1829 / 210 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

werden endlich ihre Liebe fuͤr Spanien und ihren Koͤnig ohne Besorgniß aͤußern duͤrsen. Der Einfluß einer jungen liebens⸗ wuͤrdigen und den alten Mummereien abgeneigten Fuͤrstin wird unserem Hofe eine neue Physiognomie verleihen. Durch die Einwirkung des ehelichen Gluͤcks wied eine Verschmel⸗ zung der Partheien zu Stande kommen, und es bedarf dann nur geschickter und rechtlicher Minister, um das Werk einer allgemei⸗ nen Restauration zu vollenden. Eine Menge von Kron⸗Diaman⸗ ten sind dem Hof⸗Juwelier zugestellt worden, um daraus eine Krone fuͤr die kuͤnftige Koͤnigin zu arbeiten. Der Preis der Arbeit ist vorlaͤufig auf 150,000 Fr. festgestellt. Der Graf Ofalia und der General⸗Direktor Herr Estefani sind nach Paris abgereist. Der Koͤnig hat die Errichtung einer Cen⸗ tral⸗Schule fuͤr die Kuͤnste und Gewerbe befohlen; demun⸗ geachtet werden nach wie vor 6 junge Spanier die Pariser Schule besuchen und 3 Jahre lang jeder eine Pension von 3000 Fr. beziehen. Das Gesetz wegen der Organisation der Zoll⸗Beamten und Zollwaͤchter fuͤr das Innere des Lan⸗ des ist so eben erschienen. Die Zahl der Zoll⸗Beamten be⸗ trägt im Ganzen 2000.“

In England eingelaufene Berichte aus Madrid vom gten d. M. melden, daß der Staats⸗Rath in den letzten Tagen haͤufige Sitzungen gehalten hat, und hauptsächlich deswegen, um zweckmaͤßige Maaßregeln zur Erhaltung des Spanischen Kredits an der Pariser Boͤrse zu treffen. Auch von den Angelegenheiten Cuba's war die Rede gewesen. Auf Antrag des Ministers Ballesteros wurden 40 Millionen Rea⸗ len zur Zahlung der Dividenden fuͤr die Pariser Anleihe, und noch 20 Millionen fuͤr die Flotte bewilligt. Mit dem letzten Packetboote waren Befehle nach den Canatischen In⸗ seln ergangen, um von dort aus mehr Mannschaft nach Cuba zu senden. Von 18, fruͤher in Frankreich bestellten, neu zu erbauenden Schiffen, waren 4 Briggs so eben fertig geworden.

Der „Heros“ von 80 Kanonen, das einzige Linienschiff, das Spanien in Europaͤischen Häfen hat, wird, wie man sagt, nach Neapel segela, um die zukuͤnftige Gemahlin Köͤ⸗ nig Ferdinands abeezslen⸗ der Marquis von Santa⸗Cruz n.enn- Se . 0. die Petmessin nach Spanien zu ge⸗ eiten. alia war im 2 i e T Paris abzugehen. egriff, den naͤchsten Tag nach

Portugal. Das Journal des Dehars enthäͤlt folgendes Schrei⸗ ben aus Lissabon vom 8. Jili: „Die Ankanft des Gra⸗ fen von Villaflor auf Terrete ist, als ein wichtiges Ereig⸗ niß, von der Englischen Regterung Dom Miguel angezeigt worden. Die daruͤber lauteden Depeschen kamen am 5ten d. M. durch die Englische Corvette „Vigilaute“ hier an. Diese Nachricht hat hier Aufsehen gemacht, und die einsich⸗ tigen Anhaͤnger Dom Miguels scheinen zu besorgen, daß alle Terceira, zu unterwerfen, vergeblich seyn moͤch⸗ ten, und daß die Consolidirung der Macht der Koͤnigin Donna Maria auf dieser Insel einen allgemeinen Aufstand der Azoren zur Folge haben werde.“

Ein anderes von der Gazette de France mitgetheil’ tes Schreiben von demselben Datum meldet: „Am Iten. d. M. war in Queluz zur Feier des Tages, an welchem im Jahre 1821 Dom Miguel mit seinem Vater von Rio⸗Ja⸗ neiro nach Portugal zuruͤckkehrte, kleine Galla, und gestern wurde die Wiederkehr des Tages, an welchen im vorigen

ahre Dom Mignel den Schwur des Gehorsams und der

uldigung empfing, mit großem Glanze begangen. Der

Karquis von Viana, welchem von Dom Miguel das Porte⸗ feuille der Marine zugedacht war, hat dasselbe wegen Kraͤnk⸗ lichkeit abgelehnt. Der Admiral Rosas, welcher das Expe⸗ ditions⸗Geschwader vor Terceira befehligt, wird bei seiner Ruͤckkehr wahrscheinlich See Minister werden. Der Spa⸗ nische Gesandte, Herr v. Acosta Monte Allegre, hat noch immer haͤufige Unterredungen mit Dom Miguel und der Kö⸗ nigin Mutter, und sendet oft Couriere an seine Regierung.“

Tärkei.

Der Hamburger Correspondent enthaͤlt folgende Mittheilungen aus Vucharenf vom 6. Juli: Eicherenn Vernehmen nach wird die Belagerung von Rustschuk und Giurgewo nun unverzuͤglich beginnen, da sich bereits ein Theil der bei Silistria Hehee Operations⸗Armee dahin ge⸗ wendet hat. Bei Schumla bleibt eine Observations⸗Armee von 30,000 Mann, und General Graf Diebitsch trifft seine Dispositionen, um laͤngs der Meeres⸗Kuͤste am Fuße des Balkans gegen Adrianopel vorzudringen. Die auf dem Mar⸗ sche Hefindlichen Verstaͤrkungen haben Besehl erhalten, so schnell wie moͤglich bei Basardschik einzutreffen. Den 8 1“ 8

neuesten Nachrichten aus der Gegend von Schumla vem 29. Juni zufolge waren bereits Kosaken⸗Detaschements gegen Aidos vorgedrungen.“

Schreiben aus Krajowa vom 5 Juli: „General Geis⸗ mar hat Befehl erhalten, 2500 Mann zur Verstärkung des Blokade⸗Corps gegen Giurgewo abzusenden. Wir sind hier ohne alle Krankheiten, und bei den Truppen des General Geismar, in der kleinen Wallachei, herrscht ebenfalls der beste Gesundheits⸗Zustand.

Aus Orsowa vom 13. Juli wird gemeldet: Der General Geismar hat ein Corps von 3000 Mann nach Ni⸗ kopolis beordert, um diese Festung einzuschließen. Es ging das Geruͤcht, daß der Pascha von Rustschuk seit dem Falle von Silistria zu capituliren verlangt haͤtte.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗York, 19. Juni. In Alabama hat sich ein Ver⸗ ein gebildet, um den Mißbraͤuchen bei den stattfindenden Wah⸗ len ein Ziel zu setzen. Die Mitglieder desselben haben sich das Wort gegeben, fuͤr Niemanden zu stimmen, es sey zu welchem Amt es wolle, der das Land durchzieht, um sich waͤh⸗ len zu lassen, und durch Bewirthung mit starken Getraͤnken sich Stimmen zu erwerben sucht. „Einige Monate nur sind es“, sagt die Democratic⸗ reß, „daß General Jackson seinen Eid als Präsident der ereinigten Staaten abgelegt hat, und schon haben mehr Beamte ihre Posten verloren, als unter den Verwaltungen von Washington, Adams, Jefferson, Madison, Monroe und Adams, zusammengenommen.“

In einem Washingroner Blatte heißt es: „Unter den Reformen im BeamtenPersonale, die jetzt an der Ta-⸗

ges⸗Ordnung sind, hat besonders die Verabschiedung einer großen Anzahl von Ober⸗ und Unter⸗Beamten des General⸗ Post⸗Amtes in Washington eben so großes Aufsehen, als große Mißbilligung, veranlaßt. Fruͤher bildete das Post⸗We⸗ sen einen abgesonderten Zweig der Verwaltung, und in den jetzigen Veraͤnderungen will man eine Absicht des Praͤsiden⸗ ten erkennen, es unter den directen Einfluß der Politik der Regierung zu stellen, was man als einen beunrkuhigenden Eingriff in die Rechte und Freiheiten der Nation ansieht.

Schon schwindet das bisherige Vertrauen zu den Post⸗ Be⸗

hoͤrden. Privat⸗ Personen, die mit bekannten Gegnern der

bestehenden Verwaltung zu thun haben, unterwerfen sich dem doppelten Briesporto, um ihre Briefe an selbige, an dritte Perfo-⸗ nen zu couvertiren; Postmeister, die mit Regierungs Opponen⸗

ten in Correspondenz stehen, lassen die Adressen ihrer Briefe von einer fremden Hand schreiben. unserem verhaͤltnißmäͤßig sehr beschraͤnkten unserer Kenntniß gelangt sind. Noch einen Beweis, sehr unter den Post⸗Beamten die Besorgniß herrscht, si⸗ das Mißfallen der Regierung zuzuziehen, liefert einer derse

ben, der eine geraume Zeit lang, und zwar an seinem Orte

ganz allein, den National⸗Intelligencer, ein Oppositionsblatt,

gehalten hatte, und unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden es

abbestellte. Niemand glaube, daß unsere Bemerkungen aus einer feindlichen Stimmung gegen die Regierung entsprin⸗ gen. Nein, wir beurtheilen sie nach ihren Maaßregeln, und wuͤrden gern gut von ihr sprechen,

ten in uns eben so Zencsengaft⸗ Gegner gefunden.“ In der Stadt Lexington in Kentucky ward vor Kurzem

dem Herrn Clay ein großes Mittagsmahl gegeben, an dem

Fre große Anzahl von Personen Theil nahm. Herr Clay hielt bei dieser Gelegenheit eine sehr lange Rede,

in welcher er Maͤßigung, Rahe und gerechte Beurtheilung der gegenwärtigen Machthaber anempfahl, zu gleicher Zeit

aber auch, als er den Punkt wegen des Beamtenwechsels be⸗

ruͤhrte, in Erinnerung brachte, daß, seit den letzten 4 Jahren bis zum Amts⸗Antritt des neuen Praͤsidenten, kein einziger

Bramte, seiner politischen Gesinnungen wegen, seinen Posten verloren haͤtte. Im Verlauf seiner Rede 28 er 2 auf das dringende Anliegen vieler seiner Freunde zu sprechen, sich als TCandidat zur Repraͤsentanten, Wahl beim Congreß zu melden, und auf einen andern, ihm gemachten Antrag,

heil an der gesetzgebenden Versammlung von Kentucky zu nehmen, und bedauerte es, in beider Hinsicht, die Wuͤnse seiner Freunde, seines geschwaͤchten Gesundheits⸗Zustandes wegen, fuͤr den Augenblick nicht erfuͤllen zu können, versicherte aber dabei, daß, wenn die öoͤffentlichen Angelegenheiten es dringend erfordern sollten, was, seiner Meinung nach, ge⸗ —pP. nicht der Fall sey, er bereit seyn b seine etzten Lebenskraͤfte dem Wehle seines Vaterlandes zum Opfer zu bringen.

In Montreal wird jetzt eine Kirche gebaut, die 560 Fuß

Das sind Thatsachen, die bei

r wenn wir koͤunten. Aehn⸗ liche Maaßregeln von Seiten der fruͤheren Verwaltung haͤt⸗

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