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ihrer Ruͤckkehr nach Frankreich dieselben Grade im den bfichn Heere zugesagt, die sie in dem Griechischen be⸗ kleidet haben. Dieses Versprechen ist ein neuer Beweis des
Wohlwollens der Fran zoͤsischen Regierung gegen Griechenland.“
8 — Die Notizie del Giorno enthalten die vollstaͤndige Capitulation, welche die Garnison von Missolunghi und Ana⸗ tolieo am 14. Mai mit den Griechen abgeschlossen hat. Re⸗ praͤsentanten dabei waren von Tuͤrkischer Seite Mustapha 5* 2 nevon Griechischer Seite die Capitaine Georg Varnac⸗ Zloeri und Johann Paparischulo. Die aue enengung gen dieser Cohitnlation sne aes von ungefähr sechshundert 8 der Griechischen 8 erden sollen; die Besatzungen koͤnnen ihre FSds n Mobilien mitnehmen. Zwei e Frauen sollen sich erkundigen, welche Weiber mit den Tuͤrken
8 iche bei den Christen bleiben wollen; hat 8 Se. vee ein Kind mit einem Tuͤrken gezeugt, so soll dieses dem Vater übergeben werden. Alle minderj h⸗ rigen Kinder beiderlei Geschlechts (d. h. alle unter 14 Jah⸗ ren), welche Tuͤrken geworden sind, bleiben, auch wider ihren Wäüllen, bei den Griechen zuruͤck; die Osmanen verpflichten siich, keines dieser Kinder zu verhehlen, sonst sollen sie als Berletzer des Vertrags angesehen werden. Die Tuͤrken koͤn⸗
nen alle in ihrem Besitz befindliche Mobilien verkaufen oder verschenken. 8 G
Inland.
Berlin, 6. Juli. Aus Naumburg an der Saale schreibt man uns unterm 3. Juli: Die Naumburger Som⸗ mmer⸗Messe, welche schon an sich zu einem fuͤr den Handel zu uunguͤnstigen Zeitpunkt im Jahre abgehalten wird, als daß see sich zu einer recht merklichen Lebhaftigkeit des Verkehrs erheben koͤnnte, hat den gewöhnlichen Grad derselben diesmal um so weniger üͤberschreiten koͤnnen, als sie viel zu kurz nach deer kaum erst beendigten Leipziger Jubilate⸗Messe fiel. Das Fruͤhjahr ist die Zeit des Bedarfs fuͤr die Sommer⸗Zeuge, und der Kleinhändler kann deren Ankäufe bis zum Eintritt der MNaumburger Messe, zu Ende des Monats Juni, nicht aus⸗ setzen, sondern muß sie vorher ausfuͤhren, und dahin ziehen, wo er diejenigen Waaren, die er braucht, fruͤher findet. Da⸗ 1ae n iss af da nn
ehder beschraͤnkt sich das Geschaͤft auf diesen Messen hauptsaͤch⸗ lich nur auf die Nacheinkaͤufe jolcher Artikel, die dem inlaͤn⸗ disschen Kleinhaͤndler zufaͤllig schon ausgegangen sind, und die er zu ersetzen wuͤnscht, oder auf Speditionen von schon fruͤ⸗ her erkauften oder bestellten Waaren, welche von der Messe aus in die Laͤger der Abnehmer und Besteller versandt wer⸗ den. So verhäͤlt es sich mit dem größten Theile der Ge⸗ scchaͤfte, welche auf den Naumburger dessen mit Manufac⸗
tur⸗Waaren gemacht werden. In diesen Ar⸗
— Ein Anderes ist es mit Tuch und Leder. lkeln findet in diesen Messen wirklich ein duͤrchgreifendes Kaufgeschaͤft zwischen dem Zufuͤhrer und Abfuͤhrer des Meß⸗ „* gs⸗ sart. Der Tuch, und Leder⸗Bedarf zieht auch die meisten Bandischen Kaͤufer hieher, und macht die ersten Tage der wauer der Messe noch zu den lebhaftesten. Auch diesmal wa⸗ sind es durch diesen Verkehr wieder; und Tuch und Leder Han — Artikel, welche den schnellsten und besten Ab⸗ ö.“ . haben. Die geringeren Sorten Tuch wurden daran — begehrt, und bald vergriffen. Es fehlte sogar ] Läͤger derselben waren weniger zahlreich als des Herzogthums die Tuchfabrikanten aus einigen Staͤdten see, des starten Atgachsen damit ausgeblieben waren, weil 88 letzteren Zeit f satzes wegen, den ihre Fabrikate in der s gefunden, sich von Vorraͤthen entblöͤßt sahen.
84 Eben so war kein Ued . Sorten waren. blaß an Leder vorhanden. Die
leichf., b 2 die besseren, schweren Se l⸗ weit mehr gesucht, als 5 gen, und die Preise der ersteren stellten sich zu denen der letztern in ein solches Verhaͤltniß, daß 58 Verkäͤufer der kostbareren Waaren Anstand vahmen, se
dafuͤr wegzugeben. Von diesen Sorten 1 so ni verkauft —+ schen Arcit — ts also niche Ales In den Berlinischen Artikeln, gewirkt t Tuͤchern, ist der Absatz zur Zufriebenheit der vnd, gede — gefallen, deren Zahl aber nie groß ist, weil * 2 2 ste durch die
Messe zu Frankfurt a. d. O. abgehalten werden, die Naumbur⸗ ger Sommer⸗Messe zu beziehen; weniger ist er es in den ge⸗ druckten Kattunen der Fabriken aus Zeitz und Eilenburg, welche den diesmaligen beschraͤnkteren Abgang ihrer Waaren dem zu schnellen Aufeinanderfallen der hiesigen Messe mit der Leipziger zuschreiben. Auch die Soͤchsischen Kattun⸗Fabri⸗ —— scheinen mit ihren Geschaͤften nicht sehr zufrieden zu
Das Geschaͤft in Elberfelder“, Barmer⸗, Solinger⸗Waaren ꝛc. gruͤndet sich auf eine laͤngst gebildete Kundschaft, bestehet auch zum Theil in der Realisirung von Bestellungen, und ist gewissermaaßen als stehend zu betrachten. In diesen Artikeln bleibt sich der Verkauf immer ziemlich gleich, und große Schwankungen darin sind niemals bemerklich.“
Was die Englischen Manufaetur⸗ Waaren betrifft, die auf allen Deutschen Messen die groͤßten Läͤger bilden, so war deren Zufuhr zwar diesmal auch bedeutend, sie erreichte aber doch nicht die in einigen vorhergehenden hiesigen Sommer⸗ Messen. Da der kurze Zwischenraum der Leipziger Oster⸗ Messe und der jetzigen Naumburger, den Versendungen der Englischen Manufactur⸗Waaren ins Land recht foͤrderlich war, so sind diese denn auch, durch die Spediteurs, reichlich er⸗ folgt. Ueber das persoͤnliche Ausbleiben vieler Käufer aus den Gegenden, denen der Besuch der hiesigen Messen zuste⸗ het, und die mitunter sonst wohl erscheinen, hoͤrte man von den Verkaͤufern vielfaͤltig klagen. Mehrere Zusendungen Englischer Manufacte in das suͤdliche Deutschland, die auf eingegangene oder fruͤher gemachte Bestellungen gegründet seyn mochten, sind auch von hieraus realisirt worden. Doch war Einiges davon hier erkauft.
Der sogenannte Landhandel, oder Absatz in das Inland und in die Umgegenden des Deutschen Auslandes, kann da⸗ her wohl nur als mittelmaͤßig angegeben werden, und in die⸗ ser Beziehung war die Messe nicht besonders glänzend so wie denn uͤberhaupt wohl mit Feng. zu bezweifeln seyn duͤrfte, daß sie sich uͤber die Graͤnzen einer beschei⸗ denen Mittelmaͤßigkeit jemals erheben werde, wenn die Verhältnisse so bleiben wie sie sind, und sie fortbestehend zu einer Jahreszeit abgehalten wird, wo sich kein eigentlicher Waaren⸗Bedarf findet. Dem Vernehmen nach soll eine be⸗ deutende Zahl von angesehenen Meßbesuchern, und verstaͤndi⸗ gen Gewerbtreibenden aus der Mitte der Buͤrger Naumburgs den Wunsch an den Tag gelegt haben, daß hlerin eine zweck⸗ maͤßige Aenderung getroffen werden moͤchte.
Wie der Handel mit den Polnischen Juden, die sich mit Englischen Manufactur⸗Waaren aus den Laͤgern der hier feilhaltenden Hamburger Großhaändler versehen, diesmal aus⸗ fallen wird, laͤßt sich noch nicht sagen. Dieser Verkehr faͤngt erst jederzeit an, wenn die eigentliche Messe langst geendigt ist, und die meisten Verkaͤufer schon eingepackt uünd sich ent⸗ fernt haben. Bis jetzt sind erst wenige eingetroffen und nur ein Kaufmann aus Bucharest hat einen eben nicht betraͤcht⸗ lichen Einkauf abgefuͤhrt. Da die Russisch Polnischen Ein⸗ kaͤufer die von der Leipziger Oster⸗Messe abgefuͤhrten Waaren kaum nach Hause gebracht haben koͤnnen, und ihr Absatz noch nicht vollfuͤhrt worden seyn kann, so wird es darauf aukommen, ob die dortigen Umstände, die der Krieg wohl beguͤnstigen kann, von der Art seyn werden, daß sie wieder mit neuen ansehnlichen Auftraͤgen zum — hier eintref⸗ fen. Alsdann wird das Geschaͤft mit ihnen fuͤr die Engli⸗ schen Manufactur⸗Wagaren⸗Haͤndler noch vortheilhaft seyn; fuͤr den Naumburger⸗Meßplatz ist dies Geschäft aber nicht von eben der Wicheigkeit
— Aus Bonn schreibt man: „Unter denjenigen Maͤn⸗ nern, welche gegenivaͤrtig Vortraͤge an üunserer Universitäͤt halten, ist Herr Staatsrath Niebuhr derjenige, welcher sich bei weitem des zahlreichsten Besuches seiner Vorlesungen er⸗ freut. Aus allen Gegenden Deutschlands, aus vielen des Auslandes stroͤmen wißbegierige Juͤnglinge nach Bonn, um Europa's ersten Forscher im Gebiete der Roͤmischen Geschichte zu hoͤren. Gegenwaͤrtig liest derselbe uͤber die Geschichte der neuesten Zeit, naͤmlich der letzten vierzig Jahre. Obgleich sein Hoͤrsaal der groͤßte von den vorhandenen ist, so vermag er doch kaum die Anzahl der Zuhoͤrer zu fassen. Nicht nur Studirende aus allen Facultaͤten, sondern auch Doctoren, Professoren und Beamte sinden sich unter denselben, so daß sich dem diese Vorlesung Besuchenden unwillkuͤhrlich die Er⸗ innerung an die klassischen Zeiten des Alterthums aufdringt.“