moohner zu Ende des Jahres 1828 mehr Wohnhaͤuser, als zu Enm des Jahres 1820: außerdem fand uͤberall der entgegen⸗ geesetzte Fall statt; und im ganzen Staate durchschnittlich mußten sich 100,000 Einwohner zu Ende des Jahres 1828
mit 13,161 Wohnhaͤusern behelfen, waͤrend sie zu Ende des Jahres 1820 noch 14,025 Haͤuser zu bewohnen hatten. Es ist deshalb jedoch nicht anzunehmen, daß die Menschen durch⸗ schnittlich jetzt enger und unbequemer wohnen, als vor acht ahren: die neuen Haͤuser werden in der Regel groͤßer ge⸗ baut, als die alten, an deren Stelle sie treten; und auch in den alten wird durch Aufsetzung neuer Stockwerke und Aus⸗ bau unbewohnter Raͤnme mehr Wohngelaß verschafft. Un⸗ erwartet ist es hierbei wohl, daß eben in den dichtbewohnte⸗ sten Regierungs⸗Bezirken geraͤumiger gewohnt wird. In Schlesien, Sachsen, Westfalen und der Rheinprovinz kom⸗ men durchgaͤngig auch noch jetzt uͤber 13,000 Wohnhäuser auf 100,000 Einwohner, waͤrend kein Regierungsbezirk in den Provinzen Pommern, Posen, Ost⸗ und Westpreußen ge⸗ genwaͤrtig die Zahl von 12,000 Wohnhaͤusern auf 100,000 Menschen erreicht. Im Regierungsbezirke Posen kommen jetzt 10,505, im Regierungsbezirke Achen dagegen 16,383 Wohnhaͤuser auf 100,000 Menschen.
5 Die Provinz Brandenburg hat gegenwaͤrtig im Regie⸗ rungsbezirke Potsdam nur 10,239, im Regierungsbezirke Frankfurt dagegen 13,232 Wohnhaͤnser auf 100,000 Men⸗ schen. Erstres ist die kleinste Zahl von Wohnhaͤusern, die irgend ein Regierungsbezirk fuͤr die gleiche Menschenzahl hat. Dieses beruht indessen blos darauf, daß ein Berliner Wohn⸗ haus im Durchschnitte beinahe zwanzig Menschen enthaͤlt. Trennet man Berlin vom Regierungsbezirke Potsdam: so hat man
in Berlin lso auf 100,000 EEe-,]; ußerdem 8. Re⸗ gierungsbezirke 637,93 iso auf 100,005 * Einwohner
8 2,163 sind zusammen 8.
die vorhin ange⸗ 3
ggebnen 874,766 8f. 89,56b6
woornach auf 100,000 Einwohner durchschnitt⸗
liicch kommen 10,239 Wohnh.
Der Regierungsbezirk Potsdam ohne Berlin hat schon mehr Wohnhäuser auf 100,000 Menschen, als irgend ein an⸗ drer in Preußen, Posen und Pommern: aber der Regierungs⸗ bezirk Frankfurt uͤbertrifft ihn hierin noch betraͤchtlich: diese Mehrzahl liegt vorzuͤglich in der Niederlausitz und den an Schlesien graͤnzenden Kreisen, welche den Uebergang zu dem Regierungsbezirke Liegnitz bilden, der naͤchst Achen und Koͤln die meisten Wohnhaͤuser auf die gleiche Menschenzahl hat.
— die Wohnhäuserzahl blos auf den Flaͤchenraum, worin sie liegen: so zeigt sich eine große Verschiedenheit in den einzelnen Regierungsbezirken, welche den großen Unter⸗ schied der Bevoͤlkerung noch auffallender darstellt, als er an sich schon ist. Von 932 Wohnhaͤusern auf der Quadrat⸗ meile, welche der Regierungsbezirk Duͤsseldorf hat, sinkt die Fahl derselben im Regierungsbezseke Köslin bis auf 141
eerab.
Die staͤrkste Zunahme an — hatte Duͤssel⸗
ichtesten daselbst stehen:
8 dorf, obwohl sie ohnehin schon am ahren entstanden auf der geographischen
—
Einwohner in Wohnhaͤusern 236,830 11,971
nur 5,055 Wohnh.
2 8
d6 „ „ẽ 9 9 o o
i den letzten acht Quadratmeile durchschnittlich 58 neue Wohnhausstellen. Auch in den andern Regierungsbezirken der westlichen Provin⸗ zen war die Zunahme der Wohngebaͤude in den letzten acht Jahren betraͤchtlich: Trier hatte 45, Köln 43, Minden 42, oblenz 40, Muͤnster 39, Arnsberg 27 und Achen 19 neue ohnhausstellen durchschnittlich auf der Quadratmeile. Un⸗ reitig wirken hier auch Zufälligkeiten. Indeßen ist es doch ohl nicht als Zufall anzusehn, daß kein einziger Regierungs⸗ ezirk in Preußen, Posen und Pommern jene Zahlen er⸗ reicht. Die Regierungsbezirke Danzig und Marienwerder hatten jeder 17, Stettin 16, Stralsund und Bromberg jeder
3 4, Koͤslin 13, Gumbinnen 11, Posen 10 und Köoͤnigsberg
geringer ist, als in allen uͤbrigen, kamen auf 100,000 Ein⸗
9 neue Wohnhausstellen in dem gleichen Zeitraume auf der Quadratmeile durchschnittlich erhalten.
Der Regierungsbezirk Liegnitz hatte den vorstehenden Angaben nach im Jahre 1820 schon 494, im Jahre 1828 aber nur 484 Wohngebaͤude durchschnittlich auf der Quadrat⸗ meile: allein dieser Ruͤckschritt ist nur ein scheinbarer, welcher dadurch entsteht, daß der Theil der Oberlausitz, der zum Re⸗ gierungsbezirke Frankfurt gehoͤrte, zu Anfange des Jahres 1825 von diesem getrennt, und zum Regierungsbezirke Lieg⸗ nitz gelegt wurde. Dieser Landestheil bildet jetzt den land⸗ raͤthlichen Kreis Hoyerswerda, und enthielt zu Ende des
Jahres 1828 auf 16,„ g. Quadratmeilen in 4,117 Wohn⸗ gebaͤuden 22,006 Einwohner. Zieht man diese vom Regie⸗
rungsbezirke Liegnitz ab, und setzt sie dem Regierungsbe⸗ zirke Frankfurt n⸗ so daß beide Landestheile in derselben —— wie vor dem 1sten Januar 1825, erscheinen:
V
so hat man: fuͤr den —— fuͤr den Regierung . rungsbez. Frankfurt. bez. Liegnitz. Bodenflaͤche..... 368„, g. ◻ M. .
234 OM. Einwohner zu Ende 1828 680,832 4 ½1 5 8 1 Wohnhaͤuser zu derselben Zeit —
üͤberhauut 92,087 117,517 Wohnhäuser auf der Q.M. 8
durchschnittlich.... 250 500 Wohnhäuser auf jede 100,000
Gnhlhxh ..... 13,408 15,924
7
und es ergiebt sich, daß auch der Regierungsbezirk Liegnitz in seinen alten Gräͤnzen eine Vermehrung der Wohnhaus⸗ stellen, von freilich nur 6 durchschnittlich auf der geographi⸗ schen Quadratmeile in den letzten acht Jahren erhalten hat. Erfahrungen, wie die vorstehenden, zeigen jedenfalls, daß neue —,—— auch bei sehr dichter Bevoͤlkerung noch wohl gedeihen koͤnnen; und daß die Menschen sich mehren⸗ theils leichter und besser ernaͤhren, wo sie dichter beisammen wohnen. H.
Koͤnigliche Schauspiele.
Dienstag, 28. Juli. Im Opernhause: Oberon, König der Elfen, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von K. M. v. Weber. (Mlle. Schechner, Koͤnigl. Baierlsche Hofsaͤngerin: Rezia, als Gastrolle. Hr. Hoffmann: Oberon.)
Ein Platz in den Lofen des ersten Ranges 1 Rtl. 10 Sgr. ꝛc.
Mittwoch, 29. Juli. Im Schauspielhause: Der Spion⸗ Schauspiek in 5 Abtheilungen, nach dem Französischen bear⸗ beitet von Stavinsky.
Koͤnigsstaͤdtsches Theater. Dienstag, 28. Juli. Zum Erstenmale: Die Macht der Toͤne, dramatische Scene in 1 Akt, von L. Bartsch. Hier⸗ auf, zum Erstenmale: Der leichtsinnige Luͤgner, Lustspiel in 3 Akten, von L. F. Schmidt.
—
8
Berliner Börse. Den 27. Juli 1829.
Amtl. Fonds- und Gesd-Cgurs Zettel. (Preufs. Caur)
₰
I Srneh. Celd Zshres Teld.
St.-Schuld-Sch.] 4 98 ½ 98 ⅛ [Kur- u. Neum. do.] 4 † — 105⁄¾ Pr. Engl. Anl. 18 5 103 ½ — [Schlesische do.] 4 Pr. Engl. Anl. 2 5 104 — [pomm. Dom. do.] 5 Kurm. Ob. m.1C. 4 98 ½ 98 ½ Nark. do. do 5 Neum. Int. Sch.d. 4 — 98 ⅛ [Ostpr. do. do. 5 Berl. Stadt-Ob. 5 — — Rückst. C.d Kmk-—
dito dito 4 — [102 ½ 1 do. do d. Nmk. —
önigsbg. do. 4 97 ½ — Zins-Sch.d. Kmk. — Elbinger do. 5 101 8— dito d. Nmk. — Dauz. do in Thz. — 37 ½ 37⁄¾ e Westpr. Pfdb. A. 4 99 —
dito dito B. 4 † — Holl. vollw. Duc. — Crofshz. Pos. do. 4 101 ¾ 101 ½e1 Neue dito — Oerpr. Plendpet. 4 98u—+— predrichad'or. —
pPomm. Pfandbr. 4 1053 — Disconto.. .
Auswärtige Börsen. Hamhburg, 25. Juli. . Oesterr. 55 Metall. 99 ½. Dank-Act. 1130. Russ. Engl. Aul.
Wien, 22 Jali. 1 5p Ct. Metall. 99 ½. Dank-Actien 1 5
Neueste Boͤrs
zu 100 Fl. 164 . Pari
Frankfurt a. M., 24. Juli. Oesterr. 58 Metalliq. 99. Bank⸗Actien 1362. *, 21. Jult. JpCtige Rente 81 Fr. 85 Cent. 5pCtige 109 Fr. 85 Cent.
S9.
8½ 2
8 en⸗Nachrichten. b Partial⸗Obligat. 126 ¼. Leose
III
2
—
Gcecruckt bei g. W. Hayn.
— —
r John. Mitredacteur Cottel.
üüttbseeneuh⸗