die Wahlen zu verfälschen und diesem Vorhaben zugleich Po⸗ pularitaͤt zu verschaffen wuͤnscht. Fruͤher uͤberhaͤuften die Feinde unserer Institutionen die Franzoͤsische Jugend mit Verlaͤumdungen und —g sie nannten dieselbe auf⸗ ruhrerisch, und verlangten blinden Gehorsam von ihr. Jetzt hat sich Alles veraͤndert. Wenn man heut dieselden Leute sprechen hoͤrt, so ist die Franzosische Jugend die einzige Hoff⸗ nnung, welche der Nation noch uͤbrig bleibt, und man kann sich nicht genug beeilen, sie in die Kammer aufzunehmen.
—Eiin solches Buͤndniß zwischen der heutigen aufgeklaͤrten Ju⸗
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gend und den Maͤnnern einer veralteten Zeit und eines laͤngst vergessenen Systems ist aber ein Hirngespinnst.“ — Die Gazette de Franxe, welche einen Auszug aus dem Briefe des Hrn. B. Constant giebt, fuͤgt folgende Bemer⸗ kung hinzu: „Was will Herr B. Constant? Ein Ministerium bekeaͤmpfen, das, wie er behauptet, Absolutismus und Privi⸗ kegien einfuͤhren will; dies kann aber ohne Staatsstreiche nicht geschehen, und Herr B. Constant versichert, daß diese nict unternommen werden koͤnnten. Ist dies der Fall, so sschafft Herr B. Constant sich selbst. Schreckbilder, nur um sie bekaͤmpfen zu koͤnnen. Was das betrifft, welches der Gegenstand der Besorguisse des e⸗ renwerthen Deputirten zu seyn scheint, so fehlt wenig daran, daß er aus der Subscription der Bretagne nicht verfassungswidrige Folgerungen zieht. Seine eigentliche Absicht dabei ist leicht uu errathen. Die Parthei, zu der er gehört, hat ein kostba⸗ res Monopol errungen; die der Schwoͤche und der Furcht abgedrungenen Zugestaͤndnisse haben derselben einen großen KEinfluß auf die Wahlen zugewandt, der zu eiller Herrschaft geworden ist. Diese Vortheile muͤssen um jeden Preis be⸗ mahrt werden. Es fraͤgt sich nun aber, ob der Thron und die Nation darein willigen werden, sich lassen, ob die achtzig tausend Waͤhler sich ihr⸗ 1 keit zu Gunsten des leitenden Ausschusses begeben haben, und ob Frankreich sich das demuͤthigende Joch einiger Demago⸗ ggen auflegen lassen soll. Dies ist die große Frage, um die es sich handelt, und die fruͤher oder später ihre Lösung er⸗ bealten muß. Mit einem Worte, es fraͤgt sich, ob die Mo⸗ narchie, die wir vertheidigen, oder die Revolution, fuͤr S9 B. TConstant käaͤmpft, den Sieg davon tra⸗ gen wird. 2 . 28 Das Journal du Commerce enthält Folgenbes: Der Londoner Courier meldet nach der Morning⸗ 883 Chroniecle, daß mehrere angesehene Personen in England Athographirte Abschriften einer Proclamation an die Franzöoͤsische Armee erhalten haͤtten, die angeblich in FLrankreich unter die Soldaten, um sie zur Rebellion zu ver⸗ * leiten, vertheilk worden sey. Der Courier fuͤgt hinzu, daß man nicht’ wohl wisse, ob dieses Actenstück der liberalen Parthei zuzuschreiben, oder ob es von den Ministern in der Absicht, sich eine Waffe gegen ihre Feinde daraus zu machen, ausgegangen sey. Erstens koͤnnen wir die Londoner Blaͤtter 8 2 über die Existenz jener Proclamation voͤllig beruhigen. MWMäre sie, wie sie sagen, zahlreich vertheilt worden, so wuͤrde sie uns ohne Zweifel zu Gesicht gekommen seyn; so aber ha⸗ ben wir nirgends davon sprechen hoͤren. Zweitens muͤssen wir bemerken, daß wenn dergleichen Machinationen wirk⸗ lich statt gefunden haͤtten, man sie mit größerer Wahrschein⸗ lichkeit dem Ministerium als den Liberalen zumuthen müßte. Die Vuͤrger verabreden sich Behufs der Verificirung der Wahllisten und der Verweigerung gesetzwidriger Steuern; —* sie verschwoͤren sich gegen die falschen WBähler, und ergreifen BVersichts, Mgaßregeln um sich vor Erpressungen zu bewahren. Dies lst hinreichend, um sich Hrn. von (a Bourdonnaye vom zu schaffen.“
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. Halse sten.⸗ Als Seitenstüͤck zu der von 154 Einwohnern von Gre⸗ noble an den önig gerichteten Adtesse, fingirt die Quo⸗ eidienne eine andere, mit 32 Millionen Unterschriften poersehen, und das Datum des 29. Sept. . 1 tages des Herzogs von Vordeaux, führend. Sie lößt die Un⸗ terzeichner darin unter Anderm sagen ): „FEine Faction, die sas Land seit 40 Jahren mit Krieg überzteht, wollte sich ahbermals zwischen den Koͤnig und sein Volk stellen; sie harte schon mehrmals durch ihre Complotte ünsere theuersten Institu⸗ eionen bebroht. Gleichwohl gab Frankreich seine Hoffnungen niccht auf, und vertraute Ihrer Welsheit. Diese Hoffnungen — 8 nd in Erfüllung gegangen; Frankreich sieht die Stufen des —* Ibam. von trenen Ministern und solchen Männern besetzt, die rem Hause und dem Giüͤcke des Landes aufrichtig ergeben find; s betrachtet mit Vertrauen ein Ministerium, desten irglieder von Ew. Maj. gewählt worden sind, und die uns dafür buͤrgen,
Mau bergleiche damft den gesern gegchenen Puchug aus
8¼ der Abresse der Grenobler.
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* Zn“*“ des 1“ 1 2 daß man der Revolution auf Kosten Ibres Koͤniglichen An sehns, keine Zugestaͤndnisse mehr machen werde. Sire, Sie haben Mitleid mit Frankreich und dem Throne gehabt, und durch Ihre hohe Weisheit die Uebel entfernt, die uns be⸗ drohten. Frankreich hat unter Ihrer Regierung keinen Au⸗ genblick aufgehöͤrt, ruhmvoll und gluͤcklich zu seyn, weil es stets Vertrauen zu seinem Koͤnige gehabt hat, und dieses Vertrauen auf dessen Minister uͤberträgt. Indem wir diese unterthänitgste Vorstellung schließen, sey es uns noch erlaubt, Ew. Maj. instaͤndigst zu bitten, Sich alle die Vorrechte Ih⸗ rer Krone sorgfaͤltig zu erhalten. So lange Ihre Minister fuͤr das Heil Ihres Thrones und fuͤr die Aufrechthaltung Ihrer Autorität wachen, kann Ihr Volk nur gluͤcklich und friedlich seyn. Gute Minister sind nur solche, die dem Koͤ⸗ nige wohl dienen; und man kann dem Köͤnige nicht wohl dienen, ohne daß nicht auch das Volk sich der Ruhe und Wohlfahrt zu erfreuen haͤtte.“
Der Précurseur de Lyon meldet nach einem Briefe aus Marseille, daß der dortige Praͤfektur⸗Rath den constitu⸗ cionnellen Wahlmaͤnnern hinsichtlich der von ihnen beizubrin⸗ genden Paptere manche Schwierigkeiten in den Weg lege, wogegen derselbe mit den Congreganisten nicht so strenge ver⸗ fahre. 1b Der Cardinal⸗Erzbischof von Clermont⸗Tonnerre ist am 24sten d. M. wieder in Toulouse eingetroffen.
Das Budget der Stadt Lpon betraͤgt in der Einnahme 5,074,717 Fr. Die Ausgaben belaufen sich auf 5,070,360 Fr. Ueberschuß 4357 Fr.
Es ist kuͤrzlich gemeldet worden, daß der Graͤfin von la anet⸗Rochus⸗Kirche 120,000 Fr. entwendet worden sind. Die Thäter sind bereits entdeckt, und man hat fast noch die ganze gestohlene Summe bei ihnen gefunden. Bei dem gestrigen Wettrennen um den Departements⸗
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Preis von 2000 Fr. legte der „Lionel“, ein dem Lord Sey⸗
mour zugehoͤriges Pferd, die Bahn (2052 Tvisen oder zwei⸗ mal den Umkreis des Marsfeldes) in 5 Minuten 17 Se⸗ cunden zuruͤck, und gewann dadurch den Preis. Die „Pau⸗ line“ des Herrn Leconte hatte nur ½ Secunde mehr gebraucht.
Das Appellations⸗Gericht auf der Insel Senegal hat den des Skiavenhandels uͤberwiesenen Capitain der Sloop
„la Rose⸗7, Namens Terrasse, in coutnmaciam zu 10jähriger
Verbannung, und den zweiten Capitain, Bardou, zu Zähri⸗ ger Verbannung, so wie Beide zu einer Geldbuße von 12,480 Fr. verurtheilt, und sie zugleich fuͤr unfähig erklärt, je wie⸗ der auf Franzoͤsischen Kriegs⸗ oder Handels⸗Schiffen zu die⸗ nen. Von den 13 groͤßtentheils farbigen Leuten, welche die Mannschaft bildeten, sind drei zu 5sahriger und zehn zu ., Haft verurtheilt, die „Rose“ aber ist consiseirt worden.
Briefen aus Tripolis vom 1. Sept. zufolge, beharrte der dortige Franzöͤsische Consul, Baron v. Rousseau dabei, seinen Streit mit dem Dey wegen der Papiere des Masor Laing als einen National⸗Zwist anzufehen. Fr hatte sein e Flagge abnehmen lassen und den Oesterreichischen Schiffs⸗ Capitain Francovich gedungen, um ihn mit seiner Famili⸗ und den Vice⸗Consul Hrn. v. Clairambault nach Frankrei⸗ zu bringen. Baron Rousseau hatte seine Landsleute m 22. Aug. officiell benachrichtigt, daß die zoͤsischen Consulats dem Spanischen Vice⸗ anvertraut blieben.
Grohßbritanien unb Irland.
London, 30. Sept. Gestern hatten der Russist Bot⸗ schafter und Graf Matuschewitsch, so wie spaͤter ch der Oesterreichische Botschafter, abermalige Conferenzen dem Grafen von Aberdeen. 42
Nach der Kapelle des neuen Königlichen Pallis in St. 25* die in achteckiger Form gebaut istsollen
Cartons gebracht werden, die sichzt in Hampton⸗Court befinden.
Im Giobe heißt es: „Die letzten, aus sehe AQuelle hierher gekommenen Nachrichten ans Rio⸗Janz len von der Art seyn, daß die Portugtesischen Loüsten neue und große Hoffnungen wegen einer merkwuͤrdie Ver⸗ änderung naͤhren koͤnnen, die in Bezug auf die Peatesi⸗ schen Angelegenheiten in Dom Pedro's Cabinet vegagze gen ist. Diejentge Parthei, welche in den Kammw dem Kaiser so feindselig gesinnt schien, soll, dem Verneh Rache käglich mehr an Macht verlieren. Die Portuuchen
der meldthätigen Unterstützh pon lucht nehmen mußten, sollen Unterhalt emp . behaglichen wart ber 8
Consul 8
ubseribenten ihre Zu Kaiser vegelmäßige Zahlungen zu und besinden sich baher in einem gan Die Ankunft der Katserin und die
Geschaͤfte des Sr⸗ .