1829 / 234 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

e, Bijoutier und Fabrikant von neun und dreißig Stuͤcke verschiedener —2 8 Eisenguß bei der Akademie deponirt, Seench achfor⸗ men derselben als gesezwideig ageekannt ist.

Berlin, den 22. Auguf öe

Direktor der Köͤnigl. Akademie der Kuͤnste.

Abgereist: Seine Exxellenz der Kaiserlich Russische Wirkliche Geheime Rath und Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Alopeus, nach Wittenberg.

Der Regierungs⸗Präͤsident Heuer, nach Neu⸗Strelitz.

Der Ober⸗Berg⸗Hauptmann und Chef des gesammten Berg⸗, Salz⸗ und Huͤtten⸗Wesens, Gerhard, nach Halle.

Durchgereist: Der Kaiserlich Russische Feldjaͤger Wi⸗ nokurow, als Courier von Paris kommend, nach St. Pe⸗ tersburg.

eitungs⸗Nachrichten. Ausland.

Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatze.

In den St. Petersburgischen Blaͤttern vom

13. Aug. werden, zur leichtern Uebersicht der Kriegs⸗Vege⸗ benheiten, welche dem Bericht des Ober⸗Befehlshabers der zweiten Armee, Generals der Infanterie Grasen Diebitsch, aus seinem Haupt-⸗Auartier zu Aidos vom 30. Juli *) vor⸗ hergegangen sind, Auszuͤge aus dem Tagebuche der Operatio⸗ nen dieser Armee mitgetheilt. Dieselben enthalten im We⸗ sentlichen die, aus dem, von uns (in Nr. 225 der Staats⸗ Zeitung) mitgetheilten Kriegsbericht vom 26. Juli bekannten Thatsachen, weshalb wir daraus nur neSessa die Ope⸗ ration des Admiral Greigh betreffende nöhere Angabe ent⸗ lehnen: 8 1 „Admiral Greigh berichtet, daß er am 7ten mit 3 Linien⸗ Schiffen, 3 Fregatten, 1 Brigg, 2 Bombardier⸗Boͤten und einem Dampfschiffe, von Sisipolis ausgelaufen war, und am fol⸗ genden Tage vor Mesambri vor Anker gelegt hatte; die ein⸗ eerretene Windstille, die 2 Tage lang dauerte, und dann der eftige Wind vom 9. u. 10., (21. u. 22.) verhinderten die Flotte, di Vlokade der Stadt zu beginnen. In der Nacht vom 10. (22.) auf den 11. (23.) legte sich der Wind etwas, wodurch es der Flotte möglich ward, mit den Truppen des Generals Roth im Einverständnisse zu agiren. Das Feuer der Flotte sprengte in der Festung ein j Im neuesten Blatte (vom 15. August) bringt das Feurne. de St. Petersbourg nunmehr den von uns (in r. 225 der Staats⸗Zeitung) bereits mitgetheilten 52 Bericht aus Aidos vom 26. Juli, demnäͤchst aber theilt dasselbe olgenden Auszug aus einem auf die neulichen Kriegsereig⸗ nisse sich beziehenden PrivatSchreiben aus Aidos vom 17. (29.) Juli mit: „Endlich . der Balkan uͤberstiegen. Me⸗ sambri, Achioliu, Burgas, kurz, die Umgebungen des ganzen

Berlin, Montag den 24en August.

Golfs sind von unseren Truppen besetzt. Die geschlagenen und auseinander gejagten Tuͤrken fliehen in allen Richtungen.

is jetzt haben wir ihnen 65 Kanonen, gegen 3000 Gefan⸗ gene und eine große Anzahl Fahnen abgenommen. Am 10ten

*) S. Nr. 231 der Staats⸗Zeitung.

—— 1329.

(22sten) war es, wo der Ober⸗Befehlshaber sich auf der hoͤch⸗ sten Spitze des Balkans befand, welche das in der Nacht bei dem Dorfe Erketsch passirte. Ohnmoͤglich ist es, das Erstaunen der Armee uͤber die wenigen oͤrtlichen Hindernisse zu schildern, die sich ihr bei dem Uebergange ent⸗ gegenstellten. Was den Feind betrifft, so haben die Truppen, welche dem Hauptquartier folgten, ihn gar nicht einmal zu sehen bekommen. Selbst die Corps der Generale Roth und Ruͤdiger stießen nur auf der suͤdlichen Seite des Balkans auf ihn. In dem Augenblick, wo die Truppen von den Hoͤhen der Berge den Golf von Burgas erblickten, ertoͤnte ein all⸗ gemeines und lautes Hurrah! Am 11ten (3sten) stiegen wir in die Ebene hinab; unterweges kam uns die Nachricht von der Einnahme Mesambri's zu, und wir hatten das schoͤne Schauspiel vor Augen, einen Theil unserer Flotte in der Bay vor Anker liegen zu sehen. Der Ober⸗Befehlshaber begab sich mit seinem Gefolge an Bord des Linienschiffes „Paris“, wo der Admiral ein glaͤnzendes Mittagsmahl gab, bei dem es an Toasts nicht fehlte.“

„Seitdem fuͤhrten uns neue Siege bis hieher. Es kommt uns in der That Alles wie ein Wunder vor, und die Un⸗ ordnung, die Desorganisation und das Schrecken der Tuͤr⸗ ken tragen einen ganz ungewoͤhnlichen Charakter an sich. Sie fliehen und ziehen sich nach Adrianopel zuruͤck. Am 15ten (27sten) war unsere Avant⸗Garde in Karnabat. Noch weiß man nichts Bestimmtes uͤber die Bewegungen und Plaäͤne des Groß⸗ Wesirs; einigen Geruͤchten zuͤfolge soll er jedoch Schumla verlassen, und sich nach Adrianopel gewendet haben.“

„In Aidos erst gelangten wir unter Dach und Fach. Der Ober⸗Befehlshaber hat dasselbe Haus eingenommen, welches der Groß⸗Wesir den ganzen Winter uͤber bewohnte. Dicht bei uns und auf einer weiten Strecke umher, ist Alles ruhig und stille, als ob wir mitten im Frieden lebten. Heute muß ein Theil unserer Avant⸗Garde schon in Faki seyn.“

Rußland.

St. Petersburg, 15. Aug. Am 11ten d. M. ist Prinz Chosrew⸗Mirza in Zarskoje⸗Selo eingetroffen. An der großen Treppe des Pallastes ward er vom General⸗Lieu-⸗ tenant Sacharshewski empfangen. Eine Escadron des Leib⸗ husaren⸗Regiments mit der Fahne bildete die Ehrenwache, welche, nachdem der Prinz in den Pallast getreten war, von der gewoͤhnlichen Pallastwache abgeloͤst wurde. In den in⸗ nern Zimmern des Pallastes wurden Se. Hoheit vom Ober⸗ Ceremonienmeister des Kaiserlichen Hofes, Namens Seiner Majestaͤt des Kaisers, complimentirt. Se. Hoheit wollte am 12ten in Zarskoje⸗Selo verweilen, um daselbst alles Se-. henswerthe in Augenschein zu nehmen, und sich dann nach Peterhof begeben. *

Folgendes ist der Allerhoͤchste Gnadenbrief, mittelst dessen Se. Majestaͤt der Kaiser (wie wir letzthin gemeldet) den Ge- neral Grafen Paskewitsch von Eriwan zum Ritter des St. Georgen⸗Hrdens erster Klasse zu ernennen gerußt haben:

„Unserm General von der Infanterie, General⸗Adjutan⸗ ten, Grafen Paskewitsch⸗Eriwansky, Ober⸗Befehlshaber des abgesonderten Kaukasischen Corps.“”“)

„Seit dem Anfange des Fepenwaͤrtigen Krieges mit den Tuͤrken haben die Ihrem Befehl anvertrauten Truppen des abgesonderten Kaukasischen⸗Corps nicht aufgehoͤrt, sich durch die ausgezeichnetsten Thaten zu verherrlichen, und die schnell aufeinander gefolgten Eroberüngen der Festungen Kars, Achal⸗ kalaki, Hartwiß, Poti und Bajazet, endlich die Schlacht vor den Mauern von Achalzich und die Erstuͤrmung dieser Festung, haben Ihre vorigjaͤhrige Campagne in Asien den glaͤnzenbsten Feldzuͤgen an die Seite gesetzt, und Ihnen einen unausloͤsch⸗ lichen Ruhm und Unsere vollkommene Erkenntlichkeit erwor⸗ ben. Allein Ihrer Geschicklichkeit und Ihren Feldherrn⸗Ta⸗ lenten waren noch weit wichtigere Siege v -