1829 / 241 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Kriegsvorfaͤlle zwischen den in dieser G gend stehenden Grie⸗

chischen und Tuͤrkischen Truppen. Bei einem am 4. Juli zu Gunsten der Griechen statt gefundenen Gefechte sollen die Tuͤrken einen Verlust von 250 Mann an Todten und Ver⸗ wundeten, dann drei Fahnen und mehreren Gefangenen, er⸗ litten haben. Der Verlust der Griechen in diefer Affaire wird auf 4 Todte und 15 Verwundete angegeben.

Am 6. August hatte man zu Korfu, durch das aus Zante angekommene Jonische Dampfschiff, die Nachricht er⸗ halten, daß die Griechische National⸗Versammlung am 23. Juli zu Argos eroͤffnet worden, sey. Graf Capodistrias soll bei diesem Anlasse eine sehr lange Rede gehalten haben. Man wußte noch nicht, wer zum Praͤsidenten der National⸗ Versammlung ernannt werden wuͤrde, glaubte aber, daß die Wahl auf den Admiral Miaulis fallen duͤrfte. n Inland. 88

Berlin, 30. August. Der vorgestrige Geburtstag Goͤ⸗ the's, an welchem Tage der gefeierte Greis sein achtzigstes Lebensjahr vollendet hat, ist hier in vielen literarischen und Privat⸗Zirkeln auf eine angemessene Weise begangen worden. Es wurden bei dieser Gelegenheit mehrere seiner neuesten dichterischen Erzeugnisse (die wir zusammen abgedruckt im Berliner⸗Musen⸗Almanach fuͤr 1830 lesen werden) mitgetheilt, und mit Freuden ward bemerkt, wie dieselben noch von einer seltenen Frische und Kraͤftigkeit zeugen.

Am 20. v. M. fiel der Sohn eines Tischlermeisters zu Merseburg in den dasigen Kliebach an einer uͤber 6 Fuß tiefen Stelle. Der Vater sah es, hatte aber nicht den Muth, den Sohn zu retten, und rief um Huͤlfe. Da stuͤrzte sein Lehrling Namens Schuͤller in die Tiefe, und holte den Un⸗ tergesunkenen hervor, der bei gehoͤriger Behandlung wieder zum Leben erwachte. Der Vater des Lehrlings, Kanzleidie⸗ ner bei der Koͤnigl. Regierung daselbst, hat die Praͤmie, die auf mit Lebensgefahr verbundene Menschen⸗Rettung aus dem Wasser gesetzt ist, verbeten, und haͤlt dafuͤr, daß sein Sohn, der dem Vaterlande einst als Militair dienen solle, seinem Koͤ⸗ nige und Herrn noch andere Beweise geben muͤsse von dem, EEB“ werde . der Lohn nicht aus⸗

e esinnung so wi i Sohns spricht fae sich seibst. g so wie die That des wackern

Aus Koͤln, vom 24. August, wird geschrieben: „Ein Ereigniß, wie sich seit dem Jahre 1775 kein äͤhnliches in un⸗ serm Orte zugetragen, wird in wenigen Tagen statt finden. Das Englische Schiff „Joseph“”“ und „Anna“, beladen mit Aegyptischer und Ostindischer Baumwolle, Campeche⸗Holz und Salpeter ist von London abgesegelt und wird, direct von dort nach Koͤln fahrend, jeden Tag in unserem Hafen erwartet. Jubelnd werden Koͤlns und alle Ufer⸗Be⸗ 279 des entfesselten Rheins den langentbehrten Gast be⸗ gruͤßen.”

In der hiesigen Veterinair⸗Schule die sich schon seit 4 Jahren unter Leitung des Ober⸗Thierarztes Hertwig mit Versuchen im Großen zur genauen Erforschung der Hundswuth an mehr als 300 kranken Hunden beschaͤftigt hat, sind auch zuerst Impfungsversuche mit dem Wuthgift im Großen angestellt worden. Es sind 86 verschiedene Thiere damit geimpft worden, und es sind 14 Subjekte davon wirk⸗ lich angesteckt und von der Krankheit befallen worden, wor⸗ aus sich die zwei hoͤchst wichtigen Resultate ergeben, einmal, daß allerdings auch in der zweiten Generation die Fortpflan⸗ zung des Wuthgifts moͤglich ist, zweitens, daß es hierbei gar hehr auf die verschiedene Empfaͤnglichkeit ankommt, die sich

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etwa wie 6 zu 1 verhaͤlt, und daß folglich von mehreren, von einem tollen Hunde gebissenen Menschen, der Eine die Wuth bekommen kann, die Andern nicht, welches dann zu so vielen, mit Unrecht gepriesenen Heilmitteln Gelegenheit gegeben hat.

Mit Bezug auf die, in Nr. 206 der Staats⸗Zeitung enthaltene Anzeige bemerken wir, daß, nach Inhalt der neue⸗ sten Nummer des Militair⸗Wochenblatts, nunmehr auch das untere (dritte) Blatt der durch den Koͤnigl. General⸗Stab bearbeiteten Karte von der niederen Donau bis Konstanti⸗ nopel (enthaltend die Ufer des Meeres von Marmora und Konstantinopel) erschienen und im litographischen Institut (Neue Friedrichsstraße Nr. 81.) zu haben ist.

Koͤnigliche Schauspiele.

Montag, 31. Ang. Im Schauspielhause: Nehmt ein Exempel daran! Lustspiel in 1 Aufzug, vom Dr. C. Toͤpfer. (Mlle. Emilie Hildebrand, vom Stadt⸗Theater zu Magde⸗ burg: die Frau als Gastrolle.) Hierauf: Die Schleichhaͤndler, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupach.

Dienstag, 1. September. Im Opernhause: Das unter⸗ brochene Opferfest, heroisches Singspiel in 2 Abtheilungen; Musik von Winter. (Hr. Zschiesche, neu angagirtes Mitglied der Koͤnigl. Schauspiele: Mafferu, als Debut⸗Rolle.)

Königsstaͤdtsches Theater.

Montag, 31. Aug. Auf vielfaches Begehren, als letzte Vorstellung des Herrn Tourniaire 2 dem Koͤnigsstädtschen Theater: 2* Diabolo, oder: Die Raͤuber in den Abruzzen. Vorher: Das Gut Sternberg.

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im Bal⸗ con des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

Dienstag, 1. Sept. Zum Erstenmale wiederholt; Peter und Paul, Lustspiel in 3 Akten von Castelli. Hierauf: Ein

I1 Amsterdam, 25. Aug.

Carnavals⸗Scherz. 5 - 1Seh. 88 Benil. Muen 1385. 18

Obhg. 386. RKhas. Engl. Anl. 92 5. Ruas. Anl. Hamb. Cert. 90 ¾

Oe2tern. 5904 Mel. de he 28 7 Uenk Acnen a b esterr. t. Metall. pr. ult. 988 ½. Bank-Actien desgl. 1

Part.-Oblig. del. 126 ⅞. 2 Engl. Anl. desgl. 97. 8 4 Anl. Cert. Cassa, 90 ¾. Poln. Part-Oblig. pr. 1. Sept. 99 †.

Wien, 25. Ang. 5pCt. Metall. 99 ⅛. Part.-Oblig, 127 ⅛. Bank-Actien 1137 ⅞.

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Auswärtige Börsen.

Berichtigung. Die laut der 29sten Bekanntmachung des unterzeichne⸗ ten Vereins unter A. I. c. und B. b. von der Koͤniglichen Legations⸗Kasse eingezahlten Beitraͤge, sind in Folge eines von des Koͤniglichen Minister⸗Residenten Herrn Geheimen Legationsrath Bunsen in Gemeinschaft mit dem Herrn Ge⸗ neral⸗Major von Lepel ergangenen Aufrufs unter Mitwir⸗ kung des Malers Herrn Rikig in Rom gesammelt, und von Seiten des genannten Herrn Minister⸗Residenten eingesandt worden. . Berlin, den 30. August 1829. Der Verein zur Unterstuͤtzung schwemmung verungluͤckten Gegenden von und Ostpreußen und Schlesien.

der durch Ueber’⸗ West⸗

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Paris, 24. August. Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 23. August

ist der Staatsrath Baron von Haussez, 8

bisheriger Praͤfekt des Gironde⸗Departements, zum Marine⸗Minister ernannt. Die von den Pariser Blaͤttern (mit Aus⸗

nahme des Journal des Débats) gegebene Nachricht von der Ankunft des Vicomte Das letztgenannte Blatt meldet heute nur: „Der Vicointe werde naͤchstens erwartet.“ 5p Ctige 109 Fr. 85 Cent.

als voreilig ergeben. Heute schloß 3pCtige Rente 81 Fr. 30 Cent.

Frankfurt a. M., 27. Aug. Oesterr. 58 Metalliq. 98 ¼½.

100 Fl. 165 ½. Gedruckt bei. A. W. Hayn

von Chaͤteaubriand in

Paris hat sich

Bank⸗Actien 1371. Partial⸗Obligat. 126 ¾. Loose zu