Scheiben,⸗, Hirsch⸗und Vogelschießen zahlreich hier zusammensiroͤ⸗ menden Schuͤtzen. Das Stahlarmdrustschießen ist seit vielen Jahrhunderten vorzugsweise eine Augsburgische Beinstigung und Kriegsuͤbung, die schon in jenen Zeiten, als die Geschlech⸗ ter und die Zuͤnfte einander um Einfiuß und Vortritt im Re⸗ giment der Stadt befeindeten, ein Sammelplatz der Partheien und vieler auswaͤrtigen Fuͤrsten war. Jedes große Ereigniß Augsburgs, gluͤckliche Kaiserwahlen, wichtige Reichs⸗und Kreis⸗ Versammlungen wurden immer durch große Armbrustschießen gefeiert. Unter den Schuͤtzen befanden sich fast immer die Baierischen Prinzen, und jener riesenartige Herzog Christoph war lange der Schrecken aller Preiswerber. Nach dem tra⸗ ischen Ende der geliebten Agnes Bernauer, der schoͤnen Nszurger. Baderstochter, beschloß ein präͤchtiges Arm⸗ brustschießen zu Augsburg Albrechts Versoͤhnung mit seinem Vater Ernst und seine Vermählung mit Anna von Braun⸗ schweig. Seit beinahe 70 Jahren hatte Augsburg kein sol⸗ ches Schießen mehr gesehen. — Nach neun Uhr verfuͤgten sich Ihre Koͤniglichen Majestaͤren selbst auf das Rathhaus, um dort die von dem Magistrate im Benehmen mit dem polytechnischen Verein des Ober⸗Donaukrrises veranstaltete Aus⸗ stellung der Augsburgischen Industrie⸗Erzeugnisse in Augen⸗ schein zu nehmen. Des alten Kunstruhmes Augsburgs wuͤr⸗ dig und eben so mannigfaltig als in verschiedenen Zweigen vollendet, erhaͤlt diese Exposition eine rigene, umstaͤndliche Schilderung. Die wohlwollende Aufmerksamkeit und die sinnvollen Bemerkungen des Monarchen uͤber die Beduͤrf⸗ nisse der Zeit im Gebtete der Industrie, des Handels und der Gewerbe, dienten dem geschmackvollen und wohlberechne⸗ ten Fleitze zum edelsten Lohn und zur machttgsten Ermunte⸗ rung. Damit dem treuen Abbilde der Fest⸗ und Freuden⸗ tage alter Zeit nichts fehle, fioß waͤhrend des Köͤnigs An⸗ wesenheit auf dem Stadthause aus allen Röͤhren des Nep⸗ tunbrunnens Wein. Eben so wenig fehite spaterhin der alte u“ unter das Volk, und das vom Mezgerhandwerk vorgefuͤhrte, zu ganz ge die Armen S I. Legs pehetztene und an Wuͤrzburg, 31. Aug. Seine Durchlaucht der He Herzog von S. Meiningen⸗Hildburghaufen ha,e, Schloß Altenstein kommend, nnter dem Namen eines Grafen von Alteustein mit Hoͤchstdero Durchl. Gemahlin Koͤnigl. Hoheit, hohem Gefolge und Dienerschaft, gestern Nachts um 9. Uhr hier eingetroffen, im Gasthofe zum Schwane abgestiegen und haben heute Morgens 8 Uhr Ihre Reise nach Heidelberg und durch die Schweiz nach Irallen fortgesetzt. Frankfurt a. .⸗ 1. Sepr. Se. Kaiserl. Hoheit der Cesarewitsch Großfuͤrst Konstantin ist heute Nachmittags um
2 Uhr von hier abgereist.
Hamburg, 4. Sept. Auf uͤbergebenes Patent Sr. Falserl. Brasilignischen Majestaͤt ist Herr Antonis da Silva Laldeira vom Senat in der Eigenschaft eines Kaiserl. Bra⸗
stilianischen General⸗Consuls anerkannt worden.
b Der Koͤnigl. Preußische Staats⸗ und Cabinets⸗Minister,
Graf von Bernstorff, ist von Nenndorf hier angekommen.
Spanien.
Der Moniteur entlehnt aus der France méridio⸗ anale folgendes Schreiben ans Madrid vom 17. August: 2727 Der Hof wird, wie man versichert, wegen der außerordent⸗ l(ichen uͤhle in San⸗Ildesonso von dort in wenigen Tagen ach dem Escurial zuruͤckkehren, wo die Temperatur in die⸗ Jahre milder als ewöhnlich ist. — Man ist hier nur Evi Zukunft beschfeigt und erwartet ungeduldig auf die versprochenen Verbesserungen. Die Hof Nachrichten melden, ¹ man mit der Aufloͤsung des Staats⸗Raths umgeht, den
8 r Koͤnig in ein Hof⸗Conseil verwandeln will; von allen itgliedern des Staats⸗Raths wuͤrden nur die Generale astanhos und Vanegas in das neue Conseil übergehen. Cen Ministerial⸗Veräͤnderungen ist die Rede; die neuen .* zuswaͤrtigen che genannt werden, find: Graf Ofalia fuͤr die Grijals fuͤr dne legenheiten, Palomares fuͤr die Finanzen,
0
— —
— Das . 8 ⸗⸗. August: Ihürnal des Doébats meldet ebendaher vom
8 „Unsere Minister schen ini 1 ei rch den Minister⸗ 3 Puchsel in Frankteich etwas ö Da sie seiscen — 88 Hewas gemäzigte Richrschnut ihres po⸗ sche Panthen ehmens befolgt haben, so haben sie die apostoli⸗ *₰ zum Feinde, und diese erhebt jetzt aufs Neue scheinlich d⸗ und setzt Intriguen in Beweguna, welche wahr⸗ 3 den Sturz des Ministeriums zur Folge haben wer⸗
den.“ 8 . “
sein Portefeuill⸗ begech. der Marine⸗Minister Salazar wuͤrde
Taͤrkei.
— — Konstantinopel, 16. August. in den letzten Wochen Zeugen von zwei sehr wichtigen Un⸗ terhandlungen gewesen, von denen die eine die Herstellun des Friedens zwischen der Pforte und Rußland, die —— das Schicksal Griechenlands betraf. Der Preuß. General von Muͤffling, welcher am 4. d. in Pera eingetroffen ist und seit seiner Ankunft mit dem Reis⸗Efendi und den hie⸗ sigen Diplomaten der groͤßeren Hoͤfe mehrere Unterredungen
und Zusammenkuͤnfte gehabt hatte, hat, dem Vernehmen nach,
schon vor einigen Tagen den Zweck seiner Sendung erreicht; die Pforte hat sich naͤmlich zur Abschließung des Friedens und zur Er⸗ fuͤllung der Hauptbedingungen des Russischen Manifestes bereit erklͤrt und den Befehl an den Groß⸗Wesir ergehen lassen, mit dem General Diebitsch in Unterhandlung wegen Herstellung des Friedens zu treten. — Die andere Unterhandlung, die uͤber die Angelegenheiten Griechenlands, hat mit dieser, ihrer Natur nach, gleichen Schritt halten muͤssen, da die Haupt⸗ frage, die Anerkennung des Tractats vom 6. Juli, eine der Bedingungen des Russischen Manifestes ausmacht. Aber nicht nur in Bezug auf diesen Hauptpunkt, sondern auch in den Nebenfragen sind die Vorschlaͤge der beiden Botschafter von England und Frankreich von der Pforte angenommen worden.
Vom Kriegstheater haben wir seit mehreren Tagen nichts vernommen. Der Groß⸗Wesir, in Schumla durch Hussein Pascha aus Rustschuck ersetzt, wurde unverzuͤglich in Adria⸗
nopel erwartet, welches zum Haupt⸗Vereinigungspunkt der
Tuͤrkischen Streitkraͤfte gemacht wird. Alle aus Asten au⸗ kommenden Truppen werden sofort dorthin geschickt, und
taͤglich geht von Rodosto Geschuͤtz dahin ab.
— Der Courrier de Smyrne vom 2. August giebt Nach⸗ richten aus Konstantinopel vom 19. bis zum 28. Juli, welche ausfuͤhrliche Angaben uͤber die Audienz des Engli⸗ schen Botschafters auf der Wiese von Bujukdeéeré und über die am 26. Juli ausgebrochene Feuersbrunst enthalten. Folgendes sind einige neue Details dieser bereits mehrsach beruͤhrten beiden Begebenheiten: „Zwei Tage vor der Em⸗ pfangsfeierlichkeit begaben sich die Bewohner der Hauptstadt von allen Staͤnden und Religionen nach dem Orte, wo die Antritts⸗Auditenz stattftnden sollte. Die Ebene mit den sie umgebenden Zägein waren von einer ungeheueren Volks⸗ masse bedeckt, und die Mannigfalrigkett und der Reichthum der Kostuͤme von 40,000 Menschen, die zwoͤlf bis funfzehn verschiedenen Nationen angehoͤrten, erhoͤhten das Malerische des Schauspiels. Hadschi⸗Musta⸗Efendi⸗Kiatix⸗Oglu, aus ei⸗ ner der ersten Tuͤrkischen Famllien in Smyrna stammend, und ge⸗ genwaͤrtig Ober⸗Intendant der großen Fabrik rother Müuͤtzen, trug besonders viel zum Glanze des Festes bei, indem er in seinem geraͤu⸗ migen Pallaste in Therapia eine Menge Europeͤer aufnahm, sie praͤchtig bewirthete und ihnen Pläͤtze verschaffte, von wo sie der Ceremonie bequem zusehen konnten. Die Zelte stan⸗ den an demselden Platze, wie bei der Feier des Kurbam⸗Bei⸗ ram, dagegen war der Thron des Sultans diesmal ein an⸗ derer; er bestand in einem silbernen Kanaps mit einem rosa⸗ farbenen Atlas⸗Ueberzuge, der mit Gold gestickt und nebst den vier Kissen mit Perlen und Smaragden von großem Werthe geziernt war, die seit langer Zeit bei keiner Feierlich⸗ keit gebraucht worden waren. Unmittelbar nach der (in Nr. 242. der Staats⸗Zeitung mitgetheilten) Anrede des Herrn Robert Gordon dietirte der Sultan seiner Gewohnheit ge⸗ maͤß die Antwort, welche der Pforten⸗Dolmetscher in einer⸗ Franzoͤsischen Uebersetzung wiederholte. Der Graf Guillemi⸗ not nahm mit dem Personale seiner Legation eines der fuͤr das diplomatische Corps bestimmten Zelte ein; die letz⸗ tern waren zum Theil mit Damen besetzt, denen der Kaima⸗ kan von der fuͤr den Botschafter servirten Tafel Backwerk und Eis schickte. Das Geschenk des Englischen Hofes an den Sultan bestand in einer Aigrette von Brillanten, deren Werth auf 3000 Pfd. Sterling geschaͤtzt wurde. Der Kai⸗ makan und die ersten Minister der Pforte erhielten goldene reich mit Diamanten besetzte Dosen. Man hat berechnet, daß von den Privatleuten in den Tagen des 12. und 13 Juli an Miethen fuͤr die Gondeln und an andern Kosten uͤber 800,000 Türkische Piaster ausgegeben sind.”
„Das Feuer in Pera brach am 26. um 3 Uhr Nachmit⸗ tags in einer Barake zwischen Pera und Galata aus; bei dem starken Nordwinde griff es in diesem von Tuͤrken be⸗ wohnten Viertel schnell um sich. Der Lieutenant der Fran⸗ zoͤsischen Corvette „Lamprdie“ begab sich mit mehreren Bf⸗ ficteren, einem Theile der Mannschaft und der Schiffspumpe nach der Brandstelle. Das Haus des Topschi⸗Baschi konnte nicht gerettet werden. Schon war man an dem Thore von
Wir sind hier
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