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1e Portuga 158.S 1 Pariser Blätter melden aus Lissabon vom 23. September: xn Folge einer langen Conferenz, welche der diplomatische Agent des Spanischen Hofes mit Dom Mi⸗ guel und der Köͤnigin Mutter gehabt hat, behaupten die Anhänger Dom Miguels, Spanien sey im Begriff, ihn als Koͤnig anzuerkennen, und dem 2 d'Acosta seine Beglau⸗ bigungs⸗Schreiben als Borschafter bei dem Lissaboner Hofe zu übersenden. Nach Depeschen des Vicomte von Asseca aus London soll ein Gleiches von Seiten Englands zu er⸗ warten stehen. — Von Terceira sind keine neueren Nachrich⸗ ten eingegangen, dagegen erhaͤlt die Regierung haͤufig De⸗ peschen von der Insel San⸗Miguel. Der bisherige Mili⸗ tair⸗Commandant von Fayal ist zum Gouverneur dieser In⸗ ssel ernannt worden. Die Officiere und Soldaten des Mili⸗ zen⸗Regiments von Lamego, welche mit ihrem Obersten nach
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erhalten, eine Medaille mit seinem Bildnisse am rothen Bande zu tragen. Dieselde Gunst hat er den Köͤntgl. Frei⸗ willigen von Castro Dalro ertheilt. Auch die Köͤnigin Mut⸗ ter ertheilt dergleichen Verguünstigungen. Die hiesige Zei⸗ tung euthält darüber Folgendes: „Nachdem die Herren und Damen N. N. die Chre gehabt hatten, ven . M. der FSFFänigin und Kaiserin im Pallast von Queluz vorgelassen zu werden, und dieser Fürstin, der Beschützerin der rechtlichen Portugiesen und dem Schrecken der Freimaurer, die Hand 8 zu küssem, bewilligte dieselbe ihnen die Gnade, die goldene Medaille mit Ihtem Bildnisse zu tragen.“ — Außer der * Hof⸗Zeitung erscheint hier ein von dem Moͤnche Macedo redigirtes Biatt unter dem Tirel: „das geschundene Thier“, mwelches dem Pariser Apostoliaue ähnlich ist. — Der Ad⸗ miral Prego wird, wie es heißt, vor ein Kriegsgericht ge⸗
8. stellt werden.“
LE Tuürkei.
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88 „ Aus einem, von der Allgemeinen Zeitüng mitge⸗
8* theilten Schreiben von der Isar, 8 Oct., entlehnen wir Folgendes: „Nach Aussage eines Franzoͤsischen, von Kon⸗ feaantinopel nach Paris gesandten Couriers, der gestern durch Muͤnchen eilte, soll der Sultan den in Adrianopel am 14. Sept. geschlossenen Frieden am 19. Sept. noch nicht ratifi⸗ kecirt haben. Ist diese Nachricht gegruͤndet, so muͤßte man gaannehmen, daß Mahmud sich noch mit Hoffnungen des Wi⸗ derstandes schmeichelte, daß er vielleicht Nachrichren von dem Zuge der 35,000 Albaneser hatte, welche sich, nach Briefen aus Bucharest, uüͤber Sophia gegen Adrianopel Bahn zu machen suchten. Es wäre dann nicht unmöglich, daß die b Tüurken selbst sich der Gunst des gemäͤßigten Friedens entzö⸗ geu. Die Srellung der Russen, auf dem rechten Fluͤgel der imee mit der Flotte des Grafen Heiden, und auf dem lin⸗
ken mit Admiral Greigh vereint, koͤnnte nicht glaͤnzender
seyn, und bewetst, daß es nur vom General Diebitsch abge⸗ hangen, nach Konstantinopel zu gehn. Ueber die Friedens⸗ Hedingungen sehlt es noch immer an officiellen Berichten; Fdadurch scheint fast die oben erwaäͤhnte Aussage des Couriers
eeine Bestoͤtigung zu erhalten.“ “ Griechenland.
1 NMNachstehendes ist der Inhalt des, von der Griechischen Mational⸗Versammlung unterm 7. Aug. erlassenen Decrets,
wohurch dem Präsidenten die Organisation der Land⸗ und Organtsirung derselden, nach den Eingedungen der Erfahrung Troezen, vom 17. Mat 1827, unter Nr. 20, deeretirt die geden werden. Art. 2. Der Prasident ist ermächtigt, das
8* Seemacht uüͤberlassen, und das Conscriptions⸗Gesetz vom Jahre zu verbessern, und indem sie wuͤnscht, der Regierung die Mit⸗ vierte National⸗Versammlung der Griechen: Art. 1. Der
ʒConseriptions⸗Gesetz vom 22. Sept. 1825 in Kraft zu setzen,
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1825 erneuert wird: „Die vierte National⸗Versammlung der Griechen, nachdem sie die Mittheilungen der Regierung in Betreff des gegenwärtigen Zustandes der National⸗Macht zu
Lands und zur See genau gepruͤft, nachdem sie denselben Zweck, wie die Regierung, hat, die Reglements, Behufs der
4 tel zu bereiten, zu . gleich den — — 2,A— die im Dienste des Vaterlandes zu Lande oder 8. Wasser die Waffen getragen hoben, oder noch tragen werden, im Ein⸗ klange mit dem Decrete der National⸗Versammlung von Präsident, als oberster Commandant (Chef) aller Streitkraͤfte zu Lande und zur Set, ist tigt, in die bisherige Or⸗ ganisation der regulairen und der leichten Truppen, wie der Marine, alle die Verbesserungen zu dringen, welche die Er⸗ fahrung und das Beste des Dienstes als noͤthig an die Hand
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Spanien auswanderten, haben von Dom Miguel Erlaubniß
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mit Hinzufuͤgung der Modificationen, die er noͤthig finden duͤrfte, um die Vollziehung dieses Gesetzes mit Anwendung auf alle Provinzen des Staats leicht zu bewirken, und die vortheilhafte Organisirung des Dienstes der National⸗Strcit⸗ kraͤfte jeder Provinz moͤglich zu machen. Art. 3. Er wird jedem Militair oder Matrosen, der seine Pflichten durch die ganze, in der Organisation zu bestimmende Dienstzeit untadelhaft erfuͤllt haben wird, eine Belohnung in Laͤndereien, nach Ver⸗ hältniß seines Dienstgrades, versprechen. Art. 4. Gegenwärtiges Decret soll in den Decret⸗Codex eingetragen, bestaͤtigt und dem Praͤsidenten uͤbermacht werden, um es durch den Druck bekannt zu machen und zu vollzichen. Argos, den 7. August 18290. Der Praͤsident: G. Sißini. Der Vice⸗Praͤsident: G. Mavrommati. (Folgen die uͤbrigen Unterschriften.) Die Secretaire: Jacovaki Rizo.
Suüͤd⸗ Amerika.
Nord⸗Amerikanischen Zeitungen zufolge ist in Bo⸗ gota ein Befehl bekannt gemacht worden, durch den es frem⸗ den Schiffen verboten wird, Waaren von einem Hafen der Republik nach einem andern zu fuͤhren. Man war daselbst mit der Ausruͤstung eines Columbischen Kriegsschiffes von 64 Kanonen beschatge, und da das Geruͤcht ging, daß es wichtige Depeschen nach einem Spanischen Hafen mitneh⸗ men werde, so fehlte es nicht an allerlei Muthmaßungen.
— Die obgedachten Zeitungen melden ferner; „Am 11. August war ein Fahrteug der Regierung von Guayaquil in Panama mit Depeschen von Bolivar eingelaufen, uͤber deren Inhalt man aber nichts Amtliches ersahren hatte. Nach muüͤndlichen Aussagen der am Bord befindlichen Officiere und anderer Personen war Bolivar, gerade als das Schiff abse⸗ gelte, in Guayaquil eingetroffen; einige Tage fruͤher hatte die Peruanische Armee, nachdem sie vorher Alles was sich an Munition und Kriegsgeräth vorgefunden, zerstört oder 28 sich genommen, Guayaquil verlassen, und befand sich in
ura.
Meriko.
Die Nachrichten aus New⸗York bis zum 16. t. uͤber die Havaneser Expedition gegen Mexico (deren wir zum Theil gestern schon gedachten) sind widersprechend. Nach ei⸗ nigen waͤrxen 400 Mexic. Reiter gleich nach der Landung zu den Spaniern uͤbergegangen, haͤtten jeder eine Doublone Hand⸗ geld und ihre ruͤckständige Soldforderung an Mexico erhal⸗ ten. Nach andern waͤre Tampico erst nach einem tapfern Widerstande der geringen Garnison genommen worden, und 10,000 Mann unter Santa Ana ließen den gröͤßten Enthusias⸗ mus blicken, und seyen im Marsch auf Tampico. — Ein Antrag im Congreß, den Nord⸗Amerikanischen Gesandten Hrn. Poinsett des Landes zu verweisen, war mit einer klei⸗ nen Mehrheit verworfen worden.
Man hat in London Briefe aus der Hauptstadt Mexico vom 8. August, wo die Landung der Spanier seit dem 5ten bekannt war, und patriotische Anstrengungen sich auf alle Weise, selbst mit freiwilligen Geldbeisteuern zeigten. Es war eine Amnestie fuͤr Gen. Bravo und seine Genossen in den fruͤhern Unruhen, im Congresse vorgeschlagen, und wie es scheint angenommen worden. Gen. Santa Ana hatte nur mäaͤßige Contributionen fuͤr die Beduͤrfnisse seiner Truppen erhoben, und die fremden Kaufleute verschont, welche kluge Maͤßigung, zugleich hei seinem Feuereifer wider die Spanier, ihm die Herzen gewann. Alle Geschaͤfte stockten sehr.
Der Hafen von Vera⸗Cruz ist vom 1. Januar bis 30. Juni d. J. von 14 Englischen, 17 Französischen, einem
Bremer, einem Daͤnischen, einem Preußischen und 31 8 v.
rikanischen Schiffen besucht worden. 2
Inland.
Berlin, 15. Oet. Die Besteller der Stempel zu der schoͤnen Denkmuͤnze auf den Ritter Spontini*) haben, wie zu erwarten staud, der Loosschen Berliner Medaillen⸗Muͤnze
die Erlaubniß gegeben, dieselbe an Kunstfreunde und Ver⸗
chrer des gefeierten Kuͤnstlers abzulassen, wenn si
barauf fubferibtrt hatten. Sie ist daher nun, genannten Anstalt selbst, als bei den Gebr. Gropius im Diorama, und allen Commissionairen der Medaillen ⸗Muͤnze in und außerhalb Berlin zu haben, und kostet in Englischer Bronze 1 ½ Neugold 2½ Rchlr. und in „Die Hauptseite dieser Medaille zeigt das sehr äͤhnliche Bildniß (von Leonhard Posch nach DAng Leden
modellirt) en sage mit der Umschrift: (1ste Reihe) Sponti-
*) S. Nr. 200 der Staats- Zeitung..
N. Chrysogelo.)