1829 / 242 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

General Bourmont, wird hinzugefuͤgt, wolle sich durch diese Bestimmungen die Gunst der Armee erwerben.“ 8 Durch eine, noch von dem Vicomte v. Martignac ge⸗ gengezeichnete Koͤnigl. Verordnung wird die Stadt Pont⸗de⸗ Vaux ermaͤchtigt, dem General Joubert, der dort geboren ist, ein oͤffentliches Denkmal zu errichten. 8 er vorige Minister des oͤffentlichen Unterrichts, Herr Vatisménil, hat in Marseille eine Handels⸗ und Industrie⸗ Scchule gestiftet, in welcher das Handels⸗Recht, die ange⸗ wandte Mathematik, Geschichte, statistische Geographie und die Englische, Italienische, Spanische und Neugriechische Sprache gelehrt werden.,

Der Mitarbeiter des alten Album, Herr Fontan, der sich dem gegen ihn ergangenen strengen Urtheile durch die Flucht entzogen hat, befindet sich gegenwaͤrtig in Bruͤssel.

Der Courrier du Bas⸗Rhin giebk das dieszaͤhrige Budget der Stadt Straßburg, aus welchemi erhellt, daß die Reise des Koͤnigs im Elsaß der Stadt 95,000 Fr. gekostet hat; ein Prozeß, welchen die Stadt verloren hatte, und in —— 88 sich um eine Summe von 42 Fr. handelte, kostete ihr 3765 Fr.

Nachrichten aus Tanger vom 4. August zufolge hat das Oesterreichische Geschwader, durch eine Corpette und eine Goelette verstaͤrkt, das Dorf Arcila beschoössen, ohne eine Landung zu versuchen. Es zeigten sich sogleich an den Ufern

Haufen bewaffneter Mauren. Das aus Strohhuͤtten beste⸗ hende Dorf wurde durch eine Mauer vor den Kugeln be⸗ schuͤtzt. In den Hafen von Tanger war unterdessen ein Portugiesisches Schiff von Rabbat mit Schiffbauholz einge⸗ laufen. Ein Sohn des Kaisers von Marocco war mit hun⸗ dert Reitern in Larasch angekommen, um die Kuͤste zu ver⸗ theidigen. . Das Aviso de la Mediterranse giebt in einem Schreiben von der Station vor Algier vom 6. August fol⸗ gende Machrichten uͤber die letzten, Conferenzen mit dem Dey: „⸗FIrankreich verpflichtete sich darin, nicht mehr Hrn. Duval 8 als General⸗Consul nach Algier zu schicken und die von dem Dey geforderte Schuld zu bezahlen, wenn dieselbe rechtmaͤßig sey, und Hussein⸗Bey seinerseits einen Gesandten nach Frank⸗ reich schicke, um Karl X. wegen der Beleidigung eines sei⸗ ner Repraͤsentanten um Entschuldigung bitten zu lassen, und um zugleich mit dem in Paris befindlichen Juden Bacry, ddessen Auslieferung Frankreich verweigert, zu unterhandeln. Im Jahre II der Republik schloß naͤmlich die Franzoͤsische Riegierung bei eintretendem Brodtmangel einen Vertrag we⸗ gen Getreide⸗Lieferungen mit Bacry ab, welcher seinerseits ssich mit dem Dey von Algier verstaͤndigte. Die Algierschen Korsaren raubten aber mehrere mit dem zu liefernden Ge⸗ treide beladene Schiffe, fuͤr welche die Regierung den Liefe⸗ ranten die Zahlung verweigerte. Spaͤter wurden an Bacry, der seine Verbindlichkeiten gegen den Dey nicht erfuͤllt zu heaben scheint, 7 Millionen gezahlt. Dies ist der Ursprung 2 unsers Bruchs mit dem Dey und seiner Zwistigkeiten mit Baͤcry. Der Dey will keinen unsrer Vorschlaͤge annehmen, und scheint unsre Drohungen nicht zu fuͤrchten; er hat sich sogar nicht einmal auf eine Loskaufung der Franzoͤsischen Ge⸗ fangenen einlassen wollen.“ . . —* Das Journal du Commerce meldet, die traurige Angelegenheit der immerwaͤhrenden Spantischen Rente nähere sicch jetzt ihrer Enthuͤllung, indem sich aus der Erklaͤrung des Spanischen Botschafters, welcher die Gazette de France ver⸗ gebens den officiellen Charakter zu nehmen suche, ergebe, daß die eingeleitete Untersuchung zwar den Agenten, der die An⸗ leihe negociirt habe, compromittiren koͤnne, daß aber die Ren⸗ ten⸗Inhaber sich beruhigen moͤchten. Das genannte Blatt theilt ein Gutachten mehrerer angesehenen Pariser Advokaten mmit, welche in dieser Angelegenheit einen qualificirten Be⸗ trug von Seiten des Spanischen Agenten Aguado sehen wollen. 8 Der Moniteur enthaͤlt einen fast acht Spalten einneh⸗ menden Brief des juͤngeren Herrn Champollion aus El⸗Me⸗ lissah vom 10. Februar d. J.

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Großbritanien und Irland.

London, 25. August. Am Sonntage Nachmittags ge⸗ gen 3 Uhr fuhr der Koͤnig, begleitet vom Bischofe Chichester und miehreren Kammerherren, vom Koͤniglichen Pavillon nach dem Schlosse von Windsor, wo Se. Majestat mit der jungen Kooͤntgin von Portugal zusammentrafen. Donna Maria da SGSloria erschien in Begleitung Ihres Koͤniglichen Gefolges, und hatte eine halbstuͤndige Unterredung mit dem Koͤnge, worauf Hoͤchstdieselbe sich wiederum nach Ihrer Residenz in Faicham verfuüͤgte. Der Koͤnig, der sich eines sehr heitern

een hat, besichteete darauf die neuen An⸗

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Alussehens

zu erfren

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niglichen Pavillon zuruͤck. Der Herzog und die Herzogin von Cumberland g üben

am Sonnabend dem Fuͤrsten und der Fuͤrstin von Ester⸗ 8* hazyv, dem Preußischen Gesandten Herrn v. Buͤlow und dem

Baron Redern ein großes Diner. Vorgestern besuchten

der Herzog, die Herzogin und Prinz George von Cumber⸗

land, so wie die Herzogin von Tlarence, die junge Koͤnigig von Portugal in Laleham, um, dem Vernehmen nach, voz J. Maj. vor ihrer Abreise nach Brasilien Abschied zu nehmen

Dem Herzog von Wellington, der gestern Nachmittags .

von seinem Landsitze in die Stadt kam, begegnete es, daß auf der Westminster⸗Bruͤcke das Pferd auf welches der Po⸗ stillon ritt, hinstuͤrzte und der Wagen, der mit dem Pferde noch eine Zeit lang fortgezogen wurde, von den Voruͤberge⸗ henden aufgehalten werden mußte. Der Herzog, der fuͤr den ihm von allen Seiten gewordenen Beistand seer freund⸗ lich dankte, bezeugte sehr viele Theilnahme fuͤr den Postillon

der sich zum Gluͤck nicht stark beschaͤdigt hatte, und begab

sich alsdann zu Fuße nach seinem Hotel, wo er mit dem Oesterreichischen Botschlafter eine Conferenz hatte.

Fuͤrst Esterhazy hatte gestern auch eine Zusammenkunft mit dem Grafen von Aberdeen im auswaͤrtigen Amte.

Da das Wetter fortwaͤhrend unguͤnstig ist, so duͤrfte

Seine Majestaͤt bei den bevorstehenden Pferderennen von

Egham nicht als Zuschauer erscheinen. Auch fuͤrchtet man 1

uͤberhaupt, daß der uͤberschwemmten Feldmarken wegen dieses Fest im gegenwaͤrtigen Jahre weniger brillant ausfallen duͤrfte, als sonst.

Aus Portsmouth wird geschrieben, daß, außer dem „Glon⸗ cester” und dem „Kent“, nun auch der „Ganges“ und der „Melvpille“ auf welchem letztern das beabsichtigte Kriegs⸗ Gericht hatte gehalten werden sollen ploͤtzlich Befehl er⸗ hielten, sich segelfertig zu halten. Man weiß noch nicht, wohin sie bestimmt sind; Einige behaupten, nach dem Mit⸗ tellaändischen Meere, Andere aber nach Suͤd⸗Amerika. Nan verliert sich daruͤber in den verschiedenartigsten Vermuthun⸗ gen. Dem Admiralitaͤts⸗Befehle zufolge sollen sich die Schiffe nach Spithead begeben und dort die weiteren Ordres erwarten.

Das Kriegs⸗Gericht uͤber den Capitain Dickenson wird nun, anstatt auf dem „Melville“, am Bord des „Vietory“ gehalten werden. Es bildet dieser Gegenstand jetzt das Ta⸗ gesgespraͤch unseres Publikums, das sich in Vermuthungen uͤber den eigentlichen Grund der Anklage erschoͤpft, da be⸗ kanntlich nach der Schlacht von Navarin auch dem Capitain Dickenson, der das Schiff „Genua“ commandirte, ein oͤffent⸗ licher Dank abgestattet wurde.

Der Courier, der sich neuerdings dahin ausspricht, daß die Spanische Expedition nach Mexiko unzureichend sey und keine Resultate haben wuͤrde, machte zu gleicher Zeit darauf aufmerksam, daß die von Pariser Bläͤttern gegebene Nachricht uͤber die bereits in Yucatan geschehene Landung etwas voreilig sey. (Auch die Französischen Blätter haben sich seitdem, uͤber das Unzuverlaͤssige der aus Spanien er⸗ haltenen Nachricht ausgesprochen.)

Es ist hier eine Abschrift des (bereits erwaͤhnten) venen.

Columdischen Zoll⸗Tarifs angekommen, den die Regierung eingefuͤhrt hat, um, wegen der drohenden Stellung Spaniens und der Fortsetzung des Krieges mit Peru, ihre Einkuͤnfte zu vermehren. Alle Einfuhr⸗Artikel sind in 6 Klassen ge⸗ theilt, die von 15 bis 30 ¾ pCt. bezahlen, wenn sie in eige⸗ nen Schiffen, und von 18 bis 35 ¾ pCt., wenn sie unter fremden Flaggen eingebracht werden. Dieser Tarif sollte am 1. Juli in Kraft treten; das sich hierauf beziehende Deeret Frve ist aus seinem Hauptquartier Auito vom 18. Mai atirt.

Oberst Mackenzie ist zu unserem General⸗Consul in Por⸗ tugal ernannt worden, und erwartet man die amtliche An⸗ zeige daruͤber schon in der heute Abend erscheinenden Hofzeitung.

General Sir David Baird ist in Schottland mit Tode abgegangen. 8

Die Koͤniglich Fregatte „Dartmouth“, welche nach Fran⸗ zoͤsischen Blaͤttern in Alzier seyn soll, befand sich noch am 26. Juli in Gibraltar. 1

Ein hiesiges Blatt meldet: „Briefen aus Konstan⸗ tinopel, vom 27. Juli, zufolge, schien es gewiß, daß der Sul⸗ tan bald seine Residenz zu Brussa in Klein⸗Asten nehmen wuͤrde, da man es zu spaͤt gefunden hatte, um Adrianopel auch nur einigermaaßen in Vertheibigungsstand zu setzen.“

Nachrichten aus New⸗York, vom 1. Aug. zufolge, hatte eine der Goldgruben in Carolina in drei oder vier Monaten

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