1829 / 176 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung

eeben werden, soll vom 1. Juli an als Abend⸗

Wie der Herausgeber in dem ersten

robeblatte sagt, wird dieses Blatt „mit Beibehaltung des⸗

elben Titels, in einer ganz neuen Tendenz und nach einem durchaus veraͤnderten Plane“ redigirt werden.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

ork, 19. Mai. Der New; York mer⸗ vom 18. Mai enthaͤlt üͤber 82* : „Mehrere glaubwuͤrdige Brie . —— bie Frentzfischh W. ane⸗ von St. Domingo am 10. Apri . publik i schlossen haben, demzufolge die Republik ihre Senes, Pesches 80699n zu bezahlen braucht. Auch ist darin festgesetzt, das 8 nhe zal, 18. 1 n 28 e Kaffee und dem von dem Fafes aus den Französischen Colonieen die Mitte haͤlt, in 1 8e aa soll eingefuͤhrt werden koͤnnen.“ (Das Franzoͤ⸗ 8 esr. Ministerium selbst beobachtet uͤber diesen Vertrag bis 8 jetzt noch das tiefste Stillschmweigen.) Ein hiesiges Blatt fuͤhrt als bemerkenswerth an, daß drei der ausgezeichnetsten Mitglieder des Senates der Ver⸗ 8. gn Staaten, die zugleich eifrige Anhaͤnger der gegen⸗ waͤrtigen Verwaltung sind, es abgelehnt haben, drei, von 8— executiven Gewalt ihnen angetragene diplomatische Po⸗ . sten, die zu den hoͤchsten gehoͤren, anzutreten, Herr Tazewell naͤmlich den eines Gesandten in England, Herr Livingston in Frankreich, und Gouverneur Woodbury in Spanien. 8 Die Provinz Loudoun in Virginien enthaͤlt eine Be⸗ voͤlkerung von ungefahr 23,000 Menschen. Seit beinahe einem Monat hat weder ein Schuldner noch ein Verbrecher in ihrem Gefängniß gesessen; die Prozesse haben im Laufe voon 1 bis 2 Jahren beinahe um zwei Drittheile abgenom⸗ men; auch die Aerzte haben im verflossenen Jahre sehr we⸗ 1 ig zu thun gehabt. Die Moralitaͤt der Bewohner wird zugenscheinlich besser, und ein trunkener Mensch ist ein Ge⸗ genstand allgemeiner Verabscheuung. Dieser gluͤckliche Zu⸗ stand Loudouns veranlaßt ein hiesiges Blatt zu der Frage, welche fuͤr die Menschheit erfreuliche Zukunft sich nicht fuͤr diese Provinz erwarten ließe, wenn erst verbesserte Ein⸗ richtungen und sorgfältigere Erziehung der aͤrmeren Klassen ihren wohlthaͤtigen Einfluß uͤber das ganze Land verbreiten? Nach den letzten Berichten aus Bengalen belaͤuft sich der Werth 1.2 dort jährlich ausgefuͤhrten Opiums auf funf Dollars. eege Telegraph meldet, daß vor Kurzem einige Fischer, die mit Reinigung der Irondequoit, Bai be⸗ schaͤftigt waren, einen hermetisch versiegelten Topf gefunden haben, in welchem sich, sorgfaͤltig eingewickelt, ein Perga⸗ ment befand, das in Franzöͤsischer Sprache einen Vericht enthielt uͤber eine aus sran osen und Indianern bestehende, und von einem Herrn La Morton befehligte Expedition, die im Jahre 1664 von Montreal aus nach dem Fort Fronte⸗ nac 892 Niagara) statt gefunden hatte. g—. „Vor einigen Tagen ward 8s die Amerikanische Akade⸗ mie der schoͤnen Kuͤnste, in welcher bald die jaͤhrliche oͤffent⸗ liche Ausstellung stattsinden wird, vorläufig fuͤr eine Anzahl von Personen geöffnet, die man speciell dazu eingeladen hatte, und unter denen sich auch der hiesige Gouverneur be⸗ fand. Die Gemaͤlde⸗Gallerie enthalt viele neue Bildnisse; aber zeichnet sich die Sammlung von Abguͤssen durch ihren großen Reichthum aus. „In den letzten 70 Jahren,“ schreibt man aus Boston, „ging nhs 2,* erste mit 2 Pferden bespannte Landkutsche woͤchent 2 3 Tnach ortsmouth ab, und brauchte zu kutschen nach Portsmouth, die 2 809 Jehrre eine un⸗ glaubliche Menge Personen hin⸗ und herfuͤhren, und außer⸗ dem eine große Auzahl von Dampfbooten, Im Ganzen war hier vor 70 Jahren die Zahl der woͤchentlich Ankommenden und Abreisenden nie mehr als 20; dagegen ist jetzt die Zahl derselben bey uns groͤßer, als in irgend einem andern Staate der Un usammen auf 1600 die Woche be⸗

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———— 3 kfurt a. M., 22. Juni. Die Zeitung der Frankfurt, wovon gegenwaͤrtig Probe⸗

kuft! Wer ist im Stande, vorher zu sagen, wie groß diese Zahl nach Verlauf der naͤchsten 270 Jahre seyn wird⸗⸗

Unter den zuletzt aus Europa hier angekommenen Reisenden, befindet sich auch Hr. Sparks, der vor ohn⸗ Fefähr anderthalb Jahren dahin reiste, um historische

otizen zu einer Weschichte Nord⸗Amerika's einzusam⸗ meln. Er hat das Gluͤck gehabt, sowohl in oͤffentlichen als Privat⸗Archiven aufbewahrte Dokumente benutzen zu koͤnnen, die sich auf die Periode der Amerikanischen Revolution be⸗ ziehen. In Paris namentlich, soll Herr Sparks aͤußerst wichtige Papiere vorgefunden haben, die nicht nur ein großes Licht uͤber die damaligen Verhäͤltnisse der Vereinigten Staa⸗ ten zu Frankreich, sondern auch zu den uͤbrigen Europaͤischen

ationen verbreiten. Ueberdem findet man in selbigen den Anfang und die Fortsetzung der directen und indirecten Un⸗ terhandlungen, die zuletzt zu einer Beendigung der Angele⸗ genheiten Amerika's mit England fuͤhrten. Man erwartet, daß die Masse dieser Materialien viele Ereignisse, die mit der damaligen Umwaͤlzung in Verbindung standen, in einem gans andern Lichte zeigen, und eine Geschichte von Nord⸗

merika liefern werden, wie man sie bisher noch nicht hatte.

Hier ist ein Riese aus Canada, Namens Modeste Mal⸗ hiot, angekommen, den man fuͤr den groͤßten Menschen in der Welt haͤlt. Er wiegt 619 Pfund, hat eine Laͤnge von 6 Fuß Zoll, am Leibe einen Umfang von 6 Fuß 10 Zoll, und wird hier in Gesellschaft eines Zwerges oͤffentlich ge⸗ eigt. Seiner Aussage nach ist er 63 Jahr alt, von Pro⸗ sesten ein Tischler, und konnte noch vor 10 Jahren Beil, Saͤge und andere Werkzeuge bequem handhaben. Seitdem hatte er an Dicke und Gewicht zugenommen. Sein Kopf ist fast von gewoͤhnlicher Groͤße. Er ißt und trinkt gut aber mäͤßig, und scheint dem Ansehen nach einer ziemlich guten Gesundheit zu genießen.

Haiti.

Nord⸗Amerikanische Blaͤtter enthalten Auszuͤge aus dem Bericht eines Herrn Thomas Kennedy, der von der Gesellschaft der Freunde in Nord⸗Carolina nach Haiti gesendet worden war, um den Zustand der, von der erwaͤhn⸗ ten Gesellschaft dahin befoͤrderten farbigen Familien, zu un⸗ tersuchen. Herr Kennedy wurde vom Präaͤsidenten Boyer sehr artig empfangen. Was die Colonisten betrifft, so fand er sie sehr unzufrieden, indem die

dortigen Land⸗Eigenthüner die von ihnen eingegangenen Bedingungen nicht erfuͤllt hatt... ten. Von dem innern Zustande Halti's giebt er eine eeee 1* unvortheilhafte Schilderung. Er beschreibt den Boden der S Insel als außerordentlich ruchtbar, und nur sehr ““] Kultur beduͤrfend, und das Klima als aͤußerst masbe 11.“] gesund. Dagegen aber, sagt er, ist die Regierung aichts 85 weiter, als ein militairischer Despotismus der Congreßs nichts als eine Posse das Gesetz besser geschrieben als verwaltet der Wille des Praͤsidenten durch eine Armee von 40,000 Mann unterstuͤtzt der Ackerbau vernachlaͤssigt der Handel im Sinken Sitte und Gewohnheit absto⸗

gend die Lebensweise, vorzuͤglich im Innern des Landes,

8. ärmlich und roh das Volk unwissend, eingebildet und der 1“ 8* und der Zuwachs der Bevoͤlkerung 1 ehr geringe. Schließlich empfiehlt er, Colonisten nach Libe⸗ ., ria, anstatt nach Haiti zu senden, indem sie dort eine liberale Regierung und liberale Gesetze finden wuͤrden, und ihre Sit⸗ 2

ten, Gewohnheiten, Sprache und Religion beibehalten koͤnnten.

Berlin, 26. Juni. Bei der Ostpreuß. Land⸗Feuer⸗Societaͤt sind im verslossenen Jahre 1828 321 Braͤnde vorgefallen, wobei

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548 Grundbesitzer abgebrannt sind: 466 Wohngebaͤude inel.

14 Kruͤge, 298 Getreide, und 1 Ziegelscheunen, 340 Stal⸗ lungen und Schoppen, 26 Speicher, 5 Brau⸗ und 3 Brand⸗ haͤuser: 7 Wassermahl,, 3 Wasserschneide“, 8 Windmahl⸗ und 3 Roßmuͤhlen: Summa 1160 Gebaäͤube. Von diesen Braͤnden sind: 15 durch Blitzentzuͤndung, G durch Unvorsicht, 2à2

durch grobe Fahrlaͤssigkeit, 12 durch muthmaaßliche und 2 durch erwiesene vorsaͤtzliche Brandstiftungen; 1 durch schlechte . Bauart der Feuerung, 2 durch Selbstentzuͤndung der Wind⸗ 1.“ muͤhlenwellen, 1 durch Flugfeuer und 280 durch nicht erä,.

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