1829 / 195 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Eine Stimme.

Weiche, Raup und Schmetterlin, Neidisches Gewuͤrme; 4 Komm', o Nachtigall und sing“, Scheuch' die Lebens⸗Stuͤrme.

Ar Chor. laͤbe, bluͤhe Blancheflour ꝛc.

Es tanzen die Horen den ewigen Reigen, 1 Sie kommen und gehen und lauschen und schweigen Und lassen auf Erden doch redende Spur. 8

Sie bringen die Blumen, dem Himmel entsprossen, Verheißungsvoll uͤber die Erde ergossen, 2 Belebend das hoffende Menschengeschlecht.

Sie reifen das Wunder der goldenen Saaten, Im ew'gen Geheimniß der Goͤtter berathen, Und lohnen und strafen den menschlichen Fleiß.

Sie zeit'gen die Fruͤchte und theilen die Gaben Nach Thaten und Werken und schaden und laben Nach niemals erforschten Gesetzen der Gunst.

Sie scheuchen die Freude, das Gluͤck und die Jugend Und pruͤfen das Leben, die Hoffnung, die Tugend, Mit eisiger Kaͤlte und steigendem Ernst.

So tanzen die Horen den 412— Reigen, Und kommen und gehen und lauschen und schweigen Und lassen auf Erden doch redende Spur.

e. Nachdem die Jahreszeiten verschwunden waren, ward ZII das Riesengebirge, umlagert von Fluß⸗Nymphen, sichtbar, und 1¹. Ruͤbezahl (Herr Devrient der Aeltere) erschien. Gleichzeitig

vernahm man folgenden TChor der Fluß⸗Rymphen und

Wassergeister: ⁴⁴

Winter ist voruͤher, 1 Seht, das Baͤchlein rinnt.

Fruͤhling kommt heruͤber Und das Maͤgdlein sinnt.

Lachet mit, ihr Schwestern Denn das Bäaͤchlein rinnt. HPeute folgt dem Gester Darum seyd geschwind.

Schneller rinnen Baͤche, Denn es schmilzt der Schnee; Eilen hin zur Flaͤche, Schwellen an! o wch!

8

Eime Nympche.

Schone mir die Fluren— 5

Und des Landmanns Feld;

Denn der Nirxe Spuren 8.

Werden sonst entstellt. Eine Undere.

Feindlich will nur baden

Mit der nassen Fluth, ie, um uns zu schaden, ommen heiß in Wuth.

1“ E111 Sen. Ebö“

Bei der setten Strophe nntetbeach Naüͤbepah! den Chorgesang mit nachstehender Rede, begleitet mit

8 ein mit euren S1ngeg, 9 n ich lausche andern Klängen,. Die mein ganzes Selbst erregt!

Suͤße Kinder, hold zum Kuͤssen, Schwelgen dort in H. üissen, Die ein schuldlos Herz gewaͤhrt.

Maͤchtig bin ich angezogen Bin den deih Ibn; Aber ich bin Ruͤbezahl!

Bin der Geist, der ewig necken, Lohnend selber, muß erschrecken; Aber doch vergelten darf.

4 1”¹ 2 E. 8 8

1 2 F. Oben steht geschrieben:

12 89 dce ghe . 5 Staͤhle sie in Noth. . . 8 Sn sich äͤcht dac,, 4

ööö

W

ssöolgend dem Geschick, Knufen meine Blicke ee. ven

. 8 Walken Euch herbei. 8 . rruͤbt die heit're Scene! I“ 8n dir Nur der Abgrund gähne

8

e der Sturm sey frei! 8 : Bsah Rollet, Donner; leuchtet, Bliten! Aan Und in ihrem Felsensitze ISh, zr r Sey die Erde nicht mehr fest. vä; 96 9--ee s g 58* Holde Kinder, die ich liebe 8 e ern Stuͤrme, die ich gern vertriebe, 8 8 2 Muß ich thuͤrmen uͤber Euch. 1 Stehet fest, wenn Alles bebee , r. h Ewige Vergeltung lebet; e“ us Und ich bin kein boͤser Geisitt

8 Laßt durch Luͤgen Euch nicht irren! 8 Truͤbes wird 79 klar entwirren!

Holde Kinder, stehet fest. ¹

Die Sonne verdunkelte sich jetzt, Blitze zuckten, der Don⸗ ner rollte und Bellona fuhr, in Dampf gehuͤllt, unter sol⸗ gendem Chor uͤber die Scene:

Wehe! es rauschen die Quellen Wehe! Pche!l es schaͤumen die Wellen! Siee⸗

Stuͤrme heulen, verheeren die Felder 1gu; 1 Berrge wanken, es stuͤrzen die Waͤlder, . ze Flammen zischen und werden zum Grabe! n

8 1

Wche! Friede, die herrlichste Gabe ; Schwindet, fliehend vor furchtharem Kampfe, Denn Bellonag entsteiget dem Dampfe! 3

Allmaͤhlig aber verschwand der Dampf, und nachdem das kriegerische Getöͤse verhallt war, erschienen in einem Haine lorbeerzekroͤnte Helden, und man vernahm folgenden Sieges⸗Gesang:

Chor. Es zauchzet das Volk! es rauchen Dank⸗Altaäre!

*8

Es 8 t die Lust! es triumphirt die Ehrekl Der Lorbeer gruͤnt, und windet sich im Kranze Um's Heldenhaupt in neubelebtem Glanze! 3 Uns ist der Sieg! Uns ist der Ruhm! die Ehre! Dem hoͤchsten Preis! Ihm bauet Dank⸗Altaͤre!

Suͤß ist die Lust, erhoͤht durch das Entbehren! —* Suͤß ist die Ruh, die Siege uns gewahren! 88

Suͤß ist das Glück! das Goͤtter uns hescheeren, Und heilig ist die Pflicht, sich zu bewaͤhren! Der Kraͤnze werth, die Liebe uns geflochten, Der Siege werth, die Helden uns erfochten!

Eine der Helden⸗Gestalten (Hr. Rebenstein) trat hierauf redend hervor, und sprach unter Begleitung der Musik nach⸗ stehende Worte:

r aus Kampf und aus Beschwerde, ½ * Faches käbne Sieg hervork:;:;; 41828: zeugend, daß Er werde,— 3 Heben Helden sich empor! 84 Fha es; wird angeboren, r och den Helden macht die That! . Wie Alecides m rkohren

Auszurotten bd t, 899 13 Durch die Arbeit schwerer Werke,

So die Helden jeder Zeit. In der Pflicht liegt ihre Stärke Ünd die Ehre lenkt den Strei Nicht im eitlen Triumphiren Suchen sie den Heldenruhm; Nein, das Gluͤck hereinzufuͤhren 8 des Friedens Heiligthum;

hren 13 dann 8 8 id Bosheit zu ve 2

Das c vIrar elden Streben,

Das heißt wirklich Sieger sen.

Ein Geschlecht von solchen Helden Hedt sich aus dem schoͤnen Jete, Und die Zukunft wird es melden, Wie es mehrend sich ersezt