1829 / 251 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

mittelfeine Tuͤcher guten Absatz; bezuͤglich auf die uͤbrigen Manufactur⸗Waaren war der Markt im Großen mittelmäßig, und im Kleinen schlecht. Der Centner Schafwolle, feine einschuͤrige kostete 60 80 Fl.; dergl. mittelfeine 44 50 Fl.; dergl. zweischuͤrige Winterwolle, feine 36— 42 Fl.; dergl. mittelfeine 28— 32 Fl.; Bacsker ordinaire Winterwolle 22 26 Fl.; Sgara Banater Wienerwaͤsch 26 32 Fl.; Un⸗ Farische Zackel geschwemmt 20 22 Fl. Der Centner Ta⸗ ack Debroͤer 2* * Sorte 12 14 Fl.; dergl. zweiter Sorte b 10 Fl. 2—

8 Schweiz.

Der große Rath des Cantons Basel hat in seiner or⸗ dentlichen Sitzung vom 3. und 4. August zunaͤchst zwei Be⸗ richte des kleinen Raths angehoͤrt, um solche in einer spaͤtern Versammlung zu eroͤrtern. Der erste, uͤber Einrichtungen zur Erweiterung der Schifflaͤnde und Errichtung eines Lager⸗ hauses daselbst, entwickelt die Nothwendigkeit, bei der ver⸗ mehrten Rheinschifffahrt zeitgemäͤße Maaßregeln zu ergreifen, und hauptsaͤchlich das Moͤglichste anzuwenden, um die durch Eroͤffnung des Kanal Monsieur herbeigefuͤhrten veraͤnderten Verhaͤltnisse nicht unbenutzt vorbeigehen und zu großem Nach⸗ theile gereichen zu lassen. Eine besondere Commission beschaͤf⸗ tigt sich mit diesem Gegenstand, und richtet ihre Aufmerk⸗ samkeit sowohl auf die finanziellen Veraͤnderungen, welche

deann auch auf die technischen Maaßregeln. Es koͤnnen zwar öuber beides noch keine genuͤgenden Vorschlaͤge gemacht werden; aber um das Technische nicht zu verzoͤgern, wird auf Ermaͤch⸗ tigung angetragen, um die diesorts erforderlichen Einrichtun⸗ ggeen, deren Kosten auf 90 bis 100,000 Fr. steigen buͤrften, mit moͤglichster Oekonomie nd Soliditaͤt auszufuͤhren. Der zweite Bericht begleitet die Staats⸗Rechnung vom Jahr 1828, und beantwortet verschiedene Bemerkungen der dorjährigen Pruͤfungs⸗Commission.

Die letzthin uͤber den Herrn General von Wimpfen mit⸗ getheilte Angabe ist, glaubwuͤrdigen Nachrichten aus Solo⸗ thurn zufolge, zum Theil unrichtig. Derselbe befindet sich allerdings seit einigen Wochen zur Wiederherstellung seiner angegriffenen Gesundheit in der chweiz; er hat aber keiner⸗

lei Auftraͤge von Selten der Spanischen Regierung.

Italien. . Neapel, 14. August. Der Spanische Botschafter am hiesigen Hofe, General Toledo, begab sich gestern nach der Koͤnigl. Residenz Quinsana, wo die ganze Koͤnigliche Fa⸗ milie versammelt war, nnd uͤberreichte ein Schreiben des außerordentlichen Botschafters, Ritters von Labrador, worin dieser um die Erlaubniß bittet, vor dem Koͤnige zu erschei⸗ nen und im Namen seines Souverains um die Hand der Prinzessin Christina anzuhalten. Gestern war das Geburts⸗ fest des Prinzen Francesco de Paolo, Grafen von Traponi. Im Pallast von Quinsana fand ein großes Gastmahl statt, bei welchem auf die gluͤckliche Verbindung der Prinzessin mit dem Koͤnige von Spanien getrunken wurde.

Portugal.

Schluß des (gestern abgebrochenen) officiellen Berichts über die Vorgaͤnge auf Terceira. 8 Sobald die Central⸗Colonne das Schlachtfeld erreicht hatte, beorderte ich 2 Compagnieen des fuͤnften Jäͤger⸗Ba⸗ taillons zur Unterstuͤtzung der Freiwilligen auf der linken Seite. een Rest der Truppen deployirte ich die rechte Seite 1.. Bucht entlang, gegen welche der Feind seinen zweiten 29 riff richtete. Meine Anordnungen waren auch kaum aus⸗ Faen als, unter dem Schutze des Linienschiffes und der

Fregatten, eine zweite Colonne eingeschifft wurde, und, da die Schaluppen gluͤcklich vorgeschoben waren, unsern rechten Fluͤ⸗ gel bedrohte. Das erste Feuer jedoch, das unsere Feld⸗Ka⸗ noonen von der Batterie unter dem Commando des Haupt⸗ manns Villarinho gaben, warf schon die vorderste Schaluppe um; das zweite brachte die ganze Linie in Unordnung, die Schaluppen machten Kehrum, und stellten sich schleunigst unter den Schutz des Linienschiffes, während der Ruf: „Sieg, Sifes;“ unsere ganze Linie entlang ertoͤnte. etzt kam auch der Rest meiner Artillerie mit den Moͤr⸗ sern an, die bisher durch Schwierigkeiten des Terrains worden waren, und die erste Granate, die sie war⸗ fen, zeigte dem Geschwader an, welche neue Gefahr ihm jetzt

Es war inzwischen 0 bereits vollstaͤndig eeen Nacht geworden, die Fluth

bb niedrigem Wasser den Grund beruͤhrt hatte dadur wieder flott geworden. Der Weasele⸗ 20 waͤhrend 8

und das Linienschiff, das

V fen wurden.

hinsichtlich der Zoͤlle u. s. w. Süin werden duͤrften, als⸗

stuͤrmische Bewegung. Als nun das Befehlshaber⸗Schiff den Angriff auf unsern rechten Fluͤgel vereitelt und seine besten Truppen, die den Angriff gegen den linken Fluͤgel gemacht hatten, ganz und gar verlassen sah, so gab es dem Reste des Geschwaders die Signale zum Ruͤckzuge; die Schiffe kappten auch eilig die Anker, segelten aus der Bucht und stachen in See. Aber auch dies wuͤrde ihnen nicht ganz gelungen seyn, wenn entweder die Zeit mir erlaubt haͤtte, mehr Stuͤcke von gröͤßerem Kaliber auf die Batterieen von Praya zu bringen, oder wenn auch nur die Morser zeitiger bei der Hand gewe⸗ sen waͤren.

Der Feind verlor an diesem Tage die ganze Macht, mit der er unsere linke Seite angegriffen hatte, und die sich, mei⸗ nen eigenen Bemerkungen und dem Eide der Gefangenen zu⸗ folge, auf 800 bis 1000 Mann belief, von denen 388 gefan⸗ gen und der Rest getoöͤdtet wurde, theils auf den Felsen, theils ertrinkend, wie dies auch aus der Anzahl von Leichen ersehen werden kann, die bereits an das Uüher gewor⸗

Sie verloren mehrere Ofsieiere, unter denen sich Oberst⸗ Lieutenant Azoredo, zweiter Befehlshaber der Expedition und Commandeur der ersten Brigade, so wie der Major Dom Gil Eanes da Costa befand. Der erstgenannte dieser beiden Officiere war, tödtlich verwundet, Zeuge nnseres vollstaͤndi⸗ en Sieges, starb jedoch hald darauf, nachdem er noch vor⸗ 68 sein Erstaunen uͤber die Großmuth zu erkennen gege / ben hatte, mit welcher er seine Kameraden behandelt sah, die ihm selber noch im Tode beistanden. Der Feind ließ auch die vier Kanonenboote zuruͤck, mit welchen er die Lan⸗ dung geschuͤtzt hatte. Der von der zweiten Colonne erlit⸗ tene Verlust muß, da es ihr unmoͤglich war, die Besatzung der umgeworfenen und vernichteten Schaluppen zu retten, ebenfalls sehr ansehnlich gewesen seyn. Endlich erfuhr ich auch noch von den Gefangenen, daß viele am Bord der Schiffe verwundet worden; unter Andern Oberst⸗Lieutenant Doutel, Befehlshaber der zweiten Brigade, der am Bord des Linienschiffes durch einen Balken verletzt worden ist. Truͤmmer von zerbrochenen Schaluppen, so wie verlassene Boote und sehr viele Leichen, sind auch an der Küste Bucht von Villa⸗Praya und neben derselben ans Land ge trieben worden.

Unser Verlust besteht aus 9 Getödteten, wobet 3 Offi⸗ ciere sich nden, und Verwundeten, wie dies Ew. Ex⸗ cellenz umstäͤndlicher aus dem beigeschlossenen Verzeichnisse

ersehen werden. chter und verehrter Herr, ist fuͤr uns ber

ganzen Abends geherrscht hatte, folgte ine leichte, eeeb—“

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Dies, erlau Lüchnche und uͤberschwengliche Erfolg, den die Feinde des hrones Ihrer Maj. durch ihren ersten und unbezweiselt auch letzten Versuch gegen dieses Bollwerk der Treue herbei⸗ efuͤhrt haben. Die ganze Garnison dieser Insel, Offictere swohl, als Soldaten aller Grade, betrugen sich, der Stel⸗ lung gemaß, in der sie fich befanden, ganz so, wie es den Vertheidigern einer so heiligen und edlen Sache zukommt. Der vorzuͤglichste Ruhm dieses Tages gebuͤhrt jedoch dem Corps der Freiwilligen Ihrer Maj. Maria II.; der genaue Bericht uͤber ihre Theten. den ich Ew. Excellenz so eben vor⸗ gelegt, ist ihr bester Preis, und wenn Thatsachen wie diese den Ruhm eines Corps verkuͤnden, so wird jeder wortliche Ausdruck schwach und untergeordnet gegen sein Verblenst er⸗ scheinen muͤssen. d Lieutenant Dom Antonio de Mello, mein Adjutant, dent ich zu Ew. Excellenz sende, indem ich ihn zugleich dem wollen Ihrer Majestaͤt empfehle, wird die Ehre haben, nv⸗ ser Fuͤrstin die Betheuerungen der Liebe und des Gehorsam der hiesigen Truppen zu Fuͤßen zu legen, und wird Ew. Exk. auch noch von den besondern Einzelnheiten unterrichten, die ich unmoͤglich in diese Erzählung mit aufnehmen konnte. Moͤge Gott Ew. Excellenz erhalten! 2.

(gez.) Graf von Villa⸗Flor.

einer andern, ebenfalls an den Marquis vomn pelmu erichteten Depesche vom 16. Aug. sagt der geaf von Villa⸗Flor;: „Ich halte einen zweiten Angriff durchan, nicht fuͤr wahrscheinlich; erstlich weil der Feind beinahe d Hälfte seiner Macht, und zwar denjenigen Theil, in den e das meiste Vertrauen setzte, verloren hat; zweitens weil 2 bedeutendsten Officiere entweder getäͤdtet oder verwundet -— und drittens endlich, weil seine Schiffe bedeutenden 8 erlitten haben. Inzwischen bin ich doch bereit, ihn auf a —⸗ Punkten zu empfangen und kann ich Ew. Exxellenz ver dcee, daß ich, indem ich dies thue, fast die Gewißheit des ges habe.“ Ei=bA P“