1829 / 267 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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rothbunter 300 Fl., 118. 120 fünd. Archangelscher Roggen bei Parthieen 145.150 Fl., 118. 119. 120 pfüpnd. Preußischer Roggen 162.165.166 Fl., 97;fünd. neue Friesische Winter⸗ gerste 131 Fl., 96 pfuͤnd. Sommergerste 120 Fl., 70. 71 pfuͤnd. blanker Futterhafer 90. 95 Fl. (10 4 12 Fl. hoͤher wie am vorigen Markte), ohne Gewichtangabe 75.80. 82 Fl., Rap⸗ saat begehrt und 6 Fl. höͤher bezahlt. Ruͤboͤl ebenfalls an⸗ senehmer pr. ord. 57 ½ à 58 Fl., October 57 ½ Fl., Novem⸗ er und December 58 ½ Fl., pr. Mai 56 à 57 Fl. Mit Taback ist es kuͤrzlich etwas lebhafter geworden.

Schweden und Norwegen. .

Stockholm, 15. September. Se. Maj. der Koͤnig haben den bisherigen General⸗Adjutanten beim Generalstabe, Obersten Clairfelt, zu Hoͤchstihrem ersten Adjutanten und zum General⸗Major, und den Obersten Carl Stellan Moͤr⸗ ner zum General⸗Adjutanten beim Generalstabe ernannt.

Der Reichsstatthalter von Norwegen, Graf Platen, welcher sich noch fortwaͤhrend hier befindet, wird, dem Ver⸗ nehmen nach, bis zur Beendigung des gegenwaͤrtigen Reichs⸗ tags hier verbleiben.

Die Reichsstaͤnde haben die Summe von 2,800,000 Rthlr. Banco zu den Ausgaben fuͤr die Schwedische Kriegs⸗ macht bewilligt. 2

Danemark.

Kopenhagen, 19. September. Man hat bis jetzt kei⸗ nen bestimmten Aufschluß uͤber die Kanonade, welche an der Westkuͤste Juͤtlands am 30sten und 3üsten v. M. mehrerer Orten gehoͤrt worden ist, erhalten; doch sollen einige Nor⸗ wegische Schiffer ausgesagt haben, daß die Kanonade von Ihen Russischen, von der Nordsee gekommenen Linienschif⸗ en hergeruͤhrt habe, welche bei einer sehr neblichten und dicken Luft fortwaͤhrend kanonirt haͤtten, um nicht von ein⸗ ander getrennt zu werden. Bringt man diese Aussage da⸗ mit in Verbindung, daß am 3ten d. M. auf der hiesigen Rhede drei Russische Kriegsschiffe von Archangel eingetroffen sind, so gewinnt dieselbe einige Wahrscheinlichkeit.

Augustenburg, 18. September. Am gestrigen Tage ist die Vermaͤhlung Sr. Hochfuͤrstl. Durchl. des Prinzen Friedrich von Augustenburg mit der Graͤfin Henriette zu Danneskioͤld⸗Samsoe hierselbst vollzogen worden.

Italien.

Der Oesterreichische Beobachter meldet: „Der erste Rekruten⸗Transport des Berner⸗Regiments in Koͤniglich⸗Nea⸗ politanischen Diensten, welcher in 8 Abtheilungen im ver⸗ flossenen Monate Juli von Bern abreiste, ist sehr gluͤcklich mit den Officiers, die denselben begleiteten, in Genua ange⸗ kommen, und soll sich den 17ten d. M. auf einer Koͤniglichen Fregatte eingeschifft haben. Ein Stabs⸗Officier ist beordert, die Mannschaft bei ihrer Ankunft im Hafen zu Neapel in Empfang zu nehmen, und dieselbe nach Nola, 6 Stunden von der Hauptstadt, zu begleiten, wo sie eine schoͤne und ge⸗ raͤumige Kaserne heziehen wird. Das Regiment soll in Nola, einer artigen Stadt von 10 bis 12, inwohnern, gebildet werden, und sobald es vollstaͤndig ist, nach Neapel selbst in Garnison kommen, wo sich bereits andere Schweizer⸗Regi⸗ menter befinden.“

Spanien.

Pariser Blaͤtter melden aus Madrid vom 12. Sept.: „Der Koͤnig ist von seinem Unfalle fast ganz wieder hergestellt, und setzt seine Beschaͤftigungen und Spaziergaͤnge

taͤglich fort. Der Garde Capitain, welcher sich waͤhrend des Vorfalls beim Koͤnige im Wagen befand, hat zwar eine starke Contuston am Arm erhalten, ist aber nicht so gefaͤhr⸗ lich krauk, wie man anfangs sagte. Vor Kurzem ist durch ein Decret an alle Municipal⸗Behoͤrden der Besehl ergan⸗ gen, so schnell als moͤglich die Forderungen, welche sie, dem Vertrage vom 29. Jan. 1824 gemäß, an Frankreich zu ma⸗ chen haben, und welche laut der Convention vom 30. Dec. 1828 von der an Frankreich zu zahlenden Summe von 80 Mill. Fr. abgezogen werden sollen, mit den Belags⸗Urkunden bei dem Finanz⸗Ministerium einzureichen. Man ist hier be⸗ gierig darauf, was die Franzoͤsischen Deputirten der linken Seite dazn sagen werden. Seit der Verwaltung des jetzi⸗ gen Direktors der Tilgungs⸗Kasse, Don Encima de la Mie⸗ dra, ist man eifrig mit der Liquidation der Ruͤckstände be⸗ schaͤftigt. Die Sanct⸗Carlos⸗Bank hat von der Regierung als Schlußzahlung die Summe von 40 Millionen Realen er⸗ halten. Mit Huͤlfe dieses Kapitals soll eine neue Bank, nach Art der in Bordeaur mit einem Fonds von 60 Millionen Realen, errichtet werden. Auch die Forderungen

guelistische Expedition bei Terceira erlitten, und die es ganz

strengungen gemacht, Geld genug anzuschaffen, um alle 11

der sogenannten Gesellschaft der fuͤnf Haupt⸗Revenuͤen von Madrid werden von einer Commission, unter dem Vorsitz eines Raths von Castilien, liquidirt. Der Finanz⸗Minister und der Direktor der Tilgungs⸗Kasse haben der Regierung vorgeschlagen, den niedrigen Stand der Rente zu benutzen, und den Ertrag der von der Douane gemachten Prisen zum

Ankauf derselben zu verwenden. Aus Cadix meldet man:

„Die Mannschaft des Portugiesischen Schiffes „Minerva“, Capitain Figueira, welches vor Kurzem von Santander mit einer Ladung von 560 Faͤssern Mehl nach Gibraltar unter Segel ging, empoͤrte sich auf der offenen See. Der Capi⸗ tain, der Super⸗Cargo und 3 Passagiere wurden in ein Boot mit einigen Lebensmitteln geworfen, worauf die Empoͤrer sich nach Amerika wendeten. Der Capitain ist mit den andern Ausgesetzten gluͤcklich in Cadix angekommen.“”59)

Portugal.

Die Times meldet Folgendes in einem Schreiben aus Lissabon, vom 5. Sept: „Eine Begebenheit von hoher politischer Wichtigkeit ist der Abschluß eines Tractats zwischen der Portugiesischen und der Spanischen Regierung. Da ein Tractat mit einer Macht die Anerkennung derselben voraus⸗ setzen laͤßt, so hat Spanien mit der Legitimation Dom Mi⸗ guel's den Reihen eroͤffnet. Zwar kann ich nicht mit Be⸗ stimmtheit sagen, daß ein solcher Tractat, wie man dies in den hoͤheren Zirkeln hier sogar schon wissen will, bereits ra-. tificirt sey; daß man jedoch darin uͤbereingekommen ist, das laäßt sich durchaus nicht mehr in Zweifel stellen. Die Mi⸗ guelisten zeigen jedoch nicht viel Vertrauen zu dieser Bege⸗ benheit, und freuen sich auch nicht sonderlich, was seinen Grund wohl in der Niederlage haben mag, welche die Mi⸗

unmoͤglich macht, noch einen zweiten Angriff in diesem Jahre zu versuchen. Die genaueren Umstaͤnde dieses Ereignisses sind, der Berichte aus Falmouth unerachtet, noch nicht be⸗ kannt; da jedoch die Hauptsache gewiß ist, so zeigt sich hier eine kaum zu verbergende Freude daruͤber. Wie ich bereits fruͤher erwaͤhnt, so werden auch jetzt noch die groͤßten An⸗

Tage die Truppen, d. h. die Soldaten der hiesigen Garnison, zu bezahlen. Der Sold der Officiere, mit Ausnahme derer bei der Polizet, blieb dabei immer in Ruͤckstand; in der letzten Woche jedoch fand sich im Schatze nicht einmal ein Zehntel der armseligen Summe, welche zur Bezahlung der Garnison gebraucht wird, und die Sergeanten selbst, welche den Sold der verschiedenen Regimenter in Empfang sn nehmen haben, wurden zu den Schnupftabacks⸗Monopo⸗ isten hingeschickt, um sich von diesen eine abschlaͤgliche Vor⸗ ausbezahlung zu holen. Dieser Nothstand trifft nun all Klassen, da die meisten oͤffentlichen Beamten viele Monate, manche sogar ein ganzes Jahr im Ruüͤckstand mit ihren Be⸗ sind, und auch Niemand mehr sich findet, der ihre monatlichen Quittungen selbst zu den niedrigsten Preifen discontiren will. Am Auffallendsten zeigt sich diese Noth bei den Secretairen im Staats⸗Departement, die seit länger als 7 Monaten nicht bezahlt worden sind und darum auch theilweise bereits ausscheiden. Die Zoͤlle bringen nichts ein da hier die Geschaͤfte aller Art so sehr reducirt sind, daß viele Englische Haͤuser den hiesigen Markt ganz verlassen und

sich nach Cadix begeben haben.“) 5 f

Aus Madeira sind Nachrichten bis zum 3. Sept. in London angekommen. Man wußte dort von den benheiten auf Terceira, doch machte die Nachricht keinen be⸗ merklichen Eindruck. Die Mannschaft einer Portugiesischen Corvette hatte sich rebellisch gezeigt, doch nicht aus einem politischen Grunde, sondern weil sie seit 12 Monaten keinen Sold bekommen; als ihr der Gouverneur der Insel die Dol,⸗ lars an Bord geschickt hatte, kehrte sie sogleich wieder um Gehorsam zuruͤck. Einige Franzoͤsische Fahrzeuge sollen in Madeira die Portugiesische Flagge aufgezogen und sich nach n Afrika begeben haben, um dort einen Sklavenhandel zu treiben.

Vereinigte Staagten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 22. August. Ueber den in den Missouri⸗ Zeitungen enthaltenen Bericht von einem neuerdings statt, Streit zwischen Weißen und Indianern, macht der

ational⸗Intelligencer folgende Bemerkungen: „Wir

koͤnnen diesem Gebalge an der Graͤnze des Staates Missouri die Wuͤrde der Ueberschrift: „Indianer⸗Feindseligkeiten,“ die sie in jenen Blaͤttern träͤgt, nicht einraͤumen. Es ist bekla⸗

genswerth, daß Menschen ihre Nebenmenschen todtschlagen, und wir beklagen den Tod von vier Weißen; aber nach un⸗