Staats⸗Zeitung.
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mtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Regierungs⸗ vlelo⸗ von e08 zu Erfurt zum Regierungs⸗ ath bei dem dortigen Regierungs⸗Collegio allergnaͤdigst zu ernennen, und das Patent Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruhet.
3 Der Koͤniglich Sewashe 8e. E iche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister n Aaseeaedachs⸗en Pals de Cordoba, von Madrid. a Abgereist: Seine Excellenz der Wirkliche Geheime Staats⸗Minister fuͤr die Geistlichen⸗, Unterrichts⸗ und Me⸗ dicinal⸗Angelegenheiten, Freiherr von Stein zum Al⸗ tenstein, nach Bad Kissingen bei Wuͤrzburg. — Durchgereist: Der Koͤniglich Franzoͤsische Cabinets⸗ Courier Alliot, von Paris kommend, nach St. Petersburg.
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Angekommen:
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Frankreich.
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 2. Juli. Fortsetzung der Berathungen uͤber das Budget des See⸗ Ministeriums. Herr Viennet zaͤhlte die verschiedenen Zuschuͤsse auf, die das See⸗Departement seit einigen Jahren erhalten hat. „Keiner in diesem Saale“*), fuͤgte er hinzu, Zzweifelt an den guten Absichten des Ministers; als er das Portefeuille uͤbernahm, blaubte ich, daß die Mißbraͤuche, die er fruͤher selbst so oft dezeichnet hatte, aufhoͤren wuͤrden; nichts hat sich aber seitdem geändert; das See⸗Ministerium ist, was es bereits vor einem Jahrhundert war, eine
Verwaltung der Unordnun r 2 8 Redner g und Ver Der
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g 8 1 leuderung.“ ließ sich hierauf in eir e 8 t jener Mißbraͤuche ein. Unter e
den großen Aufwand, den die See⸗ n und berief sich auf einen Peeen. Mlreens gee⸗ ersten Einrichtung ohne vorherige Ermaͤchtigung 200,000 Fr. auf die Instandsetzung und Moͤblirung seines J otels ver⸗ wandt habe; der Minister selbst begüͤnstige — dung, wovon er noch kuͤrzlich einen
Beweis e⸗ re baß er zwei kostbare Billards nach — 222 , ügen des dortigen Gouverneurs gesandt habe. Auch
den großen Luxus, der auf den 8⸗e sen sel — Viennet — eeg die 80 inienschiffe Stuͤhle gefunden, die 30 Fr., Lehnsessel, Fr. een Commoden und Secretaire, die uͤber 200 sing, doe 28 gekostet haͤtten; das Eisen werde durch Mes⸗ Schlusse sentandische Holz durch Mahagoniholz ersetzt. Am uͤber die allzugr Vortrages beschwerte der Redner sich noch cieren, und — Anzahl von Generalen und Stabs⸗Offi⸗ Hyde de Ne uf,die Pensionirung derselben an. Herr Viennet auf, der ze, trat sofort zur Widerlegung des rn. im Irrthume sey; w zußerte, fast in allen Punkten lich bei seiner ersten Lanrc Prssegren angehe, der — 2 eben habe, so haͤtte Herr Viennet denseben0 8r. sol⸗
len. Die Inspection d L nicht 33,000, sondern 8— Mmannsaft der Linienschiffe habe
Fregatte „Bellona“ nicht 10,0),8* —*
2 gekostet; hinsichtlich des Luxus, der
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*) Diese Aeußerung erregte — Gelachter, da bei Erdff⸗
— nung der Sitzung nur etma 30
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scputirte zugegen wareun.
zoͤsischen Kriegs⸗Schiffen herrschen solle, so koͤnne er sich die⸗
serhalb nur auf einen seiner Collegen, wel ich kuͤrzli m) Mirreltndischen Meete befundeh, habe dh Genses Alexander von Laborde) berufen, der das Gegentheil bezeu⸗ gen werde. Der Graf v. Laborde, welcher gerade zugegen war, erklaͤrte auf diese Aufforderung, daß das, was der Minister sage, vollkommen wahr sey. Herr Hyde de Neuville fuhr fort: was die beiden Billards be⸗ treffe, so habe die Sache seine Richtigkeit; sie wuͤrden indessen aus den Fonds der Colonieen bezahlt, und kosteten sonach dem Staate nichts; eben so wahr sey es, daß das Personal der Stabs⸗Officiere sehr zahlreich 22 man duͤrfe aber den alten Grundsatz nicht vergessen: Junge Capitains, alte Admiraͤle, und es wuͤrde sonach Unrecht seyn, durch Er⸗ fahrung gereifte Maͤnner, die dem Koͤnige wohl gedient haͤt⸗ ten, zu pensioniren. „Ich ersuche alle Diejenigen,“ so schloß der Minister, „denen Mißbraͤuche bekannt sind, mich davon u unterrichten, und ich verspreche ihnen, sie abzustellen, aber 19 kann keine Mißbräͤuche abstellen, die gar nicht existiren.“ Nachdem noch Hr. Boissy d'Anglas seine Meinung ab⸗ gegeben hatte, wurde der Schluß der allgemeinen Discussion verlangt und der Berichterstatter Hr. Humann machte sein Résumé, worin er bei seinen Reductions⸗Antraͤgen im Gesammt⸗ betrage von 150,000 Fr. beharrte. Hierauf beschaͤftigte man sich mit den einzelnen Artikeln des Marine⸗Budgets. Die Ko⸗ sten der Central⸗Verwaltung sind mit 790,000 Fr. in An⸗ satz gebracht und wurden, ungeachtet der See⸗Minister wie⸗ derholt erklaͤrte, daß seine Beamten schlechter, als die aller anderen Ministerien bezahlt wuͤrden, auf den Antrag der Commission um 40,000 Fr. ermaͤßigt. Die 2te Section ent⸗ haält an Sold die Gesammt⸗Summe von 27,237,000 Fr., worunter etwa 200,000 Fr. fuͤr den Admiralitaͤts⸗Rath. Hierauf hatte die Commission eine Ersparniß von 30,000 Fr. in Antrag gebracht. Herr Viennet, der ebenfalls eine Re⸗ duction vorgeschlagen hatte, benutzte diese Gelegenheit, um dem See⸗Minister zu antworten. „Die glaͤnzende improvi⸗ sirte Rede des Ministers,“ aͤußerte er, „ist von großer Wir⸗ kung gewesen, und ich selbst habe sie bewundert. Sie giebt mir eine Veranlassung, meinen Collegen einen heilsamen Wink zu geben; naͤmlich den, daß, wenn sie die Unvorsichtigkeit be⸗ gehen, die Mißbraͤuche einer Verwaltung aufzudecken, sie sich wohl huͤten moͤgen, ihre Reden drei Tage vorher Maͤnnern vorzulesen, die ihren Nutzen daraus zu ziehen wissen.“ Diese Bemer⸗ kung erregte ein allgemeines Gelaͤchter. Herr Hyde de Neuville erwiederte: „Die Beschuldigungen, die man ge⸗ gen das See⸗Ministerium hervorzubringen pflege, seyen so allgemein bekannt, daß man sich in allen Straßen damit her⸗ umtrage; Niemand duͤrfe sich sonach wundern, daß er solche vorausgesehen und sich in den Stand gesetzt habe, darauf zu antworten; eben so gut haͤtte noch manch anderer, in gleichem Maaße ungerechter Tadel, ausgesprochen werden koͤn⸗ nen, und er wuͤrde denselben sofort widerlegt haben. Der obige Reductions⸗Vorschlag der Commission wurde hierauf angenommen. Die Gehälter fuͤr die See⸗Officiere betragen 3,350,000 Fr. Sowohl dieses Kapitel als die darauf fol⸗ genden bis einschließlich des 5ten wurden, mit einigen ganz unbedeutenden Ersparnissen, worauf die Commission angetra⸗ gen hatte, angenommen. Die Kammer bildete sich um 5 Uhr zu einem geheimen Ausschusse, worin sie ihr eigenes Budget definitiv feststellte.
Paris, 4. Juli. Vorgestern bewilligten Se. Maj. dem Marschall, Marquis Maison, eine Privat⸗Audienz
Der Redakteur des „Alten Albums“ ist auf’s Neue wegen eines Artikels, der „Galotti und Herr v. Portalis“ betitelt ist, und Beleidigungen gegen einen Staats⸗Beamten enthalten soll, auf den 10ten d. M. vor das Zuchtpolizei⸗ Gericht geladen worden. .
Herr Villemain trug vor einigen Tagen in seiner Vor⸗
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