1829 / 223 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8 Hapxe⸗ zu Vernau den Rothen

Zeitungs⸗Nachrichten. uu slanb. ;

eitun

223.

Berlin, Donnerstag den 13ten August

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Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

1 1 dem ersten Prediger Seine Majestaͤt der Koͤnig S vrlter Fase⸗ ei d⸗ de W1 ichter Raab zu Cleve und dem beim Lan und Peahae Danzig angestellten zweiten Archivar und Ingrossator EE Allgemeine Ehrenzeichen st i eruhet. erster Fiasfezu veglecher Köͤnig haben Allergnaͤdigst geruhet, dem Verwalter der chemischen Fabrik zu Schoͤnebeck, Karl Semülel Leberecht Herrmann, den Titel eines Com⸗ merzien⸗Raths beizulegen, und das daruͤber ausgefertigte Pa⸗ tent Allerhoͤchsteigenhaͤndig zu vollziehen. 3

Seeine Koͤnigliche Hoheit der Kronprinz ist von Stet⸗ tin, S⸗ Koͤnigliche Hoheit der Prinz Albrecht von Bruͤssel hier eingetroffen. . zeeaa8. 2 42779e3

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8* Frankreich. 11 J. K. H. die Herzogin von Berry

8— 8

häka⸗s 5. 22 4 at gestern re Reise na ieppe angetreten. 8 Auzer * 8855 Ceehan sind auch die eran. öbelichen Geschaͤftsfuͤhrer des Courrier francais und des Jeurnal du auf des otschafters, rsten von Castelcicala, wegen einiger see 6 das Zuchtpolizei⸗Gericht geladen. Der Redacteur des Memorial⸗Bordelais ist wegen an⸗ eblicher Aufforderung zum Ungehorsam gegen die Gesetze vor 8 Zuchtpolizei⸗Gericht von Bordeaux geladen worden. 2 Der Messager des Chambres enthaͤlt Folgendes: Die Gazette de France verlangt uͤber die Spanische Anleihe ünd das auf Befehl der Spanischen Regierung neulich be⸗ kannt gemachte Document eine amtliche Erklaͤrung, und wun⸗ dert sich, daß das v- kine Frage scheveig⸗, 1 1 igkeit der als Bezahlung 8 eees ee.. Effecten innig verknuͤpft ist. 8 zweifeln nicht, daß das Franzoͤsische anze Wichtigkeit solcher Maaßregein erkenne, we Büggschaft fuͤr die Erfuͤllung eingegangener Verpfli Ksxe gewaäͤhren, und dadurch dazu beitragen koͤnnten, vlerereheh Spaniens wieder zu heben und Besorgnisse zu sind⸗ welche durch die Ausgabe von Renten erweckt 882 Failas⸗. die ohne Oeffentlichkeit, so wie ohne befriedigen 4 88 rungen geschahen, und die man als den fruͤher b Bestimmungen widersprechend betrachtet hat. Es sge 8 einleuchtend, daß die in der Madrider Zeitung be e gs. machte officielle Note ein Resultat der Schritte steriums ist. Wichtige Thatsachen ergeben sich aus S 8 welche zu beurtheilen der oͤffentlichen Meinung zu mme. Wir glauben, daß das Ministerium keine Erklaͤrung Feh⸗ zufuͤgen hat. Es ist leicht, dasjenige aufzusinden, was 88 auf Befehl der Spanischen Regierung bekannt Aufschluͤsse noch zu wünschen uͤbrig lassen. Wir, die wir 5 einer Angelegenheit von so hoher Wichtigkeit weniger Eile haben, als die Gazette, und den von den Ministern auf der Rednerbuͤhne ausgesprochenen Worten vertrauen, uͤberlassen ihrer Klugheit die Sorge, auch fernerhin alle Documente zu sammeln, welche die öͤffentliche Meinung aufklaͤren, und zu einem festen Urtheile fuͤhren koͤnnen.“ WW“

Der Constitutionnel macht folgende Betrachtun : „Unsere Absolutisten hoͤren nicht rv. den 2 schen Geist zu deklamiren. Ihnen zufolge steht die Demo⸗ 8 kratie im Begriff, Alles zu verschlingen; sie beherrscht be⸗ reits die Deputirten⸗Kammer und es ist unmoͤglich, die Monarchie anders als durch einen Staatsstreich gegen das Wahl⸗Gesetz zu retten. Die Tendenz der absoluten Par⸗ thei kann man nicht besser beurtheilen lernen, als wenn man mit einiger Aufmerksamkeit untersucht, worauf sich diese an⸗ gebliche Schrecken erregende Demokratie, welche durchaus ge⸗ stuͤrzt werden soll, reducirt. Vergleicht man die Anzahl der Waͤhler und der Wahlfaͤhigen mit der Anzahl derer, welche von der Berechtigung zum Waͤhler und zum Deputirten ge⸗ setzlich ausgeschlossen sind, obgleich sie die Befaͤhigung dazu besitzen, so erschrickt man nicht uͤber die Fortschritte der De⸗ mokratie, sondern im Gegentheil uͤber die Macht der Aristo⸗ kratie und uͤber die vollkommene Bedeutungslosigkeit, zu wel⸗ cher die Masse der Bevoͤlkerung verurtheilt ist. Schon die Zahl der Waͤhler ist sehr klein, aber die Zahl derer, welche faͤhig sind, zu Deputirten gewaͤhlt zu werden, ist dermaaßen beschraͤnkt, daß das Wahlrecht sich in der Praxis fast auf Nichts reducirt. Wir behaupten und koͤnnen es noͤthigen⸗ falls beweisen, daß in mehr als der Haͤlfte unserer Departe⸗ ments sich weniger Mäͤnner befinden, welche das nöthige Alter und die sonstige Befaͤhigung zum Deputirten nebst dem erforderlichen Vermoͤgen besitzen, als Deputirte zu ernennen 8 sind. Von der Wahrheit dieser Behauptung kann man sich uͤberzeugen, wenn man einen Blick auf die Statistik der Steuerpflichtigen der einzelnen Departements und nament⸗ lich auf dag, was Paris vorgeht, wirft. In keinem De-⸗ partement Frankreichs sind delche und ralentvolle Maͤnner in 8 so großer Anzahl vorhanden, wie in dem der Seine. In unserer Stadt ist die Mehrzahl derer vereinigt, welche sich in irgend einem Zweige der Wissenschaften ausgezeichnet Ha⸗ ben. Ein Bewohner von Paris, welcher eine Deputirten⸗ Stelle annimmt, wird dadurch zu keiner ungewoͤhnlichen Ausgabe veranlaßt und braucht nicht den ganzen Tag den Staats⸗Angelegenheiten zu widmen; es bleiben ihm stets 5 6 Stunden taͤglich fuͤr seine eigenen Geschaͤfte uͤbrig. Wenn aber die Wahlen der Departements die Anzahl der Pariser Notabilitaͤten erschoͤpft haben, so sind die Waͤhler verlegen, um Maͤnner zu finden, welche ihnen Vertrauen einfloͤßen und die Deputirten⸗Stelle annehmen wollen. Die Mehrzahl derer, welche mit ihren Famtlien nur von ihrem Einkommen, oder von dem Ertrag ihrer Ar⸗ beit leben, sind durch die Kostspieligkeit der Deputirtenwuͤrde davon ausgeschlossen. Dagegen ist keine Klasse der Gesell⸗ schaft mehr dabei interessirt, Deputirter zu werden, als die Staatsbeamten, oder die, welche es zu werden wuͤnschen. Dasselbe, was den Ruin eines Kaufmanns, eines Gutsbe⸗ sitzers, eines Arztes oder eines Advokaten herbeifuͤhren wuͤrde, wird fuͤr den Beamten eine Quelle des Gluͤcks; indem er Deputirter wird, macht er sich den Ministern nothwendig und schuͤtzt sich gegen Absetzung; sein Gehalt wird ihm fort⸗ laufend fuͤr ein Amt bezahlt, das er nicht versieht, und er bestreitet die Kosten des Aufenthalts in Paris, ohne sein Vermoͤgen zu schmaͤlern. Seit 1815 bis zum 28. Mai 1828 sind ungefaͤhr 1400 Deputirte ernannt worden, unter welchen 1250, nach ihrer Erwaͤhlung ein Amt erhielten, oder von ihrem fruͤheren zu einem hoͤheren befoͤrdert wur⸗ den. Eben so haben seit vorigem Jahre bis heute eine bedeutende Anzahl von Deputirken Aemter oder Befoͤrderungen erhalten, und wir glauben nicht zu uͤbertreiben, wenn wir sie auf 50 schaͤtzen. Nicht weniger liegt die De⸗ putirten⸗Wuͤrde im Interesse derer, die bei Unternehmungen und Lieferungen fuͤr den Staat betheiligt sind. Ser hoͤren alle Diejenigen, welche bei den Kanälen, bei der 4 2 arbeitung der Bergwerke, der Salinen u. s. w. interessirt sind.