1829 / 213 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

handeln, denn daß sie den Russen

*

zu einer Landung von Truppen an der Mexikanischen

nichts Interessantes. Die reiche Wittwe Mendes aus Veseu war, trotz ihres kraͤnklichen Zustandes, von Porto nach Lissa⸗

. 8 bon gebracht worden.

Morgen werden die hier anwesenden vier Chinesen die

* zum Besten der Armen veranstaltete Gemaͤlde Sammlung be⸗

suchen, um das Bild ihres Landsmanns, des Mandarins

Kan⸗Gav, zu besehen, welcher im Jahr 1821 durch den Ca⸗

pitain Philibert nach Europa gebracht wurde. . 8 Die Herren E. von Girardin und Lautour⸗Mézeray ste⸗ hen im Begriff, die Direktion des Theaters am Thore St.

Martin kaͤuflich an sich zu bringen.

Die Bevoͤlkerung von Paris ist in den 10 Jahren von

8* 1817 bis 1827 um 176,463 Seelen, also etwa 25 pCt., ge⸗ stiegen; die Haͤuserzahl hat sich um 2671, also um ungefaͤhr

10 pCt. vermehrt; die Bewohner⸗Zahl jedes Hauses, welche

1817 26 18 betrug, war im Jahre 1827 auf 30 gestiegen.

Die Total⸗Summe der Steuern und Abgaben, welche Paris zäͤhrlich bezahlt, belaͤuft sich auf 112 Millionen Fr.; darun⸗ ter stehen die Grund⸗Steuer mit 10 Millionen, die Perso⸗ nen⸗Steuer mit 6 Millionen, die indirecten Steuern mit 10 Millionen, die Gerichtskosten, so wie die Gebuͤhren bei Kauf⸗

Contracten, Nachlaß⸗Sachen, Hypotheken ꝛc. mit 14 Mil⸗ lionen, die Lotterie mit 25 Millionen, die Patent⸗Steuer 1n Fr., das staͤdtische Thorgefäͤlle mit 22 Millio⸗ nen voon fremden Waaren, so zahlt durchschnittlich jeder Einwoh⸗ ner von Paris an die Stadt und an den Staat jaͤhrlich 165

Rechnet man hierzu noch die Zoll⸗Gebuͤhren

Fr. an Abgaben.

Großbritanien und Irland.

London, 25. Juli. Der Koͤnigl. Jacht⸗Clubb, unter dem Besehl seines Commodore, Lord Yarborough, hat be⸗ schlossen, im Laufe des Monatz August eine Fahrt nach Cherbourg zu unternehmen, um daselbst Se. Majestaͤt den iise Frankreich zu begruͤßen.

er Courier meldet, daß ihm aus Paris geschrieben worden: „So wie der Fall von Silistria zur Loe der

88* Regierung kam (durch den Telegraphen von Straßburg) theilte man die Uebergabe sogleich allen Ministern ün⸗

u⸗ ssere Regierung ist uͤberaus zufrieden uͤber dieses de. nng, unnd sieht die Angelegenheiten des Orients als beendigt an. Der Friede scheint unvermeidlich.“ Diesem fuͤgt nuͤn der Courier unter Anderm hinzu: „Die Tuͤrkei muß jetzt unter⸗ alle schon gewonnenen

Vortheile wieder abgewinnen sollte, weise nicht zu denken. Der Kern des Heers ist aufgerieden oder zerstreut. Es ist sehr guͤnstig, daß die Botschafter Frankreichs und Englands in der Tuͤrkischen Hauptstadt sind; ihr Einfluß wird die Friedens⸗Unterhandlungen befoͤr⸗ dern. Bei Mäͤßigung von der einen und etwas Vorsicht von der andern Seite wird der Krieg bald ein Ende nehmen.“ Ueber die von Havana aus beabsichtigte Expedition nach Mexiko liest man im Courier: „Wenn die uns daruͤber zu⸗ gekommenen Berichte wahr sind, so fäͤllt uns ein Umstand be⸗ sonders auf, und das ist die Jahreszeit, welche man zu der Ausfuͤhrung des Unternehmens gewaählt hat. Der Juli scheint derjenige Monat zu seyn, den man am vüene gaa e

wahlen sollte. Denn von Juli bis October einschließlich be⸗ sucht kein Europaͤer, der es nur irgend vermeiden kann, jenen Kuüstenstrich, und wenn er es thut, dann sucht er so geschwind als möglich und sohald es ihm nur die Landung seiner Ba⸗ age gestattet, in das Innere des Landes zu kommen.

8 8 Lassen wir inzwischen diese Betrachtung, welche die eigent⸗ liche Frage nicht angeht, jetzt bei Seite, und untersuchen wir

dagegen den Zweck, den Spanten, da es eine solche Maaß⸗ regel ergreift, vor Augen hat. Noch sind so viele Jahre nicht verflossen, seitdem die Autorität des Spanischen Mo⸗

narchen in Mexiko durch 90,000 Mann unterstuͤtzt wurde, vpoon denen 14,000 mit Ehren in Europa gedient hatten; da⸗ mals erkannte das ganze Land seine Herrschaft an,

und be⸗ fand sich wirklich in seinem Besitze, waͤhrend in diesem Au⸗

genblicke nicht Ein Mann von jenen Truppen im Lande

ist, und nicht einmal ein einzeln stehendes, isolirtes Fort noch die Spanische Flagge traͤgt. eche nun Spanien seit jener Zeit reicher geworden? Ist das letzte Vierteljahr⸗ hundert etwa ein Zeuge seines Fortschreitens in Reich⸗ thum, Bevöͤlkerung und militairischen Huͤlfsquellen gewesen

und zwar der Art, daß der Ersatz füͤr 90,000 Mann

in einem entfernten Gebiete, wo man auch nicht einen Fu breit Landes mehr besitzt, ein so leichtes und eigladendes —2

ternehmen scheint? Indem wir auf Thatsachen uns be⸗

ziehen, die der ganzen Welt bekannt sind, wagen wir es,

8 auszusprechen, daß ein tolleres Project, als das: einen Ver⸗

E1ö11“

daran ist vernuͤnftiger⸗ unsr Ferdinand aufs feierlichste und glaͤnzendste begangen werden.

ö1111““ 1 such zu machen (wenn dem nämlich in der That so ist), Mexiko fuͤr Spanien wieder zu erobern, niemals von irgend Jemand gefaßt worden sey. Wir wissen zwar, es giebt Leute, welche die letzten Nachrichten aus Cuba mit Freuden aufge⸗ nommen haben, weil sie von einer solchen Begebenheit, siche⸗ rer als von irgend einer andern, voraussetzen, sie werde die absolute Anerkennung Mexiko’s von Spanien zur Folge ha⸗ ben und beschleunigen; uns scheint indessen jener alberne

lan, der noch andere Interessen, als die von Mexiko und

panien, ins Spiel hineinbringen kann, auch mit Gefahren verknuͤpft zu seyn. Peumblen und Me⸗ riko gingen vor einiger Zeit ein Buͤndniß ein, um Cuba anzugreifen; die erstere Macht besonders wurde nur dadurch zuruͤckgehalten, eine Expedition, die zu dem Zwecke in Carthagena ausgeruͤstet wurde, abzusenden, daß die Britische Regierung erklarte: ein Krieg in West⸗ Indien mit der offenen Absicht, die Neger⸗Bevoͤlkerung zum Aufstand zu bringen, sey zu gefaͤhrlich fuͤr das Britische bir teresse, als daß England einen solchen Schritt gleichguͤltig mit ansehen koͤnne. Eine solche Sprache koͤnnen wir jedoch, wenn wir der Neutralitäaͤt, die wir bisher beobachtet, treu bleiben wollen, nicht laͤnger fuͤhren, sobald thaͤtliche Feind⸗ seligkeiten von Cuba aus unternommen werden. Wir duͤrf⸗ ten in diesem Falle gezwungen seyn, entweder das Verbot, mit welchem wir bei Columbien und Mexiko aufgetreten sind, zurückzunehmen, oder gegen Spanien selber einzuschrei⸗ ten. Die möͤglichen Folgen eines Angriffs auf Cuba, der mit der Befreiung aller Sklaven auf dieser Insel anfaͤngt, kann man ohne die aͤngstlichsten Besorgnisse kaum erwäͤgen. Wir wollen daher hoffen, daß weisere und kluͤgere Rath⸗ schlaͤge die Oberhand gewinnen werden, als die nd⸗ welche solches —— in ihrem Gefolge haben wuͤrden.“

Der Luftschiffer Herr Green, der in Devizes, einer Stadt in der Grafschaft Wilt, zum zweitenmal das Ungluͤck hatte, durch Entweichen des Gases vom Aufsteigen abgehal⸗ ten zu werden, entging nur durch Einmischung der Polizei thaͤtlichen Mißhandlungen von Seiten des erbitterten Volks, und sah sich genoͤthigt, mit seiner Frau und einem Freunde seine Zuflucht in einer dunkeln Hoͤhle zu suchen und dort bis gegen Mitternacht zu bleiben; sein Ballon wurde in tausend Stuͤcken zerrissen. 3

Danemark.

Kopenhagen, 28. Juli. Am 1. August wird die hohr Vermaͤhlung unsrer Kronprinzessin mit dem Prinzen Fredrik

Am isten d. ging der Koͤnigl. Schwedische Cabinets⸗ Courier Lundgwist mit dem Dampfschiffe von hier nach Luͤbeck ab.

Deutschland.

Dresden, 29. Juli. Se. Köoͤnigl. Hoheit der Groß⸗ herzog von Sachsen⸗Weimar sind am 26. Juli Abends 11 Uhr zu einem Besuche an unserm hoͤchsten Hofe allhier ein⸗ getroffen und im liotel de Pologne abgestiegen. Se. Koͤnigl. Hoheit haben gestern und vorgestern mit der Koͤnigl. Familie in Pillnitz zugebracht, auch dem daselbst von der Koͤnigl. Kapelle aufgefuͤhrten Concert und dem Deutschen Schauspiele bei hut, und geruheten, gestern von dem anwesenden Corps di lique, der Generalitaͤt und dem Officier⸗Corps hie⸗ siger Garnison, heute aber von den Herren Ministern und sämmtlichen Cavaliers Cour anzunehmen.

Karlsruhe, 27. Juli. Der Marquis von Barbacena ist heute auf seiner Reise nach Muͤnchen hier durchgekommen.

Stuttgart, 28. Juli. Am 1. November 1827 be⸗ trug die Bevoͤlkerung des Koͤnigreichs 1,535,356 Menschen und zwar männliche 749,176, weibliche 786,180. (Nach der Aufnahme vom 1. Nov. 1828, woruͤüber aber die detaillirten Angaben noch sehlen, betraͤgt sie 1,550,215.) Da die Bevoͤl⸗ kerung am 1. November 1826 1,517,770 Menschen betru so ist dieselbe bis zum 1. November 1827 um 17,586 2 gewachsen, und zwar maͤnnliche 8852, weibliche 8734. Gebo⸗ ren wurden vom 1. November 1826 bis dahin 1827: männe⸗ liche 30,218, weibliche 28,472, zusammen 58,690. Gestor⸗ ben sind: maͤnnliche 21,571, weibliche 20,488, zusammen 42,059. Eingewandert sind: mäͤnnliche 278, weibliche 413⸗ zusammen 691. Ausgewandert: männliche 508, weibliche 569, zusammen 1077.

Schweiz. 8

Lausanne, 24. Juli. Die Schweizerische naturfort schende Gesellschaft hatte sich im Laufe dieser Woche im Ho⸗ spiz des großen St. Vernard verfammelt. Sonntags sah