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Haben vom
odein, die uͤbrigen Infanterie⸗Bataillone vom General⸗Major Neje⸗ low, und die Artillerie vom General⸗Major Wachsmuth
Militair⸗Schulanstalten eneral⸗Major
commandirt. Die Truppen hatten sich um 6 ½ Uhr auf dem Platze versammelt.
Der Vice⸗Praͤsident des Cabinets Sr. Maj., General⸗ Lieutenant Seljaͤvin, ist auf sein Ansuchen, mittelst Allerhoͤch⸗ sten Rescripts vom 25. v. M. von der, mehr als ein Jahr lang nebenbei besorgten Verwaltung des Generalstabes, unter Bezeigung der besondern Zufriedenheit Sr. Maj., entbunden worden.
Nachdem Se. Majestaͤt der Kaiser diejenigen Anstalten des St. Petersburgischen Collegiums der allgemeinen Fuͤr⸗ sorge, die sich fruͤher der wohlthaͤtigen Oberleitung Ihrer Majestaͤt der in Gott ruhenden Kaiserin Maria Feodorowna erfreuten, Allerhoͤchst unter Ihren eigenen unmittelbaren Schutz genommen hatten, trugen Sie einem eigens dazu er⸗ nannten Comité auf: 1) in Ueberlegung zu ziehen, wie diese Anstalten in Zukunft, den Grund⸗Ideen Ihrer Majestaͤt der hoͤchstseligen Kaiserin gemaͤß, verwaltet werden sollen; 2) die Mittel zu pruͤfen, die noͤthig waͤren, um den uͤbrigen unter dem Sin Peuleszurgischen Collegium der allgemeinen Fuͤr⸗ sorge stehenden Anstalten eine zweckmäͤßigere Richtung zu geben; und 3) die Verhaͤltnisse des durch Allerhoͤchsten Ukaͤs vom 6ten Januar 1828 ernannten Fuͤrsorge⸗Rathes zu oben⸗ genanntem Collegium und die Pflichten dieses Letztern gegen erwaͤhnte Anstalten zu bestimmen. In Folge dieses Aller⸗ hoͤchsten Auftrages ist von dem Comité ein Projekt fuͤr die kuͤnftige Verwaltung aller Anstalten des St. Petersburgi⸗ schen Collegiums der allgemeinen Fuͤrsorge dem Reichs⸗Rathe vorgelegt, von demselben gepruͤft und von Sr. Kaiserlichen Majestaͤt bestaͤtigt worden.
Am 25. Juli ward die Fregatte „Prinz von Ora⸗ nien“, von 44 Kanonen, vom Stapel der großen Admirali⸗ täͤt gelassen; Commandeur derselben ist der Capitain Lieute⸗ be. urjew.
„ Lhosrew⸗Mirza ist schon in Moskau eingetroffen, und wird in einigen Vasene sc erwartet. eeee
Die theologische acultäͤt der Kaiserlichen Universitat Dorpat beabsichtigt, zu der, im Jahr 1830 bevorstehenden, dritten Saͤcularfeier der Uebergabe der Augsburgischen Con⸗ fesston, eine Ausgabe derselben zu veranstalten, welche, neben ihrem Deutschen und Lateinischen Texte, eine Uebersetzung desselben in Lettischer und Esthnischer Sprache enthalten soll.
Die Handels⸗Zeitung meldet: „Als ein Beweis der vielfachen nuͤtzlichen Folgen der hiesigen neuerlichen Ausstel⸗ lung einheimischer Fabrikate verdient die Thatsache angefuͤhrt zu werden, daß ein Amerikanischer Kaufmann und Kargador eines Schiffes, der während der Ausstellung hier anwesend war, von den seidenen Damentuͤchern aus der Manufactur des Kaufmanns J. Pet. Stscheglow in Moskau, die er in der Ausstellung gesehen und wegen ihrer Schoͤnheit und des wohlfeilen Preises beifallswerth befunden hatte, eine Parthie zur Ausfuhr nach Nord⸗Amerika gekauft hat.
Der Kaufmann erster Gilde und Eigenthüͤmer einer gro⸗ ßen Zizmanufactur allhier, Fr. Bietepage, ist zur Belohnung fuͤr seine geleisteten Dienste als Mitglied der Comitaͤt der Ausstellung Russischer Fabrikate, zum Ritter des St. Wla⸗ dimir⸗Ordens vierter Klasse ernannt worden.
Odessa, 29. Juli. Vom 2isten bis zum 27sten dieses Monats sind aus eroberten Häfen 10 von der Regierung gemiethete Fahrzeuge hier angekommen.
Der beliebteste hiesige Spaziergang der eleganten Welt ist jetzt der hotanische Garten; noch bis zu Mitte Juni war es der oͤffentliche Garten in der Straße Ribas, dem der in den Jahren 1826 und 1827 sehr besuchte Boulevard am Hafen seit dem vorigen Jahre hatte weichen müͤssen. Unsere für die Verschoͤnerung der Stadt stets besorgte Verwaltung ist jetzt im Begriff, neue Boulevards rund um Odessa anzulegen, von denen man auf mehreren Punkten die herrlichsten Aus⸗ sichten auf die naͤchsten Umgebungen der Stadt und * das offene Meer haben wird. Jussuff⸗Pascha lebt jetzt 5 Werste von Odessa am Ufer des Schwarzen Meeres auf dem sche⸗ nen, dem Baron Rainaud gehoͤrigen Landsitze, der im vorigen Jahre von Ihrer Masestaͤt der Kaiserin bewohnt wurde; er gestattet einem Jeden, die Schoͤnheiten desselben zu bewundern.
Aus Leowo in Bessarabien schreibt man, daß sich der dortige Handel im Laufe des letzten Mai und Junt auf Ein⸗ fuhr von Geld⸗ und Silbermuͤnzen, und auf sfuhr von
ten, Wolle und Weingeist beschrankt habe.
Die in Achalzik von den Russen in Besitz genommene Bibliothek zeichnet sich weniger durch eine große Anzahl histo⸗ rischer und poetischer Schriften, oder durch calligraphischen
ELurus ihrer Manuscripte aus, als durch eine Menge von
nn b Ee Commentarien und Ele
I1“ * 8 1 8 mentar⸗Werken. Unter 300 gedruckten Werken und Handschriften wurden 153, so wie 2 sehr sel⸗. tene Korane durch den Capitain Abbas⸗Kulou⸗Aga, Dolmet⸗ scher des Grafen Paskewitsch, ausgesucht, um nach St. Pe⸗ tersburg gesandt zu werden, wo sie auf Verfuͤgung des Kai⸗ sers mit den Werken vereinigt werden sollen, die einen Theil der Bibliothek von Ardéabil ausmachen. .
Polen. 1 8 Warschau, 10. August. Die hiesigen Blaͤtter ent⸗ halten ein neues Decret Sr. Majestaͤt des Kaisers wegen der Organisation einer Pensions⸗Wittwen⸗ und Waisen⸗Ver⸗ pflegungs⸗Anstalt der Koͤnigl. Polnischeu Officiere und Mi⸗ litair-⸗Beamten und der Kinder und Wittwen derselben. Der neue Chausseebau im Koͤnigreiche Polen (s. Staats⸗ Zeitung Nr. 220.) soll contractmäßig in 5 Jahren vollstaͤndig beendigt seyn. — Die zu Anfang d. M. hier stattgefundenen Pruͤfungen des Musitk⸗Conservatoriums und der dramatischen Schule haben den erfreulichen Beweis ge⸗ liefert, daß nunmehr die Polnischen Buͤhnen vollstaͤndig mit Schuͤlern dieser beiden Anstalten besetzt werden koͤnnen.
Frankreich.
Paris, 6. Aug. Gestern empfing der König den Gra⸗ fen von Matuschewitz, außerordentlichen Gesandten Seiner Majestät des Kaisers von Rußland am Londoner Hofe, in einer Privat⸗Audienz, und praͤsidirte hierauf in einem Mi⸗ nister,Rathe, bei welchem auch der Dauphin zugegen war.
Ihre Koͤnigl. Hoheit die Dauphine ist vorgestern Abend in Rouen eingetroffen, und hat daselbst gestern mehrere öͤf⸗ fentliche Gebaͤude und Anstalten besucht. .
Die Herzogin von Berry besuchte den Tag vor Ihrer Abreise die Es aͤchter Kaschemir⸗Shawls von Wurm⸗ ser in der Richelieu⸗Straße und machte verschiedene Ankaͤufe, welche, dem Vermuthen nach, fuͤr die Erlauchte Schwester der Herzogin, die Fren. Koͤnigin von Spanien, bestimmt sind.
Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 2ten d. M. ist der fuͤr die Erbauung dreier Bruͤcken uͤber die Seine hier zusam⸗ mengetretene Verein genehmigt worden.
Am 22sten v. M. stellte ein Regiment der hiesigen Gar⸗ nison in den Elysaͤischen Feldern Schieß⸗Uebungen an. Die- oͤffentlichen Blaͤtter beschwerten sich daruͤber, und der Mo⸗ niteur erklaͤrt nunmehr, daß der Platz⸗Commandant von Paris den Befehl an die hiesigen esatzungs⸗Truppen er⸗ neuert habe, wodurch denselben alle Schieß⸗Uebungen im In nern der Stadt, mit Ausnahme des Marsfeldes, ausdräck⸗ lich verboten sind. .
Nach einem im Moniteur enthaltenen Berichte betru⸗ gen die Verwaltungs⸗Kosten der hiesigen Polizei⸗Praͤfektur im Jahre 1827 Sieben Mill. Fr., wovon auf die Gensdarmerie, welche 1500 Mann stark ist, 2,149,000 Fr. kamen. Die Rei⸗ nigung und Besprengung der Straßen kostete 900,000 Fr. ve 2. hat die ganze Polizei⸗Verwaltung nur 2,700,000
r. gekostet.
Das Journal du Commerce kuͤndigt als ganz be stimmt an, daß der Baron Pasquier das Portefeuille de ———— und Hr. Bourdeau ganz ausscheiden werder
er fruͤhere Gouverneur in Indien und Brasilien, Gra Rio⸗Gardo, ist vor kurzem in Lissabon gestorben; er hinter laͤßt, wie man versichert ein Vermoͤgen von 6 Mtllione Gold⸗Crusaden (15 Millionen Fr.).
— Beicsen, *. 8* M v. M. . Toulorn angekommene Brigg „Hussard“ von ier mitgebracht hat, hatte der Befehlshaber des Blokade⸗Geschwaders, 8*½ 8 Labretonnidre, bei seiner Ankunft vor Algier sich durch einer Parlamentair beim Dey erkundigen lassen, ob er in Unter handlungen treteu wolle, um die Differenzen mit Frankrei 8 beizulegen. Der Dey empfing den Parlamentair mi
uszeichnung, und ließ dem Be bhlshaber erwiedern, daß e ihn sehr freuen wurde, die Unterhandlungen wieder ang 21 zund die streitigen Punkte zur Zuseiedenhei beide Theile beigelegt zu sehen; der Befehlshaber solle bei ihm eim freundschaftliche Aufnahme und ihn bereit finden, diese A mit dersenigen Wuüͤrde und Rechtlichkeit zu ver⸗ andeln, welche der Auftrag verlange. Das Linienschi „Pro vence“ stand bei der Abfahrt der Brigg im vEescif in d Bay von Algier einzulaufen, um die Unterhandlungen zu b. innen. Manche glauhen, daß dieselben so wenig als di sruüheren einen E fals haben werden, und daß der Dey nu den kleinen noch uͤbrigen Theil der guten Jahreszeit damt hinbringen will, um ein Vombardement fuͤr dieses Jahr un möͤglich zu machen.
Der Constitutonnel meint, Alles deute auf eine he waffnete Intervention Englands in den Gewaͤssern der Le⸗
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