1829 / 262 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1* ö68““ 1ö1ö1u. 8. 8 8 * 8 8 Ddie Times bemerkt: „Es ist in Beziehung auf die bei dsdem Dickensonschen Prozesse vorgelegten Plane eine bemer⸗ crene Thatsache, daß der Plan des Admirals Rigny⸗ 1nuq,““ ihm zwei Tage vor der Schlacht von Navarin an Sir

sccheint des Vice⸗Admirals Befehl erfolgt zu seyn, Spring⸗ kaue an die Kabeltaue der Britischen Schiffe anzusetzen, venn sie mit den Ottomanen in dem Hafen von Navarin heandgemein wuͤrden. Diese Thatsachen beweisen, daß die nachfolgende Schlacht nicht durch einen ploͤtzlichen Zufall her⸗ beigefuͤhrt wurde, sondern ein voraus beschlossenes Ereigniß war, auf das sich beide Theile ruhig vorbereitet zu haben scheinen.“ Bei der Subscription, welche zum Besten des Covent⸗ Garden⸗Theaters statt gefunden, hat ein Provinzial⸗Schau⸗ spieler, Namens Denman, 10 Pfund als Geschenk, 10 Pfd. als Anleihe und außerdem noch die Offerte gezeichnet, waͤh⸗ rend der ganzen bevorstehenden Satson gratis in dem sehr Heerruntergekommenen Theater zu spielen. Miß Kelley, eine üunnserer beliebteren Schauspielerinnen, hat sich ebenfalls zu 16 Gastrollen ohne Honorar erboten. Nach nserer Taxe, solche Gaͤste zu honoriren, ist dies ein Geschenk von 150

8 Pfund Sterling. Es scheint, daß die Woll⸗ und Tuchhaͤuser, welche ihre Zahlungen einstellten, mit Deutschland in gar keiner Ver⸗ böbdindung stehen, sondern aller Verlust im Lande bleibt; un⸗ ssere Zeitungen uͤbergehen diese einflußreiche Krisis eben so, wie sie nicht gerne davon sprechen, daß die Zufuhr vom „fremden, schweren, trockenen Weizen zur Mischung mit einem Froßen Theile unsers diesjaäͤhrigen Gewächses zur Nothwen⸗ digkeit werden duͤrfte. ve t 3 8 - a4⸗⸗

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 8. Sept. Die Staats⸗Zeitung meldet aus Wisby vom 25. August: „Im Laufe des vorigen Mo⸗ naats sind in den Kirchspielen Rute und Helwik mehrere 100

Tonnen Landes Nadelholz, meistens Tannen, durch Larven fren worden, die jedoch, nachdem Regen fiel, verschwan⸗

Codrington gesendet wurde, und unmittelbar darauf

dden. Diese Larve soll, nach der Aussage des Provinzial⸗ Arztes Dr. Kolmodin, nicht von der Art seyn, die sich vor drei Jahren in dem gedachten Bezirk zeigte, und aus der eine vierfluͤgelichte Fliege (Tenthredo pini) entstand; son⸗ ern es entsteht aus dieser, nachdem sie eine Zeitlang als uppe gelegen, ein Schmetterling (Gombyx monacha).“ Man schreibt aus Hernoͤsand vom 18. July: „Die Ein⸗ ohner der Gemeinde Nora im West⸗Nordlaͤndischen Lehn, welche durch stille, sittsame und genuͤgsame Lebensart, so wie durch besonders fromme Gemuͤthsstimmung, bekannt sind, haben neulich in allgemeiner Kirchspiels⸗Versammlung einen, ungefaͤhr wie folgt, lautenden Beschluß gefaßt: Kein West⸗ gothischer Händler soll kuͤnftig im Kirchspiele beherbergt oder ihm gestattet werden, etwas, es sey viel oder wenig, darin zu verkaufen, bei Strafe fuͤr dasjenige Gemeindeglied, das auf die eine oder die andere Art dazu beitragen wuͤrde, zu⸗ naͤchst in allgemeiner Kirchen⸗Versammlung der Achtung und des Vertrauens der Kirchspiels⸗Maͤnner unwerth erkläͤrt zu werden.“ Das Journal bemerkt hiezu: „Daß ein, selbst den Pflichten der Gastfreiheit so seindlicher Beschluß von dem gemeinen Mann in einem ganzen Kirchspiele hat gefaßt werden koͤnnen, in einer, ihrer Gastfreiheit halber so bekannten Gegend, wird mit Recht die Verwunderung der Leser erregen.“ Fuͤr auslaͤndische erinnern wir, daß die Bewohner einiger Orte in West⸗Gothland, wie Boraͤs und Ulricehamm, in Schweden das ausschließliche Vorrecht zum Hausiren mit selbstverfertigten Sachen haben, aber mit Grund oder Ungrund in dem Rufe stehen, daß sie dieses Vorrecht zum Handel mit eingeschwärzten, gröͤßtentheils Luxuswaaren, 8 mißbrauchen. 1 1 1M“ Deutschland. Stuttgart, 13. September. Seit einigen Tagen be⸗ findet sich der Baron v. Férussac in unserer Stadt, Gruͤnder und Director des Bulletin universel zu Paris, der umfas⸗ sendsten Zeirschrift fuͤr die posttiven Wissenschaften. Er ist von der Gesellschaft, die sich Sociéte anonpme du bulletin universel pour la propagation des connai ances scienti- siques et industrielles Uennt, unter den. Auspicien des Dau⸗ phin gegruͤndet worden ist, und den Koͤnig von Frankreich, den Herzog von Orleans und die angeseheusten Staatsmän⸗ ner und Gelehrten Frankreichs unter ihre Matglieder zäͤhlt, ausgesandt und auf einer Reise durch Deutschland begreffen, um allenthalben, namentlich aber in den Hauptuäͤdten, Maͤn⸗ ner, welche durch ihre Stellung im Staate, durch ihre wis⸗ senschaftliche und industrielle Wirksamkeit hierzu berufen schei⸗

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nen, zum Eintritt in die Gesellschaft zu veranlassen und un⸗ ter dem Schutze der Regierungen Comités zu bilden, welch

mit der Central⸗Direction der Anstalt in innigen Verband treten sollen. Diese Gesellschaft wirkt bekanntlich fuͤr die großartige Idee, die Kenntniß aller Fortschritte des mensch⸗ lichen Geistes in denjenigen Wissenschaften, welche sich auf Thatsachen gruͤnden, und in den industriellen Kuͤnsten, mit⸗ telst einer moͤglichst ausgebreiteten, immer thäͤtigen Corre⸗ spondenz, mittelst der Benutzung und Vergleichung al⸗ ler periodischen Schriften und Sammlungen u. f. w. Sund der Analyse aller Werke, welche an die Di⸗ rection des Bulletins gesandt werden, zu centrali⸗ siren. Sie will sodann diese Kenntniß durch die Redaction und den Druck der acht bekannten Abtheilungen ihres Bul⸗

letins (Mathematik, Naturwissenschaften, Medicin, Agricul⸗

tur, Technologie, Geographie, Geschichte und Philologie,

Kriegswissenschaften) in allen civilistrten Ländern verbreiten,

und ist bereit, Jedem uͤber die Gegenstande, die in die Sphaͤre

der Anstalt gehoͤren, jederzeit den gewuͤnschten Aufschluß zu

geben. Der Gesellschafts⸗Fonds ist auf 450,000 Franken

festgesetzt und in 450 Actien zu 1000 Franken getheilt. Aus

dem Ertrage des Bulletins bildet sich die Dividende. Die

Actionaire formiren, wie in Paris, so allenthalben, die Comi⸗

tés. Dem Vernehmen nach hat Herr v. Forussac, der

mit Begeisterung fuͤr seinen großen Zweck thaͤtig ist, die

Freude, auch in Stuttgart unter dem Schutze unserer erleuch⸗

teten Regierung ein Comité der Gesellschaft begründet zu se⸗

hen. Wirklich kann auch die Verbreitung der in

Deutschland erscheinenden wissenschaftlichen Werke und der

Bund der Gelehrten unter sich, zu dem jene Gesellschaft

auffordert, fuͤr die Wissenschaften und deren Freunde in un⸗

8 Vaterlande nicht anders als von wesentlichem Nutzen

eyn.

Karlsruhe, 13. Sept. Seine Hoheit der Markgraf Wilhelm von Baden ist am 5ten d. M., bei seiner Anwe⸗ senheit zu Windsor, von Seiner Majestaäͤt dem Könige von Großbritanien und Hannover mit dem Großkreuz des Guel⸗ phen⸗Ordens beehrt worden. ZE1“

Spanien. a-.

Pariser Blaͤtter enthalten folgende Nachrichte Madrid vom 3. Sehernbes. e2 Unftige ecch T9 wie es scheint, erst gegen das Ende des Ockober oder in den ersten Tagen des November hier ankommen, weil sie der Feier des Festes des heiligen Januarius in Neapel noch beiwohnen will. Die Vermäaͤhlung wird nicht durch Procuration statt finden, sondern erst hier in Gegenwart beider Familien voll⸗ zogen werden; deshalb begleiten der Koͤnig und die Koͤnigin ihre Tochter hierher; ihr Gefolge wird aus 82 Personen be⸗ stehen. Die hohen Gaͤste werden, wie es heißt, ein halbes Jahr hier verweilen. Der Koöͤnigl. Sicilianische Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten hat, auf Veranlassung der Vermaͤhlung, den Orden des goldenen Vließes erhalten. Die Haͤupter der apostolischen Parthei fahren fort, ihre Versamm⸗ lungen in dem hiesigen St. Johannis⸗Kloster 8 halten. Die Regierung hat Befehl ertheilt, 12,000 Gewehre nach der Inser Cuba zu schicken. Lord Wellington soll einen Brief an den Koͤnig geschrieben haben, worin er die Expe⸗ dition gegen Mexiko mißbilligt, weil sie zu unbedeutend sey.“ Madrid, 3. September. Ein Supplement zur heuti⸗ en Zeitung enthaͤlt den Vertrag, welcher am 23. Juni zwi⸗ schen einer K. Commission und der Administration der Vank S. Carlos zur Tilgung der Forderungen derselben an die Staats⸗Kasse abgeschlossen worden ist. ie genannte Bank verzichtet auf alle ihre Forderungen au den Staat gegen die runde Summe von 40 Mill. Realen. Diese Forderungen beliefen sich auf 309 Mill. Realen, zum Theil bereite liqui⸗ dirt oder noch zu liquidiren; dazu kamen noch 100 Mil. Realen, welche zu Gunsten der Bank in das Buch der gro⸗ ßen Schuld sollten eingetragen werden, und bis zu dem Be⸗ trag von 50 Mill. bereits eingetragen waren. Jene 40 Millionen bilden das Kapital einer neuen Bank, welche durch eine K. Cedula vom 9. Juli unter dem Titel: Spa⸗ nische Bank von S. Fernando, errichtet wird. . ¹ 8* Bank⸗Actien (zu 100 Pesos) stehen heute 7 Geld.

e.

Portugal.

Pariser Blaͤtter melden aus Lissabon vom 29. August: „Dom Miguel ist am 26sten von Mafra nach Aue⸗ luz zuruͤckgekehrt; am 27sten gab er im Pallaste von Bem⸗ posta Audienz und am folgenden Tage wohnte er dem Feste