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tauglich seyn oder nicht. Ungehorsam gegen den Willen der Nation ist der Haupt⸗Charakter der Coalition. Von dem Augenblick an, wo Herr Adams den Praͤsidenten⸗Sitz ein⸗ nahm, entsagte er dem Grundsatze, daß der Repraͤsentant den Willen seines Constituenten zu befolgen habe, und Herr Clay wiegte sich mit dem Gedanken ein, daß Macht und Patronate das Schicksal der Republik be⸗ stimmen koͤnnten. Diese Grundsaͤtze waren es, welche eine Coalition stuͤrzten, die sich nie wieder 6ö5 wird, wenn es ihr nicht etwa gelingt, die gegenwaͤrtige Regierung in die⸗ selbe Schlinge zu locken, in die sie selbst gerathen ist, und beinahe sollte man nicht daran zweifeln, daß sie sich aus die⸗ ser Absicht der oͤffentlichen Blaͤtter bediene, um den Praͤsidenten zu uͤberreden, daß er nicht noͤthig habe, sich nach dem Willen der Nation zu richten. Unter dem Vorwande, fuͤr seinen Ruhm be⸗ sorgt zu seyn, wollen sie ihn taub gegen die Stimme einer großen Majoritaͤt der Amerikanischen Nation machen, die laut nach einer Reform verlangt. Einer der Haupt⸗Grunbdsaͤtze der Politik des General Jackson wird der seyn, den⸗ Willen der Nation unbedingt zu befolgen. Trotz aller Verlaͤumdungen — trotz der vereinten Kraft einer beguͤterten Aristokratie und geschaͤftiger Beschuͤtzer, ward ihm die hoͤchste Stelle durch den Willen der Nation, deren Stimme er gewiß mehr Auf⸗ merksamkeit schenken wird, als dem Rath einer gesunkenen Faction. Der National Intelligencer, der sich vor wenigen Monaten so besorgt fuͤr die Sicherheit der Union zeigte, sagt jetzt, daß die Veraͤnderungen in den oͤffentlichen Aemtern nur Mißvergnuͤgen erregen, und in kuͤnftigen poli⸗ tischen Discussionen eine Bitterkeit und eine Spaltung ver⸗ anlassen wuͤrden, welche unsere Einrichtungen Untergraben koͤnnten. Er wuͤrde Recht haben, wenn nicht fuͤr die Re⸗ form eine so große Majoritaͤt der Nation waͤre, der eine eigennuͤtzige Faction bald unterliegen muß. Das National Journal fuͤhrt eine ähnliche Sprache; gemaͤßigter zwar aͤußert sich die Boston⸗Zeitung, aber dennoch gegen die beabsichtigte Reform; was uns betrifft, so koͤnnen wir bei dieser Gelegenheit nur unsere Ueberzeugung aussprechen, daß sie, wie wir bereits oben erwaͤhnten, von der Mehrheit der seeliche epnscht wird.“
or Kurzem hielt die hier seit 23 Jahren bestehende Gesellschaft zur Unterstuͤtzung von Waisen =*8 8en Zu⸗ sammenkunft auf dem hiesigen Stadthause; dem verlesenen Bericht zufolge . gegenwaͤrtig 95 Knaben und 59 Maͤdchen Nahrung, Kleidung und Erziehung; 24 Waisen beiderlei Geschlechts waren im verflossenen Jahre x men worden: entlassen hatte man 16 Knaben als Lehrlinge bei Paͤchtern und mechanischen Kuͤnstlern, und 9 Maͤdchen, denen man Stellen in Familien verschafft hatte; gestorben waren 10 Kinder; an freiwilligen Geldbeitraͤgen waren zwi⸗ schen 700 und 800 Dollars, und außerdem eine Menge Ge⸗ schenke verschiedener Art eingegangen.
Das Philadelphia⸗Buͤlletin meldet, daß in den dortigen Docks ein Schiff gebaut wird, welches außer dem Noth⸗Verdeck noch drei Verdecke hat. Es ist auf 160 Ka⸗ nonen gebohrt, wird aber wahrscheinlich 200 einnehmen; seine Besatzung soll auf nicht weniger als 1300 bis 1400 Mann berechnet seyn.
i Savannah legte neulich eine heftige Feuersbrunst 140 Haͤuser in Asche, die zwar nur klein, indessen groͤßten⸗ theils von armen Leuten bewohnt waren, welche dadurch Alles verloren, was ihnen das Schicksal uͤbrig gelassen hatte. Nach spaͤteren Berichten scheint dort eine Bande Feuer⸗Anle⸗ ger ihr Wesen zu treiben, indem nach obenerwaͤhntem Brande mehrere Tage nach der Reihe an verschiedenen Stellen Feuer ausgebrochen war. Die Obrigkeit that alles Moͤgliche, um den Verbrechern auf die Spur zu kommen.
In Pittsburg wurden in den letzten 12 Monaten 20 Dampfboote erbaut, wovon eines eine Last von 500 Tonnen einnehmen kann. 8
Der Staat Georgia ist an Ausdehnung der naͤchste nach Virginien, und nimmt, den letzten Vermessungen zusolge, einen Flaͤchenraum von 58,000 Quadrat⸗Meilen ein.
In Peterborough in New⸗Hampshire hatten vor Kur⸗ em die natuͤrlichen Blattern 8 um sich gegriffen; durch söleunige Herbeischaffung von Schutzblatter Lomphe, an der es mangelte und die man von Boston kommen ließ, wurde dem Uebel fuͤr die Zukunft kraͤftig entgegengearbeitet.
Suüd⸗Amerika.
In London ist folgendes „Außerordentliche Bulletin“, datirt Carthagena 9. April, angekommen; „Eine D 878 aus Bogota vom 21. März bringt die offictelle Nacht t von der Beendigung des 8
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Folge der entscheidenden Schlacht bei Targoni, welche am 26. Februar ein Columbisches Heer von 4000 Mann unter Anfuͤhrung des Generals Sucre, dem Peruanischen Heere von 8000 Mann, unter Lema's Commando, geliefert hat. Die Friedens⸗Praͤliminarien wurden bereits am 27. Februar unterzeichnet, und zwar von Columbischer Seite durch die Generale de — und O’'Leary; von Peruanischer durch die Generale Gamara und Orbegosa. Die Ratification ge⸗ schah durch die Anfuͤhrer Sucre und Lema. General Bolivar hat bereits aus seinem Haupt⸗Auartiere, Camball, die Maaß⸗ regeln Sucre'’s bestaͤtigt. Folgendes ist der Inhalt einiger Artikel des Friedens⸗Tractats: Das Columbische Gebiet soll sich so weit erstrecken, als fruͤher das von Neu⸗Grenada. Die von Peru an Columbien schuldigen Summen sollen binnen 1 ½ Jahren abbezahlt werden. Diese beiden Artikel in Voll⸗ zug zu bringen, soll eine Commission ernannt werden, und wird an den Praͤstdenten der Vereinigten Staaten von Nord⸗ Amerika die Einladung ergehen, etwanige Streitigkeiten, die wegen des Belaufs der schuldigen Summen u. s. w. statt finden sollten, zu vermitteln. Guayaquil soll an Columbien zuruͤckgegeben werden; fuͤr den Schaden, den diese Stadt durch den feindlichen Einfall erlitten, werden 150,000 Dol⸗ lars verguͤtigt; die Peruanischen Truppen ziehen sich suͤdlich von Macara zuruͤck.“ — Diese Begebenheiten (wird ferner gemeldet), so wie die baldige Zusammenkunft des constitui⸗ renden Congresses, haben wieder etwas Vertrauen auf die oͤffentliche Verwaltung eingefloͤßt und duͤrften unbezweifelt allen Handels⸗Operationen neues Leben verleihen. 1 —
Berlin, 23. Juni. In der Berliner Medaillen⸗Muͤnze wird, wie wir hoͤren, nach einigen Tagen schon, und spaͤte⸗ stens bis zu Ende der Woche eine Denkmuüͤnze auf die Schlacht bei Schumla vom 11. Juni d. J. erscheinen. — Sie wird auf der Hauptseite das mit dem Lorbeer des Helden gekroͤyte Haupt Sr. Majestaͤt des Kaisers von Ruß⸗ land zeigen, mit der Umschrift: Nicolaus I. Totius Russiae Imperator; auf der Kehrseite aber wird man, umschlungen von dem Lorbeer, die Worte lesen: Auspiciis Augustissimis Et Duectu Comftis De Diebitsch Turcarum Ferox Exerci- tus Sub Primo Visirio Concisus Apud Schumlam Die 30. Mai. Stili Veteris 1829. — Die Medatllen werden Vernehmen nach, in Silber zu 2 Rthlr., in R. zu 5 . und in Englischer Bronze zu 15 Sgr. zu ha en seyn.
— Am 9ten d. M. beging der Regierungs, Direktor Mebes zu Seeamsen. seine Dienst⸗Jubelfeier. Der Jubilar wurde am Morgen des festlichen Tages von einem Wagen des regierenden Grafen von Stollberg⸗Wernigerode abgeholt und nach dem Regierungs⸗Lokal gebracht, wo er von Sr. Erlaucht selbst und von seinen Amtsgenossen empfan⸗ en wurde. Späͤter uͤberreichte ihm der Hr. Regierungsrath
eelius einen schoͤn gearbeiteten silbernen — im Namen der Verehrer des Jubelgreises. Bei dem von Sr. Erlaucht zur Feier des Tages gegebenen Mittagsmale ging ein Schreiben des Herrn Justiz⸗Ministers, Grafen von Dankelmann Excellenz, ein, vermittelst dessen dem Jubilar die Insignien] des ihin von Sr. Maj. dem Koͤnige verliehenen rothen Adler⸗Ordens uͤber⸗ macht wurden. Dieser Beweis der Allerhoͤchsten Theilnahme brachte in der ganzen Versammlung die freudigste und dank⸗ barste Empfindung hervor, die in dem Sr. Maj. dem Koöͤ⸗ nige drelmaligen Lebehoch sich laut und froͤhlich kund gab. 8
8. Vor einiger Zeit hielt die Rheinisch⸗Westphäͤlische Gefaͤngniß⸗Gesellschaft zur sittlichen und buͤrgerlichen Besse⸗ rung der Gefangenen in Duͤsseldorf, unter dem Vorsitze ih⸗ res Durchlauchtigsten Protekters, des Prinzen Friedrich von
reußen Koͤnigliche Hoheit, ihre zweite General⸗Versamm⸗ ung, worin der Jahres⸗Bericht ihrer Wirksamkeit vorgetra⸗ gen, und die Rechnung abgeiegt wurde. Die Gesellschaft ählt uͤber 4000 Mitglieder und Theilnehmer und hat bereits ei den Gefaͤngnissen zu Werden, Koͤln und Trier Tochter⸗ Gesellschaften gegruͤndet. Sie giebt Hoffnung, daß im Laufe gn Jahres sich bei allen uͤbrigen größeren 8.n der Rheinisch⸗Westphoͤlischen Provinzen aähnliche Tochter, sellschaften bilden, und so ihre Wirksamkeit sich auf den ganzen Um⸗ fang der drei Provinzen ausdehnen werde. Auch in dieser Gesell⸗ schaft zeichnen sich die Staͤdte Duͤsseldorf und Elberfeld durch ihre Fftlae aus, indem in jeder derselben an 400 Rthlr. à
saährliche Beiträͤge unterschrieben worden sind. — Das Re⸗ sultat 6
der einjährigen Thaͤtigkeit dieses Vereins ist, wie der
rieges in Peru, und zwar in
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