woorden.
die Namen zeichnet waren.
und die Amsterdamer Boͤrse den Aufschwung nicht theilten, vielmehr die Course an denselben in ziemlichem Stillstand sich befanden; es kamen auch Besorgnisse wegen Geldmangel hinzu (der Disconto haͤlt sich 4½ à 4 ½ pCt.), und die Bahn zu noch weiterem Hinauftreiben der Papiere ward dadurch etwas erschwert, die Spekulationslust einigermaaßen gelaͤhmt. Da indessen saͤmmtliche Effecten⸗Course zu Wien fast um ein Procent hoͤher sind, als bei uns, sahen sich einige unserer bedeutenderen Haͤuser, die ihre Comptoirs an jenem Ort haben, veranlaßt, mehrere Ankaͤufe in 5 pCt. Metalli⸗ ques, Partial und 100 Fl. Loosen zu machen, und Versen⸗ dungen dorthin abzurichten. Dadurch war jedem Ueberfluß effectiver Stuͤcke an unserer Boͤrse vorgebeugt. Doch war auch nicht zu bemerken, daß es daran gefehlt haͤtte, Zu den hohen Coursen werden naͤmlich ansehnliche Parthieen 5 pCt. Metalliques, die sich bisher in festen Haͤnden befanden, zum Verkauf an den Markt gebracht; fuͤr den Erloͤs werden meist Platz⸗Discontowechsel angeschafft, was darauf hindeu⸗ tet, daß die Kapitalisten die Ereignisse abwarten wollen, um nach den Umstaͤnden zu verfahren, und diese oder jene An⸗ lage vorzuziehen. In Bank⸗Actien, wurden bedeutende An⸗ kaͤäufe gemacht; jedoch ruhen solche in den Haͤnden von Spe⸗ kulanten, die wieder abgeben, wenn sich die Course heben. Die Oesterreichischen Papiere unter 5 pCt. im Zinsfuß (be⸗ sonders 4 à 4 ½ pCt. Bethmannische) halten sich begehrt, weil von einer neuen 4pCtigen Anleihe fuͤr Oesterreich stark die Rede geht. Auch nach 100 Fl. Loosen ist viel Frage, und es finden sich fast keine Verkaͤufor dieses Effects. In 4 pCt. Baierischen, Darmstaͤdtschen und Nassauschen Obl. war es stille. Auf Baierische E — M. Loose waren einige Auftraͤge
8 am Platz. In 2 ½y Ctigen Wiener Stadt⸗Banco ging wenig
um; es zeigte sich dazu weder Kauf⸗ noch Verkauflust. In Zeitkaäufen auf fixe Lieferung wurde nichts gethan. Metalli⸗ ques stehen pr. comptant um „s hoͤher, Bank⸗Actien um 1 Fl. pr. Stuͤck und Partial um ½ pCt. niedriger, als auf Ultimo dieses Monats fix. Bei Deponirung von Effecten wird 4 ¾ bis 5 pCt. fuͤrs Jahr bezahlt. In einprocentigen Oesterreichischen Metalliques fand in der letzten Zeit viel Umsatz statt, und wurde der Cours dafuͤr bis 21 ⅞ pCt. ge⸗ trieben. — Unter den Wechselbriefen auf fremde Platze war vorzuͤglich Hamburg aller Sichten fortwaͤhrend gesucht; Augs⸗ burg, Bremen, Leipzig und Paris k. Sicht waren ebenfalls eher begehrt als ausgeboten. Dagegen blieben Amsterdam, Berlin und Wien aller Sichten stets merklich offerirt.
. Hamburg, 15. Sept. Briefen aus Havana vom 31. Juli zufolge hatte man noch immer keine Nachricht von der abgegangenen Landungs⸗Expedition.
Die Staats⸗Papiere waren heute am hiesigen Orte pr, comptant sehr gefragt, und saͤmmtliche fremde Valuten außer Paris hatten Geld. Disconto bleibt fest auf 5 pCt. Oesterr. Metallig. 99 ½. Partial⸗Oblig. 128 ½4. Bank⸗Actien
1161. Dän. 3pCtige Anleihe 67 ¾. Engl. Russische Anleihe 98.
Russ. Metallig. in Cert. 92. Oblig. der Polnischen Anleihe Oct. 100 ½.
Suüd⸗Amerika.
Zu Lima ist am 22. April eine Verschwoͤrung entdeckt Folgende Personen wurden festgenommen: Jose Garcia und Francisco Pena, Columbier; N. Andriansen, ein Neger; Manuel Bena, ein Deserteur; Mariano Adri⸗ ansen, Manuel Ganguela, Bernardo Ordonez, Manuel Mi⸗ randa, Manuel Lagorro und Jose Granadas, Landleute; Juan de Dias Algorta, ein Officier; N. Camborda, Ser⸗ geant, und zwei Frauenzimmer. Ihr Plan war, die Regie⸗ rung zu stuͤrzen und dann alle Weißen zu ermorden. Um dies ausfuͤhren zu koͤnnen, hatte einer, der ungluͤcklicher⸗ weeise entkommen ist, den Auftrag erhalten, die Sklaven der
benachbarten Plantagen aufzuwiegeln. Man sagt, es waͤren
pr. 1.
hiinnm dem Hause, in welchem sie sich versammelten, mehrere
Buͤcher gefunden worden, in denen gewisse Befehle, so wie auch der Candidaten zu den Hauptaͤmtern, ver⸗ Aus diesen geht hervor, daß der Mulatte Ordonez an die Spitze der Regierung gestellt werden sollte. — Privatbriefen aus Lima zufolge schien man daselbst in Kur⸗ zem den Umsturz der Regierung zu erwarten.
„ — In hand. * Halle, 14. Sept. Wir haben uns einer schoͤnen Reihe
festlicher, genußreicher Tage zu erfreuen gehabt, deren Nach⸗ ö— in uns, wie gewiß in 4
llen, die, von Nah und Fern erbeigekommen waren, um mitwirkend oder blos zuhoͤrend dem ersten großen Musikfeste des Thuͤringisch⸗Saͤchsischen Mustk⸗Vereins beizuwohnen, noch lange fortbauern wird. Daß dieses Fest, als ein aͤchtvaterlaͤndisches, kuͤnftig mit der
Geburtstags⸗Feier Sr. Majestaͤt unseres erhabenen Landes⸗ vaters verbunden werden soll, fuͤr diesmal aber, wegen der Unmoͤglichkeit, bis zum dritten August alle die noͤthigen Vor⸗ einrichtungen zu treffen, in den September⸗Monat verlegt worden war, ist aus den fruͤheren diesfaͤlligen Ankuͤndigun⸗ gen bereits bekannt; und so erfolgte denn dasselbe in den Tagen des 10ten, 11ten und 12ten d. Mts. — Schon seit Anfang der Woche fanden sich die Kuͤnstler und Dilettanten, welche daran Theil zu nehmen gesonnen waren, in unseren Mauern ein, und durch das Herbeikommen der ziemlich zahreichen anderen Frem⸗ den, welche der zu gewaͤrtigende Kunstgenuß herbeizog, belebte sich die Stadt je mehr und mehr. Was die das Fest verherr⸗ lichenden Kuͤnstler betrifft, so bemerken wir hier nur, daß, außer dem so wuͤrdigen als beruͤhmten Dirigenten, Spontini, und dem Koͤnigl. Musik⸗Direktor Moͤser, eine sehr bedeu⸗ tende Anzahl von Mitgliedern der Koͤniglichen Kapelle, so wie die Koͤnigl. Hofsaͤngerinnen Mad. Schulz und Fraͤulein v. Schaͤtzel, nebst den Koͤniglichen Saͤngern Herren Ischiesche und Hoffmann aus Berlin gekommen waren; nicht minder hatten sich von Leipzig, Weimar, Gotha, Braunschweig und vielen anderen Orten, namentlich aus den zahlreichen und die Musik so eifrig cultivirenden Staͤdten Thuͤringens und Sachsens eine bedeutende Anzahl von Kuüͤnstlern und Lieb⸗ habern eingefunden, von denen wir den trefflichen Bassisten Stromeyer, so wie die Herzogl. Braunschweigsche Hofsaäͤn⸗ eerin Mad. Muͤller, mit gebuͤhrender Auszeichnung erwaͤhnen. ie Zahl saͤmmtlicher Theilnehmenden, sowohl Instrumen⸗ talisten, als Saͤnger und Saͤngerinnen, betrug 500. Die, zur Feier bestimmte Schloß⸗ und Domkirche hierselbst, war zu dem Ende zweckmaͤßig eingerichtet worden; das Orchester er⸗ hob sich amphiteatralisch im Schiffe der Kirche, und vor demselben befand sich, auf einer angemessenen Erhoͤhung, das mit Lorbeer bekroͤnte Brustbild Sr. Maj. des Koͤnigs. — Nachdem während der letzten 5 bis 6 Tage vor dem Feste fleißig Proben gehalten worden waren, begann dasselbe am 10ten mit der, unter Leitung des Meisters trefflich ausge⸗ fuͤhrten Ouvertuͤre zur „Olimpia“, die ihre große Wirkung nicht verfehlte. Eine zu diesem Feste von Herklots Wund von Spontini componirte Cantate: „Gott segne den König“ folgte hierauf und ward auf eine des erhabenen Gegenstandes würdige Weise ausgefüͤhrt. Die Koͤnigli, chen Hofsaͤngerinnen Madam Schulz und Fraͤulein von
Schaͤtzel nebst der Herzoglich Braunschweigischen Hofsaͤnge⸗
rin Madam Muͤller, zugleich die Herren Stromeyer, Hoffmann und Zschiesche, hatten Solo Parthieen darin uͤber⸗ nommen. Madam Schulz trug demnaͤchst mit ausgezeichne⸗ ter Virtuosttat die Arie von Graun: „Singt dem goͤttlichen Propheten“ vor, worauf Herr Mantius, ein Mitglied des hiesigen Musik⸗Vereins, mit schoͤnem Tenor eine Arie aus der Schoͤpfung von Haydn sang. Einem demnäͤchst von den Mitgliedern der Koͤnigl. Kapelle, Herren Tausch und Pfaff⸗ mit bekannter Virtuosität vorgetragenen Concertante fuͤr
Clarinetten, von A. Muͤller, folgte das herrliche Duett zwi⸗ schen Adam und Eva aus der Schoͤpfung von Haydn, ge⸗ sungen von Madame Schulz und Herrn Stromeyer, und eine herrliche Motette von Mozart machte Schluß des ersten Theils der Auffagenag. Der zweite begann mit einer von dem Musik⸗Direktor und Orga⸗ nisten A. W. Bach an der Marien⸗Kirche in Berlin trefflich vorgetragene Toccate von Sebastian Bach. Die herr⸗
liche Composition und die große Kunstfertigkeit des Spielen⸗
den ließen nur um so mehr bedauern, daß die Orgel nicht kraftvoll und besser ist. Der hierauf mit großer Lebendigkeit und meisterhaftem Ensemble ausgefuͤhrten Symphonie von Mozart aus C- dur folgte ein Hymnus nebst Arie, Duett und Quartett aus der Spontinischen Oper: Agnes von Ho⸗ henstaufen, gesungen von Fraͤulein von Schäͤtzel, Madame Muͤller, den Herren Hoff nann und Zschiesche und dem ver⸗ einten Chor. Der begeisternde Volksgesang der Preußen machte den wuüͤrdigen Beschluß dieses Tages und that in der großen, in akustischer Hinsicht recht gut gebauten Kirche eine ganz ausgezeichnet herrliche, maͤchtige Wirkung, so daß Per⸗ sonen, welche diese schöne Composition fruͤher in einem an⸗ deren Lokale in Berlin gehoͤrt haben, versicherten, noch nie so gewaltig davon ergriffen worden zu seyn, als hier.
Am zweiten Tage des Festes wurde, bei einer noch zahlrei⸗ chern Versammlung von Zuhoͤtern als am ersten Tage, nach einer Ouverture von Spontini, deren Ausfuͤhrung nichts zu wuͤnschen uͤbrig ließ, das Haͤndelsche Oratorium „Samson“ trefflich vorgetragen; die Solo⸗Parthieen wurden von Fraͤu⸗ lein von Schätzel und Mad. Müller, und den Herren Hosf. mann, Mantius und Nauenburg gesungen. Weun schon bei einigen Choͤren die Tempi etwas zu schnell genommen schie⸗ nen, so war doch die Ausführung im Ganzen sehr gelungen
edichtete
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