1829 / 238 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Kußland. 1 &.. 9, 19. Aug. Vorgestern um 5 Uhr

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n 4— St. Peters

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Nachmittags haben Seine Masestaͤt der Kaiser und Ihre

Kaiserli Hoheit des Thronfolgers,

tanten, Grafen Diebirsch, folgendes geruhet:

Majestaͤt die Kaiserin Peterhof verlassen und Sich nach dem auf Jelagin begeben. . 7 1- 28b in Kirche e e n ime im Beiseyn Ihrer Kaiserl. Majestaͤten, Sr. L. G. Regiments, im Beiseyn Ih Hofe⸗ 1 i r hoffaͤ⸗ licher hohen Militair⸗ und Civil⸗Beamten und alle higen unter dem Donner der Kanonen Herrn ein Dankgebet fuͤr den ersten glorreichen Ue 8 3 der Russischen Armee uͤber den Balkan und fuͤr die 85 der Tuͤrkischen besestigten Staͤdte Burgas, S 2 5 bria, Aidos und 85 dargebracht. Aben Residenz allgemein erleuchtet. 1 Saäne Mazestat der Kaiser haben unterm 11ten d. M.

8 gten Armee, General⸗Adju⸗ an den Ober⸗Befehlshaber der 2ten en ee

. witsch! Der glaͤnzende Sieg, den Sie .S2-e 88 und 12. e9 8 Kulewt⸗ scha erfochten, hat mit einem Schlage dae 1 ner Hauptmacht und seiner ganzen Artillerie 2 er Fall von Silistria und die Moͤglichkeit, zu noch weit wichti⸗ gern Unternehmungen zu schreiken, waren die Fruͤchte dieses 1 77 Süesee der Groß⸗ Wesir sich mit den Ueberresten sei⸗ ner Armee in Schumla einschloß, wußten Sie ihn uͤber Ihre weitern Pläne in Ungewißheit zu erhalten und bereiteten mit großer Geschicklichkeit Alles zu einem Zuge Unsrer Truppen uͤber den Balkan vor.“ „Der glorreiche Uebergang uͤber den Kamtschik war der erste Act dieser unvergeßlichen Unternehmung. Nachdem Sie am 5., 6. und 7. (17., 18. und 19.) Juli alle

Schwierigkeiten uͤberwunden hatten, schlugen Sie den, in

seinen von der Natur selbst vertheidigten Verschanzungen am Kamtschik hartnaͤckig kämpfenden Feind, in die Flucht,

zogen ihm auf dem Fuße nach über das Balkan⸗Ge⸗

Lehr⸗Escadron mit ihrer Musik

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dirge, das bisher fuͤr eine unuͤberwindliche Schutzmauer der Europaͤischen Tuͤrkei gehalten wurde, und eroberten die am Meerbusen von Burgas liegenden Festungen Mesambria, Achio⸗

liu und Burgas, schlugen ein aus Schumla herbeieilendes

Huͤlfs⸗Corps von 12,000 Mann und besetzten, nach der Zer⸗ streuung desselben am 13. (25.) Juli, die Städte Aidos und Karnabat. An diesen denkwuͤrdigen Tagen nahmen unsere sieggekrͤnten Truppen dem Feinde gegen 70 Kanonen, 30 Fahnen und eine große Anzahl Proviant⸗Magazine und Nie⸗ derlagen von Kriegsbedürfnissen ab.“

„Um das Andenken an diese glorreichen Thaten der Ih⸗

rem Befehl anvertrauten Armee zu erhalten, und zu gleicher

Zeit um Ihre ausgezeichneten Verdienste zu belohnen, habe Ich durch einen an den dirigirenden Senat am heutigen Tage erlassenen Ukas, Ihnen und Ihrer Nachkommenschaft den Beinamen Sabalkanski) verliehen, und auch dem Tscher⸗ nigowschen Infanterie⸗Regimente befohlen, sich von heute an das Infanterie⸗Regiment Graf Diebitsch⸗Sabalkanski zu nennen. 1 Verbleibe Ihnen stets aufrichtig wohlgeneigt. Prinz Cho⸗ 989 1“

Am 13ten d. langte Prinz TChosrew⸗Mirza aus Zars⸗ beje Selo in Peterhof an. Seine Hoheit fuhr an dem Pal⸗ laste vorbei in den Englischen 88 um See nn b zustatten. Vor dem Pallaste hatte die 683 die Wache, und bezeugte dem Seine Hoheit wurde am

Uittaltische Ehre. Prinzen die militairische Eh

Kutschenschlage von zwei Beamten des auswaͤrtigen 2Eöê. empfangen; der Vice, Kanzler Ulbst kam ihm im ersten Saale entgegen. In den innern Zimmern wurde der Prinz mit Kaffee, Confect und Scher⸗ beth bewirthet. Hierauf fuhr Seine Hoheit in der vorigen Cauipage nach Mon,Platsir, woselbst eine Escadron des Leib⸗ Dragoner⸗Re⸗ iments die Ehrenwache hatte und dem Prinzen bei dessen Ankunft die militairische Ehre erwies. Am Wagen ward der Prinz von dem Commandanten von Peterhof em⸗ pfangen. Sobald Se. Hoheit in Ihr Zimmer getreten war, wurde die Wache entlassen und dem Prinzen der militairische Gebrauch erklaͤrt, 8 solches geschieht. In diesem Augen⸗ blicke traf der General⸗Kriegs Gouverueur ein, um dem Prinzen .Se Ankunft Gluͤck zu wuͤnschen, und gleich darauf der

ice⸗Kanzler. Gestern, den 16ten Nachmittags, verließ Se. Hoheit Peterhof und hielt den feierlichen Einzug in St. Pe⸗

) Der Uebersteiger des Ballan. 7 .

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tersburg. Sobald der Prinz sich der fuͤr ihn bereiteten Yacht naͤherte, wurde Sr. Hoheit, dem See⸗Reglement ge⸗ maͤß, die ihm zukommende Ehre erwiesen. Auf der Yacht wurde er vom See⸗Minister] empfangen, der sogleich nach der Ankunft des Prinzen den Befehl zur Lichtung der Anker gab. Als die Persische Flagge auf dem großen Maste auf⸗ gesteckt ward, salutirte die ganze Escadre mit 21 Kanonen⸗ schüͤssen, welche durch 20 erwiedert wurden. Vor der neuen Adnüralitaͤt fuhr der Hasen⸗Capitain, unter seiner eigenen Flagge, Sr. Hoheit entgegen. Sobald die Yacht sich der Isaaks⸗Bruͤcke naͤherte, empfing der Ober⸗Polizeimeister von St. Petersburg den Prinzen, und der General⸗Intendant der Flotte erschien mit Schaluppen, um den hohen Gast bis zum Taurischen Pallast, wo derselbe abstieg, zu begleiten. Als die Schaluppe unter Persischer Flagge, auf der sich der Prinz befand, an der Festung vorbei fuhr, wurde sie von derselben mit 21 Kanonenschuͤssen begruͤßt. Bei dem Taurischen Pal⸗ laste standen zu beiden Seiten des Hafens bis zur Pallast⸗Pforte vier Infanterie⸗Bataillone aufgestellt; längs dem Hofgitter und auf dem Hofe selbst ein Cavallerie⸗ Regiment, nebst einer Ehrenwache mit Fahne und Musik. Letztere verbleibt dort waͤhrend des ganzen Aufenthalts des Prinzen in der Hauptstadt. Im Hafen vor dem Pallaste wurden Seine Hoheit von dem Civil⸗Gouverneur empfangen. Bei dem Einzuge des Prinzen in den Hof gaben die saͤmmt⸗ lichen Truppen nebst der Wache die gebuͤhrenden Ehren. Im Pallaste selbst wurde er von dem Ober⸗Hofmarschall empfan⸗ gen und durch den großen Saal in die innern Gemaͤcher ge⸗ fuüͤhrt. Bald darauf fand der Gencral⸗Kriegs⸗Gouverneur sich ein, um Seine Hoheit zu bewillkommnen, worauf Alle, die Ihn begleitet und empfangen hatten, sich beurlaubten.

Waͤhrend der Abwesenheit des stellvertretenden Justiz⸗ Ministers, Senators Fuͤrsten Dolgoruki, der zur Wiederher⸗ stellung seiner Gesundheit um einen Urlaub von 4 Monaten angehalten hat, wird dessen College, der Geheimerath Dasch⸗ kow, dieses Ministerium dirigiren.

Der General⸗Major und General⸗Adjutant Sr. Kaiserl. Majestaͤt, Adlerberg, der Befehlshaber der ersten Brigade der 2ten Kuirassier⸗Division, Jachontoff, der Chef der Artillerie des 6ten Infanterie⸗Corps, Dietrichs II., und der Chef der 17ten Infanterie⸗Diviston Prigara, haben den St. Annen⸗ Orden erster Klasse erbalten,

Die hiesigen Zeitungen geben jetzt nachträglich den (letzt⸗ hin erwaͤhnten) Bericht des Oder⸗Befehlshabers der zwei⸗ ten Armee vom 24. Juli, welcher aus Burgas zu Wasser abgeschickt, jedoch durch widrige Winde aufgehalten worden, und deshalb Sr. Majestaͤt dem Kaiser nicht fruͤher zugekom⸗ men war. (Derselbe enthaͤlt nur die durch den von uns getheilten Kriegs⸗Bericht vom 26. Juli bereits bekannten Ereignisse.)

Der bisherige stellvertretende Chef der Finanz⸗Kammer von Georgien, Collegienrath Sawileisky, ist zum Staatsrath und zum Civil⸗Gouverneur von Georgien ernannt worden.

In der hiesigen katholischen St. Catharinen⸗Kirche fand am letzten Sonntage die Einweihungs⸗Feierlichkeit des Herrn Joseph Siemaschko zum Bischof von Mstislaw statt.

Am 9ten d. M. starb hier im 68sten Jahre seines Al⸗ ters der Ingenieur⸗General⸗Lieutenant Ferdinand v. Gerhard, Ritter des St. Annen⸗Ordens erster und des St. Wladimir⸗ Ordens zweiter Klasse. St. Petersburg und Rußland ver⸗ danken dem Verstorbenen eine Menge großer und wichtiger hydrotechnischer Arbeiten, und er nimmt als Geschaͤftsmann und Mensch die allgemeine Hochachtung mit sich ins Grab.

Die hiesige S iug giebt die Einleitung zu einer in 25 Tabellen vom Departement des auswaͤrtigen Han⸗ dels herausgegebenen Uebersicht des auswaͤrtigen Handels des Russischen Reiches waͤhrend des Jahres 1828, woraus sich unter Anderm ergiebt, daß sich die Gesammt⸗Ausfuhr auf 208,645,988 Rubel, und die Gesammt⸗Einfuhr auf 191,344,111 Rubel belaufen hat. Die Einnahme aller Zoͤlle, die von Bessarabien mit einbegriffen, beliesen sich auf 62,124,151 Ru⸗

bel 43 ¼ Kopeken. Seine Erlaucht der Oberbefehls⸗

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Tiflis, 23. Juni. haber hat am 7. Juli, nach der, am 1. und 2. Juli vollen⸗ deten Niederlage der Tuͤrkischen Armee, im Lager vor der Festung Hassan⸗Kals an seine tapfern Krieger, die in jenen unvergeßlichen Gefechten unter seinem Befehle fochten, fol⸗ genden Tagesbefehl erlassen:

Aufs Neue richte ich an Euch mein dankbares Wort, Krieger des Kaukasus, meine tapfern Gefaͤhrten! Kaum habt Ihr die Graͤnzen Eurer vorjaͤhrigen Eroberungen uͤberschritren, ard schon ist der zahlreiche Feind durch Euch vernichtet Auf Eurem Wege, dort wo der Saganlugh die groͤßten Schwie⸗ rigkeiten: hohe Felswoͤnde, undurchdringliche Schluchten und