1829 / 194 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

lich gemacht haben, nicht von langer Dauer seyn werde. Be⸗ reits haben wir die Zusicherung, daß unsere gesetzmaͤßige Koͤ⸗ nigin nicht nach Brasilien gehen werde, wie es die Feinde der Legitimität der Welt haben wollen glauben machen. Ihre Majestaͤt werden fortfahren, in England zu residiren, wo Sie die beste Vertheidigerin Ihrer gerechten Sache bleiben wer⸗ den, und wo Ihre Koͤnigliche Gegenwart nicht verfehlen kann, die gluͤcklichsten Resultate hervorzubringen. Wir haben die gröͤßte Hoffnung, binnen sehr kurzer Zeit, auf den Felsen der Insel Terceira, jene elenden Werkzeuge der Tyrannei zer⸗ schmettert zu sehen, welche Lissabon dahin sandte, um sie un⸗ ter das Joch der Knechtschaft zu bringen. Der Triumph, der uns hoffentlich durch die Guͤte der Vorsehung, und durch bereits genommene wohluͤberlegte Maaßregeln bevorsteht, wird gewiß auch der letzte Schlag seyn, der es dem Ungeheuer un, moͤglich machen wird, jemals wieder sein Haupt zu⸗ erheben. . Lissaboner Blaͤtter, die wir bis zum 26sten v. Monats erhielten, bringen nicht viel Interessantes. In Porto ist ein Edict erschienen, wodurch eine große Anzahl von Personen, die sich außerhalb Landes befinden und der Em⸗ poͤrung angeklagt sind, aufgefordert werden, binnen einer ge⸗ wissen Zeit sich vor Gericht zu stellen, widrigenfalls man die, ihren Verbrechen gebuͤhrende Strafe aussprechen werde. „Das Edict“¹, fuͤgt der Courier hinzu, „kann gluͤcklicher Weise nicht in Vollzug gebracht werden, doch zeugt es von dem grau⸗ samen Geist, dem malus animus der dortigen Verwaltung. 3 Es heißt jetzt neuerdings, daß die Forderungen Groß⸗ britanischer Unterthanen an Brasilien sehr bald befriedigt werden sollen; doch nicht auf 400,000 Pfund, wie es fruͤher hieß, sondern nur auf 100,000 bis 150,000 Pfd. soll sich die Sunmme belaufen, die der Kaiser Dom Pedro dazu bestimmt hat. Der Finanz⸗Zustand Brasiliens wird in Briefen aus Rio⸗Janeiro vom 6. Mat noch immer nicht als brillant ge⸗ schildert. 2 sch In Bezug auf die gegenwaͤrtigen Unruhen in Irland (deren im nachfolgenden Schreiben aus London ausfuͤhrlicher gedacht ist) sagt der Courier: „Um des Himmels, um des Landes⸗Friedens willen, lasset uns alle die Feindseligkei⸗ ten einstellen, die nur zu lange zum Ungluͤcke des Landes ge⸗ waͤhrt haben. Muß es durchaus einen nebenbuhlerischen Wetteifer geben, so moͤge es der der guten andlungen und emnes friedfertigen Betkagens seyn. Das Land bedarf der Ruhe; die Regierung ist von dem Wunsche beseelt, sie her⸗ zustellen o, daß doch alle Staͤnde sie unterstuͤtzten, damit ein so gutes Werk zu Stande gebracht werde!“ Der Qindische Kauffahrer „Carn⸗Brea⸗ vorgestern Morgen head absegelte, um

8 Castle““, der mit Passagieren und Guͤtern von Spit⸗ nach dem Cap und Calcutta zu gehen,

und die Mannschaft, die sich in sehr trauriger Lage befanden, 2 wie es heißt, durch ein der Regierung angehoͤriges Dampsboot in Sicherheit gebracht worden. Ander⸗ Schiffe Heenen s, ze Lühfe 888 gehenden See, dem gestrandeten rn un rft 1 9 segang. seyn. dürfte wahl die gonze 2oduns uf dem Koburg⸗Theater ist gestern ein neues Melo⸗ drama: „Vidocg, der Franzoͤsische Dübes⸗Hefcher” aufgefuͤhrt worden; das Stuͤck hat sehr vielen Beifall gefunden.

Die Zufuhr von Getreide, sowohl inlaͤndischem als aus⸗ wäͤrtigem, war in den letzten Tagen sehr mäͤßig, doch alle im Laufe der ganzen Woche angebrachten Vorraͤthe zusammen denommen sind sehr ansehnlich. Obgleich am gesirigen Markt⸗ n Kaͤufer vom Lande gegenwaͤrtig waren, wie ge⸗ eeg. nlich, so wurde doch nur wenig in Weizen umgesetzt⸗ en die eghielt sich indessen auf den alten Preisen, woge⸗ inge redrigen Gattungen reichlich einen bis zwei Schil⸗ ten Wele Auarter, billiger zu notiren sind. Die letz⸗ gen Röchen Sendungen vom Auslande waren, mit weni⸗ einen des men, nicht von guter Qualitat. Gerste ist gangen Diret Shillinge der AQuarter niedriger ge⸗ Aussichten 5 Frage nach Hafer hat sich, der guten wegen, * neneu Aerndte und der bedeutenden Zufuhr Hafer 4— ert, so daß die Verkäufer von Irlaͤndischem zu nehmen waten, volle 3 Shill. den Quarter weniger

An Markt gebeenn sie größere Parthieen anbringen wollten. zen; Gerste racht wurden: aus England: 2102 Q. Wei⸗ 8 1052 . Gerste, 7592

vom Auslande: 31,484 Hafer; aus elans. eHeren. Hafer. Die zu noti⸗

e. Weizen 50 5 71 Shill., von Gerste SxA . von Hafer 16 à 30 Shill. der AQuarter. 1 —, ondon, 7. IJule Seitdem die Spannung aufgehoͤrt, in welcher de Jult. tdem 1s 8. nülgedört, r kat d die Geist⸗ lichkeit die Katholiken des ö 8

litt noch an demselben Tage Schiffbruch. Die Passagiere

dersetzen, hieß ihm bloß ein

Vormittags wurde in den

der sie allen alten Par⸗ Jahrmaäͤrkten, die naͤcht⸗ uf dem Lande, und vor aͤssigen ließ, so daß die rch eine so planmaͤßige fruͤher nie glaubte, bewilli⸗

1 einen Heldenmuth einfloͤßten, theien⸗Haß, die Schlaͤgereien auf den lichen Streifzuͤge und Mordbraͤnde a Allem die geistigen Getraͤnke vernachl Verwaltung, in Schrecken gejagt du Stille, ihnen bewilligte, was sie gen zu koͤnnen seitdem diese Spannung aufgehoͤrt hat, auch das Irlaͤndische Landvolk zu allen Gewohnheiten zuruͤckgekehrt, und toͤdtliche und Brand 882,. nach wie vor an der Ta Polizei, welcher fast uͤberall auf dem 2 der Ruhe aufgetragen ist, kommt fast allenthalben mit dvdem Volke in Kampf, und seit einer Woche kommt keine uu“] 8 uͤber den St. Georgen⸗Kanal, die nicht erzaͤhlt, daß bald ber, 8

bald dort Bauern von der Polizei erschossen worden. Die 2 Erschossenen, sagt man, seyen alle Katholiken, und da die Polizei⸗Beamten und Diener meistentheils Protestanten, oͤf⸗ ters auch bekannte Orangen⸗Clubbisten sind, so entsteht 1 üuͤrlich beim Volke der Verdacht, daß dieselben aus oder Muthwillen unter die Menge geschossen, und sieht man jeden dieser Todesfaͤlle dort als einen Mord an, den die Gegner ; der Kath oliken, unter dem Deckmantel des Gesetzes an diesen veruͤbt. Dies war leider allzeit der Fall in Irland, so lange es eine Englische Eroberung ist. Die Handhabung der Gesetze befand sich immer in den Haͤnden der Eroberer, oder derjenigen, deren Ahnen sich der Laͤndereien der Eingebornen bemaͤchtigt, und welche in spaͤteren Zeiten sich von der Masse der Nation noch durch 1 die Veraͤnderung des Glaubens trennten. Daher ist dem ge meinen Mann das Gesetz auch nie etwas Anderes gewesen, als ein Mittel der Gewalt, und sich dessen Ausuͤbung wi⸗ Naturrecht uͤben, d. h. Gewalt mit Gewalt vertreiben. Die Orange⸗Parthei, welche durch ihren groͤßeren Besitzstand nothwendig einen sehr großen Theil der Magistratur inne hat, soll, wie man versichert, ihre Gewalt auf eine barbarische Weise ausuͤben, und 2322 8 bar die Katholiken zur Rebellion zu reizen suchen. v Clubbisten sollen in den meisten Grafschaften Anstalten tref. fen, um den 12. Juli glaͤnzend zu feiern, welcher die Katho⸗ iken an die Zeit ihrer Schmach und Bedruͤckung erinnert und zur Wuth reizt, wenn man durch Aufzuͤge und Lieder an demselben ihrer Erniedrigung spottet. Die Peoteftanten pflegen ihre Aufzuͤge bewaffnet zu halten, und sollen sich be⸗ sonders dieses Mal auf einen heftigen Kampf vorgesehen ha-⸗ ben, denn es heißt, auch die Katholiken haͤtten sich, wo sie sich nur immer stark genug fuͤhlten, mit Waffen versehen, um sich gegen die Angriffe der Clubbisten zu sichern. Daß die Verwaltung den Willen habe, solche Scenen, als dieser Tag 1 zu bringen droht, zu verhindern, ist keinem Zweifel under⸗. worfen: und weim sie sie nicht verhindert, so ist es ein Be⸗ * weis, daß es ihr an Macht dazu fehlt. So weit ist es imn dem ungluͤcklichen Lande gekommen, daß die Friedliebenden eine allgemeine Entwaffnung der Nation, und die Einfuͤh⸗ rung des Kriegsrechts wuͤnschen, da sie aus Erfahrung wissen, daß das Militair, im Vergleich mit der Miliz, immer scho⸗ nend verfaͤhrt, und wo man es zur Auseinandertreibung I Volkes gebraucht, selten Blut vergießt. Die Englischen Gge..— setze gruͤnden sich auf die Achtung, die das Volk vor dem heix“. ligen Namen des Rechtes hegt, und sind folglich nicht 8

seinen barbarischen . Pruͤgeleien, Mord ges⸗Ordnung. Die

ande die Erhaltung

den Zustand von Irland gemacht. Handhabung der .. allen Partheien wuͤrde vielleicht in Irland weit besser angewandt seyn. Niederlande. . ruͤssel, 9. Juli. Se, Hoheit der Herzog Bern ard von SS ist aus London, wo Seine Familie noch 2 einige Wochen verweilen wird, und inspicirt in diesem Augenblick die 17te Militair⸗Division. in 22* Englische Admiral Sir Sidney Smith befindet jetzt in Amsterdam. 3 2 682 anfter die Koͤnigin der Niederlande“ ist von Soerabaja, auf der Insel Java, kommend, in Helvoetsluis ingelaufen. 2 -— Koͤnigl. Dampf,Packetboot „Surinam“ ist am 1. 3 d. M. nach dem Texel abgegangen, um zunaͤchst dort Fregatte „Rupel““ zu bugsiren, und dann die Fahrt nach Surinam fortzusetzen. 8 Die Gegend um Herzogenbusch steht in Folge anhalten.. der Regenguͤsse unter Wasser.

Deutschland.

Muͤnchen, 9. Juli. Gestern wurde hier das schon 8 fruͤhen Morgen durch Kanonen⸗Donner angekuͤndigte Ge-

burtsfest J. M. der Koͤnigin auf das Feierlichste begangen. Hauptkirchen

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ein Te Deum ange⸗

1““

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