1829 / 257 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

fͤäͤllen, uͤber welche die oͤffentlichen Blaͤtter berichten, perdient der folgende in dem Gedaͤchtniß aller Skandinavier lange

8 8 fortzuleben. Um nach Drottningholm zu gelangen, muß man ddrei Bruͤcken passiren, von denen zwei auf der Oberflaͤche des 1“ Wassers liegen, die eine 150, die andere fast 100 Toisen breit. Das anhaltende Fahren der Wagen hatte an jenem Tage dermaaßen auf diesen Bruͤcken gelastet, daß man aus Vorsicht 3 1I1n der Nacht Wachen dabei aufstellte, um einen zu großen Andrang der nach der Stadt zuruͤckkehrenden Equipagen zu verhindern. Als jedoch der Koͤnig die letzte Bruͤcke nur nach⸗ laͤssig erleuchtet fand, stieg er aus dem Wagen, ertheilte so⸗ gleich Befehl, neue Lampen anzuzuͤnden, und blieb an einem Ende der Bruͤcke von Tranaberg, um durch seine Gegenwart jedem moͤglichen Ungluͤck vorzubeugen. Waͤhrend die Menge also in hastiger Eile nach ihren Wohnungen zuruͤckkehrte, blieb der Koͤnig allen Unannehmlichkeiten der Jahreszeit aus⸗ gesetzt, um fuͤr die Sicherheit Aller zu wachen. Uebrigens schildern unsere Blaͤtter dieses Fest einstimmig als eines der schoͤnsten unter den Volksfesten, welche ein charakteristischer Zug unserer Regierung sind, und einen Beweis seiner Popu⸗ laritaͤt gebfn⸗ Auch hat das Volk bei allen diesen Gelegen⸗ heiten die lebhafteste Begeisterung und Anhaͤnglichkeit gezeigt, und zumal bei dem letzten Feste, wo der Koͤnig und der Kron⸗ prinz sich, ungeachtet der dunkeln Nacht, unter eine Volks⸗ menge von 30,000 Menschen mischten, deren Freudensrufe ihnen aufs Neue die Liebe der Nation bezeugten.

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ZSDSDaentticlütand. 29 88

Muͤnchen, 8. Sept. Am verflossenen Sonnabend Nachmittags um 3 Uhr trafen Ihre Koͤnigl. Majestaͤten auf Ihrer Reise von Lindau nach Berchtesgaden zu Tegernsee ein, speisten bei Ihrer Majestaͤt der verwittweten Koͤnigin, und setzten um 6 Uhr Ihre Reise nach Rosenheim fort, wo Sie uͤbernachteten. Sonnabend Abends traf auch Se. Durchl. der Herzog von Nassau in Tegernsee ein, uͤbernachtete da⸗ 888 und setzte Sonntags die Reise nach Berchtesgaden ort. 8

Dresden, 10. Sept. Die Abendzeitung meldet

2 aus Leipzig: „Ein befangener Geist hat es endlich dahin

. gebracht, 2. unsere schoͤne easene⸗ Kirchenmusik von nun an aufhoͤrt; vorgeblich weil dadurch den Predigern zu viel Aufmerksamkeit entzogen werde und die Musik katho⸗ 3 lisch (2!) sey.“ Luther, der große Reformator, der große Freund der himmlischen Musica, haͤtte ein solches Interdiect gewiß nicht bezweckt.

Kassel, 10. Sept. Die Gesetzsammlung enthält eine, vom 31. Aug. datirte Kurfuͤrstliche Verordnung, wonach die Paͤpstliche Bulle vom 16. Aug. 1821, welche mit den Wor⸗ ten: „Provida solersquen, und diejenige vom 11. April 1827, welche mit den Worten: „Ad dominici gregis custo- diam! beginnt, in so weit solche die Bildung der Ober⸗Rhei⸗ 1 nischen Kirchenprovinz, die Begraͤnzung, Ausstattung und Eitnrichtung der dazu gehoͤrigen snf Bisthuͤmer mit ihren Domkapiteln, so wie die Besetzung des Erzbischoͤflichen Stuh⸗ les, der Bischoͤflichen Stuͤhle und der Stellen am Domstifte

zum Gegenstande haben, von Sr. Koͤnigl. Hoheit angenom⸗ men worden sind, und die landesherrliche senehmigung er⸗ 8 halten haben, ohne daß jedoch aus denselben auf irgend eine Weise jemals etwas abgeleitet oder begruͤndet werden duͤrfe,

was den Hoheitsrechten Sr. Koͤnigl. Hoheit Eintrag thun koͤnnte, oder den Landesgesetzen und Verordnungen, den Erzbi⸗ schoͤflichen und Bischoͤflichen Befugnissen, oder den Gerecht⸗

8 samen der evangelischen Confession und Kirche entgegen waͤre. 16 Frankfurt a. M., 6. Sept. Dem Vernehmen nach woill Se. Kaiserl. Hoh. der Großfuͤrst Konstantin, bei der Ruͤckkehr aus Bad Ems, laͤngere Zeit in unsrer Stadt ver⸗ weilen, indem die Frau Fuͤrstin von Lowicz alsdann die ihr vpon den Aerzten angerathene Traubenkur brauchen wird. Waͤhrend seines letzten fuͤnftaͤgigen Aufenthalts zu Frank⸗ furt hat der Großfuͤrst, außer dem Kaiserl. ussischen Gesandten Freiherrn von Anstett, nur die Jufwartung des Königl. Preußischen Bundestags⸗Gesandten Hrn. General⸗ Postmeisters von Nagler und des Kaiserl. Oesterreichischen General⸗Mazors, Herrn Grafen Bailler de la Tour, ange⸗ nommen. Dem Herrn von hls⸗ fuͤgt man hinzu, habe Se. Kaiserl. Hoheit in den huldreichsten Ausdruͤücken Ihre Zufriedenheit uͤber die berrreicge Einrichtung des Postwe⸗ sens im Preußischen, wovon Sie auf Ihrer juͤngsten Reise 2₰ die Erfahrung gemacht, zu erkennen gegeben; Herr Graf de lIla Tour aber gehoͤre zu denjenigen Personen, die der Groß⸗

8 91

-e fͤrst in fruͤhern Zeiten mit einer speciellen, Auseichnung

Neapel, 25. Aug. Gestern traf der tro Gomez Labrador als außerordentlicher

ETIö1u“ v1114“ 1. 2₰ . . 2 8 1 *

Ritter Don Pie⸗ Botschafter des

Koͤnigs von Spanten hier ein, um foͤrmlich um die Hand der Prinzessin Christine fuͤr seinen Regenten anzuhalten.

Spanien.

Madrid, 31. Aug. Der Kanig so wie auch die Infanten und Infantinnen genießen der besten Gesund⸗ heit; am 4. k. M. wird der Hof sich nach dem Escurial verfügen und daselbst bis zur Ankunft Ihrer K. H. der

Prinzessin Braut verweilen. Heute J Uhr wird von der Staats⸗Schulden⸗Ein

Nachmittag um 5 schreibungs⸗Com⸗

mission das Amortissement von 4,818,823 Realen 18 Mara⸗ vedis de Vellon in consolidirten Vales Reales vollzogen werden und eine gleiche Summe nicht consolidirter Vales Reales tritt, durch das Loos hierzu bestimmt, an die Stelle jener consolidirten

Vales. Der kuͤrzlich zumzweiten teniente

le Corregidor er⸗

nannte Advokat Doncel hat den Orden Carl's III. erhalten. Derselbe Orden ist auch dem sehr beruͤhmten hiesigen Rechts⸗ gelehrten Cambronero und noch einigen andern Personen, welche die zur Abfassung des bereits beendigten Handels⸗Ge⸗ setzbuches ernannte Commission gebildet hatten, verliehen worden. Das fragliche Handels⸗Gesetzbuch ist zwar bereits gedruckt, jedoch noch nicht zur Kenntniß des Publikums ge⸗ langt. An die Stelle des zum Contadormayor de Cuentas befoͤrderten Intendanten der Provinz Madrid, Don Eusebio

Dalp, ist Hr. Bergado Parayuelo, welcher i

mmer im Admini⸗

strationsfache gedient hat, ernannt worden. Der Divistons⸗ Chef Sedano, im Ministerium der Finanzen, ist zum Direktor der Tabacks⸗ und Cigarren⸗Fabrik in Sevilla ernannt worden. Die Haͤuser in Gibraltar sind seit der Erklaͤrung der Stadt

Cadix zum Freihafen so sehr im Preise

gefallen, daß ein

Haus, welches noch vor jenem Ereigniß vierzigtausend Spa⸗ nische Piaster werth war, jetzt um sechzehntausend Sp. verkauft worden ist. Von dem 15. September an wird woͤchentlich zweimal eine Diligenck von Madrid nach Ba⸗ dajoz und von da hieher gehen. Die Plaͤtze kosten 450, auch 400 Realen. Gestern ist im Koͤnigl. Lustschlosse La Granjà (San Ildefonso), wo sich der Hof in diesem Au⸗

genblicke aufhaͤlt, eine ziemliche Meng

e Schnee gefal⸗

sen; in Madrid ist es seit einigen Tagen des Morgens und Abends empfindlich kühl und selbst kalt. Im Laufe des Monats Juli sind 62 Schiffe mit Ladungen im Freihafen zu Cadix angelangt. Wäaͤhrend der ersten 6 Monate die⸗

ses Jahres sind aus den Haͤfen der Pr

ovinz Santander

48,548 ¾ Fan. Weizen und 295,290 ¾ Arrobas Mehl nach an⸗

dern Spanischen Haͤfen; 273,045 Fan. We Arrobas Mehl nach fremden Landern, und

izen und 147,447 653,976 Arrobas

Mehl in 87,900 Fässern nach Amerika ausgefuͤhrt worden. Die Ausfuhr von Sevilla zu Wasser hat im verflossenen Monat Juni betragen: 45,855 Fan. Weizen, 740 Fan. Türkisches Korn, 1000 Fan. Gerste, 221 Fan. Erbsen, 940 Fan Bohnen, 3344 Arrobas Mehl, 29,622 ¾ Arrobas Oel und 4791 Arrobas Wolle. Der General⸗Capitain von Catalonien, Graf de Espana, waͤre vor Kurzem beinahe um das Leben gekommen, indem, als er mit einiger Beglei⸗ tung vor dem Thor von Barcelona spazieren ging, ein Pi⸗ stolenschuß gescheh und ein an der Seite des Generals ge⸗ hender Unterofficier von der Kugel todt zu Boden gestreckt wurde. Das Diario Mercantil von Cadiyx enthoͤlt die officielle Anzeige des Absegelns der Expedition von ½

vana nach Campeche. Türket.

Die Allgemeine Zeitung enthält folgende Correspon⸗

denz⸗Mittheilungen:

„Bucharest, 26. August. Dem Vernehmen nach hat

am 18. August ein hitziges Gefecht unter

den Mauern von

Schumla statt gefunden, in dessen Folge die Außenwerke des Platzes von dem General Krassowski genommen worden sind. Dieser wuͤrde seinen Sieg noch weiter 272 haben,

. ihm nicht der Groß⸗Wesir angezeigt, ehl zu unterhandeln zugekommen sey, und

daß ihm der Be⸗ daß er zu diesem

Ende an den General Diebitsch , habe, um den

Ort zu erfahren, wo die Bevollm chtigten z

usammen kommen

sollen. Nach dieser scheint eine Waffenruhe bei

Schumla eingetreten zu seyn. Es heißt,

der Groß⸗Wesir

werde selbst die Friedens⸗Unterhandlungen von Tüͤrkische⸗ Seite leiten, und Halil⸗Efendi werde ihn nach dem 9 % der Conferenzen begleiten. Einige wollen schon wissen, da

die Bevollmaäͤchtigten in einer unfern Adr

Meierei zusammen kommen werden. .*. 2

janopel gelegenen

Beilage