1829 / 180 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Preußische Staats⸗3 N 130. Berte, Mitewoch den 1en Jas

Amtliche NRachrichten. 7 Kronik des Tages.

eine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Koͤniglich Nie⸗ 2 2 und Adjutanten des Prinzen Friedrich, vpon Ceva, den St. Johanniter⸗Orden, dem Großherzog⸗ b lich Sachsen⸗Weimarschen Ober⸗ Marschall, Iee Spiegel von und zu Pickelsheim den 252 2 DPrden zweiter elasse, · erzoglchen, 8 4- buft A on Bielke den Ro 8 8 dem Großherzoglichen Ee. Fei herrn Vitzthum von Egersberg, den 5 en er⸗ rden zweiter Klasse; ferner dem Großherzoglichen Oberst⸗ Lieutenant und General⸗Adjutanten von Beulwitz den St. Johanniter,Orden in Brillanten und dem Adjutanten Köͤnigl. Hoheit des Großherzogs, Lieutenant Frei⸗ herrn von und zu Egloffstein den St. Johanniter⸗Hr⸗ den zu verleihen geruhet.

Seine Koͤnigliche Hoheit der Prinz August von 5 Preußen ist nach Koͤnigsberg in der Neumark, und * Seine Durchlaucht der General⸗Major, Fuͤrst zu An⸗ healt⸗Koͤthen⸗Pleß, nach Pleß abgereist. 4 Seine Hoheit der Herzo Gustav von Mecklen⸗ burg⸗Schwerin ist hier dur gegangen.

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Mit Bezug auf den, in Nr. 177. der Allgemeinen reußischen 2 vom 28sten d. M. enthaltenen, ufruf des Koͤniglichen Wirklichen Geheimen Raths und

Ober⸗Praͤsidenten von Schlesien, 17ten d. M., betreffend die Unterstuͤtzung der durch die neue⸗ sten Ueberschwemmungen in Schlesien zu Schaden hekomme⸗ nen Bewohner, bringe ich hierdurch zur öͤffentlichen enntniß, daß auch die Haupt⸗Seehandlungs⸗Kasse in Berlin und das Seehandlungs⸗Comptoir zu Stettin bereit seyn werden, zur Milderung der großen Noth jener Ungluͤcklichen, Geld⸗Bei⸗ traͤge, sowohl fuͤr einzelne rtschaften, als auch zur General⸗ Collekte anzunehmen, daruͤber besondere Auittungen auszu⸗ stellen, und die Namen und Gaben der Wohlthaͤter oͤffent⸗ lich bekannt zu machen. 3 Berlin, am 29. Juni 1829. b

Der Koͤnigliche Wirkliche Geheime Ober⸗Finanz⸗Rath, Praͤ⸗

fident der Haupt Verwaltung der Staats⸗Schulden und Chef

des Seehandlung⸗Instituts. (gez.) Rother.

Angekommen: Der Koͤniglich Baiersche Minister⸗Re⸗ sident bei der freien Stadt Hamzurg, von Hildebrandt, von Hamburg. Abgereist; Der General⸗Major und General⸗Adjutant drefr des Königs, von Witzleben, nach amburg.

Der Ober⸗Landesgerichts⸗Chef⸗Praͤsident Oel richs, nach Marienbad 8 43 1 1 8- ETEEEEEEEb E. 984

4 98 4 B“ Zeitungs⸗Nachrichten.

Ausslent e NFVFrankVvoero, ae.

Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 22. Juni wurden die Berathungen das Ahsgabe Bud et, und namentlich üͤher den Etat des Handels⸗Ministe⸗ kiums fortgesetzt. Herr Enouf verlangte die Abschaffung der auf hen Stockfischsang ausgesetzten Präͤmien, indem die Franzoͤstsche Marine sich hinsichtlich dieses Handelszweiges mit der Englischen und Amerikanischen doch niemals wuͤrde messen koͤnnen. Herr Gauthier klagte, daß, nach dem der

Herrn von Merkel, vom

vund daß man bei einer ausgedehnteren Handels⸗Freih

Kammer vorgelegten neuen Zoll⸗Gesetze zu urtheilen, der Han⸗ dels⸗Minister noch immer bei dem Prohibitiv⸗Systeme beharre; einem Systeme, das man fuͤr vortheilhaft aus ebe, das er (der Redner) aber als hoͤchst verderblich betrachte; er dabe die Ueberzeu⸗ gung, daß nicht sowohl wegen, als ungeachtet dieses Sy⸗ stems die Wohlfahrt des Landes ugenommen habe; nicht, daß er fuͤr eine unbedingte Handels⸗ reitheit stimme; es komme aber vor Allem darauf an, auch hier das rechte Maaß zu finden. „Was die Theorie andetrifft,“ fuͤgte der Redner hinzu, „so stimmen meine Ansichten mit denen meiner Geg⸗ ner voͤllig uͤberein. Es ist heutiges Tages allgemein aner⸗ kannt, daß eine unbegraͤnzte Handels,Freiheit, gleich einem ewigen Frieden, nichts als ein schoͤner Traum ist, der un⸗ moͤglich je in Erfuͤllung gehen kann. Die Voͤlker mußten sonst keine verschiedenartigen und oftmals widerstrebenden In⸗ teressen haben; da dies nun stets der Fall seyn wird, so sind die Tarifs, wie der Krieg, die Zoͤlle, wie die stehen⸗ den Heere, unvermeidliche Uebel, in die wir uns, so lange wir leben, schon fagen muͤssen. In der That wird die Wohl⸗ fahrt eines jeden Volkes durch desondere Ursachen bedingt, sey es durch seine geographische Lage, oder durch sein Klima und die Art der Erzeugnisse seines Bodens, oder durch seine Sitten und Gewohnheiten. Jedes Volk muß sonach auch sein besonderes staatswirthschaftliches System haben, damit die Kraͤfte des Landes auf eine Weise angewandt werden, daß aus ihrem Zusammenwirken die groͤßtmo lichste Ausdehnung des National, Reichthums erwaͤchst. Dies sind die Grundsaͤtze des Handels⸗Ministers; es sind auch die meinigen. Hiermit ist aber die Sache noch keinesweges abgemacht, denn es geht mit der rneleesc gedn etwa wie mit der Charte: A ist uͤber die Grundsaͤtze einig, aber sobald von der Anwen⸗ dung derselben die Rede ist, entzweit man sich. Diese Mei⸗ nungs⸗Verschiedenheit entsteht lediglich aus dem verschiedenen Standpunkte, von welchem aus die 8— Interesse des Handels beurtheilt werden. Bei einer eergleichung die⸗ ser Interessen nimmt sich Jedermann desjenigen am ceifrig⸗ sten an, das ihm zunaͤchst liegt, und das er am Besten kennt. In der Wuͤrdigung der verschiedenen Handels⸗Interessen meine Ansichten von denen des Handels⸗

828 es nun, da inisters und der Untersuchungs⸗Commission abweichen.

Ich glaube naͤmlich, daß in einem Lande, wo der Acker bau eine ungeheure Menge zur Ausfuhr geeigneter Er zeugnisse darbietet, wo mehrere Fabriken eine olche Aus dehnung erlangt haben, daß sie des 8— im Ausland unmoͤglich entbehren koͤnnen, und wo die ränzen fast zu Haͤlfte vom Meere bespuͤhlt werden; in einem solche Lande, glaube ich, , der Handel mit dem Auslande ein aupt⸗Element des ational⸗Reichthums, und es heißt das nteresse desselben schlecht verstehen, wenn man ihm so groß Hindernisse als jetzt in den Weg legt. 2 ½ behalte mir da⸗ her vor, den Beweis zu fuͤhren, daß die ortheile, welch man sich von dem gegenwaͤrtigen Systeme verspricht, denen, worauf man verzichtet, in keinerlei Weise die Waage 2 eit als ie allgemeine Wohlfahrt des Landes ungleich schneller und 85 als bisher befoͤrdern wuͤrde.“ Herr Bë⸗ rigny machte, in dem Interesse des von ihm repraͤsentit⸗ ten Departements der Niedern Seine, mehrere Vorschlaͤge zur Befoͤrderung des Stock⸗ und Wallfischfanges. Nach einigen Bemerkungen des Hrn. Duvergier de Hauranne be ieg der Handels Minister, hauptsächlich zur Widerlegung des 2 1- Gauthier, die Rednerbuͤhne. Er erklärte, daß er zur Vertheidigung des bisherigen Systems nur Thatsachen an⸗ führen wolle. „Im Jahre 1828 bemerkte er dem „sind fuͤr 608 Millionen Fr. Waaren eingefuͤhrt und deren fuͤr 610 Millionen ausgefuͤhrt worden. Der Werth der ein⸗ gefuͤhrten uͤberseeischen nen, und der Werth der aus efuͤhrten Erzeugnisse des Fran⸗ zoͤsischen Bodens und Gewerbikißes auf 511 Millionen. Un⸗

ter den Einfuhr⸗Gegenstaͤnden befanden sich fuüͤr 279 Mil⸗

lionen an verschiedenem Material, dessen bie Manufakturen

2.

zufolge, 7₰

Produkte belief sich auf 450 Milliovo.