unordnungen, sind bei jenem Anlasse 5 namhaft gemachte

2 2 verletzt worden, unter denen ein Student und ein dvokat.

Am 17. v. M., Abends, wurden 6 Menschen ergriffen und in Arrest gebracht. Drei derselben sind darauf ohne Vor⸗ behalt, ein Studiosus aber bis weiter entlassen worden, wogegen ein Arbeitsmann und ein Dienstbursche sich noch fortwaͤhrend in ge 82 egs befinden.

b esiger Student hat ein Schreiben an den Gene⸗ ral⸗Major, Varom Wedel, Jarlsberg, in öoͤffentliche Bläͤtter einruͤcken lassen. Es heißt darin: vda er von einem reiten⸗ den Diger mit einem Saͤbelhiebe begrüͤßt worden, und die von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige genehmigte Uniform wegische Studenten ihn Uicht geschuͤtzt habe, so habe er sich bewogen gefunden, diese Uniform abzuliefern, indem er nicht gesonnen sey, eine so gering geachtete Kleidung laͤnger zu

tragen.

ze Dinemare.

13. Juni. Am Mittwoch (den 10. d.), Morgens 6 Uhr, sind Se. Majestaäͤt der König auf dem K. Dampfschiffe „Kiel“ nach Louisenlund abgereist. J. K. H. die Kronprinzessin Caroline, so wie JJ. KK. HH. die Prinzen A Carl Christian und Fredexik Ferdinand begleiten

Uerhöͤchstdieselben. Im Gefolge besinben sich der Ober⸗ Kammerherr und Ober⸗Hofmarschall v. Hauch, der General⸗ eerst⸗Licutenants v. Schow, v. Steinmann und v. Rothe, und die Majors v. Abraham⸗ son, v. Ewald und v. Hansen. Auch der Chef des Inge⸗ nieur⸗Corps, General⸗Masor v. Kragh, und der Chef des Artillerie⸗Corps, General⸗Major v. EA, begleiten Se. Maj. J. K. H. die Prinzessin Wilhelmine begleiteten S. Maj. bis Dragoe, woselbst das Dampfschiff um 7 Uhr ankam, und J. K. H. wieder ans Land stiegen.

Der Major Prangen, vom Ingenieur, Corps, ist von hier nach Holstein abgegangen, um einer Commission betzu⸗ treten, die, dem Vernehmen nach, ihr Gutachten daruͤber abgeben soll: vb die Wegelinie der von Kiel nach Hamburg anzule⸗ genden neuen Künststraße über Bornhövde oder Neumuünster gehen solle. Auch heißt es, daß alle andern Wege⸗Projecte, nammentlich die beahsichtigte Wege⸗Anlage eines Privat⸗Vereins ven Lübeck nach Hamburg uͤber Oldesloe, definitiv abgelehnt worden sind.

in vorigen Jahre sind aus Daͤnemark und den Her⸗ ins üöm —4 worden: 36,098 5 vermahlenes Korn, 41,411 Tonnen Malz und 2,144,929 Tonnen unveredeltes Korn, so wie außerdem 126,788 Tonnen

Deutschland. vBee Landau im Rhein⸗Kreise, 8. Juni. Der König von Baiern und die Koͤnigin kommen am Hten hier an, und ver⸗

weilen bis zum 10ten. Große Vorkehrungen werden Em⸗

des Koͤnigs von Frankreich nach dem Elsaß, bilden die Land⸗ bewohner auf der Straße das Geleite zu Pferde, und die Maͤdchen, auf Wagen mit Blumen geziert, singen passende e. 12ten werden Ihre Majestaͤten zu Zweibruͤcken eintre

Der Postbote aus Franken meldet Nachstehendes aus Lichtenfels, 12. Juni. Bisher hielt man die Gegend um Muggendorf und Gailenreuth bis Weischenfeld und Pot⸗ tenstein (von Einigen die fraͤnkische Schweiz genannt) für die vorzuͤglichste Fundgrube von verschiedenen Thieren der Urwelt und seltenen Versteinerungen. Die neuesten Erfah⸗ rungen aber haben gezeigt, daß die Geisberge bis Greifen⸗ stein hinauf und die lange Meile hinuͤber bis Sreitberg ebenfalls dergleichen Produkte enthalten, die durch Nachfor⸗ schung und Aufgrabung zahlreich ausfallen duͤrften, und bei Banz hat der Pfarrer Augustin Geier, ein bekannter Natur⸗ forscher und Physiker, ein versteinertes Ichneumon gefunden, wovon das Exemplar schoͤner ist, als das vor einigen Jah⸗ ren in dieser Gegend entdeckte. 8

e. Türkei. Der Nuͤrnberger Correspondent schreibt Nachste⸗ hendes von der Nieder⸗Donau, 26. Mai: „Da alle streitbare Tuͤrkische Mannschaft im Innern theils nach Schumla verlegt, theils durch Schwerdt und Krankheiten aufgerieben worden ist, so glaubt man jetzt einen Aufstand der lange gedruͤckten Christen in Mazedonien ꝛc. naäͤher als je. Eine Bewegung dieser Art wuͤrde des Erfoltges gewiß seyn, sobald die Rusen sich in den Besitz von Sophia gesetzt werden. Im Allgemeinen wuͤrden die Christen in den ürkischen Provinzen es nicht ungern sehen, wenn Rußland, aus Nachgiebigkeit gegen Britische Besorgnisse, den Angriff auf Konstantinopel verschieben wollte, um dafuͤr mit desto rößerer Leichtigkeit zu ihrer eigenen Befreiung in Hellas, azedonien und Albanien die Hand bleten zu können. Der Kunstgriff der Tüͤrken, die Russischen Heere in ihren groͤßern Operationen 8ee senr Angriffe auf ihre Stellungen aufzuhalten, macht Kampf auf beiden Sei⸗ ten sehr moͤrderisch, allein gerade diese Angrissskuͤhnheit in großen Massen wird den Muselmaͤnnern am Ende Nieher⸗ lagen bereiten. Da die Uferquartiere an der Donau so viele sns veranlassen, so duͤrfte das Vorrücken der Russen um

o nöthiger werden. Schumla in der Fronte zu stuͤrmen, scheint zu schwierig; daher wuͤrde eine Diverston nach So⸗ phia von großem Nutzen seyn. Dort sind die meisten Ma⸗ azine, und die Zufuhr von Salonichi her koͤnnte den Tuͤ ten da leicht abgeschnitien werden. Das emnn des Kuüstenmarsches der Russen scheint ihr Mangel Transportschiffen; denn das Schwarze Meer ist sehr äöde, und lange nicht so lebhaft als die Ostsee. Auch fehlt es an guten Matrosen und Der Courrier de Smyrne theilt folgende ältere Nach⸗ richten aus Konstantinopel vom 27. April und 4. Mat mit: „Der Groß⸗Wesir hat angefangen, die Truppen in Bewegung zu setzen. zussein⸗Pascha hat bei einem Ang auf ein vorgeschobenes Russisches Corps, das sich in Be⸗ von Sistpolis gesetzt hat, eine Anzahl Gefangene gemacht 55 derselben, worunter sich einige Kasaken ⸗„Officiere befande sind hier angekommen, andere werden noch erwartet. Dern tapfere und bei den Soldaten beliebte E d regelmäßigen Truppen, Halil⸗Pascha, hat den Befehl, Varne mit ansehnlichen Streitkräften anzugreifen. Ein Corps wie gegen Prawodi marschiren, um die Russen, die diesem Pun nur mit Schwierigkeit Huͤlfe senden koͤnnen, daraus zu ve treiben. Der Feldzug beginnt nunmehr fuͤr die Tuͤrk während der Feind noch nicht uͤber die Donau kann, da ihm an Transport⸗Mitteln zu fehlen scheint. Wahrschet lich wird derselbe daher bedeutende Operationen nicht früt als im vorigen Jahre unternehmen koͤnnen, und mit seing Colonnen erst im vorgeruͤckten Sommer, wo die uns traͤgliche Hitze viel Krankheiten erzeugt und den Se daten seiner Energie beraubt, am Valkan ankommen. Die Tuͤrkische Garde⸗Cavallerie steht in der Umgegend p. onte Grande und bei den süßen Gewäͤssern, wo herrlic eideplätze 8* Die Infanterie wird sich bei Thar lagern; ein derselben wird seine Zelte bei einer al Kaserne aufschlagen, die von Sultan Selim erhaut und ter von den Janirscharen zerstört wurde. Der Seras hat am 20. d. M. die Pulper Fabrik von San⸗ Stefand Begleitung mehrerer Stabs⸗Officiere besucht, und in seine

Gegenwart mit dem dort fabrleirten Pulver einen B an lassen, der befriedigend ausfiel; ein vor Kurzem b 111 Bezilage 8 2