1829 / 180 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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14,5

Ei Vorschlag des Hrn. Amat, diese Summe auf die

nachträglich noch einschreiben zu lassen.

nooch immer wie damals uͤber 187 Millionen betrage. dem er die verschiedenen Geschaͤftszweige, worauf sich, seiner

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und Fabriken beduͤrfen; fuͤr 137 Millionen an solchen Ge⸗ genstaͤnden des unmittelbaren Verbrauchs, die Frankreich entweder gar nicht oder in unzureichender Menge er⸗ zeugt; endlich fuͤr 38 Millionen an Fabrik⸗Waaren. Die 511 Millionen, woraus die Ausfuhr bestand, zerfallen in 167 Millionen an Erzeugnissen des Bodens und 344 Millionen an Mannufaktur⸗Gegenstaͤnden. Ohne Zweifel giebt es eine Nation, die Englische, die in dem Umschwunge ihres Handels uns noch uͤbertrifft; von allen uͤbrigen aber kommt keine uns in dieser Beziehung gleich.“ Im ferneren Verlaufe seiner Rede sagte der Minister: „Man macht uns den Einwand, daß ungeachtet des Schutzes, den wir den in⸗ laͤndischen Fabriken gewaͤhren, diese nichts destoweniger da⸗ niederliegen. Ich laͤugne solches nicht; behaupte aber, daß unser Fabrikwesen noch ungleich mehr leiden, ja, daß der gaͤnz⸗ liche Verfall desselben nahe S. seyn wuͤrde, wenn ihm nicht wenigstens der Absatz im Lande selbst gesichert wäre. Mehr als dieses kann man von keiner Regierung verlangen. Auch im Englischen Unterhause ist kuͤrzlich uͤber den Stillstand der dortigen Manufakturen geklagt worden; die Minister erwie⸗ derten aber, daß zur Linderung 9— Uebelsdas Gesetzin nichts beitragen koͤnne, und daß dieses alles moͤgliche gethan habe, wenn es dem Fabrik⸗Inhaber den inlaͤndischen Markt sichere.“ Hinsichtlich der Suͤd⸗Amerikanischen Staaten hielt der Minister es ebenfalls fuͤr sehr wuͤnschenswerth, daß Handels⸗Conven⸗ tionen mit ihnen abgeschlossen wuͤrden; er meinte, Letzteres waͤre bereits geschehen, wenn nicht die blutigen Ereignisse, die sich in neuerer Zeit in jenen Staaten zugetragen, die Franzoͤsische Regierung von der Abschließung von Handels⸗ Verträgen abgehalten haͤtten. Der Redner beleuchtete hier⸗ auf die gegenwaͤrtigen Handels⸗Verbindungen mit Brasilien, Mexiko, Buenos Ayres, Chile, Peru und Columbien, so wie mit Cuba und Portorico, und zog daraus den Schluß, daß die Nicht Existenz von dergleichen Handels, Conventio⸗ nen Frankreich bei weitem nicht so nachtheilig sey, als man es gewöͤhnlich glauben machen wolle. Nach einigen Verbindlichkeiten, welche der Minister dem vorigen Redner (Hrn. Gauthier) sagte, schloß er mit einer Vertheidigung seines Ministeriums, welches von einigen Deputirten als uͤberfluͤssig geschildert worden war, und mit der Versicherung, daß er es sich stets angelegen seyn lassen werde, das allge⸗ meine Interesse des Handelsstandes bestens wahrzunehmen. Der General⸗Zoll⸗Dirertor Marquis von Vaulchier be⸗ Faubtre⸗, daß, was man von dem Defraudiren gesagt, hoͤchst bertrieben sey; uͤberall, wo er deshalb Erkundigungen ein⸗ gezogen, habe sich vielmehr erwiesen, daß das Contrebandiren abnehme. Der Graf v. Murat gab neue Aufschluͤsse uͤber die hin und wieder bezahlte Assecuranz⸗Prämie fuͤr einge⸗ schmuggelte Waaren; noch vor wenigen Tagen sey er von einem der ersten Fabrikanten in Rouen benachrichtigt worden, daß kurz zuvor 6 Ballen Baumwolle gegen eine Assecu⸗ ranz Praͤmie von 12 pCt. eingeschmuggelt worden waͤren.

L Herr Lefdvre verlangte die Absendung diplomatischer Agen⸗

ten nach Mexiko und den Suͤd⸗Amerikanischen Freistaaten. Der Handels⸗Minister hielt die Abfertigung von Han⸗ dels⸗Agenten fuͤr hinlaͤnglich. Der Marquis von Lafapette gab nicht undeutlich zu verstehen, daß man mit der Ernen⸗ nung diplomatischer Agenten deshalb zoͤgere, weil man sich immer noch schmeichle, Spanien wieder zu seinen Colonieen zu verhelfen, und Herr Laisné de Villevéque forderte die Regierung auf, einer solchen sentimentalen Politik

endlich zu entsagen. Hierauf deschäͤftigte man sich mit dden einzelnen Kapiteln des Budgets des Handels⸗Ministe⸗

riums. Die Kosten der Central⸗Verwaltung (450,000 Franken) wurden auf den Antrag der Commission um 4 ranken herabgesetzt. Im 2ten Kapitel werden 444,000 Fr. fuͤr die uͤbrigen Verwaltungs⸗Kosten verlangt. Auch dieses Kapitel gab zu keiner erheblichen Discussion Anlaß, und wurde unverkuͤrzt bewilligt. Das 3te und letzte Kapitel ent⸗ hält 2,400,000 Fr. für den Stockfisch⸗ und .

fte herabzusetzen, fand keine Unterstuͤtzung. Man ging hierauf zu dem Budget des Kriegs⸗Ministeriums über. Eine Menge von Deputirten stuͤrzten sofort zur Tribune, um sich Der Oberst von Jacqueminot war der einzige Redner, welcher sich an diesem Tage noch uͤber den Gegenstand vernehmen ließ. Er

klleagte, daß, ungeachtet des im vorigen Jahre gegebenen Versprechens, beim Kriegs⸗Ministerium keine Erspar⸗

und der Etat desselben

Nach⸗

worden seyen

nisse gemacht

Meinung nach, Manches ersparen lassen würde, näher be⸗

zer⸗Truppen zu sprechen. „Sollen wir denn,“ fragte er, gewig fremde Truppen, die uns uͤber 7 Millionen kosten, im Solde behalten? Fuͤr dasselbe Geld wuͤrden wir 19,000 Fran⸗ zoͤsische Soldaten halten, oder die Summe ganz ersparen koͤnnen, wenn wir die National⸗Garden neu organisirten.“”“ Der Redner glaubte, daß wenn man seine verschiedenen Antraͤge annaͤhme, sich bei dem Kriegs⸗Ministerium eine Ersparniß von 36 Millionen machen lassen wuͤrde. Die Discussion uͤber das Budget dieses Ministeriums sollte am folgenden Tage fortgesetzt werden; sie wird wahrscheinlich eine ganze Woche lang dauern. Am Schlusse der Sitzung kuͤndigte der Praͤsident noch der Versammlung fuͤr den naͤchsten Tag eine Mittheilung der Regierung an; wahrscheinlich den Ge⸗ setz⸗Entwurf wegen der Zuscchüsse fuͤr das Justiz⸗Ministerium, worin die Pairs⸗Kammer das Amendement der Deputirten⸗ Kammer, wegen der gerichtlichen Belangung des Grafen von Peyronnet, verworfen hat.

Paris, 24. Juni. Der gestrige Moniteur enthaͤlt eine Koͤnigl. Verordnung vom 14ten d. M., in Betreff des⸗ Hypotheken⸗Wesens auf Martinique, Guadeloupe nebst De⸗ pendenzen und dem Franzoͤsischen Guiana.

Die constitutionnellen Deputirten hielten vorgestern in der Straße Rivoli eine zahlreiche Versammlung, um sich uͤber den von der Pairs⸗Kammer veraͤnderten Gesetz⸗Ent⸗ wegen der Zuschuͤsse fuͤr das Justiz⸗Ministerium zu be⸗ sprechen.

Der Constitutionnel enthaͤlt Folgendes: „In der naͤchsten Sitzung werden die Minister das Gesetz wegen der Zuschuͤsse fuͤr das Justiz⸗Ministerium pro 1828 zum zweiten Male in die Deputirten⸗Kammer bringen. Ganz Frankreich sieht in aͤngstlicher Spannung dem Ausgange der großen Discussion entgegen, welche sich uͤber diesen Gegenstand er⸗ heben wird. Das Land soll erfahren, ob es eine Wahl⸗Kam⸗ mer hat oder nicht, ob eine Garantie fuͤr die gute Verwen⸗ dung des Staats⸗Einkommens vorhanden ist, oder ob die Deputirten sich selbst und die heiligen Rechte, deren Ver⸗ theidigung sie beschworen haben, vernichten wollen.

eit einigen Monaten werden in der Deputirten⸗Kam⸗ mer kleine Schriften unter dem Titel: „Briefe des Jcilius“ ausgetheilt, welche sich mit den wichtigsten Angelegenheiten der Politik und des Unterrichts⸗Wesens beschäͤftigen, und die man einem der ausgezeichnetesten Professoren der Akade⸗ mie zuschreibt. bei welchem der Name des Versassers denuncirt worden war, hatten auf die Entlassung desselben angetragen; der Minister des Unterrichts verweigerte aber seine Genehmigung, und die freimuͤthigen Briefe des Icilius werden daher fortge⸗ setzt: so eben ist der achte und neunte Brief erschienen.

Die „Revue de Paris“ berechnet den Antheil, den die Pairs⸗Familien an der Emigranten⸗Entschädigung haben, auf mehr als 40 Millionen Fr.

Das von dem Vicomte von Cheteaubriand verfaßte Trauerspiel „Moses,“ welches in der vollständigen Ausgabe seiner rke erscheinen wird, wurde unlaͤngst in einer Ge⸗ sellschaft, welcher die ausgezeichnetesten Staatsmänner und Gelehrten der Hauptstadt beiwohnten, unter dem groͤßten Beifalle vorgelesen. .

Am 16. d. M. ist die Goelette „Mösange“, von dem Schiffslieutenant Chaumont befehligt, in Toulon eingelau⸗ fen; sie kommt von Algier und Mahon, das sie am 11. d. M. verlassen hat, und bringt folgende Nachricht: „Eine Englische, aus der Levante kommende Corvette habe dem Dey von Algier von Seiten des Sultans den Befehl üͤber⸗ bracht, Frieden mit Frankreich, welche Bedingungen dieses auch stellen moͤge, zu schließen; auch seyen bereits mittelst je⸗ ner Corvette diplomatische Noten zwischen dem Dey und dem Franzoͤsischen Ministerium gewechselt worden, so daß man Hoffnung habe, die Zwistigkeiten auf friedlichem Wege ausgeglichen zu sehen.“ 4 3

Das Aviso de la Méditerranse behauptet, bald nach der Ankunft der Goelette „Mésange“ in Toulon sey dort der Befehl eingegangen, die Einschiffung von Wurf⸗ Geschuͤtzen auf den zur Beschießung Algiers bestimmten Bom⸗ barden einzustellen. 1

Briefe aus Port au Prince vom 3. Mal bestätigen die Nachricht, daß der Handels⸗Tractat zwischen Frankreich und 65 unterzeichnet worden sey; sie geben jedoch den Inhalt dieses Tractats nicht an. Man erwartete in der setzten Sitzung der Deputirten⸗Kammer von Seiten des Han⸗ dels⸗Ministers einige Aufschluͤsse uͤber diesen Gegenstand, die derselbe aber nicht gab.

Eine Erbschafts⸗Angelegenheit von 75 Millionen macht bereits seit einigen Jahren in der Franche Comts großes

zeichnet hatte, kam er abermals auf die 12,500 Mann Schwei⸗ Aufsehen. Man erzählt naͤmlich, daß Claude Frangols Bon⸗

Mehrere Mitglieder des Untversitäts⸗Raths,