einem heftigen Flinten⸗ und Kanonenfeuer empfangen worden war, erstieg muthig die Hoͤhe, und bemaͤchtigte sich der Batterie, welche die fluͤchtenden Tuͤrken eenirn, Ihre 2v. Kano⸗
ischen Stellang —7 und von
nen wurden auf sie gerichtet, waͤhrend der General⸗Major Pan⸗ kratjeff sie, mit ungeheurem Verlust von ihrer Seite, bis in die Waͤlder und Schluchten verfolgte. Bei dieser Gelegenheit war es, wo der Oberst⸗Lieutenant Wersilin mit den Kosaken seines vereinigten Linien⸗Regiments, Hagki⸗Pascha, der alle im La⸗ ger befindlichen Truppen befehligte, und ein, eben so sehr durch seine persoͤnliche Tapferkeit, als durch seine militairi⸗ schen Talente ausgezeichneter Feldherr, und nach dem Seras⸗ kier von Erzerum der erste Wuͤrdenträͤger ist, erreichte, und ihn mit allen seinen Beamten und haen. ganzen Gefolge zu Gefangenen machte.
Die rechts abgefertigten Colonnen, die auf tiefe Schluch⸗ ten und einen dicken Wald gestoßen waren, hatten den Feind, der sich hauptsaͤchlich nach den Bergen dinzog⸗ welche das Wasserbecken des Araxes umringen, nicht voͤllig abschneiden koͤn⸗ nen; sie verfolgten ihn aber so lange, als das Terrain es ihnen erlaubte, und zwar von einer Seite bis zum Araxes hin, und von der andern bis jenseits Midschingerd und Sansah. Diese 3 Colonnen, wovon eine Infanterie und die andern beiden Cavallerie, machten gegen 1200 Gefangene, und, nahmen 19 Kanonen und 16 Fahnen. Im Ganzen wurden die meisten Fahnen von den muselmaͤnnischen Regimen⸗ tern erobert. Viele Schluchten auf der vom Feinde genom⸗ menen Straße sind mit Todten angefuͤllt, deren Anzahl sich auf wenigstens 2000 belaͤuft; das ganze uͤbrige Tuͤrkische Corps hat sich in verschiedenen Richtungen zerstreut. Nicht eine einzige Kanone rettete der Feind; alle seine Kriegs⸗ und Mund⸗Vorraͤthe fielen in die Haͤnde der Sieger; in Mid⸗ schingerd allein fand man uͤber 1200 Tschetwert Getreide, und einen bedeutenden Vorrath an Pulver. 8
Solchergestalt entschieden zwei denkwuͤrdige Schlachten, wo⸗ von die eine am ersten Juli in der Naͤhe des Dorses Kainly dem Seraskier von Erzeruͤm, und die andere bei Milli⸗Duse dem
ascha Hagki 9 wurde, auf das vollständigste das
chicksal der Tuͤrtischen Armees. Binnen 24 Stunden schlu⸗ bern⸗ nach einem Marsch von 55 Werst, die tapfern Truppen
Ew. Kaiserlichen Majestät zwei bebdeutende Armee⸗Corps, ange⸗ fuͤhrt von Beamten des hoͤchsten Ranges, von denen einer zum Gefangenen gemacht wurde, — eroberten vom Feinde 2 Lager, von denen eines verschanzt war, sein ganzes aus 31 Kanonen bestehendes Geschuͤtz, alle seine Kriegs⸗ und Mund⸗ Vorraͤthe, 190 Fahnen, und machten mehr als 1500 Gefan⸗ gene. Der Verlust unserer Seits ist noch nicht genau un⸗ kersucht worden, weil die Truppen in verschiedenen Richtun⸗ gen zerstreut sind; auf keinen Fall aber belaͤuft er sich an Todten und Verwundeten auf mehr als 100 Mann.
Indem ich Ew. Kaiserliche Majestat meine unterthäͤnigen Gluͤckwuͤnsche zu diesem glaͤnzenden Siege, nebst den 19 dem Feinde abgenommenen Fahnen, zu Fuͤßen lege, kann ich den sobenswerthen Eifer der, unter meinen Befehlen stehenden muselmännischen Regimenter nicht mit Stillschweigen uͤber⸗ vefen. Ich bin mit ihren geleisteten Diensten vollkommen ufrieden; sie haben sich zu jeder Zeit mit ausgezeichneter
apferkeit geschlagen, waren immer die im Feuer, war⸗ fen sich mit der glaͤnzendsten Kuͤhnheit auf die Tuͤrkische In⸗ fanterie, und haben nicht wenig dazu beigetragen, dem Feinde die in unsere Hände gefallenen Kanonen, Fahnen und Ge⸗ b fangenen abzunchmen. 1
IaIm Lager beim Dorf Ardassou, den 5. Juli 1829.
—. Unterzeichnet: Der General⸗Adjutant Graf askewitsch von Eriwan.“
Frankreich.
Die Pairs⸗Kammer nahm in ihrer Sitzung vom 30. Juli 8 Einnahme⸗Budget für 1830, über 552 noch die Grafen von Sussy, von Marcellus, von Vo⸗ gut, von Tournon, der Marquis von Villefranche, der Baͤron Pasquier, der Graf von Saint⸗Roman und der Finanz⸗Minister vernehmen ließen, mit 149 ge⸗ gen 2 Stimmen an. 3 Die Pairg⸗ und die Deputirten⸗Kammer sind auf dden z3isten zur Schluß⸗Sitzung zusammenberufen worden. — Paris, 31. Jull. Der Montteur enthält eine Ver⸗ dae des Prafekten des Seine, ents, Grafen Chabrol, vom 20. Juli, worin derselbe bekannt daß eine allgemeine Zaͤhlung der Bevölkerung des Seine⸗Depar⸗ tements, und zwar fuͤr die Stadt Paris vom heutigen Tage bis zum 3. September statt finden soll. Die Wasers und besonders dazu beauftragte Commissarien werden hei hieser Operation in den verschiedenen Stadtvierteln die Aufsicht füͤhren.
8 1121ö156“ 1 Flanke der Tuͤr ihr mit Der Messager des Chambres theilt die Rede mit,
welche der Minister des Innern in der Sitzung der Pairs⸗ Kammer vom 28. Juli zur Vertheidigung des Ministeriums gegen die Angriffe des Marquis von Villefranche gehalten hat. Der Letztere hatte näͤmlich bei der allgemeinen Dis⸗ cussion uͤber das Budget die Füagben Anschuldigungen gegen die jetzige Verwaltung ausgesprochen. Aus dem interessan⸗ ten Vortrage des Ministers entnehmen wir folgende Stellen: „Edle Pairs! Es ist nicht ein einzelner Fehler⸗ eine einzelne unbesonnene Handlung oder eine falsche Maaßregel, die man uns vorwirft; unsere ganze Verwaltung, alle unsere Hand⸗ lungen und Worte hat man der bittersten Kritik unterwor⸗ fen. Die von einem edlen Marquis gegen uns vorgebrach⸗ ten Beschuldigungen und Anklagen lassen sich in folgende Punkte zusammen fassen: Das Wahllisten⸗ und das Preß⸗ Gesetz seyen beklagenswerthe Concessionen, fuͤr deren traurige Folgen eine schwere Verantwortung auf uns laste; unsere ad⸗ ministrativen, wie unsere legislativen Acte seyen verdammungs⸗ werth. Wir sollen Franzoͤsische Priester proseribirt und sie Pwungen haben, im Auslande eine Freistaͤtte zu suchen. Das Universitaͤts⸗Monopol sey von uns beibehalten worden, und die Unruhen in den Schulen seyen Anzeichen des Gei⸗ stes, der bei der jetzigen g8.. der Jugend vorwalte; wir wuͤßten nicht, der Koͤnigl. Autoritaͤt die schuldige Ach⸗ tung zu verschaffen; die Portraits Robespierre’s, Marats, Dantons und des Usurpators verkaufe man öͤffentlich. Ueberall herrsche Anarchie und Unordnung, ohne daß die pflichtver⸗ gessenen Minister derselben — thaͤten. Endlich droht man uns mit dem Urtheile der Geschichte und sagt, dieselbe werde uns unerbittlich richten.“ Der Minister widerlegte nun diese einzelnen Anklage⸗Artikel, rechtfertigte die Gesetze uͤber die Wahl⸗Listen und die Presse, so wie die Verordnun⸗ gn vom 16. Juni 1828; räumte die Existeng der leitenden
zusschuͤsse ein, deren verderblichen Einfluß der Marquis von Villefranche auch beklagt hatte, bemerkte aber zugleich, daß dieselben durch kein Gesetz weder bestaͤtigt noch verboten wuͤr⸗ den, berief sich zur Rechtsertigung der jetzigen Verwaltung auf den ruhigen und fäheabe⸗ Zustand Frankreichs und schloß
seinen Vortrag in folgender Art. „Man bedroht uns mit dem Urtheil der Geschichte. Edle Pairs, ich weiß nicht, ob die Geschicht⸗ das Gedaͤchtniß unserer kurzen Theilnahme an den viel verschlungenen Angelegenheiten Frankreichs bewahren wird. Thut sie dies, und fällt sie ein unparthetisches Urtheil uͤber uns, so wird sie sagen, daß wir unter den schwierigsten Umständen das Staatsruder in die Häͤnde bekommen haban⸗ daß wir bei jedem Schritt Hindernisse und Schwierigkeitem —— daß wir einen ununterbrochenen Kampf gegen die eidenschaften und Partheien zu bestehen gehabt haben. Sie wird ohne Zweifel auch sagen, daß unsere Kraͤfte dem uns anvertrauten Werke nicht gewachsen waren, daß wir dem Könige nicht die Stuͤtze gewährt haben, die er bei aus⸗ gezeichneten und uͤberlegenen Männern gefunden haͤtte, welche die Ereignisse zu beherrschen und die politischen Stürme zu beschwichtigen wissen. Aber sie wird zuverlässig auch sagen, daß der König keine treueren Diener, daß das Land keine ihm aufrichtiger ergebenen Buͤrger finden konnte, daß wir dem Köͤniglichen Vertrauen, durch die Liebe zum Fuͤrsten und den Wunsch, das Gute zu thun, entsprochen haben. Darin liegt unsere ganze Hoffnung, und wir sagen dies mit einem Ge⸗ fuͤhl des Stolzes. Ich mußte, edle Pairs, den Angriffen antworten, welche ein Redner gegen unß richteke, dessen rech lichen Charakter ich ehre, dessen Vorurtheile und Ul kenntniß des moralischen und materiellen Zustandes unse Landes ich aber bedaure. Glanben Sie jedoch nicht, d wir, von einem blinden Vertrauen in die Weisheit Unser Maaßregeln und in die Ruhe, deren wir genießen, erfuͤll der Klage unser Ohr verschließen, und einsichtsvolle Rat schlaͤge nur mit Ungeduld anhoͤren. Ich erkenne, daß in Einflusse, welchen die Mißbraͤuche der Presse und die offe kundige Tendenz einiger Geister ausuͤben koͤnnen, etwas Wi riqls und Ernstes liegt, was die Aufmerksamkeit und S falt der Minister in Ansporuch nehmen muß. Ihre M gung is, was man auch sagen möͤge, keine Schwaͤche; wird ihnen nie an der noͤthigen Wachsamkeit und Kraft feh⸗ len, um das Uehte zu vermeiden und das Gute zu thun. Um diese schwierige Aufgabe mit Gluͤck zu lösen, behürsen sie auch Ihrer Unterstuͤtzung und hen Vertrauens, und wagen zu hoffen, daß Sie ihnen dieses nicht werden.“ Der Staats⸗Rath hat in seiner 8 igen Sitzung die Bekanntmachung eines vom Pabste bei seiner Besihnahme
von dem Päabstlichen Stuhl an alle Glaͤubigen erlassenen Schreibens genehmigt,
cces nicht mit dem encyklischen 8 Bellage