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Museum zu Vienne hat mehrere der aufgefundenen Stuͤcke aan sich gebracht. b Die Briefe aus Havana gehen bis zum 28. Juli. Zu dieser Zeit wußte man dort noch nichts uͤber die Expedition des Generals Barradas, welche am 5ten abgesegelt war; man schloß daraus, daß die Landung noͤrdlich von Vera⸗Cruz ge⸗ sschehen werde. Bei der Abfahrt von Havana hatte den 2 . miral Laborde dem General⸗Capitain von Cuba versprochen, unmittelbar nach bewirkter Landung der Truppen ein Fahr⸗ zeug seines Geschwaders mit dieser Nachricht an ihn abzu⸗ senden. 8
Großbritanien und Irland. h
London, 5. Sept. Der Courier anwortet in einem langen Artikel denjenigen Journalen, die seit einiger Zeit gern beweisen wollen, daß die Huͤlfsquellen des Landes er⸗ schoͤpft und seine reproduectiven Kraͤfte vernichtet seyen. Alle diese Angaben erklaͤrt das genannte Blatt fuͤr falsch und blos in der schlechten Absicht erfunden, den Muth und die Hoff⸗ nung niederzudruͤcken. „Die wahre Kraft des Landes,“ fuͤgt der Courier hinzu, „ist noch immer dieselbe, und wir sehen es vorher, daß die Epoche nicht entfernt ist, wo alle Elemente sich vereinigen werden, und wenn bis dahin die AMngluͤcks⸗Propheten nicht mit Schande bedeckt sind, so werden
sie doch wenigstens zum Stillschweigen gebracht seyn.“
Eine seltsame Art von Cumulation ist kuͤrzlich vorgekom⸗ men. Es hat sich naͤmlich ergeben, daß viele Arme sich in mehreren Kirchspielen zugleich hatten einschreiben lassen und aauf diese Weise so viele Gemeinde⸗Unterstuͤtzungen erhielten, daß sie ein ganz gemaͤchliches Leben fuͤhren konnten. Mehrere dieser industrioͤsen Bertler sind nah Bridewell geschickt wor⸗ den, wo sie durch Spinnen und andere Arbeiten von ihrem bisherigen Muͤßiggange sich erholen sollen.
Am vorigen Donnerstage wurde eine Dame, die oben hlaauf der von Bath nach Bristol gehenden Postkutsche saß, 1 5 — aufgespannt hatte, durch die Gewalt “ e des herunte inte sg f 8 die Erce Fesehe r getragen und hinter der Kutsche auf .“ 1 Niederlande.
Bruͤssel, 7. Sept. JJ. KK. HH. der Prinz vo DPranien, General⸗Oberst der — — Friiedrich beehrten vorgestern ein Abschieds⸗Bankett, welches die Officiere der Buͤrgergarde dem Officier⸗Corps der ersten Infanterie⸗Division saten, mit Ihrer Gegenwart. Nach⸗ dem mehrere Toasts fuͤr den Koͤnig und die Koͤnigl. Familie ausgebracht worden waren, dankte der Befehlshaber der er⸗ sten Diviston im Namen seines Officier⸗Corps fuͤr die gute Aufnahme, die sie als Garnison bei den Einwohnern von Bruͤssel gefunden haͤtten. Der Prinz von Oranien antwor⸗ tete im Namen der Buͤrgergarde, und sprach sein Bedauern daruͤber aus, daß die Truppen Bruͤssel verlassen muͤssen, wo sie ein ehrenvolles Andenken hinterlassen.
Am 2ten d. M. ist das Schiff „Prinz von Oranien“ aus dem Texel nach Batavia unter Segel gegangen.
Vorgestern sind 600 Mann Infanterie, zum Theil von der hiesigen, Garnison, nach Namur abgegangen, um der dort zu bildenden neuen Division einverleibt zu werden.
Mehrere hiesige Advokaten hatten in einer Bittschrift darum nachgesucht, sich bei den gerichtlichen Verhandlungen der Franzoͤsischen Sprache bedienen zu duͤrfen. Der Justiz⸗ Minister van Maanen hat ihnen erwiedert, daß sie, falls sie ihr Gesuch durch Unkenntniß der Niederländischen Spra⸗ che unterstützen koͤnnten, sich jeder einzeln in einer Bittschrift
an den Koͤnig wenden moͤchten, um das persoͤnliche Privile⸗ gium, Franzoͤsisch plaidiren zu duͤrfen, zu erhalten. ie Ad⸗ vokaten wollen eine neue Bittschrift bei den Generalstaaten
einreichen.
Morgen wird in Bruͤgge das General⸗Entrepot fuͤr zollfreie Ein⸗ und Ausfuhr zur See eroͤffnet werden.
Die hier angekommenen Aegyptischen Officiere heißen Dewitdar⸗Efendi, Secretair des Pascha's, Soliman⸗Efendi, Ahmed⸗Efendi und Rachilt⸗Efendi; ihr Begleiter und Lehrer ist der Chevalier Lacour.
Der Niederlaͤndische General⸗Consul bei den Republiken Mittel⸗Amerika’s, Herr Haefkens, meldet in einem Briefe vom 19. Mat, daß sich Guatimala am 12. April durch Capitula⸗ tion den Truppen San⸗Salvadors nach einem blutigen Kampfe ergeben habe, der vier Tage lang in den verschanz⸗
ten Straßen der Stadt gefuͤhrt wurde. „Dieses Ereigniß“¹, heißt es in dem Schreiben, „stuͤrzt die sogenannte aristokra⸗ tische Parthei, deren Haͤupter in die Jefängnisse geworfen
worden sind, und nur die Zeit wird lehren, oh Frleden und
Ruhe die Folgen dieses traurigen Sieges seyn werden.⸗⸗
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Deutschland.
Muͤnchen, 6. Sept. Eine neue bedeutende Zierde wird bald unsere Stadt schmuͤcken; schon beginnt man in der St. Michaels⸗Kirche, das prachtvolle Denkmal aufzustellen, wel⸗ ches J. K. H. die Frau Herzogin von Leuchtenberg dem An⸗ denken ihres verewigten Gemahls mit wahrhaft großem Sinn errichten laäßt. Der Entwurf davon ist von dem Geh. Ober⸗ Baurath von Klenze, unter dessen Leitung auch das eben so sinnreiche als schoͤne Ganze ausgefuͤhrt wird. Vor der Thuͤr eines, in praͤchtiger Architectur geformten Grabmales steht die Figur des edlen Helden, schon entkleidet aller Zeichen sei⸗ ner irdischen Groͤße. Helm, Krone und Commandostab lie⸗ gen zu seinen Fuͤßen und so eben nimmt er auch den Kranz des Ruhmes von der Stirn, welchen die rechts sitzende Ge⸗ schichte aus seiner Hand empfaͤngt. Links sind die Genien des Lebens und des Todes, der erste traurend, der andere troͤstend mit Hoffaung der Unsterblichkeit des Christen und des Helden. Das Ganze, 30 Fuß hoch, ist aus weißem Mar⸗ mor reich geziert und oben von dem Konstantinischen christli⸗ chen Siegeszeichen gekroͤnt. Aber die schoͤnste und herrlichste Zierde werden die vier Ziguren seyn, welche in colossalem Verhaͤltnisse von 10 Fuß Höhe die Idee des Ganzen aus⸗ sprechen und vom groͤßten Bildhauer unserer Zeit, von Thor⸗ waldsen, gemacht worden sind. Schon sind diese auf dem Wege hieher, und wir haben Hoffnung, daß der Bildhauer selbst zur Zeit, wo sie aufgestellt werden, unsere kunstteiche Stadt besuchen wird.
Schweinfurt, 6. Septbr. Seit gestern Nachmittag stieg bei uns der Mainstrom ploͤtzlich zu einer solchen Was⸗ serhöhe empor; wie man solche nur bei starken Eisgaͤngen zu sehen gewohnt ist. Man vermuthet daher, daß in den obern Maingegenden ein 82 bedeutender Wolkenbruch ge⸗ fallen seyn koͤnnte. Große Holzstämme, die derselbe heran⸗-⸗ trieb, wurden hier aufgefangen. 2.
Stuttgart, 7. Sept. Nach einer Bekanntmachung des Ministeriums des Innern 88 Se. Koͤnigl. Masestaͤt, zu Befoͤrderung der vaterlaͤndischen Industrie, fuͤt dienlich erachtet, die seit langerer Zeit hier bestehende Real⸗Anstalt mittelst zeitgemaͤßer Eetbeae ihrer Lehrfaͤcher in eine ver⸗ einigte Real⸗ und Gewerbeschule umzuwandeln und mit der zu dem Ende neu geordneten Kunstschule in angemessene Ver⸗ dindung zu setzen. Der Zweck dieser vereinigten Real⸗ und Gewer eschule ist nicht sowohl auf die vollstaͤndige Ausbildung fuͤr einzelne Gewerbzweige, als vielmehr auf eine tuͤchtige Grundlage fuͤr die technische Bildung im Allgemeinen gerich⸗ tet. Sie soll einen planmäͤßig geordneten Unterricht fuͤr alle diejenigen darbieten, welche entweder einem hoͤhern Kunstfache im weitesten Sinne des Wortes sich widmen, oder fuͤr den hoͤhern Betrieh, fuͤr die Veredlung oder Vervollkommnung eines nach der gewoͤhnlichen Behandlungsweise vielleicht hand⸗ werksmäßigen Gewerbes die noͤthigen Vor⸗ und Huͤlfskennt⸗ nisse erwerben, oder auch nur eine hoͤhere als die gewoͤhnli⸗ che Schulbildung uͤberhaupt sich aneignen wollen. Außer dem Fabrikanten und Handwerker wird der Kaufmann, der Apo⸗ theker, der Berg, und Huͤttenmann, der Land⸗ und Forst⸗ wirth, der Baumeister, der kuͤnftige Reallehrer ꝛc. in dieser Anstalt eine seinem Beruf entsprechende wissenschaftliche Vor⸗ bildung finden; auch die militairische Technik (der Unterricht in der Kriegsschule), wird sich recht fuͤglich au diese Vor⸗ schule anreihen. Die Eroͤffnung der Anstalt ist auf den 22. October festgesetzt.
Tärkeit.
Nach einem (in der Allgemeinen Zeitung befindli⸗ chen) Schreiben aus Konstautinopel, vom 17. Aug., soll der General Paskewitsch von Erzerum aufgebrochen seyn, und sein Corps in zwei Colonnen gethellt haben, wovon die eine gegen Trapezunt, den wichtigsten Tuͤrkischen Hafen am Schwarzen Meere, die andere gegen Jokat, also auf der Straße nach Skutari, vordringt. „Dieses Manveuvre/ (sagt jenes Schreiden) „hat dem Sultan vollends den Muth denommen, der nach glaubwuͤrdigen Nachrichten seit drei Ta⸗ gen krank und in tiefe Melancholse versunken ist.“
— In einem (ebenfalls von der Allgemeimen † tung mitgetheikten) Schreiben aus Bucharest n, 1 heißt es: „Die Besatzung von Nikopolis hat eine Excur⸗ sion auf das linke Donaunlfer gewagt, aber diesen Versuch theuer bezahlen muͤssen, da der Rnssische Befehlshaber von Giurgewo auf die Nachricht, daß sich Tuͤrkische Reiterei b Turnul zeige, sogleich eine Abtheilamg schwerer Cavallerie dct hin schickte, um sie vom linken Dsnau⸗Ufer zu vertretheng was auch ohne große Muͤhe geschah. Viele Türken sen dabei umgekomnmen, und mehrere hundert Mann gefange