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ihm die Backe, und verletzte Kinnlade und Zunge. Bericht des Ober⸗Befehlshabers haben Seine Majestaͤt der
“ — Kaisers und des Vaterlandes zu weihen. Am Abend bdessel⸗ den Tages geruhten Seine Majestaͤt, den Uebungen von 45 Junkern auf der Reitbahn zuzusehen, und selbigen, da Al⸗ lerhoͤchstsie mit ihnen zufrieden waren, zum Ofsiciers⸗Range Gluͤck zu wuͤnschen. Der Erguß der dankbaren Freude die⸗ ser dungen Krieger jst schwerer auszudruͤcken, als zu begrei⸗ sen. Nachdem Seine Kaiserliche Majestaͤt der Hauswirthin einen kostbaren Fermoir hatten einhaͤndigen und unter die Dienerschaft ansehnliche Geld⸗Belohnungen vertheilen las⸗ sen, geruhten Sie, am 11ten um 10 Uhr Morgens Ihre Reise auf der Straße nach Tschernigow weiter fortzusetzen. Waͤhrend dieser drei, der Stadt Koseletz unvergeßlichen Tage, hatten der Feldmarschall und saͤmmtliche Generale das Gluͤck, zur Kaiserl. Tafel gezogen zu werden; Abends war die Stadt
erleuchtet.
Kurz vor dem Sturme der Stadt Rachowa am 9. Juni erhielt ein Bataillon des Tobolskischen Infanterie⸗Regiments den Befehl, sich auf das feindliche Ufer zu begeben, um sich der befestigten Stadt zu bemaͤchtigen. Die Boͤte zur Ueber⸗ ahrt waren herangefuͤhrt und bereitet, da trat der Regi⸗ ments⸗Prediger Jow Kaminski vor das Bataillon, sprach den Segen uͤber die tapferen Soldaten, und, mit einem fest⸗ lichen Amts⸗Gewande angethan, setzte er sich mit einigen Soldaten in ein Boot, das ihn bald an das feindliche Ufer brachte. Das heilige Kreuz in der Hand war er bei der muthigen Attaque, die unsere Truppen auf eine Batterie machten, mit üUnter denen, die zuerst den Wall erstiegen. Hier besiegelte der wuͤrdige Diener der Kirche auch mit sei⸗ nem Blute das kuͤhne Unternehmen. Eine Kugel 6
uf den
— “
Kaiser Allerhoͤchst befohlen, daß der genannte Feld⸗Prediger dem St. 4ter Klasse beigerechnet und ihm eine lebenslaäͤngliche Pension von 500 Rubeln jährlich ausge⸗ 5 dir⸗ überdem 2 — Kaiserliche Maje⸗ uhet, ihn zum zweiten Geistlichen an der Peterhof⸗ schen Heftlche n. etzenner F hee; In den ersten Tagen der Belagerung v listria, als uͤber die kleine Donau noch keine Brücte 8,* —
eschlagen werden koͤnnen, war der Transport des
schuͤtzes auf den kleinen Flußfahrzeugen, besonders bei stür⸗ mischem Wetter, mit großen Schwierigkeiten verbunden.
Daher geschah es denn auch einst beim Ausladen des Ge⸗
schuͤtzes, daß waͤhrend eines sehr starken Sturmes nonen von dem heftig schaukelnden Prahme herabgle und in den 20 Fuß tiefen Fluß sielen. Ein Matrose von
— Ka⸗ gleiteten
der Alsten blott Eiuiwegr, Namens⸗Nikifor Solopow, faßte freiwillig den kuͤhnen Ents⸗
schluß, die beiden Kanonen zu ret⸗ ten. Wäͤhrend 2 Tagen ließ er sich nicht weniger als 18 Mal auf den Grund des Flußbettes hinab, alle Schwierig⸗
8 8 keiten bekämpfend und jede Todes⸗Gesahr verachtend, bis es
hihhm, gelang, beide Kanonen an Tauen zu befestigen, mit
uͤlfe welcher sie —— wurden. Durch den Ober⸗ befehlshaber der activen Armee hiervon unterrichtet, haben Seine Majestaͤt der Kaiser Allergnädigst befohlen, daß der Matrose Solopow zum Unterofficier befördert und ihm eine
8 Belohnung von 200 Rubeln ausgezahlt werde.
Durch einen vom Kaiser bestätigten Beschluß des Reichs⸗
Rathes ist auf den Antrag des Finanz⸗Ministers die Tara
auf einzufuͤhrenden rohen Zucker erhoͤht, und fuͤr aus Rio⸗
Janeiro einzubringenden auf 16 ½, aus Bahia auf 12 und
aus Havana auf 11 ¼ pCt. festgesetzt worden. Nach Beendigung der ersten hiesigen Ausstellung einhei⸗
mmischer Fabrikate schritt der Manufactur⸗Rath, mit Bei⸗ zäuͤlfe zugezogener Sachkenner, zur Beurtheilung aller ausge⸗ feellten Gegenstaͤnde und zu den Preis⸗Bestimmungen. Nach
8 25 seiner Entscheidung erhielten 108 Fabrikanten, Manufacturi⸗
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Porzellan und Fayence, Stro
lung befindliche Namem Liste
sten, Werkmeister und Kuͤnstler, Belobungs⸗Medaillen, naͤm⸗ sich 16 die große goldene, 35 die kleine goldene, 38 die große
slberne und 19 die kleine silberne Medaille. Unter der Zahl
dieser der Preise wuͤrdig Erkannten hatten 17 Fabrikate von Eisen, 12 baumwollene Waaren, 9 ren,] Seidenwaaren, 6 Krystall⸗ und Glaswaaren, 6 Tuch,
Individuen Leinenwaa⸗
4 wollene Stosse und die uͤbrigen Shawls, Papier, Bronze, huͤte nach Itallenischer Art, en, Handschuhe u. s. w. zur Aus⸗ Die —. der hiesigen Handels —₰ iebt 68 s 5 Sesensscge 88 3 Englis e 8e nusüsc A. Srns imn 17ten d. wurden in dem Sommer⸗Lokal * Petersburgischen Forst⸗Instituts dencen Eleven 2* die ihren Cursus vollendet haben, oöͤffentlich gepruͤft.
chemische Farben, Blumen, stellung geliefert.
ude der Pruͤfung waren, außer den zur allgemeinen 8 1
5 AEigie . 8☛ dung nothwendigen Kenntnissen, vorzugsweise solche Wissen⸗ schasten, die zur Vorbereitung der Forst⸗Beamten dienen. Die ihnen vorgelegten Fragen beantworteten sie zur vollkom⸗ menen Zufriedenheit; einige unter den Eleven zeichneten sich dabei durch einen besonders guten Vortrag aus.
Odessa, 22. Sen. Die Englische Brigg „Helena“ ist, mit Zucker, Kaffee und anderen Waaren beladen, in 16 Tagen von Konstantinopel kommend, in den hiesigen Hafen eingelaufen.
Der Hafen Reni am Schwarzen Meere wurde zu An⸗ fange dieses Monats von einem schrecklichen, von Hagel und Regen begleiteten Orkan heimgesucht. Gluͤcklicherweise dauerte er nur kuͤrze Zeit, und hatte nur unbedeutenden Schadben veranlaßt. -
Im Laufe des vorigen Jahres liefen in 15 Russischen, am Schwarzen Meere belegenen Hͤfen 810 Schiffe mit Bal⸗ last und 1147 mit Waaren, zusammen 1959 Schiffe ein; der Werth der gesammten Einfuhr betrug 3,235,684 Rubel 6 Kop., und der ·— Ausfuhr 6,712,031 Rubel 84 ¼ Kop.
In Bender ward am 5ten d. M. im Beiseyn des Schul⸗Direktors von Bessarabien, Herrn Titinnikoff, und einer großen Menge von Einwohnern die neu dort errichtete Kreisschule feierlich eröͤffnet.
In einem im Jassischen Kreise belegenem Dorfe wurde eine Bauersfrau vor Kurzem im Laufe eines Tages von 2 Maͤdchen, und in der darauf folgenden Nacht noch von 2 Knaben entbunden, die indessen Alle bald nach ihrer Geburt starben. —
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82 Frankreich.
Paris, 31. Juli. Der Moniteur meldet, daß der 1 Köͤnig dem Fuͤrsten von Polignac am 28sten d. M. eine Privat⸗Audienz in St. Clond ertheilt habe. Vorgestern prä⸗ sidirten Se. Majestaͤt in einem Minister⸗Rathe.
Die Herzogin von Berry wird am 3. Aug. nach Dieppe abreisen.
Der Herzog von Orleans besuchte in diesen Tagen mit seiner Familie die zum Besten der Armen veranstaltete Gre⸗ mäͤlde⸗Ausstellung.
Nachrichten aus Lissabon vom 13. Juli zufolge hatte man daselbst seit der Ankunft des Commandanten Pinto keine neueren Nachrichten uͤber den Zustand der Insel San Michael und uͤber das Blokade⸗Geschwader vor Terceira.
Die neuste Madrider Zeitung enthält eine auf Be⸗ fehl des Köͤnigs von dem Direktor der Tilgungs⸗Kasse be⸗ kannt gemachte Erklärung uͤber die Spanischen Finanz Ope⸗ rationen in Paris. Die Spanische Bayonner Zeitung macht in einem Supplemente zu ihrem Blatte vom 24sten d. M. den vollstaͤndigen Text der Koͤnigl. Decrete und Ver⸗ träge in Betreff der Guebhardschen Anlethe, der immerwäh⸗ renden Rente und der Inscription von 80 Milltonen Fr., welche Spauien an Frankreich schuldet, bekaunt.
Aus Madrid wird unterm 20sten d. M. die Hitze dort seit einigen Tagen bis auf 32 Grad gestiegen war und der Wassermangel bereits fuͤhlbar wurde. Maͤnner und Frauen belagerten mit ihren Eimern Tag und Nacht die Brunnen und schlugen sich um das Wasser.
Das Journal des Debats persifflirt die Geruͤchte, zu welchen die Ankunft des Fuͤrsten von Polignac Veranlas⸗ sung gegeben hat, in folgendem Artikel: „Wann wird man endstch muͤde werden, aus der Ruüͤckkehr des Fuͤrsten Polig⸗ nae das wichtigste oder gar das ungluͤcklichste Ereigniß des Jahres zu machen? Man durste in der That erwargen, daß diese läͤcherlichen Schrecknisse ein Ende genommen haͤtten. Als der Fuͤrst in der vorigen Woche London verließ, glaubte er wahrscheinlich nicht, daß seine Reise uͤber den Canal, die er schon so oft hierher und zuruͤck gemacht hat, fuͤr einen Kreuzzug gegen unsre Staats⸗Einrichtungen gehalten werden wuͤrde. 8. ist anders gekommen. Der Füͤrst v. Polignac beurlaubt sich bei dem Koͤnige von England, und sogleich heißt es, Hr. Ravez werde schleunigst von Bordeaux zurückkehren, um sei⸗ nen künftigen Collegen zu begruͤßen. Der Fuͤrst landet in Calais, und sogleich muß Graf von la Bourdonnaye eine Repue uͤber seine Mannschaft halten und eine parlamenta⸗ rische Majoritaͤt zusammenbringen, welche bereit ist, dem neuen Premier⸗Minister ihre Dienste anzubteten. Der Furst macht seine Aufwartung in St. Eioud, und man ruft so⸗ pes; Naͤchsten Montag! Montag den 3. August wird der
oniteur die Mitglieder des neuen Ministeriums bekannt machen! Da acht Portefeuilles zu vergeben sind, so erschöpft sich auch die fruchtbarste Phantaste bei dem vierten oder fuͤnf⸗ ten Namen, und uͤberläͤßt dem officiellen Blatte die Sorgte, Frankreichs und den Triumph der Congregaa,
emeldet, daß
die Schrecken . on achtmal zu verwirklichen. Nach den Wahlen von 1827