1829 / 220 p. 8 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eheerrscht eine solche herzliche Eintracht, ses Tages zu einer wahrhaft christlichen machte. Es wohn⸗

Iten derselben, außer den beiden evangelischen Superintenden⸗ ten und den katholischen Dechanten von Kreuznach, auch der Koͤnigl. Landrath des Kreises bei. Sie begann mit einem Zuge beider Gemeinden und ihrer Schuljugend vom Gemeindehause zur Baustaͤtte, unter Absingung des vater⸗ llndischen Liedes „Heil Dir im Siegerkranz ꝛc.“ An der Bluaustelle hielt der evangelische Pfarrer Hessel eine Rede, moorauf das Kirchenlked: „Lobet den Herrn ꝛc.“ angestimmt wurde. Hierauf hielt der katholische Pfarrer Neussel eine Reede, welcher das Kirchenlied: „Großer Gott, dich loben wir ꝛc.“ folgte. Die Reden der beiden Pfarrer schilderten zugleich das Gluͤck, unter der Regierung eines starken und 1 gerechten Koͤnigs, nach gluͤcklich hergestelltem Frieden, in Ein⸗

S trracht und Liebe fuͤr ge lenwaͤrtige und kuͤnftige Geschlechter 8 Deeinen Tempel zur Verherrlichung des Namens Gottes er⸗

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Gauen zu koͤnnen. f An die Koͤnigliche Regierung zu Koblenz, welche dieser Feier in dem an Seine Majestät den Koͤnig zu erstattenden mmonatlichen Zeitungs⸗Bericht gedacht hatte, ist folgende Al⸗ lerhoͤchste Cabinets⸗Order ergangen: „In der Feier, mit welcher, nach dem Zeitungs⸗Bericht der Regierung zu Koblenz vom verflossenen Monat, der Grundstein zu einer neuen Simultan⸗Kirche in Mandel, Kreises Kreuznach, gelegt worden ist, hat sich die Eintracht der evangelischen und katholischen Gemeinde auf eine Mir wohlgefaͤllige Weise an den Tag gelegt, und Ich will, daß dies in Meinem Namen in dem Amtsblatte beifällig aner⸗ kannt werde. Potsdam, 14. Juli 1829. Friedrich Wilhelm.“

Die (in Altona erscheinenden) Astronomischen Nachrichten enthalten Folgendes: „Se. Majestaät der Kö⸗ nig von Daͤnemark haben, um den glaͤnzenden Kreis frem⸗ der Astronomen, die mit dem Dannebrogs⸗Orden beehrt sind, zu erweitern, dem beruͤhmten Vorsteher der Berliner Stern⸗ warte, Hrn. Professor Encke, K. Astronomen und Secretair dder Akademie der Wissenschaften, das Ritterkreuz des Dan⸗ n ebeogs durch Hrn. Professor Schumacher uͤbersenden lassen.“

Wissenschaftliche Nachrichten.

Die Hamburger ee jetzt nachtraͤg⸗ lich zu den fruͤheren (in Nr. 214 der Staats⸗Zeitung ent⸗ altenen) Mittheilungen noch folgende Auszuͤge aus dem chreiben des Prof. Hansteen an den Prof. Schumacher, us Irkutzk, vom 11. April: „Die Lage des Observato⸗ iums, das der Abbe Chappe in Tobolsk 1769 gebrauchte, abe ich nach langem Forschen endlich gefunden. Ein Shjäh⸗ eriger Artillerie Oberst von Craͤmer zeigte mir sowohl das Haus, wo Schubert 1805 beobachtete, als auch die Bastion 8 in einer jetzt verfallenen Verschanzung, wy Chappe sein klei⸗ nes Observatorium hatte. Chappe's Observatorium hatte er selbst vor 20 Jahren auf Befehl niederreißen lassen. Noch jetzt ist das viereckige Fundament, das ein Quadrat bildet, deutlich zu sehen, und nicht ganz in der Mitte sind im Grunde Ueberreste eines viereckigen Mauerstein⸗Pfeilers, auf dem Chappe vermuthlich seinen Sector aufgestellt hatte. Durch eine kleine Triangulation habe ich die Lage dieses Punkts gegen ein paar Stadtkirchen, und Schuberts und mein Observatorium bestimmt. Schuberts Breite stimmt mit der meinigen auf ein Paar Sekunden. Laäͤngen⸗Beobachtun⸗ gen konnte ich leider nicht machen.“

„Obgleich unsere Thermometer in Holz⸗Futteralen lagen, die mit dicken Leder⸗Ueberzuͤgen versehen und in den Taschen unseres Reisewagens eingepackt waren, sanden wir sie boch mehrere Male des Abends gefroren. Auch das Barometer wuͤrde gefroren seyn, wenn ich es nicht zwischen den Beinen gehalten und auf jeder Station in die warme Stube gebracht haͤtte. Am 30. Jan. 1829 7 ¼ Uhr Morgens zeigte das Spiritus⸗Thermome⸗ ter auf der Station Tunskaja (Pebit⸗ 56°, Länge 114 ½ Ferro) 342, 4; im Queckfilber⸗Thermometer war das Quecksilber ganz in der Kugel, und hatte oben eine ziemliche Vertiefung. Es war ganz fest. Die Röhre des Thermemeters geht üͤbri⸗

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welche die Feier die⸗

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1 11““ gens bis 352. Des Abends wurden auf der Station agranowskaja (Breite 55 ½, Laͤnge 115 ¼8° Ferro) beide Thermometer um 8 ½ Uhr in freie Luft gehaͤugt. Um 9 Uhr fand ich das Quecksilber in Pistors Thermometer unten in, der Kugel, aber noch fließend, so daß es bei dem Umkehren des Thermometers und mäßigen Stöͤßen ganz in die Spitze lief. Das Spiritus⸗Thermometer zeigte 300, 2; es ist also des Quecksilbers unregelmaͤßige Zusammenziehung no etwas vor seinem Gefrierpunkt sehr stark. Eine —— stunde nachher zeigte das Spiritus⸗Thermometer 30 ‧, 4, und das Quecksilber in beiden Pistorschen Thermometern war schon steif, und konnte bei dem Umwenden durch kein Stoßen hinunter gebracht werden. In dem einen stand das Queccksilber noch eine Linie hoch in der Röhre, aber in der Kugel war an der einen Seite eine große Vertiesung, die bei einem Schlage etwas zu vibriren schien. Kurz darauf war das Quecksilber ganz fest. Im näaͤchsten Nachtquartier ich des Abends etwa 3 Pfund Quecksilber in eine Spuͤl⸗ umme, und setzte es der Einwirkung der Luft aus. Am naͤchsten Morgen den 31. war es vor Uhr zu einer zusam⸗ menhaͤngenden harten Masse gefroren, die ich mit meinem Messer nicht vom Boden der Schaale losmachen konnte. Man schnitt darin wie in Blei, und das Quecksilber ward anfangs, da das Messer aus einer warmen Stube kam, am Schnitte etwas fluͤssig. Das Spiritus⸗Thermometer zeigte 31 ,25. Nachdemes etwas in der warmen Stube gestanden hatte, loͤsete es sich von der Schaale, war aber noch so sproͤde, daß es sich zerbrechen ließ. Das bei diesen Beobachtungen gebrauchte Spiritus⸗Thermo⸗ meter stimmte mit den beiden Pöistorschen Auecksilber⸗Ther⸗ mometern bis 1059. Unter 109 zeigte das Spiritus⸗ Thermometer beständig höhere Temperaturen, mit wachsen⸗ den Differenzen, je mehr die Temperatur sank.

Pistor 100 Differenz = 0,0 0u⸗ 15,9 + 0,40 e. 28 20,7 + 0,95 : 25,1 + 1,78 * 30,0 + 2,00 8

d. h. wenn das Quecksilber⸗Thermometer 30⸗ zeigte, so zeigte das Spiritus⸗Thermometer 285, wenn aber das

jetzte unter 30° kam, so sank das Quecksilber im ersten

ganz in die Kugel.“ (Schluß folgt.)

Koͤnigliche Schauspiele.

Montag, 10. Aug. Im Schauspielhause: Der Kam⸗ merdiener, Lustspiel in 4 Abtheilungen. Hierauf, zum Er⸗ stenmale wiederholt: Die feindlichen Bruͤder, Possenspiel in 3 Abtheilungen von E. Raupach. .

Koönigsstadtsches Theater.

Montag, 10. Aug. Der Manrer. ,— Eva Heine⸗ fetter: Henriette. Mlle. Nanette Heinefetter: Irma, als Antrittsrollen.) 4

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 4. Aug.

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Oesterr, 5pCt. Metall. 96 v½. Bank-Actien 1385. Loose 10 100 Fl 200. Part.-Oblig. 388. Russ. Engl. Anl. 93. Ras. Anl. Hamb. Cert. 91 3⁄. 1

˖:——-— Hamburg, 7. Au Oesterr. 5pCt. Metall. 99 ½¼ Part dac. Ppr. ult. 128 ¼. Dank⸗- Actien desgl. 1143., Russ. Engl. Anl. 97 ¾. Russ. Anl. Hamb. Cert. 92 ⁄. Poln. pr. 1. Sept. 101¼.

n —— du vn. 6pC lamburg 65 Tage 9 ½ z. Silber-Rube . 6 Clige Inseri tionen in Iar-Acties 110pCt. Pen 2 Wien, 4 Aug. 5pCt. Metall. 90 ½, Partial-Oblig. 166 9 127 ⁄. Bank-Actien 1137.

Loose zu 100 fl

Berichtigung.

Im gestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung Artikel S. 3 Sp. 2. Z. 17 v. u., ist das Komma hinter: F. schaft“ wegzunehmen und hinter das darauf folgende Work⸗ nNallein“ zu setzen; ferner Z. 13 v. u. auf derselben Spallt

Frankfurt g. M., 6. Aug. Paris, 3. Aug. 22

Hayn.

Neueste Börsen⸗Nachrichten.

Oesterr. 58 Metallig. 98 ½. Bank⸗Actien 1353. Partial⸗Obligat. 126 . ZpCtige Rente 81 Fr. 85 Cent. 5p Ctige 100 Fr. 85 Cent.

Redacteur John. el. EEE“