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ausgefuͤhrt werden soll; man will blos das Gesetz, welches eine gleiche Vertheilung der Erbschaft unter die Kinder befiehlt, modificiren. Es ist wahr, daß das Franzoͤsische Gesetz diese Gleichheit nicht absolut festsetzt, sondern daß der Familienvater uͤber einen Theil seines Ver⸗ moͤgens, der in gewissen Faͤllen die Haͤlfte betragen kann, frei disponiren darf; desto schwerer wird es aber, den In⸗ halt des kuͤnftigen Gesetzes zu errathen. Vielleicht will man dem Juͤngsten geben, was Hr. v. Villele dem Aeltesten ge⸗ ben wollte. Haben doch oft die Aeltern fuͤr den Letztgebornen eine Vorliebe. Darauf sollen neue Beguͤnstigungen der Kirche folgen, worunter ein Antheil am Universitaͤts⸗Mono⸗ pol, d. h. der Triumph⸗Einzug der Jesuiten in ihre Collk⸗ gien, zu rechnen ist. In der hohen Kammer fehlt eine sy⸗ stematisch organisirte Bank der Bischoͤfe, wie sie in England besteht, um dem Geiste des Jahrhunderts Zuͤgel anzulegen; eine solche soll daher gestiftet werden. Der uͤbrige Clerus wird einige Millionen Franken mehr erhalten. Fuͤgt man u diesem eine verdoppelte Strenge gegen die Journale hinzu, 8 hat man eine ziemlich vollstaͤndige Vorstellung von dem neuen System. ur etwas fehlt ihm, und dies ist die Möglichkeit, es auszufuͤhren. Daß man dergleichen Gedan⸗ ken habe, darin liegt nichts Wunderbares, daß man aber die Hoffnung hegen kann, in der Kammer, so wie sie jetzt zusammengesetzt ist, eine Majoritaͤt fuͤr diese Gedanken zu finden, das uͤberschrettet alle Vorstellung.
Saͤmmtliche Oppositions⸗Blaͤtter enthalten Urtheile uͤber den neuen Marine⸗Minister, Baron von Haussez. Das Journal des Déöbats meint, er sey ohne Bedeutung; als Praͤfekt unter den Ministerien des Herzogs von Deca⸗ zes, des Herrn von Villole und des Herrn von Martignac sey er 12 Jahre lang ein unbewegliches Mitglied des rech⸗ ten Centrums, und ein Anhaͤnger der jedesmaligen Minister gewesen, der wenig gesprochen und nie laut gestimmt habe; das Ministerium 9 durch diese Wahl um nichts stäͤrker ge⸗ worden. — Der Courrier frangais wundert sich uͤber diese Wahl, indem sich der Baron Haussez in der Kammer von 1815 allen vom Grafen la Bourdonnaye vorgeschlagenen terroristischen Maaßregeln widersetzt habe. Vielleicht habe man den Minister des Innern durch diese gemäßigte Wahl neutralisiren wollen. — Unzufriedener zußert sich der Con⸗ stitutionnel. Der neue Minister habe unter dem letzten Ministerium stets mit der aͤußersten Rechten gestimmt, er ge⸗ hoͤre ganz der Parthei Ravez an, nur habe er gefälligere For⸗ men, aber weniger Gewandtheit auf der Rednerbuͤhne; uͤbri⸗ gens stehe er in dem Rufe eines guten Verwaltungs⸗Beam⸗ ten. — Die LQuotidienne ihrerseits versichert, sie habe auf — 8* Emnet Marine Ministers keine große Wichtigkeit ge⸗ keine Veraͤnderung — — än, tiafte dabei sey, daß das Mi ringen nnen. as Wich⸗ tuirt sey.
Ninisterium nun endlich consti⸗ Die neueste Nummer des G — am 8. Januar 1826 zwischen rankreich und Brasilten abgeschloss 2 zwischen denselben Maͤchten nrchene Veetrege unt eiges
lossen rac 1 V treff der Entschaͤdigungen, we 1 2
wegen gekaperter Schiffe zu bezahlen ha 8 e Eine dritte Verordnung vom 29. Ina dlacce⸗ de da⸗ neue Gesetz uͤber dieo Auslegung mehrerer Bestimmungen des Militair⸗Straf⸗Gesetzbuches auch in den üͤberseeischen Be⸗ sitzungen Frankreichs eingefuͤhrt werden soll. ier Vicomte von Chateaubriand befand sich am 19.
August in Pau, wo er das Schloß Heinrichs IV. sorgfaͤltig besichtigte. Abends wurde ihm von der Stadt eine Sere⸗ nade gebracht. Re 2— Herzog von Chartres, Oberst des 1sten Husaren⸗ gen ments, ist heute nach dem Lager von Luneville abgegan⸗
Der — Cavallerie-Manoeuvre ausfuͤhren lassen wird. Gebaͤnde, in —,— dem Justiz⸗Pallaste gegenuͤber liegendes dann ein Ballsaa be sich fruͤher ein Theater der Varietaͤten, reren Architecten beftche⸗ ist seit einigen Tagen von meh⸗ Lokal fuͤr die Sitzungen 9 worden, welche ein Interims⸗ Der Précurseur 88 Deputirten⸗Kammer suchen. gegen den Justiz⸗Minister — 2 ist wegen eines den worden. as Zuchtpolizei⸗Gericht gela⸗
Der neue Praͤsident des Tribunals des Seine · Departe⸗
ments, Herr Moreau, leistete gest des Cassationshofes seinen Ameöestern ene Prlehenim
Das Journal du Commerce meld . daß der Rath am Koͤnigl. Gerichtshofe de pan⸗ 22 zum General⸗Secretair des Justiz⸗Ministeriums ernannt sey.
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Der Constitutionnel fragt: „Wel zeichnet die Gazette als Feinde dn Koͤnigs eneeen⸗ sind es diejenigen, welche das Villslesche Ministerium ein beklagenswerthes nannten; es sind die Royer⸗Collard, die Sainte⸗Aulaire, die Dupin, die Lepelletier d;Aulnay die La⸗ die EEEö alle die ehrenwert putirten, welche fuͤr das Wahl⸗ und 2
asselbe Blatt beschwert sich, daß seit dem des Hrn. v. Belleyme die Bettelei auf den — den Kirchthuͤren wieder uͤberhand nehme.
Mlle. Sontag, welche sich gegenwaͤrtig in den Baͤdern von Dieppe befindet, wird in den letzten Tagen dieses Mo⸗ nats hier erwartet. Die Eroͤffnung der Italienischen Oper, welche schon am 15ten d. M. stattfinden sollte, ist auf den
gange nd an
1. September verlegt worden, da, mit Ausnahme der Italie⸗ 2
nerin in Algier, keine einzige Oper ohne Mlle. Sontag voöll⸗ staͤndig besetzt werden kann.
In den hiesigen Straßen wird in Kurzem eine Art von Kuͤchen⸗Wa en unter dem Chinesischen Namen „Tscho⸗ Tsching“ 8 welche durch die verschiedenen Stadt⸗ Viertel mit nahrhaft und gesund zubereiteten warmen Spei⸗ sen fahren werden, um dieselben an die aͤrmere arbeitende Volks⸗Klasse, der es an Zeit und Mitteln zu einer eigenen Kuͤche fehlt, gegen billige Preise zu vertheilen. Der durch seine edeln Bemuͤhungen fuͤr das Gefaͤngniße und Armen⸗ Wesen bekannte gr Appert hat durch einen Vertrag mit dem Erfinder dieser Wagen das Unternehmen an sich ge⸗
bracht, und einen Commanditen⸗Verein zur Bildung einer 5
Kuͤchenwagen⸗Anstalt im Großen gestiftet. A
Großbritanien und Irlantdt.
London, 26. Aug. Die junge Koͤnigin von Portugal
awerthen De-⸗
hatte — dem Hof⸗Cireular zufolge — die Absicht, ge⸗
stern von Laleham nach Portsmouth abzureisen. In ihrem Gefolge werden sich, außer den Herren und Damen ihres
Hofes, der Visconde von Itabayana und der Marquis von
Barbacena befinden.
In Bezug auf diese Abreise liest man im Globe: „Es gewaͤhrt uns die aufrichtigste Freude, zu wissen, daß die Koͤ⸗ nigin Donna Maria, so jung sie auch ist, sich doch ganz durchdrungen zeigt von dem Gefuͤhle der Anerkennung und Dankbarkeit, das die ihr hier seit dem Augenblicke ihrer An⸗ kunft von allen Seiten bewiesene Theilnahme in ihr erregt hat. Ganz besonders aber machte die herzliche, man moͤchte sagen vaͤterliche Theilnahme, welche unser huldvoller Monarch
gegen die junge Fuͤrstin bezeugte, als sie von Ihm Abschied —
nahm, einen sichtbaren, tiesen Eindruck auf dieselbe. Der Koͤnig kuͤßte sie zu wiederholten Malen und sprach sich auf eine ungemein herzliche Weise gegen sie aus. Eben so theil⸗ nehmend wie der Monarch haben sich auch die Minister Seiner Majestaͤt gegen die junge Koͤnigin benommen.
halts etwas ihr Unangenehmes vorfiel, oder weil etwa eine Maaßregel beabsichtigt wuͤrde, welche ihr die Entfernung
wuͤnschenswerth machen koͤnnte. Wir hoͤren vielmehr, daß
uͤber die Umstaͤnde, welche ihre Abreise zur Folge hatten, bin⸗ nen wenigen Tagen etwas Authentisches bekannt werden
soll; und wird man daraus, wie wir vernehmen, deutlich er⸗
1111“ sind daher auch uͤberzeugt, daß sie nicht von England abge- reist ist, weil hier waͤhrend der Zeit ihres hiesigen Aufent⸗
sehen, daß durch die Abreise der Koͤnigin eine Aussoͤhnung
mit ihrem Onkel Dom Miguel noch mehr vermieden
Bezug auf die weitere Erziehung der jungen Koͤnigin muß man es bedauern, daß eine solche Entscheidung ge⸗
troffen worden ist; denn in Rio⸗Janeiro giebt es keine gesellschaftlichen Einricha
ausgezeichneten Lehrer und die tungen daselbst sind auch nicht von der Art, wie sie einer Prinzessin, in der Lage der Donna Maria, ganz angemessen waͤren. In England aber, wo es in jedem Zweige
wird, als wenn sie laͤnger in Laleham residirte. — Nur in
Talente der ersten Art giebt, wuͤrde ihre Erziehung, die so .
vielversprechend begonnen hat, in wenigen Jahren auf das 8
glaäͤnzendste vollendet worden seyn. Sie haͤtte von den Wohl⸗
thaten einer wahrhaft constitutionnellen Regierung praktisch
sich uͤberzeugen koͤnnen, und so viel man von der Sanftheit
ihres Gemuͤths, der Leichtigkeit ihres Verstandes und der
Festigkeit ihres jugendlichen Charakters schließen darf, wuͤrde
Donna Maria nach Beendigung ihrer Minderjährigkeit volle
kommen im Stande gewesen seyn, das Scepter, das ihr ge⸗ hoͤrt, mit Wuͤrde zugleich und Huld zu fuͤhren.“
„Sehr unerwartet war“ (wie die Morning⸗Chro⸗
niele bemerkt) „die am vorigen Montag erfolgte Ankunft
des Herzogs von Wellington in der Stadt. Selbst die Mi⸗ nisterial⸗Collegen Sr. Gnaden schienen nicht davon unterrich⸗