1829 / 182 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Vorgänge vom 17ten ern

Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Nr. 182.

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Meere bestanden habe, als eine Thatsache

SSaeee in der Britischen Flotte kein Beispiel

dastehe, von der selbst

ey. vorgekommen sey Calcutta vom 28. Febr. zufolge, war der

8 Cen di Fanwerneut im Begriff, eine Reise nach Penang, jetzt schon die Dampf⸗

Malacca und Singapore anzutreten. Auch im Innern Bengalens ist ie schiffahrt eingefuͤhrt. Das Dampfschiff „Hooghly“ war von Calcutta nach Allahabad abgegangen. Die Regierung von Luistana hat 5 Schiffe aus Liver⸗ pool wegen ne Nord⸗Amerikanischen Zoll⸗Gesetze eschlag nehmen lassen. 8 8g na war man mit der Finanzfrage beschaͤftigt, ob es besser sey, durch eine gezwungene Anleihe oder durch Anleihe bei fremden Kaufleuten sich Gelder zu verschaffen. Gestern war es am Getreide⸗Markt ganz lich still. Nicht ein einziger Verkauf fand statt, —* ßt sich keiner erwarten, wenn die Verkaͤufer n. ee. rigere Preise fordern. Die Preise blieben mithin nominell, wie sie am letzten Markttage waren. An Markt wurden ge⸗ bracht: Aus England: 1950 Quarter Weizen; 250 Q. Gerste, und 5300 Q. Hafer; vom Auslande: 10,800 Q. Weizen und 600 Q9. Hafer; aus Irland: 1000 Q. Ha⸗ fer; Mehl, 2600 Sa;cke. Die Durchschnitts⸗Preise in der vorigen Woche waren: fuͤr Weizen 70 Shill. 7 Pence; fuͤr Gerste 31 Shill. 2 P. und für Hafer 24 Sh. 8 P. (Zoll auf Weizen 10 Shill. 8 P.)

Niederlande.

Bruͤssel, 27. Juni. Se. Majestaͤt der Koͤnig sind am 2isten d. M., fruͤh um 11 Uhr, in Verviers eingetroffen, und wurden von den Behoͤrden unter einem am Thore erbauten Triumphbogen empfangen. Se. Majestaͤt besuchten nach einem auf dem Stadthause eingenommenen Fruͤhstuͤck meh⸗ rere der dortigen Fabriken und die Schul⸗Anstalten. In den Salen des Handels⸗Gerichts war eine Ausstellung der ver⸗ schiedenen Fabrikate der Stadt veranstaltet. Se. Majestäͤt kehrten darauf uͤber Chaudfontaine, wo Hoͤchstdieselben zu Mittag aßen, am Abend nach Luͤttich zuruͤck, wo ein praͤch⸗ tiges Feuerwerk abgebrannt wurde. Am 25sten haben Se. Majestaät die Köͤnigl. Stuͤckgießerei, die Handelsschule und mehrere Tuchfabriken besucht, und um 2 Uhr Nachmittags Ihre Reise nach Mastricht uͤber Tongern fortgesetzt.

Amsterdam, 27. Juni. Ohne daß eben hoͤhere Course von den auswaͤrtigen Fonds⸗Maͤrkten Anlaß dazu gegeben haben, sind Hollaͤndische Staatspapiere, vorzuͤglich wirkliche Schuld, im Laufe dieser Woche wieder hoͤher und bis zu 59 pCt. gegangen; gestern aber waren diese wieder flauer und zu 58 ½—⁄ pCt. zu haben, Synd. Obligationen und alte und neue Russische Anleihe blieben begehrt; alte zu 100 ¾ pEt. und neue zu 99 . Das Geld bleidt stets zu 2 ½ Ct. Zinsen gegen Unterpfand ausgeboten. Disconto steht à 2 pEt. Am Getreide⸗Markt fiel nichts Erhebliches vor; fuͤr Wei⸗ zen und Roggen konnte man nur niedrigere Preise erhalten, und auch alle übrigen Artikel waren flau mit weichenden Preisen. Die umgesetzten Kleinigkeiten gingen zu folgenden TCoursen

gen z 9 ab: 129pfüͤnd. weißbunter Köͤnigsberger Weizen 390 Fl., 128pfuͤnd. bunter dito 360 Fl., 122pfüͤnd. Preuß. Roggen 163 Fl., 119pfuͤnd. dito 155 Fl., Rüböl ebenfalls seßr flau. kr. Fenbe 55 ½¼ à 55 Fl., pr. October à December 55 ¼ 88 pr. Mai 55 Fl. Bei der, dieser Tage hier statt⸗ aßten Auction von 25,000 Ballen Java⸗Kaffee ist nur 20-bühr itel unverkauft geblieben und alles Uebrige von die Preise 331 Ct. abgenommen worden; im Ganzen sind die Hande12, 8,2 , Ct. niedriger, wie bei dem vorigen durch ucher ist es Gesellschaft abgehaltenen Verkauf. Mit rohem othdurft, und veräͤndert; die Verbraucher kaufen nur zur fuͤr Mittelsorte Zahlen fuͤr schoͤnen Surinam 39;⁄1 à 40 Fl., Havanna 41 8 8* 8829 erd. 22 Fl. kleine Parthleen blond 1c, 16. Junt. In einer, am 20sten v. M. altenen Bersammiune ee pn die Repraͤfentanten der biesigen Bi rgerschaft⸗ ein Gesuch an Se. Maj. zu erlassen, entweder eine neue Untersuchungs⸗Tommission uͤber die annt, oder auch der bestehenden meh⸗ werden moͤchten, damit auch das

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rere Mitglieder zugesellt

Verhalten der Civil⸗ und Militair⸗Beamten an jenem Abend zur Untersuchung gebracht wuͤrde. Inzwischen hatte die be⸗ stehende Commission gleich an ihren ersten Sitzungstagen unter Andern auch den Commandanten, Gen. Maj. Frhrn. Wedel Jarlsberg, und den Lieutenant Morgenstjerna, deren Betragen am meisten in der Leute Munde war, abgehoͤrt. Die Verhoͤre wurden auf dem Rathhause bei offenen Thüͤren gehalten; freilich war der Raum fuͤr Zuhoͤrer dort außeror⸗ dentlich beengt. Der Stiftsamtmann Hr. Sibbern soll, wie verlautet, den Buͤrger⸗Repraͤsentanten uͤber ihren gedachtemn Schritt seinen Beifall bezeugt haben. Er hatte fruͤher oͤffent⸗ lich angezeigt, daß er nicht zugeben wuͤrde, daß sein eignes Benehmen am 17ten ununtersucht bliebe, und auch der Ma⸗ gistrat folgte ihm darin. Nach des Stiftsamtmanns Sibbern Erklaͤrung vor der Commission ist, „so weit im bekannt, von der zusammengelaufenen Volksmasse kein Exceß irgend einer Art begangen worden und vielleicht, bis auf sehr wenige Ausnahmen, alles nur Folge der Neugier gewe⸗ sen.“ Man weiß ja schon, daß auch der kundgewordene Polizei⸗Bericht ungefaͤhr auf dasselbe hinausläauft.

Deutschland.

Dresden, 30. Juni. Der Koͤniglich Niederlaͤndische Gesandte am hiesigen Hofe, Graf von Gruͤnne, hatte am 22sten d. M. in einer Privat⸗Audienz zu Pillnitz die Ehre, Sr. Maj. dem Koͤnige die Hoͤchstdemselben von seinem Mo⸗ narchen verliehenen Insignien des Belgischen Loͤwen⸗Ordens zu üͤberreichen. Der Gesandte wurde hierauf zur Koͤniglichen Tafel gezogen.

Der Nuͤrnberger Correspondent enthaͤlt folgendes Schreiben aus Leipzig, 22. Juni: „Die Zahl der in die⸗ sem Semester immatrikulirten Studirenden ist geringer als die Zahl der abgegangenen. Dies ist auffallend, da sich sonstt sehr viele oͤkonomische Studirende aus dem Auslande nach Leipzig begaben, weil auf keiner andern deutschen Universität so viele Hauptkollegien von beruͤhmten Maͤnnern gele⸗ sen werden, als hier. azu herrscht hier die Sitte des Ab⸗ handelns vom Honorar fuͤr Vorlesungen, was freilich nicht sehr anstaͤndig, aber dennoch nur zu sehr herkoͤmmlich ist, und die Frequenz der Studirenden, wie auch der Professo⸗ ren Einkommen, vergroͤßert. Es giebt in Leipzig Professo⸗ ren, welche das Collegium, welches sie publice lesen, auf 4 Stunden und selbst noch mehr woͤchentlich ausdehnen.

Das eintraͤgliche hiesige Ordinariat der Juristen⸗Fakultät ist

noch immer unbesetzt. Maͤnner wie Hauboldt und Biener

sind freilich nicht so leicht als manche Andre ersetzt. Es heißt, daß ein Theil des hiesigen Schlosses abgetragen und

auf dessen Felsengemäaͤuer eine, fuͤr die sehr an Zahl zuneh⸗

mende katholische Gemeinde hinreichende, große neue Kirche erbaut werden soll. Die kalte und regnigte Witterung in der Bluͤthezeit des Roggens hatte im westlichen, niedrig be— legenen Sachsen und an der ganzen Niedersaale die Folge, daß viele Aehren unbefruchtet und daher taub blieben. Dar⸗ 5 aus wollen manche Landwirthe schließen, daß die Aerndte uaug Roggen, bei aller Ueppigkeit der Halme im Stroh, um ein Viertel geringer als voriges Jahr ausfallen werde. Desto gesegneter ist die Heu⸗Aernte uͤderall. An Stroh wird es kei- nen Mangel geben, und der Weizen steht vortrefflich. 85929 und Raupen haben, ungeachtet aller weisen obrig⸗ keitlichen Mandate und der Sorgfalt der Gartenbesitzer in den Obst, und Gemuͤsegaͤrten Sachsens vielen Schaden an-,.— gerichtet.“ 2 e

Muͤnchen, 21. Juntk. Mehrere Studirende hatten eine Einladung an saͤmmtliche akademische Buͤrger zur Theil⸗ nahme an einer allgemeinen akademischen Gesellschafts⸗Aula ergehen lassen, in welcher woͤchentliche Abend⸗Unterhaltungen zum wissenschaftlichen Verkehre und geselliger Erheiterung statt finden sollten, wobei jeder Studirende, ohne irgend eine Verbindlichkeit, freien Zutritt haͤtte. Die Einleitung dau Ung gestern Abend im großen Saale des Odeons vor sich.

ine außerordentliche Menge Studirender fuͤllte den Saal. Zwei Redner legten der Versammlung den Zweck dieser Aula vor Augen. Die Professoren zeigten die lebhafteste Theil⸗ nahme. Hofrath Thiersch besonders drückte in kraͤftigen Worten seinen Beifall uͤber das eingeleitete Werk aus. 1.

Kassel, 27. Juni. Se. Koͤnigl. Hoheit der Churfuͤrst sind gestern Morgen mit Allerhoͤchstihrem Gefolge von Wil) Schloß Philippsruhe abgereist.

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