Leipzig, 21. Juli. Unsere heutige Zeitung enthäͤlt . Nachstehendes: g 27 diesem Iessennc eeah und Bu⸗ dissin abgehaltenen Wollmaͤrkte haben folgende efultate ge⸗ ggeben. Auf den Leipziger Markt wurden in der Zeit vom 26. Mai bis 2. Junt circa 22,735 Stein, worunter etwa zwei Siebentheile auslaͤndische und fuͤnf Siebentheile inlaͤn⸗ ddische Wolle gewesen seyn mögen, gebracht. Hiervon sind . E Stein, und darunter 6165 Stein auslaͤndischer Wolle, wirklich verkauft, 1030 Stein eingesetzt, 1592 Stein aber unverkauft zuruͤckgefuͤhrt worden. Von den verkauften Wollen gingen 15,000 Stein an inlaͤndische, 5122 ¾ Stein aber 8 ausländische Käufer über. Die Preise hielten sich zu 8 is 17 Rthlr. pro Stein fuͤr die feine, 12 bis 13 Rthlr. fuͤr die mittlere und 9 bis 10 Rthlr. für die geringe Wolle. Jedoch hat auch nach beendigtem Wollmarkte eine nicht unbedeutende Zufuhr von Wollen statt gefunden, welche im Darch chnäts zzu 1 Rthlr. pro Stein theurer verkauft wurden, als waͤhren ddes Marktes. ⸗ N Se e wurden nur 3313 Stein, Sen lich in Mittelsorten bestehend, und zwar 997 Stein 26. em Auluslande und 2316 Stein aus dem Inlande e Heier wurde der ganze zum Verkauf gebrachte * 8 zwar lediglich an inlaͤndische Kaufer abgesetzt. ie Preise standen zu 10 bis 14 Thlr. pro J8 . i vergangenen Jahre is wahrzune g⸗ 2v Jahre auf dem Leipzi⸗ ger Wollmarkte 1255 Stein, auf dem zu Budissin aber 572 be Pienn weniger zum Verkauf ausgeboten worden sind, so wie daß die Wollen in Leipzig um 1 bis 4 Thlr. pro Stein nie⸗ driger, in Budissin aber um 1 bis 2 Thlr. hoͤher verkauft wurden, als im Jahr 1828. Daß, des geringern Ausfalls dder Wollschur ungeachtet, keine hoͤhern Preise erlangt wur⸗ den, duͤrfte theils aus der momentanen Stockung der Fabri⸗ kation in England, theils aus dem nunmehr erst fuͤhlbar werdenden Einflusse des Tarifs der Nordamerikanischen Staa⸗
ten zu erklaͤren seyn, wodurch große Vorraͤthe Electoralwolle 1 ngland zurüͤckgehalten worden sind. 4 er.
8
2 Türkei.
In einem, von der Allgemeinen Zeitung mitgetheil⸗ eten Schreiben aus Konstantinopel vom 25. Juni heißt es uüunter Anderem: „Ueher die Vorfälle bei Schumlg erfaͤhrt man noch immer nichts Gewisses; die Behörden wachen mit groͤßter Strenge üͤber alle polirischen Aeußerungen, und es ist in mehr als einer Hinsicht nichc rathsam, uͤber den jetzigen 8 Feldzug zu sprechen. Einige Personen, die unvorsichtig genug waren, sich in einer Schenke zu Pera von den Vorfällen bei Schumla zu unterhalten, we festgenommen, und der Wirth, welcher seine Gäͤste sch wollte, buͤßte habei das Leben ein. Die Regierung gieht zwar keine officiellen Bulle⸗ tins aus, aber durch ihre Agenten laͤßt sie die ihr zusagen⸗ dden Geruͤchte verbreiten, und wehe dem, der es wagt, der⸗ gleichen Nachrichten zu bezweiseln! — Aus Aegypten er⸗ fähre man, daß der Handel dort völlig darnieder liegt, und .“ der Viece⸗König dem Ibrahim Pascha den Befehl uͤber ddie Aegyptische Flotte uͤbertragen hat, von deren Bestimmung man jedoch nicht unterrichtet war.“
— Ein, im Hamburger Correspondenten befind⸗ üüches Schreiben aus Kon stantinopel vom 26. Juni ent⸗ häaͤlt (naͤchst mehreren bereits bekannten) folgende Nachrichten: Umstand, daß die Botschafter mit einem Geschwader
von Kriegsschiffen (2 Fregatten, 1 Cocvette, 1 Schooner 855 2 Kutter) hier eingetroffen sind, erregte nicht geringes . und war zum Theil Ursache des außerordentlichen
Zubels, den die zahlreich versammelte Menschenmenge von Alen Nationen und Religionen dei ihrer Ankunft an den See Unstreitig ist die Ertheilung eines Fermans zur
Einfahrt von Kriegsschiffen ein großer Beweis 5ö vpoon Saiten der Pforte, und bestärkt in Pera die 1- das nichstens mit England engere Verhäͤltnisse eintreten rf⸗ 1qq“ Die beiden Botschafter ꝓ in Begleitung ihrer 8 Mihmandane ans Land, und auf Befehl des Sultans wur⸗
Scho imbaschii's nach ihren Hotels escortirt. 8 ee eaa vru nstructeur und Guͤnstling 2 herru, Herr von 8., 2. bei Herrn Gordon, * sich zu erkundigen, ob seine Reise gluͤcklich gewesen seas e 86 bei der Pforte ganz 2 zuvorkommendes 2 2 men. Am 22sten begab sich der erste Dragoman der Br 2 schen Gesandtschaft, Herr von Chabert, züm Reis⸗Efendi,
um ihm die offictelle Anzeige zu machen; noch an demselben Tage erwiederte der Pforten — scher den Besuch.“
8 „Das Britische und das Franzoͤsische Geschwader haben ich bei Tenedos aufgestellt, und scheinen das Resultat der Unterhandlungen abwarten zu wollen.“
„Schiffer⸗Nachrichten zufolge, ist die Aegyptische Flotte
in den Hafen von Rhodus eingelaufen.“
„Seit dem 11ten d. M. sind hier zehn auslaͤndische
Schiffe angekommen. Die Lebensmittel sind hoch im Preise, doch findet kein Mangel statt.² FHS e.
i. Biet ken n . EII1“ Direct aus Lima in Hamburg angekommenen Briefen bis zum 22. Maͤrz zufolge, war (wie die Boͤrsenhalle meldet) in den dortigen Zeitungen die Nachricht von der Schlacht bei Tarqui blos in Privatbriefen aus Paita und Guayaquil mitgetheilt und darin fuͤr einen großen Sieg aus⸗ gegeben worden, aus welchem Grunde man sich den schran⸗ kenlosesten Freuden, Erweisungen uͤberließ; die Glocken laͤu⸗ teten, es wurden Schwaͤrmer geworfen u. s. w.; wie man meinte, ohne allen zureichenden Grund. (S. unsern gestr. Art. London). I11 mNotshar h
I1“]
Iniand. Koͤnigsberg, 18. Juli.
h. ℳ
Petersburg heute in unseren Mauern erwartet.
— Am 10. Juni ward mit der feierlichen Legung des Grundsteins zur evangelischen Kirche in Guttstadt vorgegan⸗ gen. Erfreuend war es, die zerstreut wohnende Gemeinde sehr zahlreich versammelt zu sehen, welche aus dem beengten rathhaͤuslichen Betsaale durch kraͤftige Worte des Pfarrers Anderson, im Geiste der evangelischen Glaubenslehre, tief er⸗ riffen und mit dem Gefuͤhle des Danks und der groͤßten gegen Se. Majestaͤt den Koͤnig, durch Allerhöͤchst⸗ dessen Huld und Gnade dieses Fest herbeigefuͤhrt, im seier⸗ lichen Zuge nach dem Kirchen⸗Bauplatz hinwallte, dort un ter frommen Gesange und nach einer kraͤftig gesprochenen Rede des Supexrihtendenten Boͤhnke den Grundstein durch den Landbaumeister Jester legen und die Urkunde darin ver⸗ senken sah, und sodann betete: „Herr laß dein Werk gelin⸗ gen.“ Allgemeine Ruͤhrung war an der zahlreich versammel⸗ ten Menschenmasse aller Glaubensgenossen unverkennbar und freudig und herzlich ergoß sich dieselbe in den Ansruf: „Es lebe unser gute Koͤnig, der fromme liebende Vater seines Volks.“
— Waͤhrend des verflossenen Monats Juni sind im Hafen von Pillau 60. Schiffe eingelaufen und 94 von da ausgegangen; in Memel sind 61 Schiffe angekommen und 168 von dort abgegangen. — Ungluͤcksfälle an Strandungen haben sich in gedachtem Zeitraum in den dasigen Gewaͤssern nicht ercignet; wohl aber hat ein Englisches Schiff einen Bewoh⸗ ner der Insel Orland nach Memel gebracht, den es auf der hohen See in einem kleinen Fischerboote, mit welchem er, durch Sturm von seiner Kuͤste verschlagen, schon zwei Tage
ohne Lebensmittel umher getrieben worden war, angetrof⸗ fen hatte.
— Die Schadenstaͤnde in den, der diesjaährigen Ueber⸗ schwemmung am meisten ausgesetzt gewesenen 4 landraͤthlichen Kreisen: Ragnit, Tilsit, Heinrichswalde und Heydekrug, errei⸗ chen nach einer maͤßigen und sich der Wirklichkeit moͤglichst annaͤ⸗ hernden Schaͤtzung der Zerstoͤrungen und Beschaͤdigungen an Gebaͤuden, an Saaten, Ländereien (durch Versandungen, Aus⸗ risse 7 und Daͤmmen; ferner: der Verlust an wirthschaft⸗ lichen Gegenstaͤnden, an Saat, Futter und Getreide⸗Vorraͤ⸗ then, die bedeutende Summe von 783,370 Rthlr. Diese eher unter dem wirklichen Betrage, als daruͤber angenommene Hauptsumme, begreift in sich: 1) an Retablissements⸗Kosten der ganz zerstoͤrten und der sehr oder doch theilweise beschaͤ⸗ digten Gebaͤude 370,370 Rthlr.; 2) den Geldwerth des ver⸗ loren gegangenen Zug⸗ und Nutzviehes mit 30,963 Rthlr.; 3) den Geldwerth der verloren gegangenen wirthschaftlichen Gegenstaͤnde, mit Einschluß der Verluste an Saaten, Futter⸗ Vorraͤthe und Brod⸗Getreide 96,443 Rthlr.; 4) den Geld⸗ werth der Verluste am Grund⸗Vermoͤgen, durch Versandun⸗ gen, Ausrisse ꝛc., deren Flaͤchen⸗Inhalt ehenfalls nach einer maͤßigen Schaͤtzung auf 165 Husen 27 ¾ Morgen Preußisch Maaßes ermittelt ist, 82,036 Rthlr.; und 5) den Geldwerch
*
EE11XAX““ 1111“ 1*
Ihre Majestaͤt die Kaiserin von Rußland werden auf Hoͤchstihrer Ruͤckreise nach St.,
fortwaͤhrend .