1829 / 228 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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die monarchischen Maͤnner sich mzt den Beduͤrfnissen der sens vereinigt haben. Fuͤr sie kann dieses Wort nur die Ent⸗ ernung jeder neuen Revolution und des Schreckens der Demago

ie bedeuten. Wenn sie in diesem Sinne contrerevolutionair sind. pis dies eine Folge davon, daß es Revolutionairs gieht. Die Royalisten wissen, was sie dem Koͤnige und Frankreich ver⸗ danken, und werden Beide von dem Joche einer 4—

arthei befreien. Alles, was sie thun werden, soll zu Gun⸗

en der oͤffentlichen Freiheit und des National⸗Ruhms seyn. Das Land wird endlich erfahren, auf welcher Seite sich die hochherzigen Gesinnungen, die Ehre, die Treue, die Vater⸗ landsliebe, die Freimuͤthigkeit und die wahre Unabhaͤngig⸗ keit befinden. Man befuͤrchtet die Vernichtung der Charte, die Ruückkehr der absoluten Herrschaft, weil wir sieben roya⸗ listische Minister haben. ber die Royalisten hatten die Macht im Jahre 1814 und die Charte blieb aufrecht, sie hat⸗ ten die Macht in den Jahren 1815 und 1816, und sie haben die während der 100 Tage vernichtete Charte erneuert. Auf ihrer Seite war in den Jahren von 1821 bis 1828 die Majori⸗ tät, und sie haben weder die Feudal⸗Rechte, noch die absolute Herr⸗ schaft hergestellt, sondern sich vielmehr dem Repraͤsentativ⸗ System aufs Engste angeschlossen. Der Wahlspruch der Mäͤnner, welche das Koͤnigliche Vertrauen an das Staats⸗ ruder berufen hat, heißt, wie wir bereits gesagt haben; „Keine Bewilligungen mehr, aber auch keine Re⸗ action!“ Die Auotidienne: „Die neuen Minister haben die Pflicht uͤbernommen, die alte royalistische Parthei, welche durch langen Zwiespalt dem Verscheiden nahe war, zu erhalten und wieder zu beleben. Wir glauben, daß sie den festen Willen haben werden, der Gesellschaft ihre wahren Grundlagen wieder zu geben. Das Beduͤrf⸗ niß der Einheit macht sich uͤberall fuͤhlbar. Die Re⸗ volution geht durch innern Zwiespalt unter; die Mo⸗ narchie muß durch Einigkeit der Grundsätze und der Men⸗ schen wieder aufleben. Bedenken wir, daß in dem gegenwaͤrtigen Zustande der Gesellschaft der Koͤnig allein fuͤr alle Rechtlichen der Ausgangspunkt des Heils ist. Er allein ist die Kraft und die Hoffnung des Staates und die Frei⸗ heit selbst findet nur bei ihm Hanfe gegen ihr eignes Ueber⸗ maaß. Die Minister, welche von ihm aus freiem Entschlusse, fern von dem Laͤrm der Rednerbuͤhne und dem Geschrei der Factionen erwaͤhlt sind, wissen dies so gut wie wir. Wenn die Autorität des Koͤnigs nicht gerettet wird, geht Alles un⸗ ter, und vielleicht ist es fuͤr heute dieser einzige Gedanke, welcher hinreicht, einem neuen von der Liebe zum Guten be⸗

seelten Ministerium den Gang seines Benehmens vorzuzeich⸗ nen.“ Das Journal des Debats dagegen So ist es denn noch einmal gebrochen, dieses Band der Lebe

und des Vertrauens, welches das Volk mit dem Monarchen vereinigte! Noch einmal tritt der Hof mit seinem alten Groll, die Emsgration mit ihren Vorurtheilen, das Priesterthum mit sei⸗ nem Haß gegen die Freiheit zwischen Frankreich und seinen Koͤnig. Was das Land durch 40 Jahre der Arbeit und des Ungluͤcks erworben hat, raubt man ihm; was es mit aller Kraft sei⸗ nes Willens, mit der ganzen Energie seiner Wuͤnsche zuruͤck⸗ stoͤßt, das dringt man ihm gewaltsam auf. Welche treulosen Rathschlaͤge haben die Weisheit Carl's X. so irre leiten und ihn in einem Alter, wo Ruhe um sich her die erste Bedin⸗ gung des Gluͤckes ist, von Neuem auf eine Bahn der Zwie⸗ tracht fuͤhren koͤnnen? Und warum das? Was haben wir gethan, daß unser Koͤnig sich so von uns trennt? War je⸗ mals ein Volk gehorsamer gegen seine Gesetze? Hat die Köͤnigl. Autoritaͤt die geringste Verletzung oder die Justiz irgend ein Hinderniß in ihrer Handhabung gefunden? Wird die Religion nicht immer noch verehrt? Vor einem um dieselbe Zeit besuchte Carl X. seine noͤrdlichen Provinzen; moͤge er sich der Beweise der Liebe und Dankbarkeit erinnern, mit denen er uͤberall „— wurde. Das schoͤne Bild eines von seinen Kindern umgebenen Vaters wurde damals zu ciner gluͤcktichen Wirklichkett. Auch heute wuͤrde er zwar uͤberall getreue, aber durch das unverdiente Mißtrauen ihres Koͤnigs betruͤbte Unterthanen finden. Was vor Allem den Ruhm dieser Regterung begruͤndete, was um den Thron die Herzen aller Franzosen vereinigte, das war die Mäßigung in der Ausuͤbung der Gewalt, die Mäßigung! Jetzt ist diese unmöglich; diejenigen, welche jetzt die Angeie⸗ genheiten leiten, koͤnnen nicht mäßig seyn, auch wenn sie es wollten, der Haß, den sie allen Getstern einfloͤßen, ist zu tief, als daß sie nicht ihrer Seits wieder hassen sollten. Von Frankreich gefuͤrchtet, werden sie fuͤr Frankreich furchthar wer⸗ den. Vielleicht versuchen sie es, in den ersten die Worte: „Charte und Freiheit“, zu stammeln, aber Un⸗ geschicklichkeit im Aussprechen dieser Worte wird sie verra⸗ ihen; man wird nur die Sprache der Furcht oder der

Verstellung darin erblicken. Welche Freiheit, ihr zeeßen

Jahre

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„* 8 32 ba —* Goͤtter! welche Freiheit wird das seyn, die nach ihrer Art gemodelt ist! Welche Gleichheit wird das seyn, die uns von ihnen kommen soll! Was werden se Ebt thun? Werden in der Gewalt der Bajonette eine Stuͤtze suchen? Die äjonette besitzen heut zu Tage Intelligenz, sie kennen und ehren das Gesetz. Da die neuen Minister unfaͤhig sind, nur drei Wochen lang bei freier Presse zu regieren, werden sie uns dieselbe lassen? Sie koͤnnen sie uns nicht anders rauben, als indem sie das von den drei Staatsgewalten geheiligte Gesetz verletzen und sich dadurch außerhalb der Landesgesetze stellen. Wollen sie diese Charte zerreißen, welche die Un⸗ sterblichkeit Ludwigs XVIII. und die Macht seines Nachfol⸗ F. 2 hat? Sie moͤgen reiflich uͤberlegen. Die harte besitzt eine Gewalt, an welcher alle Bemuͤhungen des Despotismus scheitern wuͤrden. Das Volk bezahlt eine Mil⸗ liarde, weil das Gesetz es gebietet; auf die Anweisungen eines Ministers wuͤrde es nicht 2 Millionen bezahlen. Un⸗ gesetzliche Auflagen wuͤrden einen Hampden erwecken, der sie abschaffen wollte. Hampden! muͤssen wir an diesen Namen der Unruhe und des Krieges erinnern? Ungluͤckliches Frankreich! ungluͤcklicher Koͤnig!“ Der Constitutionnel: „Frankreich erwartete mit Ruhe die von dem entlassenen Ministerium versprochenen Verbesserun⸗

-aec und richtete seine Blicke auf eine Zukunft, wo die noch

tehlenden Gesetze gegeben, die verheißenen Ersparungen ge⸗ macht, die Noth der Steuerpflichtigen beruͤcksichtigt, ge⸗ werbfleiß, Ackerbau und Handel ermuntert und sichere Ga⸗ rantieen gegen die Versuche der Contre⸗Revolutionen gege⸗ ben werden sollten. Zu einem solchen Zeitpunkte kommen der Fuͤrst von Polignac, der Freund und Vertraute des Lord Wellington, und der Graf von la Bourdonnaye an das Staatsruder. Im ersten Augenblicke herrschte Ueber⸗ raschung und Bestuͤrzung, im zweiten kehrte das Vertrauen und der energische Entschluß wieder. Man hat die Ruhe Frankreichs fuͤr Ermattung genommen, man hat sich aber getaͤuscht. Die Ruhe der Völker ist ein Feiches von Kraft, und alle kleinen Zwistigkeiten hoͤren auf, wenn die Frei⸗ heit bedroht ist, Frankreich fuͤrchtet sich nicht. Es be⸗ reitet sich auf den Kampf, und ist mit Huͤlfe der Prese fuͤr den Ausgang desselben nicht besorgt. Das Trau⸗ rige bei diesem Ereignisse ist, daß man es allgemein dem Einflusse Englands, des geschwornen Feindes unsers Gluͤcks und unserer Freiheit, zuschreibt. England hat uns diesen Gaͤhrungsstoff der Zwietracht und der Schwaͤchung in dem entscheidenden Augenblicke bereitet, wo die Europaäͤischen Mächte sich uͤber die Griechische Frage und uͤber die Angelegenheiten des Orients aussprechen sollen. Betrachten wir das Per⸗ sonal des neuen Ministeriums, so sehen wir nur mittelmäßige Personen darin. Der Fuͤrst von Polignac ist eins der un⸗ fahigsten und einflußlosesten Mitglieder der Pairs⸗Kammer. Die parlamentarische Laufbahn des Grafen von la Bour⸗ donnaye bietet nichts Merkwuͤrdiges dar, als seine revolutio⸗ naire Ansicht der Kategorieen, durch welche er Frank⸗ reich decimiren will. Uebrigens von schwankender Wesin⸗ nung ist er abwechselnd Absolutist oder constitutionnell, je nachdem seine Lage es erheischt. r Courvoister, der Redner des Ministeriums, wuͤrde vergessen seyn, wenn er nicht seine Kinder nach Freiburg geschickt hätte, um bei den Jesuiten die Moral zu studiren. Herr v. Bour⸗ mont ist mehr durch sein Benehmen bei Waterloo,

durch seine militairischen Talente bekannt.“ Der Cour⸗ rier frangais: „Was werden der Fuͤrst v. Polignac und seine Collegen anders thun, als ihren Kreis vergrö⸗ zern und eine Verstaͤrkung von Congreganisten um sich vert sammeln? Sie werden nicht die Furchtsamkeit des vorigen Ministeriums nachahmen, sondern uͤberall sichere Männer aus stellen, d. h. solche, die bereit sind, die Gesetze zu verletzen, die Wahl⸗ Listen zu verfälschen und durch Trug oder Gewalt eine Wahl in ihrem Sinne vorzubereiten. Wenn durch die Thaͤtigkeit der gesetzlichen Opposttion und durch die Rechte lichkeit der Gerichtshoͤfe diese Kunstgriffe zum Theil mißlice gen, so wird man Staatsstreiche vorschlagen und sich mit der Nothwendigkeit entschuldigen. Was wird aber Untett dessen aus dem öͤffentlichen Kredit, dem Handel und der aus⸗

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waͤrtigen Politik Frankreichs werden? Kann man in des

Erhebung des Fuͤrsten v. Polignac etwas anderes als eine aus⸗

waͤrtige Intrigue erblicken, die uns von unsern wahren Wetze buͤndeten trennen und ans Schlepptau Englands in den

henheiten des Orients festhinden soll? Hr. v. Polignacf

agt man, ist fuͤr uns, was Wellington fuͤr England 8

Staats

beiden Seiten ist ein Tory⸗Ministerium, auf beiden hat die Krone ihre sichersten Stuͤtzen an die Spitze des gesteüt, um mit ihrer Huͤlfe libderale Maaßregeln auszuführ en