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Berlin, Sonntag den 23sten August.
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem hiesigen Platz⸗ Major, Oberst⸗Lieutenant von Gontard, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse zu verleihen geruhet.
Der Privat⸗Docent in der Juristen⸗Facultaͤt bei hie⸗ siger Universitaͤt, Dr. E. Poecking, ist zum außerordent⸗ lichen Professor in der Juristen⸗Facultaͤt der Koͤniglichen
11I zu Bonn ernannt worden. 2 1f 2 2 —— — 84
Zeitungs⸗Nachrichten. qsü1sland. 82 11 F rankre 1 ch. b11“
Paris, 15. Aug. Vorgestern ertheilte der Pair von Frankreich, Grafen Roy, dem —. Baron Hyde de Neuville Privat⸗Audienzen; die des Erste⸗ ren dauerte uͤber eine halbe Stunde. Gegen Abend arbeite⸗ ten Se. Maj. mit dem Fuͤrsten von Polignac und dem Grafen von la Bourdonnaye. Gestern hatten auch der Graf von — und der Herzog von Caraman Audienz bei Sr. Majestaͤt.
Die Herren von Courvoisier, von Montbel und von Rigny sind gestern hier angekommen. Der Letztere befand sich auf einem Landgute seines Bruders bei Moulins, als er den Moniteur mit seiner Ernennung erhielt, und reiste sogleich nach Paris ab. Gestern fruͤh besucht 8 den G fen von Chabrol, bei welchem er eine Stunde biteh fuhr dann mit dem Fuͤrsten von Polignac nach St. Die Oppositions⸗Blätter behaupten, der Admiral 6 b — Portefeuille der Marine definitiv abgelehnt, und — — verzuͤglich nach Toulon zuruͤckkehren. Dage en — — selben Blaͤttern zufolge, die Herren von Conspo iser 8 — E angenommen. Die Gazette e
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Durch eine Koͤnigl. Ordonnanz vom 8. Aug. ist dem Grafen von la Ferronnays eine jährliche Pension von 16,000 Fr., und den gewesenen Ministern Vicomte von Martignac Bicomte von Caur, Graf von St. Cricg, Baron Hyde de Neuville und Herrn von Vatisménil sind Pensionen von 12,000 Fr. bewilliat worden.
Eine andre Verordnung vom 2. August ertheilt dem Ery Bischof von Alby und Pair von Frankreich, Hrn. von Brault, eine jährliche Pension von 10,0009 Fr.
Der neue Kriegs⸗Minister, General Bourmont, empfing 11* Süͤckwansche der hier garnisonirenden Garden
nien⸗Truppen. jtel bi
constsene⸗Sazerte de France versucht in einem —2
ei mneüen Demeggrüͤnde zu der Ernennung des, ven⸗ unter Anden⸗ Ee seh (.nah. zwer Jühdebemn, daß die öffentliche Hednung seit beinahe nigs Feorh — in den constitutionnellen Praͤrogativen des Koͤ⸗ iem Ausschü war, und daß die durch die Journale und die libera⸗ geschwach sse hervorgebrachte Bewegung den Einfluß der Krone unleugba hatte, und ihn ganz zu zerstoͤren suchte. Eben so durch — ist es, daß die Constitution des Känigreichs da⸗ daß da treiner democratischen Neuerung bedroht wurde, und
— Eigenthum und alle Garantieen der gesellschaftlichen
tung n. überhaupt gefährdet waren. Unsere eigene Erfah⸗
nc 8 die Geschichte Englands haben uns bewiesen, daß
Eonsti as legitim ist, fest aneinander haͤngt, und daß eine der Unterchanen nicht sichern kann,
ution die Rechte
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1829.
wenn die Rechte des Koͤnigs nicht gehoͤrig vertheidigt Wir haben gesehen, wie wenig ein Ministerium 828 —₰ — tion und der Bewilligungen im Stande war, die durch die Charte festgestellte Ordnung der Dinge gegen die Eingriffe der emokratie zu beschuͤtzen. Seine Concessionen, weit ent⸗ fernt, dem Liberalismus Einhalt zu thun, dienten nur dazu, die Gewalt den Exaltirten der linken Seite zu uͤbergeden, und während das vorige Ministerium die Leidenschaften zu entwaffnen suchte, indem es alle Opser brachte, die sie verlangten, entfernte die . Buonapartistische und Jacobinische Parthei die rechtlichen Liberalen, um die Juͤnger der Convention und Buonaparte's in die Kammer zu bringen. So wurden die Generale De⸗ margay, Mathieu Dumas, Clausel und Lamarque, die Aer Schwiegersoͤhne und Neffen von Koͤnigsmoͤrdern ge⸗ waͤhlt. Dasselbe Blatt macht auf die Dauer aller Torp⸗ Ministerien aufmerksam. Das Villlesche Ministerium II trotz der revolutionairen Parthei sieben Jahre bestanden. “ England bestehe ein Tory⸗Ministerium 10 Jahre, waäͤhrend ein lüberales sich kaum ein Jahr halte. Diese Erfahrung werde sich auch an dem neuen Ministerium in Frankreich bestaͤtigen. *† Ueber das Circular⸗Schreiben des Grafen von la Bour⸗ donnaye äͤußert das Journal des Débats: „Dieses 2* Manifest traͤgt ganz den ungestuͤmen Charakter seines Verfassers, der sich unter milden Formen zu verber⸗— gen sucht. Es findet sich von Allem etwas darin; und die Versprechungen stehen neben den Drohungen; es wird keine Reaction statt finden, sagt er, aber nur erger: bene Leute sollen angestellt werden, d. h. wohl verstanden solche, die dem neuen Ministerium und der Congregation err. geben sind. Herr von la Bourdonnaye haͤlt vor Allem viel auf Ergebenheit; nicht nur die Praͤfekten sollen ergeben seyn, sondern sie sollen auch nur ergebene Leute anstellen. Man versteht die Kraft dieses Ausdrucks in dem Munde eines Ministers, der selbst einer ganz andern Macht als dem Koö, nige und den Gesetzen Frankreichs ergeben ist. Um ein AUmt zu bekommen oder zu bewahren, muß man also von jetzt an 8 dem neuen Ministerium oder, was dasselbe ist, dem Ultra-«“ montanismus und den Jesuiten ergeben seyn. Kurz, dus 8 Schreiben des Herrn von la Bourdonnaye ist ein Denkmal der Taͤuschung, von dem sich Niemand blenden lassen wird. Frankreich kennt den Werth der Worte, und weiß, was man 8*
verschwiegen hat und wie verschieden sich das Circular⸗Schreiben interpretiren laͤßt. Die Praͤfekten werden außer ihren geheimnwen Instructionen in diesem Schreiben Alles finden, was sie brauchen, nicht um das öͤffentliche Vertrauen, sondern um das schoͤne System des Herrn von Villéle wieder herzustellen.“ Der Redacteur des Figaro ist wegen zweier in dem Blatte vom 9. August enthaltenen Artikel, in denen er die Person des Koͤnigs beleidigt haben soll, auf den 21. August vor das Zuchtpolizei⸗Gericht geladen. „ Einer der Mitredacteure des Journal de Débats, Herr Etienne Bequet, hat sich bei dem Koͤnigl. Procurator fuͤr— den Verfasser des angeschuldigten Artikels im Blatte vom 10. August erklart, und verlangt vor Gericht gestellt zu werden. Das Journal du Commerce will in dem Circular⸗ Schreiben des Grafen von la Bourdonnaye eine große Aehn⸗ lichkeit des Styls mit den jetzigen Aufsätzen der Gazette de France finden. Nach Briesen aus Rio⸗Janeiro hat der Gouverneur von Goa zwei zur Marine dieses Vice⸗Koͤnigreichs gehoͤrende Fregatten zur Verfuͤgung des Kaisers gestellt, um fuͤr den Dienst der Koͤnigin Donna Maria verwendet zu werden.
— Ein (von der Allgemeinen Zeitung mitgetheil⸗ 8
tes) Privatschreiben aus Paris enthaͤlt folgende Conectu⸗ ren uͤber die Zukunft der neuen Verwaltung: „Natuͤrlich muß nach den Grundsaͤtzen der Repraͤsenta⸗
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