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Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatze. liche Uebersetzung eines Berichtes des Ober⸗ ere 8₰ Lten Armee an Se. Majestaͤt
S8 den Kaiser, vom 31. Mai (12. Juni) 1829. 8 Kaiserl. Mafestaͤt beeile ich mich, zu einem vollkom⸗ dalsen hechlchree ruhmgekroͤnten Armee am 30. Mai (11. Juni) ohnweit des Dorfes Kulawtscha bei Schumla uͤber den Groß⸗Wessir errungenen Sieg Allerun⸗ thaͤnigst Gluͤck zu wuͤnschen. 28* Aus meinem Berichte vom 23. Mai (4. Juni) ist
Güisscein mit dem Corps des Grafen von
in unternahm, theils in der Absicht, mich mit dem p les une 2 vereinigen, theils um die befestigte Stabt Prawody, welche seit 10 Tagen von der Armee des Groß⸗Wessirs eingeschlossen war, zu entsetzen. — Um diesen doppelten Zweck zu erreichen und um beigehend wo moͤglich den Wessir zur Annahme einer Schlacht zu zwingen, ent⸗ schloß ich mich zur ciligsten Besitznahme seiner Communica⸗ tions⸗Linie mit Schumla. Zu diesem Behuf brach ich den ästen von Silistria auf, nachdem ich die weitere Fuͤhrung der Belagerung dieser Festung dem General⸗Lieutenant Kras⸗ soffsky aufgetragen hatte.
Der unermuͤdlichen Thaͤtigkeit des musterhaften 6ten Pionier⸗Bataillons gelang es, uns unsern Weg durch unbeschreibliche Schwierigkeiten des Bodens durchzubahnen, und es wurde mir moͤglich, nach fruͤher geschehener Vereini⸗ gung mit dem General Roth, den 29sten in einem naͤchtli⸗ chen Marsch alle Defileen und Paͤsse im Ruͤcken des Fein⸗ des zu besetzen, uͤber welche er seine Munitionen und Le⸗ bensmittel aus Schumla zog.
Mein forcirter Marsch mit dem Corps des Pahlen, durch mehrere unserer Parthei⸗Gaͤnger — mit der groͤßen Behutsamkeit vollzogen und blieb dem Feinde voll⸗ kommen unbekannt. Der erstaunte Wessir erfuhr die erste Nach⸗ richt von unserm Anruͤcken nicht eher, als die Defilee bei Marda (auf den Landkarten Madarda benannt) von unsern Truppen be⸗ setzt war. Auch hier vermuthete er noch nichts von der ihm drohenden Gefahr im ganzen Umfange derselben, son hielt seine neuen Gegner für ein vom General Roth deta⸗ schirtes Corps von ohngefähr 10 Tausend Mann das kei⸗ nen andern Zweck häͤtte, als seine Communikations⸗ Linie zu dedrohen. Nichts desto weniger glaubte er sich auch in die⸗ ser — gezwungen, die Belagerung von Prawody aufzuheben und sein ganzes Heer gegen die Defileen von Ku⸗ kertscha in der festen vordringen zu lassen, unser
waches Corps gänzlich aufreiben zu koͤnnen. —
Gegen hundert Gefangene, welche den 28 gen und 29st
2 29ste Ueen memmer Avant⸗Garde unter dem Befehl des 8 Baron Kreutz auf dem Wege von Turk⸗Arnaut⸗ — Jenibasar und weiter nach Schumla zu aufgegriffen tiner mehe egten einstimmig, daß der Groß⸗Wessir mit ruhig stähre als 40,000 Mann starken Armee bei Prawody
vermuthen. ohne unsere Annaͤherung nur im mindesten zu lichkeit, den Zosclser Zünstige Umstand gestattete mir die Mog⸗
der Ruͤckzug des Tages⸗Anbdruch alle Wege, auf welchen fältigste recognoscit
ssirs ausfüͤhrbar schien, aufs sorg⸗ Morgen eine sar. 8 zu lassen, und spaͤter egen 9 Uhr am fanterie, 1Estadron ceonogcirung mit 10 Hata onen In⸗ cher von Monkovtscha 8 12 Kanonen auf dem Wege, wel⸗
Kopareva nach Marasch fuͤhrt,
zu unternehmen. eine Mitthetlung & letzte Maaßregel gruͤndete sich auf mmehrerer in der Defilee bei Madra am
2osten gemacht, Wesir daben Leschleffen ₰ aussagten, der Groß⸗ *diesen Weg mit der Masse seiner
Kraͤfte einzuschlagen.
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Bewegung bekannt, welche ich aus mei⸗
erschlagen und 1500 zu Gefangenen gemacht.
Der Feind zeigte anfoͤnglich der gedachten starken Re, cognoscir⸗Parthie nicht mehr als gegen 3000 Mann an In⸗ fanterie, Artillerie und Reiterei, aber nach erfolgtem naͤhe⸗ ren Andrange unserer Colonnen entwickelte er seine saͤmmt⸗ lichen Streitkraͤfte in regelmäßigen Infanterie⸗Quarréen und wohlgeordneten Capallerie⸗Colonnen, von einer zahlreichen Artillerie begleitet. Nach der Aussage der Gefangenen be⸗ stand dieses Heer aus 22 Regimentern regulairer Infanterie, einigen Regimentern dergleichen Cavallerie, und üͤber 15,000 Mann Anatolischen Fußvolks und Reiterei.
Unsere muthvollen Truppen brannten vor Begierde, sich mit dem Feinde zu messen, und es entstand eine der moͤrde⸗ rischsten Schlachten, so daß ich gleich im Anfang derselben mich gezwungen sah, einen Succurs von 2 Infanterie⸗Bri⸗-⸗ gaden mit ihrer Artillerie, und einer Cavallerie,Brigade mit einer reitenden Batterie⸗Compagnie ins Feuer ruͤcken zu lassen. Diese Verstaͤrkung und besonders das kuͤhne Verfahren der reitenden Batterie⸗Compagnie Nr. 19, 89. unter dem persoͤnlichen Befehl des tapfern General⸗Majors Arnoldi dem Feinde nicht geringen Schaden zufuͤgte, wie auch mehrere mit der groͤßten Entschlossenheit von den Hu⸗ saren⸗Regimentern Parlograd und Irkutsk unternommene und ausgefuͤhrte Attaken errangen uns ein bedeutendes Ueber⸗ gewicht, dessenungeachtet dauerte die Schlacht mit gleicher 1 Hartnaͤckigkeit von beiden Seiten fort, bis endlich der Feind nothgedrungen sich in eine vortheilhafte von Wald beschüͤtzte Stellung zuruͤckzog, indem er das von einem großen Theile seiner besten im Treffen gebliebenen regulairen Truppen be⸗ 8 deckte Schlachtfeld verließ.
Nach einem vierstuͤndigen moͤrderischen Kampfe hoͤrte das Feuer, welches die uͤberaus ermuͤdeten Truppen nicht weiter fortsetzen konnten, von beiden Seiten gäͤnzlich ausf. Ich benutzte diese Zeit der Ruhe zu weiteren Maaßregeln, welche mir zur vollkommnen Niederlage des Groß⸗Wessirs nothwendig zu seyn schienen. Die 6te Infanterie⸗Diviston wurde dem zufolge abgelost, und an ihre Stelle trat die Fte Division; die 2te Husaren⸗Division verstaͤrkte ich mit ““ 3ten Diviston derselben Waffe und die ganze Streitlinie durch eine aus der 16ten und 19ten Infanterie⸗Division gebildete Reserve; [dem General⸗Lieutenant Baron Kreutz aber, welcher gegen Schumla aufgestellt war, schickte ich uals Reserve die 3te Brigade der 11ten Division und die Uhla“.— nen⸗Division des Bug'’s mit der zu ihnen gehoͤrigen Artill lerie zu.
Diese neuen Vorkehrungen und der fruͤhere außerordent⸗ liche Verlust, den die feindliche Armee im Treffen erlitten 8e2 — bewirkten bei dem Groß⸗Wessir eine vollkommene ntmuthigung. Er versammelte einen Kriegs⸗Rath (wie
solches aus der Aussage eines gefangenen Vim⸗Baschi her..— vorgeht), und entschloß sich nach demselben zu einem Ruͤckzug uͤber Komarevo nach Morasch. Die Berathschlagungen der seindlichen Heerfuͤhrer hatten noch nicht ihr Ende erreicht, als unsere Colonnen von verschiedenen Seiten heranruͤckten, und ihren Angriff begannen. Unsere reitende Batterie⸗Com⸗ pagnie, unter der Bedeckung der ö5ten Infanterie⸗Division, und die Batterie⸗Compagnie der 16ten Artillerie⸗Bri⸗ gade, sprengten durch ihre zwei ersten Schuͤsse mehrere feindliche Munitions,Wagen in die Luft. Dieser Zufal verbreitete einen bemerkbaren Schrecken in den Reihen des Feindes, und eine besondere Erschuͤtterung seiner ganzen Streitlinie schien auf ein baldiges Weichen inzudeuten. Un⸗ terdessen naͤherten sich unsere Truppen im charfschritt, die 5* Armee des Groß⸗Wessirs wartete aber ihren Angriff nicht ab, sondern ergriff, unter Abfeuerung ihres saämmtlichen Ge⸗ schuͤtzes, eine allgemeine Flucht, 40 Kanonen mit allen Mu⸗ nitionswagen, das Lager und ihr ganzes Fuhrwesen zurxdca, lassend. Ueberdies wurden dem Feinde mehr als 2000 Mann
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