sten das Privilegium auf 7 Jahre erhalten, das von den
Kuͤsten Karamaniens kommende Brennholz auf Floͤßen zu transportiren. Die Regierung hat sich aber vorbehalten, dasselbe System des Transports auch auf die Bauhoͤlzer an⸗ zuwenden.“
8* 8 Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
8 — New⸗York, 18. Juli. Unser neuernannter Gesandte nach Frankreich, Herr Rives, ist nunmehr mit seiner Fami⸗ lie aus Virginien hier angelangt, um die Fregatte „Constel⸗ lation“ von Norfolk zu erwarten, welche ihn sowohl, als Aunsern Gesandten nach England, Herrn Mo Lane, nach Eu⸗ ropa bringen soll. 3 1 In einem inlaͤndischen Blatte heißt es: „Nach der Rede s Praͤfidenten der Vereinigten Staaten an die Creek⸗In⸗ aner zu schließen, zweifelt man fast nicht daran, daß die UMInion bald im Besitz der werthvollen, innerhalb der Graͤn⸗ zen Alabama's belegenen Laͤndereien, welche bis jetzt noch die Treeks bewohnen, kommen werde. Diese Aussicht ist fuͤr uns sehr erfreulich, da sie dem Gewerbfleiße und dem Unter⸗ nehmungs⸗Geiste unserer Mitbuͤrger einen neuen Kanal er⸗ oͤffnen, und die Wohlfahrt sowohl, als den Reichthum, die Festigkeit und die Unabhangigkeit der Union vergroͤßern muß. Unter den obwaltenden Umstaͤnden ist es nun einmal nicht moͤglich, mit den Indianern, die gegen die sie umgebende weiße Bevoͤlkerung in einer bestaͤndigen Spannung sind, Ei⸗ nigkeit zu erhalten; und wenn auch ein Gefuͤhl von Gerech⸗ tigkeit die Nothwendigkeit beklagen mag, welche ihre Versez⸗ zung jenseits des Missisippi erheischt, so muß die Menschen⸗ liebe es dennoch zugeben, daß diese Maaßregel, der Lage der Dinge nach, unter den zu waͤhlenden Uebeln noch immer das kleinste ist. Die Verhaͤltnisse der Indianer bieten einem je⸗ dden gefuͤhlvollen Bewohner unseres Vaterlandes ein Feld zu eben so reichhaltigen als schmerzlichen Betrachtungen dar.“
als
Einem Berichte des Staats⸗Secretairs des Schatzes zu⸗
8 Barren und gemuͤnzt, eingefuͤhrt fuͤr 7,489,741 Dollars, und voon da ausgefuͤhrt fuͤr 7,550,439 Dollars. Die staͤrkste Ein⸗ fuhr war von Mexiko und betrug 3,853,880 Dollars; die geringste vom Britischen Westindien fuͤr 34,851 Dollars. — Hie stärkste Ausfuhr war nach Frankreich und England fuͤr 2,396,697 und 2,309,775 Dollars. Bemerkenswerth ist als eein Beweis, wie verschieden die edlen Metalle in den verschie⸗
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denen Laͤndern geschaͤtzt werden, daß waͤhrend nach Cuba fuͤr 7631,781 Dollars Gold hingesendet wurden, man von dorther
fuͤr 482,849 Dollars Silber wiederbekam. Freanklin vermachte bei d
teen Philadelphia und Boston jeder 1000 Pfund Ster⸗ ling, um davon jungen verheiratheten Mechanikern Unter⸗ stuͤtzung zu ihren ersten Einrichtungen zu reichen. Der no⸗ mminelle Betrag dieses Vermaͤchtnisses in Philadelphia ist ge⸗ ggernwaͤrtig ohngefähr 20,000 Dollars, die aber solchen Haͤn⸗ dden anvertraut wurden, aus denen man sie schwerlich wieder
8 zuruͤck erhalten wird. Dagegen ist das Bostoner Kapital besser verwaltet worden, indem es sich jetzt auf mehr als 17,000
. Dollars belaͤuft, welche man auf sichere Weise angelegt hat. 8 Das Dampfboot „Columbus“ legte vor Kurzem seine Fahrt von Baltimore nach Norfolk, eine Strecke von beinahe 200 Englischen Meilen, in 16 Stunden zuruͤck. Auch in der, an der westlichen Graͤnze der Vereinigten Staaten belegenen sogenannten Hundewiese (Prairie des (bhians) sind bereits vor einigen Wochen die Gesetze unseres reistaates eingefuͤhrt worden. Bald wird man dasselbe von den felsigen Gebirgen (Rocky Mountains) hoͤren. In Mi⸗ chigan sinden lebhafte Debatten uͤber Deputirten⸗Wahlen zum Congreß statt, die wahrscheinlich bald zum erwuͤnschten Schluß gedeihen werden. Die Eintheilung und Vermessung des Söoortigen Gebietes schreitet rasch vorwaͤrts, und schon sind zivei Special⸗Karten derselben erschienen. E(ijne der schoͤnsten Zierden unserer Stadt ist die St. Thomas Kirche. Ihre Architektur ist Gothisch, und Alles, was Hauptmauer ist, von Marmor; die Bogen, Fenster⸗ Einfassungen, Stuͤtzpfeiler, Zinnen und Tafeleien sind von braunen Auadersteinen. Das Gebaͤude selbst ist rechtwinklig, und hat eine Fronte von 66 Fuß mit einem achteckigen Thurm an jeder Seite, deren jeder 12 Fuß im Durchmesser hat, 73 FZuß hoch ist, und auf freien, mit in Nischen stehenden Sta⸗ tdtuen verzierten Bogen ruht. In der Mitte zwischen beiden Thuͤrmen bildet ein großer auf Saͤulen von Quadersteinen sich erhebender Bogen den Haupt⸗Eingang der Kirche, und über diesem woͤlbt sich ein großes, 31 Fuß hohes und 20 ½ Fuß breites Fenster; in den Thuͤrmen besinden sich zwei Neben⸗ Eingaͤnge. Die Seiten des Gebaͤudes
sind 113 Fuß lang,
lge wurden im letzten, den 30. September 1828 endenden ahre in die Vereinigten Staaten an Gold und Silber, in
seinem Ableben den Staͤd⸗
und haben jede 6 große Gothische Fenster. Das ganze Aeußere dieser Kirche ist imposant, und die inneren Einrich⸗ tungen tragen denselben Charakter von einfacher Groͤße an sich.
Seit einigen Jahren existiren in New⸗Yoörk zwei Spa⸗ nische Tagesblaͤtter. Das aͤlteste, obgleich von Schlachtopfern der Spanischen Gegen⸗Revolution gestiftet, hatte sich in Acht genommen, etwas gegen die Ansichten der Buͤrger der neuen Amerikanischen Republiken sowohl, als der getreuen Unter⸗ thanen Ferdinands des Siebenten zu sagen. Seit einigen Monaten indessen hat es, unter einem neuen Herausgeber, ganz eutschieden die royalistische Fahne aufgezogen, und nach Empfang der Nachricht vom Absterben der Koͤnigin von Spa⸗ nien nicht ermangelt, seine Zeitung mit einem schwarzen Nande, als Zeichen der Trauer, zu versehen. Indessen kann diese Zeitung fuͤr liberal gelten, gegen eine dritte, deren erste Nummer neulich unter dem einladenden Titel „Weltbuͤrger“ erschienen ist. Sie ist ganz Miguelistisch, und ergießt sich in Schmäaͤhreden auf die ungluͤcklichen Anhaͤnger Donna Ma⸗ rig's, die sie Jakobiner und Sansculotten nennt; George Canning und Dom Pedro sind bei ihr Revolutionaire. Nach der Meinung der wenigen Personen, die den Muth gehabt haben, sie ganz varg eeng duͤrfte sie in den Vereinigten Staaten nicht ihr Gluͤck machen.
Meriko.
Eine dritte Proclamation von Seiten der Spanischen Expedition aus Havana ist jetzt bekannt geworden. Sie ist an die Soldaten des Invastons⸗Heeres gerichtet und lautet folgendermaaßen;
„Soldaten! Ihr steht im Begriff, nach Neu⸗Spanien abzugehen — dem Schauplatze, wo vor 300 Jahren die alten und beruͤhmten Spanier unter dem Befehl des tapfern Fer⸗ nand Cortez sich unsterblich machten. Sie eroberten jenes herrliche Land; Ihr aber geht, um den Frieden darin herzu⸗ stellen, das Vergangene in Vergessenheit zu begraben, und dort die vaͤterliche Regierung des besten der Monarchen wie⸗ der einzufuͤhren. Die Mexikaner sind nicht unsere Feinde, sie sind unsere Bruͤder. Einige von ihnen haben sich zu Irr⸗ thuͤmern verleiten lassen, und Andere sind durch ihre Tyran⸗ nen unterjocht worden. Wir werden auf schmerzliche Be⸗ schwerlichkeiten stoßen, wir werden vielleicht mit den Wider⸗ spenstigen zu kaͤmpfen haben, aber durch strenge Disciplin und Tapferkeit werden wir dennoch den Sieg erlangen. Sol⸗ daten, erhaltet stets die Ordnung unter Euch; bedenkt, daß Ihr Spanier seyd, und daß Ihr auf dem Schlachtfelde der groͤßten Einigkeit beduͤrft. Der erste Hauptzug des Tapfern ist, human gegen die Bestegten zu seyn — fuͤhlet fuͤr ihr Un⸗ gluͤck — machet ihnen nicht uͤber ihr fruͤheres Betragen Vor⸗ wuͤrfe. Eine absolute Vergessenheit des Vergangenen ist die Haupt⸗Basis unsers Unternehmens. Das Pluͤndern berei⸗ chert nur Wenige, waͤhrend es Alle entehrt: es zerstoͤrt die Huͤlfsquellen und macht uns das Volk, dessen Freundschaft wir suchen, zum Feinde. Im Namen Sr. Majestaͤt werde ich Eure militairischen Tugenden und heroischen Handlungen belohnen, aber unerbittlich gegen den seyn, der sich durch sein Betragen untersteht, den Spanischen Namen zu ent⸗ ehren Hauptquartier Regia, — Juli 1829. 8.
(Unterz.) Isidro Barradas..
Inland.
Berlin, 2. Sept. Am 17ten vorigen Monats badeten in der Näͤhe von Frechtingshausen, Kreis St. Goar, zwei daselbst am Chausseebau beschaͤftigten Arbeiter, Beide nur 17 bis 18 Jahr alt. Butz gerieth in die Tiefe des Rheins und sank nach einiger Anstrengung kraftlos unter. Sein Gefaͤhrte wollte ihn retten, allein Beide sanken, sich umfas⸗ send, wieder in die Tiefe und wuͤrden umgekommen seyn, wenn nicht der Wege⸗Aufseher Eugen Weiler aus Safsig zur Rettung hinzugeeilt waͤre. Ohne die Zeit mit Ausklei⸗ den zu verlleren, sprang er in den Strom, faßte den ꝛc. Butz bei den Haaren und da an diesen sich der ꝛc. Maerz noch immer festhielt, so gelang es ihm mit Beiden schwimmend das Ufer zu erreichen, wo nach einer Stunde die Geretteten sich wieder erholten. 1
— Der Koͤlnische Correspondent meldet in einem Privat⸗Brief aus Achen vom 25. August: „Die Fabriken sehn hier jetzt weit besser, als zur Zeit der Franzosenherr⸗ schaft, und dennoch fallen haͤufig Fallissements vor; so wurde vorgestern noch Salomon Cohen, von Duͤsseldorf gebuͤrtig, fuͤr fallit erklaärt und eingesperrt. Man giebt das Hazard⸗ Spiel als die Ursache dieser Fatalitaͤten an. — Achen ist so voll von Fremden, daß kein Unterkommen mehr ist. Unser Theater wird sehr besucht und ist nach 6 Uhr meistens schon angefuͤllt. Woͤchentlich sehen wir Gaͤste auf unserer Buͤhne,
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