1829 / 223 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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taat s Z eitung Nr. 223.

ins Lager zu begeben; 3) der Englischen Infanterie F beburn⸗ den Botschafter mit Waffen und Musik zu begleiten, aber nur bis zum Zelte, wo er empfangen wer⸗ den salle⸗ und nicht, wie verlangt wurde, bis zum Audienz⸗ Saale selbst; die vierte Forderung wurde ohne Einschraͤnkung bewilligt. Nachdem diese Punkte, welche zu Discussionen zwischen dem Tuͤrkischen Ministerium und der Englischen Veischaft Veranlassung gaben, festgesetzt waren, begaben sich die Fregatte und die Brigg Freitag den 10. Juli von ihrem bisherigen Ankerplatze vor Topchana nach der Bucht v. Bujukdere, und die Englische Botschaft traf ihre Me 5. zur Audienz. Die Franzoͤsische Fregatte S 0 8 tete, um did engen Freundschaftsbande zwischen 8 9* a⸗ tionen zu beurkunden, die Englischen Schiffe durch 8— os⸗ porus; als sie aber vor Therapia, dem jetzigen ohnorte des Großherrn, Anker werfen wollte, ward ihr bedeutet, daß dies wegen der Naͤhe des Großherrlichen Pallastes nicht zu⸗ gegeben werden koͤnne; sie sah sich demnach genoͤthigt, unfern der gegenuͤber liegenden Astatischen Kuͤste auf der Hoͤhe von Chunktar⸗Iskeleffi einen neuen Ankerplatz zu suchen.

Die genannte Zeitung meldet serner in einem Schreiben * Semlin, vom 24. Juli: „Eine Abtheilung Tuürkischer Reiterei hat den Befehl erhalten, von Belgrad auf⸗ zubrechen und gegen Silistria zu marschiren. Aus Bosnien sind 6000 Mann zur Verstaͤrkung der Armee des Groß⸗Wesirs auf dem Wege; die Milizen sammeln sich auf allen Punkten, und der Krieg scheint jetzt erst ernstlich beginnen zu sollen. Man zweifelt nicht, daß die Russen siegen, aber ihren Sieg werden sie theuer erkaufen muͤssen, denn der Fanatismus und Nationalhaß erhoͤht die Thaͤtigkeit aller Muselmaͤnner. In der Hauptstadt soll jedoch eine sehr aͤngstliche Stimmung herrschen, und man ist besorgt, daß den Sultan persoͤnliche Gefahr bedrohen duͤrfte, wenn sich der Feind ihr naͤhern sollte. In den Provinzen ist Alles ruhig, und Alles, was

öͤffentliche Bläͤtter von blutigen Auftritten und Hinrichtun⸗

gen in Servien sagten, gehoͤrt in die Reihe der haͤufigen Er⸗

dichtungen, welche taͤglich uͤber die Angelegenheiten des Orients verbreitet werden.“

—8— Dem Oesterreichischen Beobachter entlehnen sir folgende Mittheilungen:

SDer zu Bucharest erscheinende Wallachische Kurier vom 2 8* 14. Juli enthält die Anzeige, daß der Diwan der Wallachei 8 koßban Gr. Balnanu und den Herrn Groß⸗

Logotheten Stephan Balatschanu zu Mitgliedern des laut

Gubernial⸗Rescripts vom 29. Juni zu Bucharest, unter dam

Vorsitze des Wirklichen Staatsraths Herrn von Minciaky

zu errichtenden Comite's ernannt habe. Ein spaͤteres Blatt des Wallachischen Kuriers vom 20. Juli zeigt an, daß die Versammlungen obgedachten Comite's, welches sich mit Ein⸗ Aichtungen des innern Renterungs, Sygems zu beschaͤftigen

at, am 16. Jult im Hause des Groß hetmanne R Wengen begonnen haben. Die Versammlungs⸗Tage sind Dienstag 1 F 8 28 er Wallachische Kurier vom 17. Juli en „Stand der Krankheiten e der nn nnt⸗. endes: Bucharest. Vom 13. Juni bis 8. Jult⸗ Ange⸗

* ste te Häͤuser 441; vom 8. bis 13. Juli: 80. om 20. ZJZunt bis 3. Juli: Todte 172; Kranke 340. Im Spital

voon Dudescht; vom 1. Juni bis 5. Juli: Todte 506; Kranke

886; verdächtige Kranke 1571. Bom 13. Juni bis 5. Juli: GSenesene 21; gestorbene Doctoren 7; Lazareth⸗Diener 7

mn] Plojeschtt. Vom 9. Juni bis 5. Juli: Gestorbene nn 1,g 77 Verdäͤchtige 233, angesteckte Hzuser 78.

u. Die ganze Bevöoͤlkerung betraͤgt 2912, und

LKe gestorben 224, Kranke 247, Ver⸗

orben in Allem 2300

lon 250 H nur 7 i 995 80 Häaͤusern sind nur 7 bisher (in

3 rallow. einem Monat) frei

4Slobosia. In Ansteckung geblieben. . 129. Mai bis 3. Jull gesoete Shitälern: Kranke 345. Vom

—2*

1 291 1 12, Diener 24. Urzitschetsch. Ge orben 885 s 43. Die Ein⸗ wohner find geflohen, und nur der Commandant und die Isprauniks sind in der Stadt eblieben

8e 2ens gestorben ög,

Galatz. Vom 29. Mai Kranke 23. S In P itetschti erschien die Krankheit am 2. Juli. Im

Kreise von Dlvoful ist in 67 Doͤrfern Seuche, und in dem

andern Theile des Fuͤrstenthums in 83 Dör 150 Doͤrfer.“ fern, in Allem

Nachrichten aus Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung giebt in einem S aus Napoli di Romania, vom April, ö theilung uͤber das Sanitaͤtswesen der regulairen Truppen in Griechenland: Waͤhrend das regulaire Militair (tactische Corps) sich rascher Fortschritte der Ausbildung in allen sei⸗ nen Zweigen erfreut, bleibt das Sanitaͤtswesen desselben nicht zuruͤck und hat sich seit ungefaͤhr sechs Monaten ziemlich ver⸗ vollkommt. Manches bedeutende Hinderniß stand und steht noch im Wege, und die so schwer zu bekaͤmpfenden Vorur⸗ theile, die der militairischen Ausbildung des Corps entgegen⸗ treten, uͤben auch auf das Sanitaͤtswesen desselben ihren schlimmen Einfluß aus, und auch hier wie in andern Ange⸗ legenheiten fehlt es nicht an Menschen, welche aus allerlei Absichten die guten Griechen in ihren Vorurtheilen zu erhal⸗ ten suchen, und sie stoͤrrig gegen die zweckmaͤßigsten Verbes⸗ serungen machen. Nach und nach jedoch gehen dem Volke die Augen auf, und sie fangen an einzusehen (wovon die Gebildeten laͤngst uͤberzeugt sind), daß fremde Huͤlfe fuͤr ihre innere Cultur eben so noͤthig ist, als fuͤr die Fort⸗ schritte ihrer Waffen. In dem Maaße, als sich der Haufen Abentheurer oder noch Schlimmeres verlaͤuft, der sonst den Namen „Philhellene“ befleckte, steigt die Achtung und somit die Wirksamkeit der Auslaͤnder. So auch gedeiht mehr und mehr aͤchtes aͤrztliches Wirken nach dem Verschwinden von Doppelgesichtern, die auf dem Schilde den Aesculap, im Schilde aber ganz andere Dinge fuͤhrten.

Es giebt zwar noch manches Individuum, das sich schwer an die Ordnung im tactischen Corps gewoͤhnt, allein soviel ist gewiß, daß jeder Soldat, der einmal im Militair⸗ Spital in Napoli di Romania behandelt wurde, sich kaum mehr zu den irregulairen Truppen wuͤnscht, wenigstens nicht, so lange er daran denkt, noch einmal krank werden zu koͤnnen.

gegen; ist das Sanitaͤts⸗Wesen des tactischen Corps folgendermaaßen bestellt:

Das Central⸗Militair⸗Spital zu Napoli di Romania steht unter der Direktion des verdienstvollen alten Philhel⸗ lenen Dr. Treiber, der bereits 7 Jahre durch alle schlimmen Lagen der fruͤheren Zeit und im wahren Sinne des Worts unter Hunger und Kaͤlte, Schwerdt und Pest eifrig und un⸗ erschuͤtterlich zu Wasser und zu Lande die wesentlichsten Dienste leistete. Das Spital, auf der maͤßig gesunden Höͤhe des unmittelbar an die Stadt stoßenden Forts Itzkala gele⸗ gen, naͤhert sich mehr und mehr an Reinlichkeit der Einrich⸗ tung, an guter Pflege der Kranken und Vollkommenheit der Apotheke unseren Militair⸗Spitälern. Es ist gegenwäͤrtig auf einige 30 Betten eingerichtet; die Kranken aben, wie selten an anderen Orten, Matratzen und Decken; die arzt⸗ lichen Kenntnisse des Direktors, seine Genauigkeit und Un⸗ eigennuͤtzigkeit buͤrgen fuͤr die beste Behandlung der Kranken und fuͤr gute Verwaltung; durch den Umfang des Instituts faͤllt die verderblichste Plage so mancher Spitäͤler, besondere Oeconomie⸗Verwaltung, 2 An der Vervoll⸗ kommnung des Instituts wird unerm ee. ein neuer Fluͤgel ist deinahe unter Dach; 2₰ die Guͤte und Aecht⸗ heit der Medicamente wird die moͤglichste Sorge getragen, und deshalb werden bis jetzt sogar alle zusammengesetzten Praparate aus Frankreich oder Italien verschrieben.

Das Sanitaͤts⸗Personale der Linie besteht gegenwaͤrtig aus einem Stabsarzte und 4 Bataillons⸗Aerzten. Ersterer, Dr. Zuccarint aus Muͤnchen, trat im August des verflosse⸗ nen Jahres in Griechische Dienste. Die Bataillons⸗Aerzte wurden im Verlauf des vorigen Herbstes und Winters er⸗ nannt, und zwar:

1. Infanterie: 1stes Bataillon. Dr. Apostolides, Kre⸗ tenser, der sich durch Studien in Italien und be⸗ sonders in Deutschland vorzuͤgliche arztliche Kenntnisse er⸗ warb, und im December seinen Posten im tactischen Corps antrat. Gegenwaͤrtig in Napoli di Romania. Ltes Batail⸗ lon. Dr. Bernhardi, Franzose, alter Philhellene, der außer den Studien in seinem Vaterlande sich hier durch ., v⸗ Feld⸗ und Spital⸗Praxis viele Erfahrung sammelte. Gegen⸗ waͤrtig in Akrokorinth. Ztes Vatailllon. Bozzi, Korfuote, im Armee⸗Dienst fast schon ergraut, Militair Chirurg von