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Schloß Sybillenort, 15.
Deutschland. ankfurt a. M., 18. Juni. Die hiesige Zeitung . Bekanntmachung: „Der unterzeichnete Verein bringt zur oͤffentlichen Kenntniß, daß er, dem Sixn⸗ seiner Stiftung gemaͤß, beschlossen hat, zur Feier der Erin⸗ nerung an die Schlacht bei Belle⸗Alliancc, deren Jahrtstas heute wiederkehrt, eine Vertheilung von Sechshunder dreißig Gulden, oder 360 Rthlr. Preuß. ein⸗ treten zu lassen. Achtzehn Invaliden, deren 12 unten verzeichnet sind, —— — 20 Rthlr. Pr. Cour. utzun r das Jahr 1829. 1 als — de der Schlaght dei Bels Allanee invalid gewordener Deutscher Krieger hier EW . Georg von St. George, Praͤsident; Alexander 8 9 5 0 e; F. t „ 8 3 b. 8-eAnn. A. Stein, lung für 1829: An — Fischer, Friedrich Huske, eter Janscheid, August Sattler, Friedrich Schmidt, Gott⸗ ried Scheider, Johann Schulz, Johann Christoph Schulz, riedrich Siemon, Daniel Sieper, Martin Steinecke, Frie⸗ rich Strehl, Friedrich Thiede, Johann Thomas, August Tietz, Johann Siegmund Vetter, Stephan Winter, August 77
2 Gotha wird unterm 17. Juni gemeldet: „Nach ier eingegangenen sichern Nachrichten hat die Stadt Ronne⸗ 18 zum zweitenmale das Ungluͤck betroffen, gegen 100 Haͤu⸗ ser und Scheuern in der Nacht vom 14ten zum 15ten d. M. durch die Flammen zu verlieren. Das Feuer brach bei einem inter dem Gasthof zum Bäͤr am Geraer Thor wohnenden Lücies aus, und verzehrte saͤmmtliche Gebaͤude, welche an der linken Seite des Marktes, vom Geraer Thor herein⸗ waͤrts, bis an das Muͤnzersche Haus, liegen, so wie die Haͤuser und Scheuern auf dem sogenannten Gaͤnsehals. — Die RNoth dieser unglücklichen Stadt mag nun auf das
Höchste gestiegen seyn!“ Ex.
Oesterreich. 2* Wien, 14. Juni. In den lettverslossenen vierzehn Ta⸗ gen hatten wir fast unausgesetzt Regenwetter, oͤfters von empfindlicher Kälte begleitet, und erst selt vorigem Donner⸗ stag ist bessere Witterung eingetreten. Das Wasser im Do⸗ nau⸗Kanale stieg bedeutend, erreichte am 10. die Höhe von 12 Fuß 10 Zoll uͤber Null, und trat in den niedrigeren Ge⸗ enden der Vorstaͤdte, so wie im Prater, uͤber das Ufer In der Nacht vom 9. auf den 10. ging in den Gebirgen dei Gaklitz ein Wolkenbruch nieder, welcher am Morgen des 10. den Wienfluß so anschwellte, daß er an mehreren Stel⸗ len aus den Ufern trat, und die anliegenden Straßen uͤber⸗ schwemmte. Ein Mann, welcher herabschwimmendes Hol auffangen wollte, ist dabei verungluͤckt, indem der vom Was⸗ ser ausgespuͤhlte Boden, auf dem er stand, ploͤtzlich einbrach und ihn in die Wellen sortriß. Nach einigen Stunden war das Wasser des Wienslusses in sein Bette zuruͤckgetreten. — Vom Leopolds, Berge hat sich neuerdings, wie schon im vo⸗ rigen Jahre, Gerölle abgelöset, welches die Pass⸗
2 age auf Straße nach Kloster⸗Neuburg für kurze Zeit hemmte.
Inland.
2 Juni. Gestern sind wir abermals hier durch die Ankunft Sa Kgiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Thronfolgers von Rußland erfreut worden. De.
Kazserl. Hoheit hatten Verlin am 14ten d. M. Mittags verlassen, und an demselden Tage die Reise bis Gruͤneber fortgesetzt. Hoͤchstdieselben trafen, nach einem kurzen Auß enthalte in Luͤben, gestern Abends gegen 10 Uhr hier ein, be⸗ gleitet von Ihrem militairischen Führer, dem Kaiserl. Rus⸗
sischen Herrn General von Merder, und dem von des Kö⸗
nigs Majestät zur Begleitung besonders beauftragten Koͤnigl.
General⸗Major und Commandeur der ersten Garde⸗Infan⸗
terie Brigade, Herrn von Roder. Da alle Empfangs⸗Feier⸗
lichkeiten ausdruͤcklich untersagt worden waren, so wuͤrden
Se. Kaiserl. Hoheit nur von Ihren Excellenzen dem com⸗
mandirenden General Herrn Grafen von Zieten und dem
des Historischen hieruͤber S. den Art. Berlin.
Wirklichen Geheimen Rathe und Ober⸗Praͤsidenten der Pro⸗ vinz, Herrn von Merckel, empfangen, wonaäͤchst Hoͤchstdiesel⸗ ben Sich sogleich auf die zu Ihrem Empfange in Bereit⸗ schaft gesetzten Zimmer zuruͤckzogen. Heute frͤüh um 7 Uh
schau angetreten, und gedachten in Durchlaucht dem Herrn Fuͤrsten Radziwill gehoͤrigen Jag Schlosse, uͤber Nacht zu bleiben. Durch Anmuth und lieb reiche Unbefangenheit haben Sich Se. Kaiserl. Hoheit auch diesesmal alle Herzen zu gewinnen gewußt. - Berlin, 21. Juni. Der V rung des Gartenbaues in den Koͤniglich⸗Preu schen Staaten beging heute sein siebentes Jahresfest in dem mit bluͤhenden Gewaͤchsen und fuͤr die . der Sing⸗Akade
Antonin, einem Sr
seltenen Fruͤchten reich geschmuͤckten Lokale
mal von dem Hofgaͤrtner Herrn Brasch gaͤrtner Herrn anstaltet, nach welchem die Gaben Fl na's auf eine Weise vertheilt worden waren, die es den Zuschauern leicht machte, sie einzeln und bequem z bewundern; im vorigen Jahre hatte man sie im Hinter grunde amphitheatralisch aufgestellt. Von dem Koͤnigl. Bo tanischen Garten und Bellevue waren ausgezeichnete und reiche Beitraͤge geliesert worden. — Unter der unzähligen Menge schoͤner und seltener Gewoͤchse zogen eine Amaryllis, eine Dracaena arborcea, ein Libium longiflorum, ein Pan- danus, ein Citrus myrlifolium und drei Noisetten, wovon eine rosa, eine alba und eine purpurea, so wie eine Rosa multiflora carnea und mehrere der herrlichsten Exemplare des Cactus speciosus die Aufmerksamkeit des Publikums ganz besonders anf sich. Die Ausbeute an Pelargonien zeigte einen Reichthum von 80 der neuesten und schönsten Gattungen. Angenehm uͤberraschend war der fuͤr diese Jahreszeit so ungewoͤhnliche Anblick zweier Pyramiden von Hyacinthen und Tazetten, die, in bunten Farben uͤppig sich erhebend, aromatische Duͤfte um sich her verbrei⸗ teten. Bis um 12 Uhr stand das heute besonders freundliche und an Wundern der Natur so reiche Lokale dem Publikum, das sich sehr zahlreich eingefunden hatte, gegen fruͤher aus⸗ getheilte Einlaßkarten ossen. Nach dieser Zeit traten die Mitglieder des Vereins zusammen, um den Bericht ihres zeitigen Direktors, uͤber den Zustand und die Wirksamkeit der Gesellschaft, zu vernehmen, und demnäͤchst zur Wahl eines
neuen Vorstandes zu schreiten. Hieruͤber behalten wir uns eine naͤhere Mittheilung vor.
und dem Kunst⸗
der Agathe im „Freischuͤtz“, gleichwie in der ersten, der Em⸗ meline in der „Schweizerfamilie“, ungetheilten Beifall erhal⸗ ten; jedoch erst Groͤße ihrer musikalischen und dramatischen Antagen auf so bewundernswerthe Weise entwickelt, daß die beiden fruͤ⸗ heren Leistungen dagegen fast als uhbedentend erscheinen. Wir meinen deshalb nicht, daß sie jene ersten und aͤhnliche Rollen geradehin verschmaͤhen möge (denn wie viel Schoͤnes ist auch in jenen Regionen anzutreffen); wohl aber sind wir üuͤberzeugt, daß sie nach mannigfachen Vorbereitungen, die jeder Beruf erfordert, in richtiger Selbsterkenntniß um so eher das voöorzugsweise ergreifen werde, was ihr am meisten zusagt, als es zugleich das Erste und Groͤßte in der Kunst ist. So wie das Publikum es fuͤr ein Gluͤck haͤlt, beclleichen zu hoͤren, so nennen wir es ein Glͤck fuͤr die Kuͤnstlerin, daß ihr die Gelegenheit dargeboten wird, es einzuüͤben und darzustellen.
Drei solcher Rollen ersten Ranges (Julia Iphigenia, Fid lio), gab uns Demoiselle Schechner vor zwei Jöhken m cn⸗ ste diesen Kreis bald erweitern, gle
ichwie einst ihr zeichnete Vorgaͤngerin, Madame Milder, sobald — Mittet dahu bargeboten wurden, alle untergeordneten Bestrebun⸗ Pe r Seite leß, und in rascher Folge als Medea, Antigone, Phigenta, Nhe ge Armide, Statira * und der Kunst des s
sanges ein neues Leden dereae⸗. H1““ — Von den beiden Siegern des Pferde⸗Renmens ist ur der „Leonardo⸗ (für 300 Stack — zur Ver⸗ loosung ünter die Mitglieder des Vereins gekommen, da der Besitzer der „Rosabel,, Herr Major von Br n schoͤnes Roß dem zweiten Preise (von 200 Stück
haben Se. Kaiserl. Hoheit die weitere Ruͤckreise nach War⸗
erein zur Befoͤrde⸗
mie. Das ganze Arrangement der Ausstellung war dieses⸗
Teichmann nach einem neuen Plane ver⸗ ora's und Pomo⸗
— Demoiselle Schechner — in ihrer zweiten Gastrolle,
eestern als Julia in der „Vestalin“ die