1829 / 203 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Hofe, Graf Polidor von Larochefoucauld, ist mit Depeschen hier eingetroffen.

Der Spanische Botschafter Graf von Ofalia wird am 22sten d. M. hier erwartet.

Der Spanische General Vigodet, welcher im Jahre 1823 ein Mitglied der Fexemeschah von Sevilla war, und deshalb in Spanien zum Tode verurtheilt wurde, ist von Gibraltar in Merseille angekommen.

Das Ausscheiden der Hrn. Voper d'Argenson und v. Chauvelin aus der Deputirten⸗Kammer erregt allgemeines Aufsehen. Der Constitutionnel erinnert daran, daß der Erstere sich der bedraͤngten Protestanten von Nimes gegen eine fanatische Parthei angenommen, und der Letztere zu den b Gegnern des vorigen Ministeriums ge⸗

rt habe. er Constitutionnel, der Courrier frangais und das Journal du Commerce behaupten gleichfalls, daß die Quotidienne in Spanien verboten sey. 8.

Briefe aus Lissabon vom 1. Juli melden, daß die letzthin aus dem Tajo ausgelaufenen Schiffe zu dem Blo⸗ kade⸗Geschwader vor Terceira gestoßen sind, und 5 Handels⸗ fahrzeuge, welche Munition und einige ausgewanderte Por⸗ tugiesen am Bord hatten, aufgefangen haben.

Der Direktor des Koͤnigl. Franzoͤsischen Pflanzen⸗Gar⸗ tens in Pondichery, Herr Belanger, ist in den ersten Tagen d. M. mit reichen naturhistorischen Sammlungen hier ange⸗

kommen. Das Zuchtpolizei⸗Gericht hat den Redacteur des alten Albums, Hrn. Magallon, wegen der beiden Artikel: „Calotti

et Mr. Portalis“ und „L'äne béni et pendu“ zu einmo⸗ natlicher Haft und 100 Fr. Geldstrafe, den Verfasser jener Artikel, Hrn. Fontan, aber zu 15tögiger Haft und einer Geld⸗ strafe von 200 Fr. verurtheilt.

Vorgestern erschoß sich an der hiesigen Boͤrse ein Hand⸗ lungs⸗Commis, welcher fuͤr einige Handelshaͤuser der Bre⸗ tagne reiste, und den weniger ungluͤckliche Kaufmanns⸗Speku⸗ lationen als seine kuͤmmerlichen Verhaͤltnisse zum Selbst⸗ morde bewogen zu b scheinen.

Auch in den rovinzen werden die Journale von den

eurseur de Lyon, des Aviso de la Mediterrane und des Pvropagateur de la Gironde, sind vor Gericht geladen.

Großbritanien und Irland.

London, 17. Die Herzogin von Sachsen⸗Wei⸗ mar faͤhrt fort, in Begleitung ihrer Erlauchten Schwester, n der Frau Herzogin von Clarence, die Merkwuürdigkeiten Lon⸗ dons zu besichtigen. Vor, einigen Tagen besuchten Dieselben das Königl. Invaliden⸗ und Militair⸗Waisen⸗Haus in Chel⸗ 2 sea. Vorgestern beehrten Sie das große National⸗Reposito⸗ rium, und besichtigten die dort aufgestellten Modelle undsFa⸗ brik Arbeiten. 8— Die Wahl in Clare wird am 2s8sten oder 30sten d. M. stattfinden. Bei der großen Majorität, die sich für O Con⸗ naell erklaͤrt hat, ist an Mitbewerbung kaum zu denken. Es werden Vorbereitungen zum Empfange der kuͤnftigen Kaiserin von Brasilien getroffen, die in einem unserer Häfen gaͤns Land steigen wird, ohne jedoch London zu berühren. 8. Wie man vernimmt, gedenkt der Herzog von ington Iiinn naͤchster Session eine große Veränderung mit dem Zehn⸗ een-Gesetze vorzunehmen. e Mit großem Bedauern“, heißt es in der Morning⸗ Chroniecle, „höͤrten wir, der sundheits⸗Zustand des Hersog⸗ von Wellington sey von der Art, daß eine öftere eränderung der Luft und mehrfäͤltige Zerstreuungen (so weit naͤmlich seine Arbeiten es zulassen] nothwendig geworden nd. Personen, die, vermoͤge ihrer amtlichen Siellung, Ge⸗ egenheit haben, es zu bemerken, versichern uns, daß die Un⸗ ruhen, Anstrengungen, Arbeiten bis spaͤt in die Nacht, so wie die verschiedenen Vorsälle der kuͤrzlich geschlossenen Par⸗ laments, Session, der kärperlichen Constitution des Ministers nachtheiliger gewesen seyen, als ein halbes Dutzend seiner fruͤheren Feldzuͤge. Es wird hinzugefuͤgt, daß man den Her⸗ zog sehr oft in etwas beunruhigender Art über seine zuneh⸗ mende Kraͤnklichkeit sich außern hört.“

Der Morning⸗Herald ist gerichtlich belangt wor⸗ den, und zwar vom Lord, Mayor, wegen eines Ar⸗ tikels, der dem Kredite eines großen in Eisen⸗Waaren ver⸗ . kehrenden Hauses der City schaden konnte. In dem ge⸗ nannten Blatte werden die Geruüͤchte von Minister⸗Wechseln, denen vom Courierwidersprochen wird, neuerdin

Zu diesen Geruͤchten gehört auch, daß Graf

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General⸗Procuratoren verfolgt. Die Redacteure des Pre⸗

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Ministerium kommen werde, waͤhrend auf der andern Seite, im Widerspruche damit, wird, daß die Torys wie⸗ der zu ihrem fruͤhern Ansehen gelangen sollen. Der Mor⸗ ning⸗Herald ist der Meinung, daß durch einen Wechsel in keinem Falle viel gewonnen werden duͤrfte, und laͤßt dem Herzoge von Wellington wegen seines geraden und festen Charakters Gerechtigkeit wiederfahren. Von Herrn Peel sagt das Blatt, er wuͤrde, wenn er die sedigen Folgen der Emancipation fruͤher erkannt haͤtte, wohl nicht dazu gera⸗ then haben, und schwerlich dieselbe Rolle wieder spielen, wenn das Drama noch einmal von vorn anfinge.

Der Courier wüͤnscht dem Marquis von Blandford Gluͤck dazu, daß ihm (wie gestern in der Staats⸗Zeirung be⸗ richtet wurde) die Versammlung der Radicals, unter dem Vorsitze der Herren Hunt und Lobbet, den Dank nicht zu- erkannt, den sie ihm Anfangs votiren wollten. „Es freut uns ungemein“, heißt es in dem genannten Blatte, „daß diejenigen Hoch⸗Torys, deren etwas unvorsichtige, in einem Momente des Unwillens gebrauchte Ausdruͤcke von den Ra⸗ dicalen bereits so ausgelegt wurden, als wuͤnschten jene ih Alliirten zu werden, zeitig genug die Falle, in welche sie ihr eigenes Rache⸗Gefuͤhl verlockt hatte, merkten und vor den Folgen einer solchen Allianz zuruͤckbebten.“ Nachdem das tenannte Blatt sich die Muͤhe gegeben, mehrere in der Rede Koöbets vorkommende Stellen zu widerlegen, fährt es folgen⸗ dermaaßen fort: „Volk von England! Lasse dich nicht bethoöͤ⸗ ren von ihnen und glaube nicht, daß die National⸗Schuld etwa die Folge einer schlechten Regierung, oder der Corru tion sey. Du weißt, welche Feinde du zu bekaͤmpfen hanrefe wie maͤchtig sie waren und was sie dir drohten; Pluͤnderung und Zerstuͤckelung waren die Devisen, die ihre Banner tru⸗ gen; man bekriegte dich, um dich einem barbarischen, frem⸗ den Feinde zu unterwersen. Hätten wir jene Opfer nicht gebracht, wuͤrden die Radicals es jetzt wohl wagen duͤrfen, üͤber Volks⸗Zustimmung und jährliche Parlamente zu schwat⸗ zen? Eure Schuld ist der Preis, den ihr fuͤr die Erloͤsunge. vom fremden Joche, füͤr die Unabhaͤngigkeit und fuͤr den Ruhm bezahlt habt. Und sind diese eines solchen Preises nicht werth? Beständiger Wechsel, das ist das Loos aller menschlichen Dinge. Im Handel treten bald gluͤckliche Zei⸗ ten, bald wieder Unfälle ein; ein Jahr muß manchmal dem Ackerban guüͤnstiger seyn, als ein anderes; wer hat aber darum jemals daran gedacht, den Handel ganz und gar aufzugeben, weil er eben mit Unfällen zu kaͤmpfen hat, oder die Felder unbebaut zu lassen, weil das letzte Jahr eine magere Aerndte brachte? Unsere Landes⸗Verfassung hat in allen ihren Th. len unsere Wohlfahrt besördern helfen, und ein schlechtes gierungs⸗System kann es nicht seyn, welches das Reich zu einem solchem Gipfel der Groͤße, des Gedeihens und der Freiheit erhoben hat.“

Der Courier ist der Meinung, daß das von Franzb⸗ sischen Blättern kürzlich publicirte Decret des Päpstlichen Delegaten der Provinz, so wie die Nachricht von der Er⸗ communication der Stadt Imola, entweder eine Erfindung⸗ oder ohne Zustimmung des Papstes publicirt worden secyx

g derechnet, daß in 21.22 —₰ 100

sd. für Eingangs⸗Zoll von Weizen bezahlt worden kink 8 da man 1. daß bei dem niedrigern Durchschnitts⸗ Preise der letzten Zeit der Zoll dei den Regulirungen am söten d. M. um 3 Shill. erhöht werden würde, so wurden sehr viele, unter Köntglichem Schloß defindliche Vorröͤthe beclarirt, um den niedrigern Zoll noch genießen zu koͤnnen.

Die Landung des Grafen von Villa⸗Flor in Terceire war, wie aus einem Priefe von dort hervorgeht, mit vieler versönlichen Gefahr fuͤr ihn verknuͤpft. Der Graf hatte sie in einem der nördlichen Französischen Häfen, als Privatm auf einem kleinen Französischen Eias- eingeschifft, sedoch, als er sich ihr näherte, die Insel zu eng blokirt, mit diesem Fahrzeuge eine 12 wagen zu 42 Nach⸗ dem er daher eine Zeit lang die Gegend rec

noscirt harte vertraute er sich endlich einem kleinen Schleichhändler⸗ 88 an, welches ihn nach einem versteckten, wenig besuchten T der Kuste brachte. Aber auch diese Landung war für mit der augenscheinlichen Gefahr verknuͤpft, von dem bl renden Geschwader gefangen genommen zu werden.

Die Times macht zu der (gestern erwähnten

Nach⸗ richt, daß sich in Coimdra ein Englischer Unterthan Sarsent, im Gefängniß befin dd, solgende Benerbungen

„Wir wollen diese nen uͤber den Zu

ihre Verhältnisse

Gelegenheit ergreisen, etwas im Aügegaet stand nenes chen Nation und 547¼ zum übrigen Europa zu sagen: Nichts

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