1829 / 177 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

theilig gewirkt haben wuͤrde, wurde dieser tuͤchtigen Lebens⸗ kraft nur zur neuen Nahrung; ihm war dies Alles so ange⸗ messen, und gab ihm Gelegenheit, mannigfach anzuregen und seine Vielseitigkeit zu entwickeln. Er klagt sich selber an, daß eine gewisse Unstaͤtigkeit ihn von Jugend auf verhindert habe, irgend einen Pmais der Lehre sich vollstaͤndig zu eigen zu machen; und allerdings war er, ungeachtet san Wissen ganz geordnet und zusammenhaͤngend war, außer der Gram⸗ matik auf Bildung eines systematischen Zusammenhan⸗ ges eines oder mehrerer Theile des philologischen Wis⸗ sens nicht gerichtet, weil er dies Bestreben sich unan⸗ gemessen fand; auch hatte er dazu nicht die Aufforde⸗ rung, die ein Lehrer der Philologie auf Universitaͤten hat. Auch in seinem Verhäͤltniß zur Universitaͤt, der er niemals foͤrmlich angehoöͤrte, blieb er seinem Grundsatze der Huͤlflei⸗ stung treu; er beschraͤnkte sich auf eine ganz freiwillige Theil⸗ nahme an der Leitung der Uebungen des philologischen Se⸗ minars, wodurch er manchem trefflichen Kopf Anregung gab, da zumal auch sein Privat⸗Umgang vielen jungen Leuten ver⸗ goͤnnt war, und verzichtete mit einer fast tadelnswerthen Uneigennüͤtzigkeit auf manche Vortheile, die er haͤtte haben koͤnnen. Aus Scheu vor bedeutender Verantwortlichkeit uͤber⸗ nahm er auch das Ober⸗Bibliothekariat der Koͤnigl. Bibliothek nicht, ob er gleich fuͤr diese mit besonderer Vorliebe arbei⸗ tete, und selbst als seine Kraͤfte schon bedeutend abnahmen, sich schwer von ihr trennte, da er von Jugend auf mit ihr wie zusammengewachsen war. Zu aͤußerer Geschaͤftsthaäͤtig⸗ keit war er aus bn. an Neigung wenig geeignet, nicht aus Mangel an Thaͤtigkeit oder Gewandtheit; gerade in Ruͤcksicht der zuletzt genannten muͤssen wir noch feiner un⸗ gedruckten Einleitungsreden zu den öͤffentlichen Versammlun⸗ gen der Akademie erwäͤhnen, wobei sich seine Gewandtheit und Beredsamkeit zur Ergetzung der Hoͤrenden jedesmal neu entwickelte.

Wir haben hier ein reiches wissenschaftliches Leben vor uns, welches zwar in reifem Alter, aber nach der Kraft, die man ihm zutraute, dennoch zu fruͤh endete; belohnt ist des Abgeschiedenen wissenschaftliches Streben durch den Erfolg, durch die Dauer seines Namens, durch die Hochachtung aller edlen Kunstgenossen; der Koͤnig gab ihm seine Anerkennung durch die Verleihung des rothen Adler⸗Ordens dritter Klasse. Aber was allen wissenschaftlichen Ruhm und jede Anerken⸗ nung desselben uͤbertrifft, verdient wenigstens mit der Be⸗ scheidenheit beruͤhrt zu werden, die ihm selbst eigen war. Wie er in der Wissenschaft gern und unterstuͤtzte, so war er auch im Leben nach einwohnendem Triebe mit voͤlli⸗ ger Aufopferung seiner selbst jedem hulfreich, der seiner bedurfte, und niemals auf seine und seiner zahlreichen Familie Vortheil bedacht. Witz, Laune, Freimüthigkeit, unerschoͤpfliche Fuͤlle und Frische des Lebens machten ihn, wiewohl er als Gatte und Vater die hoͤchste Befriedigung in seiner Familie fand, zum Mittelpunkt eines großen und reichen Kreises naͤherer und entfernterer Freunde; aber sein Witz war mit Gutmuͤ⸗ thigkeit verschwistert und sollte nie verwunden; seiner kraͤfti⸗ en Natur, die selbst der Krankheit langsam und nur nach angem Kampfe unterlag, sah Jeder gern einmal eine kleine Derbheit nach: aber sein Inneres war ganz erfuͤllt von Ge⸗ muͤth und Pietaͤt, und die Kraft seines Geistes war mehr, als ihm zutraͤglich war, gepaart mit Tiefe und Weichheit

des Gefuͤhls. Er war eine der edelsten und reinsten en. n Koͤnigliche Schauspiele. Sonntag, 28. Juni. Im Opernhause: Die Schweizer⸗

Familie, Singspiel in 3 Abtheilungen, von Weigl. (Dlle. Schechner: Emmeline, als Gastrolle.)

Montag, 29. Juni. Im Schauspielhause: Die Versu⸗ chertn, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von E. Raupach. Hier⸗ auf:; Der Platzregen als Eheprocurator, dramatisirte Anek⸗ dote in 2 Abtheilungen, von E. Raupach.

In Potsdam: Der junge Ehemann, Lustspiel in 3 Ab⸗ theilungen. Hierauf: Das Göoͤtzenbild und der Tambour, großes Divertissement in 1 Aufzug, vom Koͤnigl. Balletmei⸗ ster Titus. (Der Solotaäͤnzer Herr Taglioni aus Paris wird in einem Pas de deux mit Dlle. M. St. Romain hierin tanzen.)

Dienstag, 30. Juni. Im Opernhause: Die Vestalin, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini. (Dlle. Schechner, Koͤniglich Baierische Hofsän⸗ gerin: Julia, als Gastrolle; und Herr Reichel vom Groß⸗ herzoglich Badenschen Hoftheater zu Karlsruhe: den Ober⸗ priester, als letzte Gastrolle. Der Solotaͤnzer Herr Taglioni aus Paris, wird in einem Pas de deux mit Dlle. M. St. Romain tanzen.)

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc. 2

Pn dieser Opern⸗Vorstellung bleiben die bereits hierzu geloͤsten, und mit Montag bezeichneten Opernhaus⸗Billets, uͤltig; und werden die noch zu verkaufenden Billets eben⸗ fals mit Montag bezeichnet sen.

Königsstadtsches Theater. . * Sonntag, 28. Juni. Die weiße Dame. (Hr. Schianskyp, vom 10 —8 I““ als Sastroe) * 4 ontag, 29. Juni. Der Oberrock. Hierauf: Ti⸗ * der Tartar⸗Chan. Hierenf 8— 2 Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Bal’ con des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc. 8 Dienstag, 30. Juni. Der Schnee. (Dlle. Vio, vom K. K. priv. Theater a. d. Wien: Bertha, als letzte Gast⸗ rolle; und Herr Forti, K. K. Hof⸗Opernsaͤnger aus Wien: Fürst von Neuburg, als Gastrolle.) . Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Bal⸗ con des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc. 6

. * Berliner

*

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. C-u⁷) 3

Den 27. Juni 1829.

mmöamamm Maunch deeha. St. „Schuld-Sch. 4 96 ½ 95 ½ [Kur- u. Neum. do. 4 Pr. Engl. Anl. 18 5 102 ¾ 102 ½ [Schlesische do. 4 Pr. Engl. Anl. 22 5 103 Pomm. Dom. do. 5 b. m. G. 4 982 Aurk. do. 4o0 3 Neum. Int. Sch.d. 4 8 Osipr. do. do.] 5 Berl. Stadt-Ob5 Rückst. Cd Kmk dito dito 4 101 ¾ 101 ½ 11do. do. d. Nmk. Königsbg. do. 4 95 ½ [Zins-Sch.d. Kmk. r do. 5 10l dito d. Nmk. Danz. do. in ThZ7 2 36 Westpr. Pfdb. A. 4 8 961 dno. dito B. 4 95 [Holl. vollw. Duec. Grosshz. Pos. do. 4 99 ½ 99 ¾ Neue dito Ostpr. Pfandbrf. 4 96 ½ [Friedrichsd'or.. Pomm. Plandbr. 4 105 [Disconto .. ..

Preusz. Couk.

meckhksel- und Geld-Courns.

(Berlin, den 27. Juni) hrief. Celd. * AnmbhrwxJ6öü. 20 FlI. Kurz [140 ½ e“ 250 Fl. [2 Ut [1400 ZAE“ 288 IETEEöeögöööFöööö 1 LSdl. 3 6 2 ꝙ—-f bxvöö 300 Fr. 2 It. I1 Wien in 20 Xx. . . . . .. 150 PL. [2 Mt. [102½ ee. 150 Fl. 2 A.. 102½ vuZT 100 Thl. 2, Mt 998 BVö““ 100 Thl. [Uso. 1 v1 290 88 8 p. 1— 2 el ul . 10 * och Riga . G 100 Rbl. [3 Woch Auswärtige Börsen. 8s 81. ö 1 Amsterdam, 22. Juni. . W“ „Ct. Metall. Bank-Actien 1355. 1.eSe ru

100 Fl. 197. Partial-Oblg. Russ Engl. Anl. 89 ½. Russ.

Anl. Hamb. Cert. 87 3. Hierbei Nr. 39 des Allgemeinen Anzeigers.

Redacteur John. Mitredacteur Cottel.