machten zur Abschließung des Friedens ausgestattet finden, und daß Sie in dieser Absicht den Wirklichen Staatsrath Fonton abgeordnet haben, der Ihr ganzes Vertrauen besitzt, um mit uns in Erlaͤuterungen einzugehen. Sie setzen noch hinzu, daß in dem statt gesundenen Treffen der Sieg auf Ihrer Seite geblieben seyv. Da zu allen Zeiten der Sieg oder die Niederlage Ereignisse waren, die von dem göͤttlichen Willen abhaͤngen, so ist außer Zweifel, daß es außer der Macht des Menschen liegt, darin die geringste Aenderung hervorzubringen, und bei den Gefechten, die fruͤher bei Dewno und zuletzt bei der Ruͤckkehr von Prawodi und bei dem Engpaß von Kulewtscha statt gefunden haben, ist das Resultat der Schlacht und des Sieges in den Augen der beiden Partheien bekannt, und da der Verlust, der darauf durch die Exploston der Munitionswagen veranlaßt ward, nur dem durch den Willen des Himmels herbeigefuͤhrten Zu⸗ fall zugeschrieben werden kann, so ist es ganz der Ordnung der Dinge und den Beschluͤssen der Vorschung gemaͤß, daß
man bald auf einen Sieg und bald auf Nieder agen sich ge⸗
faßt halten muß. In jedem Falle fuͤhrt der Friede Behagen und Wohlfahrt des Landes, so wie Erholung und Ruhe un⸗ ter die armen Bewohner zuruͤck, waͤhrend der Kriegszustand nur Blutvergießen veranlaßt, und den Unterthanen ihre Ruhe raubt. Wenn Sie daher geneigt sind, den Frieden auf eine fuͤr beide Reiche vortheilhafte Art abzuschlieen, so wuüͤrde es den Vorschriften der Gerechtigkeit und der Redlichkeit zuwi⸗ der seyn, wenn wir uns unsrerseits weigern wollten, darein zu willigen, um so mehr, da dies das Kriegsfeuer noch im⸗ mer 2Ab8 entzuͤnden koͤnnte. Ich muß aber bemerken, daß, da ich lange Zeit hindurch Ober⸗Commandant und Gonper⸗ neur von Rumelien, und in diesem Lande einzig mit militai⸗ rischen Angelegenheiten beschaͤftigt war, ich keine Kenntniß von dem Zustande der Dinge habe, und das es demnach gut seyn wuͤrde, Hrn. Fonton hieher zu schicken, oder einen Tag dazu zu bestimmen, damit er in Erlaͤuterungen mit unsern Commissarien eingehe. Auf diese Art wird man den Stand⸗ punkt kennen lernen, von dem bei diesem wohlthaͤtigen Werke auszugehen ist, und die Maaßregeln einleiten, die ein weite⸗ rerer Gang erfordern duͤrfte.““ 1
Der Nuͤrnberger Correspondent meldet in ei⸗ nem Schreiben aus Konstantinopel vom 17. Jult (in U ber⸗ einstimmung mit den von uns gestern aus einem andern Blatte mitgetheilten Nacheichten), daß die mit den Borschaf⸗ tern von England und Frankreich in Betreff Griechenlands bis jetzt gepflogenen Verhandlungen die Pforte noch immer zu keiner Nachgiedigkeit gestimmt haben, und dieselbe alle An⸗ traͤge der Vermittler verworfen hat. — Dasselbe Schreiben sagt serner: „In Bezug auf die Friedens⸗Unterhandlungen zu Schumla ist, nach Eingang der neuesten Depeschen des Groß⸗ Wesirs, ebenfalls eine ganz abschlaͤgige Antwort erfolgt. Der Sultan scheint es demnach aufs Aeuperste ankommen zu lassen, was auch aus seinen neuerlichen kriegerischen Anstal⸗ ten und Befehlen hervorgeht.“
— Der e Correspondent enthelt folgendes Schreiben aus Konstanttnopel vom 17. Jutit: „Die feier liche Audienz des Englischen Botschafters, Herrn Robert Gordon, hat mit aller erdenklichen Pracht auf der Wiese von Bujukdere stattgefunden. Eine Masse Menschen von allen Nationen und Religionen war herbeigestroͤmt. Hr. Gordon ist vom Sultan mit großer Aufmerksamkeit und Zuvorkom⸗ menheit empfangen worden, und man schien beiderseits zu fuͤhlen, wie nothwendig unter den jetzigen Umständen die Wiederherstellung der alten Freundschafts⸗ und Alltanz⸗Ver⸗ träge sey. Diese Ansicht der Dinge durchdrang bei dieser Gelegenheit alle Klassen des muselmaͤnnischen Bolkes; und es scheint, als ob man beiderseits die Wichtigkeit des Mo⸗ mentes erfaßt habe. So sehr indessen die Pforte bemüht ist, ihre Verhaͤltnisse mir England auf den freundschaftlich⸗ sten Fuß herzustellen, so unerschuüͤtterlich beharrt sie dei ihren Ansichten hinsichtlich des Prorokolls vom 22. Maͤrz, insofern dasselbe ein Nachtrag zu dem Vertrage vom 6. Juli ist. In dem Conferenz⸗Saale mußte Hr. Gordon eine ganz andre Sprache von Seiten des Reis Efendi vernehmen. Der Otto⸗ manische Minister suchte den Vertrag vom 6. Jult, als auf hoͤchst ungerechten Grundsatzen deruhend, zu schildern, und wollte von der Graͤnzbestimmung des Protokolls so wenig, wie von Gräͤnzen Griechenlands überhaupt, etwas wissen. „Die Pso te kennt ihre Sandschaks und Paschaliks in Grie⸗ chenland genau“ — rief er aus — „und wird ihre empoöͤrten Unterthanen mit Amnestie und Privilegten bdegnadigen, wie sie denselden schon längst zugelagt hat.“ Diese Sprache wurde gegen vermittelnde und nicht vermirtelude Dragomans wie⸗ derholt, und man detrachtet daher vorläuftg zene Vorscläge bereits als verworfen. — Die Pforte hat der Englischen
11u1 8 141—
Fregatte, welche Hrn. Gordon hieher brachte, einen Ferman zustellen lassen, vermoͤge dessen derselben gestattet ist, in das Schwarze Meer einzulaufen. Sie macht sich dazu bereit, und wird dieser Tage mit tüchtigen Lootsen, angeblich um die Kuͤsten und Haͤfen des Schwarzen Meeres aufzunehmen, den Kanal passiren. Diese uͤberraschende Nachricht macht in Pn e ungemeines Aufsehen. Bekanntlich durfte sruͤher, in olge der mit Rußland bestandenen Tractate, kein Kriegsschiff ins Schwarze Meer einlaufen. Die Moslemin, auf solche Neue⸗ rungen gestuͤtzt, erwarten fuͤr den Nothfall weitere Huͤlfe von
England, und das neulich erwaͤhnte Geruͤcht von einer be⸗
waffneten Englischen Intervention, im Falle die Russen ge⸗ gen die Hauptstadt vorruͤcken sollten, faßt immer mehr Wur⸗ zel. — Von Schumla nichts Neues. Ischak⸗Efendi hat dem Grafen Diebitsch die Antwort der Pforte, die in einem Gegen⸗Projekte besteht, uͤberreicht, allein so viel man hier
glaubt, werden die Russen dasselbe schwerlich genehmigen, da
ihre Vorschläge sämmtlich abgelehnt worden sind. Es scheint,
der Sultan wolle es aufs Aeußerste kommen lassen.“
Meyiko.
Das Journal des Dobats giebt folgendes Schrei⸗ ben aus Vera⸗Cruz, vom 20. Juni: „Seit den ersten Tagen des Mai war unsere Regierung durch ihre Europaͤi⸗ schen Agenten auf das Bestimmteste davon benachrichtigt, daß Spanien die seit laͤngerer Zeit verbreiteten Geruͤchte von ciuer Expedition gegen unsere Republik ernstlich zu verwirk⸗ lichen denke. Diese Nachrichten waren von unwiderleg⸗ baren Beweisen und umständlichen Angaben uͤber die Pläne Spaniens begleitet. Hierauf traf unsere Regierung mit der groͤßten Ruhe die noͤthigen Maaßregeln, um nicht uͤberrascht. zu werden, und Gewalt mit Gewalt vertreiben zu koͤnnen. An alle Staaten der Republik ergingen Befehle zur Bildung⸗ der National⸗Milizen, und der gesetzgebende Koͤrper hat sich in den letzten Sätzungen ernstlich mit den Mitteln beschäf⸗ tigt, um die unter diesen Umständen nothwendigen Maaß⸗ regeln der Regierung zu erleichtern. Wir waren daher gar⸗ nicht überrascht, als neulich die aus Havana kommenden Schiffe die Nachrichten bestaͤtigten, welche wir schon seit meh⸗ reren Tagen von unseren Agenten in Europa erhalten hat⸗ ten. Wenn wir nicht falsch unterrichtet sind, so beläuft sich die Expedition, die in Cuba ausgerustet wird, nicht uͤber 4000 Mann, und es ist unglaublich, daß diese Hand voll Truppen die Verwegenheit haben sollte, ein Land zu betreten, das groß und von einem Volke bewohnt ist, das seine Unabhäͤn⸗ gigkeit auf's Aeußerste zu vertheidigen entschlossen ist.“
— New⸗Yorker Blätter (bis 8. Juli) melden Einiges uͤber den erneuerten Friedensbruch zwischen Columbien und Peru. Der Peruanische General⸗Capitain vom Departe⸗ ment Guayaquil, Oberst Prieto, hatte es auf sich genommen, die Vollziehung des Praͤliminar⸗Friedens⸗Tractats, soweit es jenes Departement und die Kriegsschiffe betraf, zu suspen⸗ diren, bis er den Definitiv⸗Beschluß seiner Regierung erhal⸗ ten haben wuͤrde. Er hatte dieser seine Entschließung die Form eines, durch einen Kriegsrath, den die See⸗ und Land⸗Offi⸗ ziere in Guayaquil am 11. Maͤrz halten mußten, gefaßten Bee schlusses gegeben, wie man aus der, von ihm am 22. an die Ein⸗ wohner und Garuison erlassenen Proklamation ersieht. Dem Co lumbischen Brigadter⸗General Illingrot (oder Illingworth) bo er Einstellung der Feindseligkeiten auf 45 Tage mit dem Verspre chen strenger Gegenseitigkeit an. — Als diese Nachrichten an Bo livar kamen, licß er durch seinen General⸗Secretair aus dem Haupt quartier in Autso am 1. April eine Depesche an seinen Kriegs minister abgehen, welche wie folgt schließt: „Wie sehr au der Libertador⸗Präsident, im Einklange mit der Stimme de Nation, sich enthaͤlt und es meldet, zu einer Fortsetzung de Krieges, der so vortheilhaft für den Feind geendigt hat, z reitzen, macht doch das Benehmen des Feindes es nothwen dig, das Heer füͤr jeden Fall zu unterstuͤtzen. Der Unterha desselden in einem so verheerten Lande ist moralisch (7) u möglich, wenn nicht die Regierung Mittel auftreibt, um Geld⸗Unterstuͤtzung nach diesen Departementen senden zu koͤn⸗ nen. Ich sage dieses dem Finanz⸗Minister auf Befehl Sr. Excellenz.“
Vereinigte Provinzen vom La Plata.
Nord⸗Amerikanische Blatter beingen Nachrichten aus Buenos⸗Ayres, die zwar nur bis zum 28. April gehen indessen manche Derails in sich schließen, welche die letzten dortigen Vorfälle und namentlich das Betragen des dortig Frenebsscha General’ Consuls Herrn Mendeville (Sie Nr. 216. der Staats Zeitung) in ein helleres Licht setzen. Derselde hatte hiernach unterm 21. April folgendes Cireula erlassen: „So lange die, von den hiesigen Franzoͤsischen B.
8