1829 / 240 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Preuß

ische Staats⸗

No 240. HSais 8

Amtliche Nachrichten.

Cpgr.

ͥges. 1128 Kronik des Tag Angekommen: Der Kaiserlich Hesterreichische Cabi⸗

nets⸗Courier Vardiora, von Dresden.

Zeitungs⸗Nachrichten. 8* Ausland. Rußland.

HOdefsa, 12. Aug. Das hiesige Journal meldet: . 34% den neulich erwaͤhnten Fall einer mit deutlichen estzeichen gestorbenen Frau unter den Bewohnern Odessa's verbreiteten Besorgnisse sangen an abzunehmen. Seit dem Sten ist nichts vorgefallen, was zu dem mindesten Verdacht berechtigen koͤnnte. Indessen trifft die Verwaltung unablaͤs⸗ sig alle erforderlichen Maaßregeln, um dem Umsichgreifen der Ufeckung Einhalt zu thun und dem Uebel vorzubeugen. Versorgungs⸗Commissionen beschaͤftigen sich damit, die Un⸗ terhalts⸗Mittel der Stadt zu sichern; eigends dazu angestellte Commissaire besuchen 1 taͤglich die ihrer Aufsicht an⸗ vertrauten Haͤuser. Außerdem ist eine besondere Commission damit beauftragt, alle Huͤtten und die darin befindlichen Ge⸗ räthschaften, nuch den Vorschriften der Quarantaine, zu raͤu⸗ chern und zu reinigen. Diese Maaßregeln moͤgen vielen Leu⸗ ten unnoͤthig und e. aen wohl gar läͤstig scheinen; die ver⸗ nuünftigeren indessen werden lieber durch eine augenblickliche 1 Unterbrechung und durch Vorsichts⸗Maaßregeln, welche das öffentliche Wohl vollkommen sicher stellen, etwas leiden wol⸗ len, als sich Monate lang der beständigen Furcht ausgesetzt sehen, endlich vielleicht das *9 einer schrecklichen Krank⸗ 8 heit zu werden, die man in ihrem Entstehen haͤtte unter⸗ koͤnnen. besee Obrigkeit hat an die hiesigen Linwohner und Beam⸗ ten ein Reglement ergehen lassen, in welchem alle Vorschrif⸗ ten und Vorsichts⸗Maaßregeln enthalten, deren man in einer mit Ansteckung bedrohten Stabt bedarf. Einige Punkte desselben sind noch nicht in Kraft gesetzt worden, weil die Gefahr noch nicht so dringend ist; Alles aber ist in Bereitschaft gesetzt, um ihr zuvorzukommen, und deshalb sind wir auch viel ruhiger. 3 Im Dorfe Kujalnik, zwischen dem innern und aͤußern Cordon, hatte sich die Pes gezeigt. Dieses Dorf ist einge⸗ schlossen worden. Man fand dort 9 Kranke, die ins Laza⸗ veth der benachbarten gleichfalls umzingelten Meierei Ussatovy acht wurden. Letztere, die nur als verdaͤchtig gesperrt worden war, befindet sich in einem sehr beruhigenden Zu⸗ stande. Am gten starben dort 2 Personen, und eine erkrankte. Am 10ten starben, dort sowohl als in Kujalnik, 4 Perso⸗ nen. Am 11ten starben 3 Personen und 3 erkrankten.

In den Umgebungen von Kujalnik sind die Wohnungen außerordentlich aͤrmlich; sie befinden sich in Steinbruͤchen und haͤufig in Felsenhoͤhlen, die fruͤher Zufluchtsorte von Raͤubern waren. Eine besondere aus Civil⸗ und Militair⸗Beamten zusammengesetzte Commission ist beauftragt worden, diese Wohnungen nach den Vorschriften der Quarantaine zu reini⸗

gen, und alle die Hoͤhlen zu e , die gefaͤhrlichem Ge⸗ snte als Herberge dienen koͤnnten. Aehnliche Maaßregeln sind in Hinsicht der, an den Ufern des Dniestr belegenen Meie⸗eien g

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Berlin, Sonntag den 30sten August.

Frankreich.

Paris, 22. August. Vorgestern arbeitete der Koͤnig mit dem Fuͤrsten v. Polignac und empfing gestern den Großsie⸗ gelbewahrer Hrn. Courvoisier. 1

Der Dauphin wird heute nach Cherbourg abreisen.

Durch eine Koͤnigliche Verordnung vom 19ten d. M. werden die Bezirks⸗Wahl⸗Collegien des Tarn, der Goldkuͤste und der Eure und das Departements⸗Wahl⸗Collegium der Magyenne in die Staͤdte Alby, Dijon, Pont⸗Audemer und Laval auf den 28. September zusammenberufen, um an die Stelle des verstorbenen Deputirten Hrn. Cardonnel und der ausgeschiedenen Herren v. Chauvelin, Voyer d'Argenson und Berset vier neue Deputirte zu waͤhlen.

Der Moniteur enthaͤlt einen vom 20sten d. M. da⸗ tirten Bericht des Grafen v. la Bourdonnaye an den Koͤnig, worin der Erstere anzeigt, daß sich aus einer von der Bau⸗ Behoͤrde unternommenen genauen Untersuchung des Sitzungs⸗ Saales der Deputirten⸗Kammer die Baufalligkeit desselben ergeben habe, und daß sich die Ausbesserungs⸗Arbeiten, so sehr man sie auch beschleunigen moͤge, nicht in einem halben Jahre beendigen lassen wuͤrden. Es sey daher nothwendig, fuͤr die naͤchste Sitzung ein anderes Lokal zu suchen und in Stand zu setzen. Die von dem Minister fuͤr diesen Zweck vorgeschlagene und von dem Koͤnige gebilligte Com⸗ mission besteht aus dem Quaͤstor der Deputirten⸗Kammer Herrn Laisne de Villevéque; dem Bau⸗Direktor Vicomte

ericart de Thury und drei Architekten.

Herr Agter, Mitglied der Deputirten⸗Kammer, hat seine Asdankußg als Staatsrath eingereicht. Das Jour⸗ nal des Doébats aͤußert in dieser Hinsicht: „Die Treue gegen den Koͤnig und die Anhaͤnglichkeit an die constitution⸗ nellen Freiheiten aͤußern sich fortdauernd durch ehrenvolle Ab⸗ dankungen. Bewährte Royalisten, muthige Beschuͤtzer des Ungluͤcks, Opfer des Kaiserlichen Despotismus, Alle beeile sich, ein Ministerium zu verlassen, das dem Fuͤrsten wie de Vaterlande nachtheilig ist, dessen bloßes Erscheinen fentliche Vertrauen erschuͤttert hat, und dessen Besteh der Sicherheit des Throns und mit der Ruhe Fre unvereinbar ist. Jeder beeilt sich, der Mon letzten schmerzlichen Beweis von der Unveraͤn ner politischen Grundsaͤtze und Neigungen zu⸗ ehrenwerthen Namen haben wir einen hinzu zu fu anfangs entgangen ist, Herrn Froldefond de ses wuͤrdige Mitglied der Depueienn Kanime beim ersten Auftreten des neuen Ministeriums, dung mit demselben abzubrechen und den Staa niederzulegen.“ S1

Dasselbe Blatt sagt; „Es scheint ge der Weigerung des Admirals von Rigny eir

errn von Vitrolles nach Florenz gesendet worden ihm seine Ernennung zum Marine⸗Minister anzukuͤn Die Gazette de France nennt diese Nachricht Irrthum.

8 Dupin der Aeltere, der in Familien⸗Angelege. ten abwesend von hier ist, hat die von dem Journal Debats an ihn ergangene Aufforderung, dasselbe vor dem Zuchtpolizei⸗Gerichte zu vertheidigen, angenommen. Diese Angelegenheit wird Mittwoch den 26. August verhandelt

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1“

werden. Der Prozeß den Figaxo ist wegen Krankheit des verantwortlichen Redacteurs dieses Blattes, Hrn. Bohain,

auf acht Tage vertagt worden.

Die Franzoͤsische Akademie wird den 25sten d. M. eine oͤffentliche Sitzung halten.

Hr. von Vatisménil hat kurz vor seiner Abdankung der

juristischen Facultaͤt in Straßburg die Erlaubniß ertheilt, d wenn