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11ee“ unter dem Koͤnig Horus von der 18ten Dynastie be und sollte anfangs dem Ammon⸗Ra und dann dem Nilgotte und dem Sevek (Saturn mit dem Krokodillkopfe), der Haupt⸗ gottheit des Bezirks von Ombos, zu welchem Silsilis ge⸗ oͤrte, geweiht werden. In diesem Sinne sind die Skulp⸗ turen und Inschriften des Hauptthores, die Basreliefs des Heiligthums und zum Theil auch die Basreliefs einer langen und schoͤnen Gallerie ausgefuͤhrt, welche sich vor dem Heilig⸗ thume befindet. Diese ausgedehnte Gallerie bildet ein wah⸗ res historisches Museum; eine ihrer Waͤnde ist mit einer doppelten Reihe großer Basreliefs aus verschiedenen Zeiten bedeckt, eben so die Zwischenraͤume zwischen den fuͤnf Thoren, welche zu dieser Gallerie fuͤhren. Die aͤltesten Basreliefs, die des Koͤnigs Horus, nehmen einen Theil der westlichen Wand ein; der Pharao ist darauf stehend dargestellt, mit der Streitaxt uͤber der Schulter, wie er von Ammon⸗Ra das Emblem des goͤttlichen Lebens und die Gabe erhaͤlt, den Norden und den Suͤden zu besiegen. Darunter erhlickt man Aethiopen, zum Theil am Boden liegend, zum Theil in flehender Stel⸗ lung vor einem Aegyptischen Anfuͤhrer, der ihnen der In⸗ schrift zufolge vorwirft, daß sie ihr Herz der Klugheit ver⸗ schlossen und nicht darauf gehoͤtt haͤtten, als ihnen gesagt worden sey: „Sehet, der Loͤwe nahet dem Aethiopischen Lande (Kusch).“ Dieser Loͤwe war der Koͤni Horns, der Aethiopien eroberte, und dessen Triumphzug folgenden asreliefs dargestellt ist. Der siegreiche Koͤnig wird von Mili⸗ tair⸗Anfuͤhrern auf einem reichen Palankin getragen, neben wel⸗ chem Diener mit Faͤchern hergehen; Andere bahnen den Weg fuͤr den Zug; hinter dem Pharao folgen Krieger, wesche gefangene Anfuͤhrer der Feinde fuͤhren, Andere marschire den Schild auf der Schulter, einen Trompeter an der S 82 Eine Gruppe Aegyptischer Priester und Beamten em s 85 den Koͤnig, und bringt ihm ihre Huldigungen. Di pfaͤngt S 8 . Die hiero⸗ glyphische Inschrift dieses Bildes lautet: „Der nad e. 2 Oberhaͤuptern aller Landfchafele agen; sein Bogen ist in seiner Hand, wie der d tes Mandu, des Herrn von Aegypten; der eontasich Böt⸗ her der Waͤchter fuͤhrt die Hääupter des kand 9ihe orste⸗ verkehrtes Geschlecht, gefan die tes Landes Kusch, ein von Phre anerkannt, Cese⸗ . Welten, ist der Diener Ammons, Horus, der Beleh 8 en we das der Koͤnig gestraft hat, gemaͤß den Worten, 82 Le- Vater Ammon an ihn gerichtet hatte.“ gene in deen ecaehe üee die Soldaten gemeine Gefan⸗ Demuͤthigung ee. der Juscheife zufolse, in 4 nig des Landes Keme (A “ (Libyschen Voͤlker), dein N Z.““ dessen Königliche Insi V ame ist groß in dem Lande Kusch, ie andern Inschrift Inten du mit Fuͤßen getreten hast!”⸗ späͤteren Epochen an 4 und Basreliefs dieser Hoͤhle gehoͤren der 19ten Dynastie hi ie jedoch nur bis zum dritten Koͤnige der Gottheiabgehen. Unter Anderm sieht man eine 8* Ammon⸗Ra, und Zesagi⸗ zni ber mit der Ausfuͤhrung des Pallastes (der Pallas Nhamses, Mezamun im westlichen Theile Thebens cische Inschriften dedinet⸗Habu) beauftragt war; drei hiera⸗ nat Paschot ien melden, daß derseibe Beamte im Mo⸗ Rhamses— d des fuͤnften Jahres der Regierung des teine fuͤ Leiamun nach Silsilis gekommen ist, um iese Dl r den genannten Pallast brechen zu lassen. 8* enkmaäler beweisen, daß alle zu dem Bau des Palla⸗ chen von Medinet⸗Habu gebrauchten Steine aus den Bruͤ⸗ elstlis genommen wurden. Eine große Stele, auf Obere Koͤnig die Goͤtter von Silsilis anbetet, ist von geweiht, Intendanten der Bauten des Rhamses⸗Meiamun ’ ten und 1cf auch Aufseher aller Koͤnigl. Palläste in Aegyp⸗ it der Erbauung des Sounen⸗Tempels in Mem⸗ geht h war. Aus mehreren älteren Inschriften und eren sei nr; daß auch Sesostris die Materialien zu 5 1 e Lroßen Gebaͤude aus Silstlis genommen hat. von Fuͤrster eneitschriften, welche von Bau⸗Aufsehern oder 8 e ht wurden, die nach Ober⸗Aegypten kamen, ern, liefern interessante Angaben uͤber strir Einer Stele zufolge hat Rham⸗ war die 809, zwei Frauen gehabt. Die Erstere, hren Kindern auf ahlin seiner Jugend, und erscheint ubien; di ten Denkmaͤlern in Ibsambul und 8 Isenofre, und war die Mutter 8 Zeltebtesten Tochter, 82* gters den relihiste,e den letzten Regierungs⸗Jahren ser Prinz 81-2se. Festen vorstand. . Wahrscheinlich sitzer der Wahrhen ater unter dem Namen Tmeiothph oder vielmehr der, den die Wahr⸗
Eeataa
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onnen,
diese durch Erhoͤhung der A
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osis II.
heit besttzt.) Er ist der Ses⸗ des Diodor und der Auch er baute, wie sein Vater, viele
, Herodot.
enkmaͤler, von denen aber nur noch wenig sind. In der Hoͤhle von Silstlis Lefnese Hvuren Kapelle, welche von dem Intendanten der Laäͤnderei⸗ 8* Ombos, Namens Pnahasi, geweiht ist, ferner eine en 85 selben geweihte Inschrift, aus der sich ergiebt, daß 82 Steine zu dem Vau des Pallastes, den dieser Koͤnig in The⸗ ben erbauen ließ, und wovon keine Spur uͤbrig ist, aus den Steinbruͤchen von Silsilis genommen wurden; diese Inschrift meldet auch, daß die Frau dieses Pharao Isenofre, wie seine Mutter, und daß sein aͤlterer Sohn Phthamen hieß. Eine an⸗ dere Inschrift aus dem Jahre II. und von dem 5ten Tage des Mesori lehrt, daß die Steine zu dem Pallaste des Köniss Tmeiotph in Theben und zu den Ausbesserungen im Pallaste seines Vaters (das Rhamseion, das man faͤlschlich das Grab des Osymandyas oder das Mnemonium genannt hat) eben⸗ falls in Silsilis gebrochen wurden. Aehnliche Inschriften beziehen sich auf andere Koͤuige der 18ten und 19ten Dynastie. Zwei Stelen von Amenophis Memnon befinden sich auf dem oͤstlichen Ufer, wo die groͤßten Steinbruͤche sind. Von der 19ten Dynastie an haben diese Felsen fortbauernd Materia⸗ 8
lien fuͤr die Erbauung der Denkmaͤler in der Thebaide gelie⸗ fert, dies beweist die Juschrift Sesonchis lI, auf welcher von Steinen die Rede ist, die zu Bauten in der großen Woh⸗ nung Ammon'’s gebrochen wurden. Diese Bauten bilden die rechte Seite des ersten Hofes in Karnac, welche von Se⸗ sonchis und seinen Nachkommen, den Koͤnigen von Bubastis, herruͤhren. Wahrscheinlich sind die Materialien zu den Tem⸗ peln in Edfu und Esne großentheils aus denselben Bruͤchen genommen. (Fortsetzung folgt.)
Geschichtliche Darstellung der Niederlaͤndischen Finanzen, seit der wiedererlangten Selbststäͤn⸗ digkeit des Sraates im Jahre 1813. Amsterdam, Dietrichs. Leipzig, Vogel. 1829.
Es hat so ungemeine Schwierigkeiten, die Geschichte des aͤltern und neuern Niederlaͤndischen Finanzwesens kennen zu lernen, daß sich der Verfasser der vorstehenden Schrift, we⸗ nigstens hinsichtlich des letztern, wesentliche Verdienste erwor⸗ ben hat. Wenn deßungeachtet Manches dunkel und unver⸗ staͤndlich bleibt, so liegt der Grund vorzugsweise darin, daß man in den Niederlanden noch dem alten aber falschen Grund⸗ satze huldigt: man muͤsse manche Theile der Finanz⸗Verwal⸗ tung, insbesondere das Staatsschuldenwesen, geheim halten.
Durch die Tyrannei der Franzosen waren die Huͤlfs⸗ quellen des Landes gesunken und die Schulden ungemein er⸗ hoͤht worden, bis Fapoleon die letzten durch die sogenannte Tierzirung willkuͤhrlich auf ein Drittel herabsetzte. Hiedurch verloren nicht blos reiche Kapitalisten, sondern auch milde Stiftungen, Wittwen und Waisen, deren Vermoͤgen in Staats⸗ papieren angelegt werden mußte. Natuͤrlich hegte die neue Regierung nach Vertreibung der Franzosen den Wunsch, die⸗ ses Unrecht wieder gut zu machen; da es aber nur aus der Unmoͤglichkeit hervorgegangen war, allen fruͤheren Verpflich⸗ tungen zu genuüͤgen, und die Huͤlfsquellen zur Ausfuͤhrung eines mildern Beschlusses durchaus nicht zureichten, so haͤtte man wohl besser gethan, nur im Einzelnen das Unbilligste auszugleichen, es aber sonst bei jenem harten, im Ganzen je⸗ doch uͤberstandenen Heilmittel zu belassen. 1
Die neue Regierung fand nur etwa 300,000 Gulden baares Geld, und das erste Budget fuͤr 1814 schloß mit ei⸗ nem Deficit ab von 25,520,000. Der erneute Krieg gegen Frankreich und in Ostindien, große Ueberschwemmungen und andere Unfalle, haben freilich außerordentliche Ausgaben her⸗ beigefuͤhrt; diese Verhaͤltnisse koͤnnen jedoch nicht verdecken oder ganz rechtfertigen, daß leider die Ausgabe immerdar die Einnahme uͤberstiegen, und man auf eine, zuletzt immer ver⸗ derbliche Weise, den Mangel durch Anleihen, theilweise sehr kostspieliger Art, ausgeglichen hat. Die Mittel zur Bezah⸗ lung der Zinsen und zur Abtragung des Kapitals masaen dann durch neue Steuern herbeigeschafft werden, welche ver⸗ haͤltnißmaͤßig vielleicht in keinem Europaͤischen Reiche so hoch sind, wie in den Niederlanden. Noch im Jahre 1821 betrug die wirkliche Schuld 626 Millionen Gulden, und die alte, ausgesetzte, durch Verloosung allmaͤhlig zu tilgende, oder in wirkliche zu verwandelnde Schuld, 1166 Millionen. Die neuen Steuern von Pferden, Dienstboten, Mobilien, Mie⸗ then, Gemahl und Schlachtvieh, reichten nicht hin, das Be⸗ duͤrfniß zu decken und erregten zum Theil sehr große Unzu⸗ friedenheit. Deshalb faͤllt nach dem neuen Finanz⸗Entwurf die Schlacht, und Mahlsteuer weg. Jene soll durch eine Ab⸗ gabe von Pferden, Hornvieh und Schafen ersetzt werden; von folgenden Gegenstaͤnden: