1829 / 213 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8 8 8 1 ] 5. B 11111144“ be

auf eine Spur von Ansteckung hinleitet. In Cherson, wo⸗ hin ein Schiff 2 Kranke gebracht hatte, die seitdem dort starben, ist die Krankheit durch die Vorsorge der Verwaltung in ihrem Keim vollig erstickt worden. In Bessarabien hat man das Dorf Wodoluissaki und 2 Colo⸗ nieen umschlossen und den strengen Gesundheits⸗Verordnun⸗ gen unterworfen. 8 Se. Excellenz der Graf von Langeron ist seit gestern wieder hier eingetroffen. „Nicht ohne Erstaunen“, heißt es im Journal d’Odessa, „liest man in auswaͤrtigen Bläͤttern vorgeb⸗ liche Details und besonders Raisonnements uͤber die Opera⸗ tionen unserer in Bulgarien stehenden Armee. Nicht 8 Courier darf ankommen, der nicht den Turkophilen 823 eine Thatsache mitbringt, welche, ihrer Segehnns 88 8 das Uebergewicht der Ottomanen und das Miß x— 5 Russischen Unternehmungen beweisen. Erfahtung. un ich genscheinliche Thatsachen zeigen jeden Augenbli . nn tigkeiben jener Behauptungen und vnre n as. mm. mert indessen die Urheber derselben nicht; sie haben einma ein System angenommen, und verfolgen es mit unerschuͤtter⸗ licher Beharrlichkeit. Nachdem der vorjaͤhrige Feldzug sich mit der Einnahme von Varna endigte, und nachdem die Winter⸗Quartlere der beiden Russischen Armee⸗Corps am Fuße des Balkans genommen worden waren, versicherten jene Tagesblätter, daß unsere Truppen nicht im Stande seyn wuͤr⸗ den, sich dort zu und daß der Großherr bestimmte Befehle ertheilt haͤtte, Varna, Basardschick und Prawodi wieder zu nehmen. Diese Befehle moͤgen ertheilt worden seyn, es ist aber leichter, Befehle zu geben, als sie auszufuͤh⸗ ren. Die Tuͤrken haben nicht eine einzige Redoute wieder genommen; die Russen hingegen nahmen Kalé und Turno an der Donau, und was noch viel wichtiger ist, unsere Flotte bemaͤch⸗ tigte sich der befestigten Punkte von Sisipolis jenseits des Balkans. Die Russen wußten sich dort zu halten, und der bekannte Hussein⸗Pascha, der den Befehl erhalten hatte, Sisipolis wieder zu nehmen, scheiterte in diesem Unterneh⸗ men mit einem großen Verlust seiner besten Truppen. So viel in Bezug auf die Operationen waͤhrend des Winters. Seit Anbeginn des gegenwaͤrtigen Feldzuges griff der Groß⸗ Wesir Prawodi an, mit dem festen Vorhaben, es zu neh⸗ menz diese Unternehmung lief eben so unglücklich ab, als Husseins Angriff auf Sisipolis. Hitte der Groß⸗Wesir sich eine fuͤnffährige Erfahrung in den Kriegen beider Narionen zur Lehre dienen lassen, so wuͤrde er voraus gewußt haben, was er von solchen Plaͤnen zu erwarten hatte, und beson⸗ ders wuͤrde er nicht außerhalb Schumla den Angriff der Russen abgewartet haben. Die Tuürken lesen aber keine Ge⸗ schichte, oder der Wesir hat keine Couriere, die ihn von dem Marsche der Russen unterrichten konnten. Er begnuͤgte sich damit, sich mit den, aus Prawodi und vom Ober⸗Besehlsha⸗ ber gesandten Avant⸗Garden herum zu schlagen, als er sich ploblich der Russischen Armee gegenuͤber befand. Diese griff ihn mit Ungestuͤm an; die Tüͤrkische Armen ward ausetbgan, der gesprengt, ohne auch nur eine Kanone, ja nicht ein⸗ mal einen Pulver⸗Kasten zu retten; 22 neu formirte regulaire Regimenter liefen so schnell auseinander, als es fruͤher die Janitscharen nicht kesser wuͤrden gethan haben. Diese hatten wenigstenc einen gewissen Gemeingeist und den Stolz einer langjährigen Tradition sür sich. Lann 30. Juni ergab sich Silistria dem Truppen⸗Corps, das zur ortsetzung der Belagerung zuruͤckgelassen worden war, so, daß die Tüͤrken seit dem Nrnat Juni, trotz der Behaup⸗ auswaͤrtiger Zeitungen, im Norden des Balkans nur cch⸗ Schumla und Rustschuck Uebrigens ist die Russen Groß⸗Wesirs nicht mehr vorhanden, und die jenselts dnd in Besit eines festen Platzes und eines Hafens entfernt. Das 5 dder 6 Tagemäaͤrsche von Adrianopel sachen, und find Ikein⸗ Raisonnements; das sind That⸗ egen sie unsern Lesern Uicht als neue

Nachrichten 8 Ueberblick vom dern nur deswegen vor, damit sie einen

Ganzen erhal Absurdität dessen zu zezasralten, und um die Falschheit und ser Journale zu dhenee, ves man den Abonnenten gewis⸗

die ir fuͤr gan unnuͤtz halten.“ zu nennen wir fuͤr ganz

Polen.

Warschau, 28, Jult Um b1 wart 1

B 28. i. b son der hiest gen leichten Woll⸗Er⸗ eeugnisse zu * eigenen Wolle mehr usdehnung zu gehen ist der Eingangs⸗ und Consumo, Zoll von solchen ten Woll⸗Erzeugnissen üe⸗ 8 eben Veror des Administra⸗

ons⸗Rathes des Koͤnigreichs 8 b

e greichs Pelen vom laten d. M. er⸗

Einer andern Verordnung des Administrations⸗Rathes 1 des Koͤnigreichs Polen, auch vom 14ten d. M., zufolge, ist die Einfuhr von Gespinnsten aus Flachs, Hanf und 8 1

wolle in das Koͤnigreich Polen, Verbrauchs in den Fabriken, gegen Entrichtung des Eingang und Consumo⸗Zolls gestattet worden.

Frankreich. 2

Pairs⸗Kammer. In der Sitzun vom 25. Jultl erstatteten der Graf Sim on und 4 98 v. Seiult die Commissions⸗Berichte uͤber eine Proposition in Betreff 1d der verpfaͤndeten Domainen und üͤber das Ausgabe⸗Budgetrt fuͤr 1830. Hierauf wurde die Discussion uͤber die außeror:.... dentliche Kredit⸗Bewilligung von 42 Millionen eroͤffnet. Die Kammer vernahm uͤber diesen Gegenstand die Grafen vom Rougé, von Trugot und den Fian Minister. Die 8 Debatten werden am naͤchsten Montage fort eesetzt werden.

Paris, 27. Juli. Durch zwei Koͤnigliche vom Hau— dels⸗Minister contrasignirte Verordnungen vom 15ten und— l9ten d. M. ist die in Saint⸗Jean d'Angely fuͤr die Depar tements der Charente, der Untern⸗Charente und der beiden Sevres zusammengetretene Hagel⸗Assecuranz⸗Gesellschaft, und der Lyoner Verein fuͤr den aaren⸗Transport auf der Saone mittelst Dampfschiffen, genehmigt worden. 1—

Der Messager des Chambres theilt den vom Ba⸗ ron Pasquier in der Sitzung der Pairs, Kammer vo 23. Juli erstatteten Commissions⸗Bericht uͤber den außeror dentlichen Kredit von 42 Millionen vollstaäͤndig mit, und nennt denselben ein merkwuͤrdiges parlamentarisches Document. Der Fuͤrst von Polignac ist am ZIsten d. in Calais ge⸗ andet.

Der Graf v. Ofalia ist von Bordeaux hier 2— 2

Dem Constitutionnel zufolge beabsichtigt der Mini;a; ster des oͤffentlichen Unterrichts, in den hiesigen Gymnasien mehrere Verbesserungen und Reformen vorzunehmen, welche durch die Koͤnigliche Verordnung vom 26. Maͤrz d. J. anu.

gekuͤndigt worden sind. wissen, daß der Marine⸗Mi⸗

Dasselbe Blatt will nister eine Commission zusammen berufen habe, um ihr verschiedene, sein Departement betreffende Fragen zur Beraa.— thung vorzulegen; die Vice⸗Admirale von Rigny und Jaa cob, der See Praͤfekt von Brest, Admiral Duperré, und die See⸗Praͤfekten von Lorient und Cherbourg, sind, dem genann- ten

latte zufolge, Mitglieder derselben. EE“ Der Messager des Chambres enthaͤlt Folgendess; „Der Marquis von Maceyo hat uns auf seiner Durchreise durch Paris ermaͤchtigt, zu erklaͤren, daß zwischen ihm und dem Marquis von Barbacena nicht nur keine Discussion . uͤber die Angelegenheiten Portugals vorgefallen ist, wie das Journal de Paris faͤlschlich dehauptet at, sondern daß er Ee niemals eine der Gesinnung seines Kaisers zuwider laufende Ansicht geaͤußert hat, und sich insbesondere hinsichtlich der Portugiesischen Frage innerhalb der Principien befindet, wel⸗ che jeder treue Unterthan des Kaisers Dom Pedro bekennden muß, welchem die doppelte Kategorie des Souveraine von Brasilien und des Vaters und natuͤrlichen Vormundes der— b Donna Maria ll., der rechtmaͤßigen Koͤnigin von

ortugal, zukommt.“

Macheichten aus Algier zufolge war am 7ten d. M. eine Holländische Corvette dort angekommen, um den Nieber⸗ läͤndischen Consul, welcher ein Bombardement der Stadt be⸗ füͤrchtet, an Vord zu nehmen. Auch die anderen Consuln . verlassen die Stadt, welche durch eine zahlreiche Artillerie 5 vertheidigt wird. Der Dey hatte einige Tage nach dem Baitramsfeste fuͤnf gefangenen Franzosen geschenkt. Dennoch scheint er nicht geneigt, nachzugeben trotzt auf die 1200 Geschütze, die auf den Waͤllen von Algier aufge pflanzt sind. Das Bombardement der Stadt soll nur von einem schwachen Punkt aus moͤglich seyn.

Nach Briefen aus Mabrid vom 16. Juli hat daselbst eine Spanisch⸗Mexikanische Gesellschaft der Regierung 1715 Millionen Franken zu der Expedition egen Mexiko als Daox lehn angeboten. Der Koͤnig wird dei seiner Vermaͤhlung eine allgemeine Amnestie erlassen. Der Zustand von Bar⸗ 1 eelona ist sehr duͤster. Die zahlreichen Gefangenen werden

. fang sehr schlecht behandelt, und leiden Mangel; allenthalben 8

herrscht Furcht, und die geselligen Verbindun een sind aus Besorgniß vor Verrath und Angeberei aufgehoben. Die in den Doͤrfern bei Figueras, Girona und Seu d'Urgel lie⸗ genden Truppen hatten Befehl erhalten, sogleich nach Bar⸗ celona zu kommen; durch diesen Umstand wird die Nachricht,

daß 25 Individnen dort unverzuͤglich gehaͤngt werden sollen, bestätigt.