heißt es in diesen
.— zanten Stadt, mit Ausnahme des großen Platzes, der fruͤ⸗ her schon durch Graͤben und Schanzen befestigt worden war. Nach zweitaͤgigem Feuern, ohne Lebensmittel und Wasser, capitulirten endlich die Truppen der aristokratischen Parthei, die hier am staͤrksten war und das Land so sehr bedruͤckt hatte. — Die Maͤßigung des Generals Morazan und sei⸗ ner Truppen kann nicht genug geruͤhmt werden. Niemand ward gepluͤndert, mit Ausnahme einiger Individuen, die sich in den politischen Angelegenheiten des Landes eben nicht vor⸗ theilhaft ausgezeichnet hatten, und auch dies nicht sowohl durch die Soldaten der Befreiungs⸗Armee, als vielmehr durch den Padel der Stadt. Wir bezweifeln uͤbrigens nicht, daß die Widersacher des directen Europaͤischen Handels⸗Verkehrs
mmit Suͤd⸗Amerika, in ihren Berichten uͤber die Eroberung dieser Stadt, alle
fremden Kaufleute sehr wohlwollend wer⸗
den haben auspluͤndern lassen, um den Mangel an Sicherheit des Eigenthums zu beweisen und daraus die Nothwendigkeit
asvzuleiten, die Geschäfte durch Mittel⸗Plaͤtze betreiden zu lassen.“
Haitsi.
RNNhac Berichten aus Halti in den neuesten (bis zum
1* August gehenden) Nord⸗Amerikanischen Blaͤttern werden
die Angelegenheiten der dortigen Regierung gut verwaltet, unnd die Einwohner sind im Allgemeinen vollkommen ruhig und mit ihrer Verwaltung zufrieden. „In Geschäften,“ Berichten, „ist es stille, so wie es jetzt in allen Laͤndern der Fall ist, die vom auswaͤrtigen Handel ab⸗ haͤngen. Von Seiten der angeschensten Bewohner werden große Anstrengungen zur Verbesserung des Ackerbaues ge⸗ macht. Die Nord⸗Amerikaner, die sich in Haiti angesiedelt
heaben, sind durch Fleiß und Vorsicht wohlhabend geworden,
und genießen alle buͤrgerlichen und religioͤsen Freiheiten, wie es der Fall mit weißen Ansiedlern in den Vereinigten Staaten ist. Bis jetzt hat man noch eine bedeutende Truppenzahl unterhalten; nun aber sollen bereits von Seiten der Regie⸗ rung Befehle ertheilt worden seyn, jedes zweite Bataillon der regulairen Armee eingehen zu lassen. Im Ganzen ist der Zustand von Haiti viel befriedigender, als er im Allge⸗ meinen geschildert wird, und die Bevöoͤlkerung verbessert sich fortwährend, sowohl in moralischer als in politischer Hinsicht.“
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Berlin, 11. Sept. Der hundertjaährige Geburtstaz M. Mendelssohns wurde gestern von einem Kreise von Freunden und Verehrern dieses Weltweisen, in einem dazu geschmackvoll eingerichteten Privat⸗Locale, in welchem die Marmor⸗Buͤste Mendelssohns, sinnreich von Blumen um⸗ geben, aufgestellt war, gefeiert. Es wurden mehrere passende Reden gehalten, und eine wuͤrdige Heiterkeit belebte das Fest, bei dem auch der vaͤterlichen Regierung, unter deren Schutz eine solche Feier eine doppelte Bedeutung erhäͤlt, mit Waͤrme gedacht wurde.
— Aus Koͤln vom 6. September meldet man: „Aus allen Gegenden, sowohl von dieser, als der andern Seite des Rheines, gehen die traurigsten Nachrichten ein, uͤber die Verwuͤstungen, welche die ausgetretenen Bergstroͤme und klei⸗ nen Flüsse allenthalben anrichten, so daß zwischen verschiede⸗ nen Hrtschaften an der Roër, Erft und Inn, so wie an der Sieg und Acher die Communikation ganz unterbrochen ist, und die meisten derselben auf die Spaͤtaͤrndte, die Win⸗ tergemuͤse und das Grasgewoͤchs voͤllig verzichten muüͤssen, und einem hoͤchst traurigen Winter entgegensehen, wenn sich das Wetter nicht baldigst äͤndert.“
— Die Zusammenstellung dessen, was im verflossenen Jahre 1828 im Reglernge Hezine Duͤsseldorf zur Befoͤrde⸗ rung des Buͤrger⸗ und Elementar⸗Schulwesens geschehen ist, hat folgende Resultate geliefert: 1) Neu erbaut wurden 34 Schulhäuser (18 evangelische und 16 katholische) und 6 be⸗ sondere Lehrerwohnungen (3 evangelische und 3 katholische); 2) reparirt wurden 235 Schulhaͤuser, (118 evangelische und 117 katholische) und 39 besondere Lehrerwohnungen (26 evan⸗ gelische und 13 katholische). Die Baukosten fuͤr die evange⸗ lischen Schulhaͤuser und Lehrer⸗Wohnungen haben 29,597 Rthlr. und fuͤr die katholischen 29,118 Rthlr. betragen, und die, neben den Ertraͤgen der Lokalschulfonds erforderlichen Zu⸗ schuͤsse zu den Lehrerbesoldungen, Lehrmitteln und Schul⸗ Utensilien haben sich auf 32,931 Rchlr. belaufen. Die ge⸗ sammten Ausgaben betrugen sonach 91,646 Rthlr.; welche Summe, mit Ausnahme von 3648 Rthir., welche für evan⸗
Inland.
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elische Schulen und desgleichen von 378 Rthlr., die fuͤr atholische Schulen geschenkt wurden, durch Communal⸗Bei⸗ traͤge resp. aus den Communal⸗Kassen gedeckt worden ist.
*. 2 5„
r Antiquarisches aus Italien. Rom, 18. August 1829.
In Pompeji ist das sogenannte Haus des Castor und Pollux, nach einer im Museo borbonico so eben ausgespro⸗ chenen Meinung das Haus des Quaͤstors von Pompeji, nun vöͤllig ausgegraben, — ohne Widerrede das ansehnlichste, mehr als irgend ein andres mit schoͤnen und zahlreichen Wand⸗ malereien geschmuͤckte, unter den bis jetzt sichtbar gewordenen Haͤusern Pompeji's. Gegenwaͤrtig ist man mit Aufdeckung eines der anstoßenden Privatgebaͤude beschaͤftigt; moͤchte es eine Fortsetzung der unvergleichlichen Bildergalleris jenes er⸗ steren gewaͤhren, welche in den ersten Bullerins des archaͤo⸗ logischen Instituts beschrieben wurde! Sehr anziechend sind die Gegenstände zwei bis jetzt dort aufgedeckter Wandmale⸗ reien. Die eine wird auf Herkules, Dejanira und den Een⸗ tauren Eurytion bezogen; Dejanira reicht dem Herkules ihr Kind, den Knaben Hyllus. Auf der andern beschauen Me⸗ leager und Atalanta den getoͤdteten kalydonischen Eber; in einiger Entfernung erscheinen Althaͤa und Lrucippus als nei⸗ dische Zuschauer.
Die Ausgrabungen von Herkulanum schreiten fort, ob⸗ wohl langsam; Fruͤchte, Wand⸗ Gemälde und bewegliche Kunstdenkmaͤler kommen fortwaͤhrend zum Vorschein. Dem großen Tempel von Paͤstum gegenuͤber hat sich ein langer Saͤulengang vor⸗ gefunden, in welchem Buden anstießen; man fand einen vortrefflichen Tempelbrunnen von Marmor. Außerhalb der Ringmauer haben die Durchsuchungen der Graͤber ihren Fortgang. Die große Masse von Muͤnzen, welche sich in
allen dortigen Ausgrabungen findet, ist in Vergleich mit an-⸗ 2
dern Orten bemerkenswerth.
Fuür die Erhaltung des antiken Theaters und der Aquaͤ⸗ dukte von Minturnae ist neuerdings gesorgt worden; gleich⸗ zeitig haben sich Grab⸗Inschriften und andere Inschriftplatten gesunden, von denen man glaubt, sie haͤtten uͤber Hausthuͤ⸗ ren den Namen der Hauseigenthuͤmer angezeigt.
Als man neuerdings eine Bruͤcke uͤber den Garigliano fuͤhrte, fand man einen schoͤnen Minervenkopf, einen mar⸗ mornen Löwen und eine Granitsaͤule; nicht weit davon Graͤber⸗Inschriften.
Seldst innerhalb Neapels ist man neuerdings in der *
Tiefe von 17 Fuß auf antike Gemaͤcher gestoßen; in ihnen auf — Wandmalereien und auf Bruchstuͤcke von gebrann⸗ ter Erde.
In allen Theilen Etruriens ist unablässig nachgegraben worden; in den Graͤbern von Clusitum bis in den verwiche⸗ nen Junius mit steter Ausbeute von Reliefs, irdenen Ge⸗ fäßen, Geraͤthen und Zierrathen von Gold und Erz u. s. w.
Zu uͤberraschenden Ergebnissen haben neuliche Ausgra⸗ bungen der alten Stadt Falerit, ohnweit Civita Castellana, gefuͤhrt. Diese Stadt, deren Ringmauern und Thore fast vollständig erhalten sind und durch den Anblick ihrer mäͤchti⸗ gen Massen schon mehrfach zu Nachsuchungen ihres Bodens anlockten, wuͤrde vielleicht nicht weniger als Pompeli hin⸗ längliche Andeutungen ihrer Anlage und ihrer Hauptgebäͤude gewähren, wenn man sich eutschließen koͤnnte, sie planmaͤßig aufzugraben und aufzuzeichnen, statt willkuͤhrlich sie zu durch⸗ wahlen. Im Jahre 1822, als der Prinz Poniatowski, da⸗ maliger Besitzer des Grundstuͤcks, einem roͤmischen Kunst⸗ haͤndler dort nachzugraben gestattete, eckigen, mit maͤchtigen Marmor⸗Auadern gepflasterten Raum, ohne Zweifel den eines und an zweien seiner Waͤnde Inschriftplatten noch an ihrer Stelle. Gegenwärtig hat der setzige Besitzer, Conte Lozzano, neue Ausgrabungen veranstaltet; nur zwei Monate hindurch gefuͤhrt, haben diese genuͤgt, das Theater der alten Stadt und mehrere bedeutende Kunstwerke aufzufinden. Ungefäͤhr ein Drittheil des Theaters ist aufgedeckt; der ganze Umfang desselben muß beträͤchtlich seyn, indem seine groͤßte Breite uͤber 200 Pariser Fuß betraͤgt. Bei Durchsuchung der Scene hat sich der bedeutendste Fund dieser Grabung ergeben, naͤmlich eine weibliche Kolossal⸗ Statue, deren eingesetzter Kopf ein Bildniß zu seyn scheint; das Fuͤllhorn in ihrer rechten Hand läßt vermuthen, daß sie eine vornehme Frau der Kaisergaͤrten (man hat geglaubt,
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Wissenschaftliche Ragrichtcr.
öͤffentlichen Platzes oder Gebaͤudes,
Zimmer und Hoͤfe, Geraͤth und verkohlte
fand man einen vier⸗
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Der Baustein ist Peperin. 4